Gebietsfremde Pflanzenarten, die sich erfolgreich weltweit ausbreiten, sind häufig dieselben Arten, die sich auch in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet durchsetzen: Das zeigt eine länderübergreifende Studie unter Leitung der Universität Konstanz, die in der Fachzeitschrift Nature Communications erschienen ist. Sie hatten sich gefragt, ob Pflanzenarten, die in ihrem heimischen Lebensraum auf dem Vormarsch sind, sich auch auf weltweiter Ebene als Neophyten verbreiten. Dazu verglichen die Forschenden von Universitäten und Forschungseinrichtungen aus Deutschland, Puerto Rico, Belgien, Tschechien, Frankreich, Österreich, China, Italien, Großbritannien und Südafrika insgesamt 3.920 einheimische Pflanzenarten in zehn europäischen Ländern. "Pflanzen, deren Vorkommen in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet rückläufig ist, gelingt nur selten die Ansiedlung in fremden Gebieten“, ergänzt der Konstanzer Biologe Mark van Kleunen, der die Studie leitete. Das ist ein Hinweis darauf, dass es dieselben Eigenschaften sein könnten, die Pflanzen in ihrer Heimat und in fremden Gebieten erfolgreich machen. Die Forschenden identifizierten gemeinsame Merkmale dieser Arten: „Im Allgemeinen handelt es sich um große, ökologisch vielseitige Generalisten, die sehr wettbewerbsfähig sind und nährstoffreiche Lebensräume bevorzugen“, fasst die Erstautorin der Studie, Rashmi Paudel, zusammen. Die Dynamik der Ausbreitung von Pflanzen in ihrem Heimatgebiet zu beobachten kann somit wertvolle Indizien liefern, wie wahrscheinlich es ist, dass sie sich in neuen Gebieten ansiedeln.