Invasive Spezies sind weltweit ein wachsendes Problem und wurden daher als eine der Hauptkomponenten des menschengemachten Global Change erkannt. Durch ihren oligotrophen Charakter und ihre hohe Biodiversität sind besonders mediterrane Gebiete für Invasionen und ihre Folgeeffekte anfällig. In der hier vorgestellten Arbeit wird der Effekt einer der gefährlichsten invasiven Pflanzen (Acacia longifolia) auf die portugiesischen Primärdünen untersucht und mit dem einer nativen Leguminose (Stauracanthus spectabilis) verglichen. Als Bioindikator für diesen Effekt wurden Stickstoffkonzentration und Isotopensignaturen der Blätter des nativen Heidekrautgewächses Corema album genutzt und mit Bodenprozessen unter den jeweiligen Leguminosen in Beziehung gesetzt. Hierfür wurden verschiedene Bodenkompartimente aufgetrennt und neben Nährstoffkonzentrationen auch Enzymaktivitäten gemessen um den potentiellen Nähstoffumsatz zu beschreiben. Genutzt wurden sowohl klassische gravimetrische und kolorimetrische Verfahren zur Bestimmung von wichtigen Nährstoffen als auch moderne fluorometrische Hochdurchsatz-Analysen zur Messung von extrazellulären Enzymaktivitäten und Massenspektrometrische Verfahren zur Bestimmung der stabilen Isotopensignatur des Stickstoffs.
Die Ergebnisse beschreiben eine statistische Methode, die den Einflussbereich der Pflanze schätzt und damit eine Quantifizierung des Effekts je Pflanze ermöglicht. Außerdem war es möglich, durch die Aufteilung der Proben in Boden, Wurzeln, Rhizosphäre und Laubschicht aufzuzeigen, dass die Rhizosphäre eines der treiben Kompartimente des Einflusses auf die umgebende Vegetation darstellt.
Die vorgestellten Ergebnisse bekräftigen die Hypothese, dass der Erfolg der Invasion von A. longifolia in den portugiesischen Dünensystemen mit einer Zunahme der Rhizosphäre und höheren potentiellen Umsatzraten von Nährstoffen in diesem Kompartiment zusammenhängt.
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Florian Ulm fertigte die Arbeit in der Arbeitsgruppe Pflanzenökologie und Systematik von Prof. Dr. Burkhard Büdel an.