News · Forschungsorte

Neuer Forschungsverbund: European Science Alliance for Agriculture and Food (ESAAF)

Mit der Gründung der European Science Alliance for Agriculture and Food (ESAAF) setzt das Julius Kühn-Institut (JKI) gemeinsam mit vier weiteren renommierten europäischen Forschungseinrichtungen ein starkes Zeichen für wissenschaftlich fundierte Transformationsprozesse in der Agrar- und Ernährungspolitik der EU. Die Allianz verfolgt das Ziel, den Übergang zu nachhaltigen, resilienten und wettbewerbsfähigen Agrar- und Lebensmittelsystemen aktiv auf Grundlage exzellenter Forschung mit zu gestalten. Die Gründungsinstitutionen der ESAAF sind:

  • Aarhus University (AU) – Dänemark
  • INRAE – Institut national de recherche pour l'agriculture, l'alimentation et l’environnement – Frankreich
  • Wageningen University & Research (WUR) – Niederlande
  • Julius Kühn-Institut (JKI) – Deutschland
  • Warsaw University of Life Sciences (WULS) – Polen
Quelle: JKI
News · Forschungsergebnis

Ungebetene Dauergäste: Fast 2000 invasive Arten in Deutschland heimisch

Eine neue Studie präsentiert erstmals eine umfassende Liste etablierter nicht-heimischer Arten in Deutschland, einschließlich der betroffenen Lebensräume, Herkunftsregionen und der dokumentierten Auswirkungen. Die meisten dieser 1962 Arten sind Pflanzen und Insekten, wobei 80 Prozent an Land leben. Besonders häufig wurden die Tiere und Pflanzen aus benachbarten europäischen Ländern, Asien und Nordamerika eingeführt. Die im Fachjournal Environmental Sciences Europe veröffentlichte Studie zeigt auch, dass bei fast 98 Prozent der Arten die Auswirkungen auf heimische Ökosysteme und die Wirtschaft noch unbekannt sind. „Während früher Tiere und Pflanzen hauptsächlich für Jagd- und Freizeitaktivitäten ins Land gebracht wurden, haben sich mit dem globalen Handel und der veränderten menschlichen Mobilität auch die Einführungswege von gebietsfremden Arten verändert“, erklärt Dr. Philipp Haubrock, der vormals am Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt war und heute an der Bournemouth University in Großbritannien beschäftigt ist. Die Forschenden hoffen, dass ihre Bestandaufnahme den politischen Entscheidungsträger*innen hilft, gezielte Strategien zu entwickeln und die Öffentlichkeit für die Risiken invasiver Arten zu sensibilisieren, um weitere Einführungen und unbeabsichtigte Ausbreitungen zu verhindern. 

Quelle: Senckenberg
News

Jennifer Doudna: „Alle werden von CRISPR profitieren“

Ein Schnitt, der die Welt veränderte: In Wien sprach Nobelpreisträgerin Jennifer Doudna an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) über die Chancen und Risiken der Genschere CRISPR – und darüber, wie das Werkzeug unsere Gesundheit, Ernährung und sogar den Klimaschutz revolutionieren könnte. Jennifer Doudna habe schon früh gewusst, welche Chancen in der Pflanzengentechnik liegen. „Wir alle müssen atmen und essen und Pflanzen sind die Basis des Lebens auf diesem Planeten, also ist es wichtig, zu verstehen, was da vor sich geht“, sagte die Molekularbiologin, die auch gern in ihrer Freizeit beim Garteln in die Welt der Pflanzen abtaucht. Mithilfe der CRISPR-Technologie lassen sich dürreresistente Reissorten oder Tomaten mit höherem Nährwert produzieren. „Alle auf diesem Planeten werden von dieser Technologie profitieren“, ist Doudna überzeugt. 

Quelle: ÖAW
News · Forschungsergebnis

Vertical Farming: höhere Erträge, geringere Umweltauswirkungen

Das Forschungsteam: Dr. Vanesa Calvo-Baltanas, Doktorand Jooseop Park und Prof. Senthold Asseng, mit einer der Vertical Farming Einheiten für den Anbau von Sojabohnen bei TUMCREATE in Singapur. Foto: Israel Tan Si Lie, TUM

Vertical Farming kann mehr als nur Salat. Ein Forschungsteam hat den Anbau von sechs Lebensmittelgruppen im Vertical Farming untersucht: Nutzpflanzen, Algen, Pilze, Insekten, Fisch und kultiviertes Fleisch. In der Studie zeigen die Forschenden von TUMCREATE, eine von der Technischen Universität München (TUM) geleitete Forschungsplattform in Singapur, die positiven Auswirkungen, die Vertical Farming sowohl auf den Ertrag als auch auf verschiedene Umweltfaktoren hat, wie sie im Fachjournal PNAS Nexus berichten. Sie betonen die Rolle von Vertical Farming für die Ernährungssicherung.

Quelle: TUM
News · Projekt

Proteinreiche Ernährung der Zukunft

Die förderbandbasierte OrbiPlant® Technologie ermöglicht eine platzsparende Anbauweise. Foto und (c): Fraunhofer IME

Um proteinreiche Lebensmittel nachhaltig herstellen zu können, bieten neuartige Proteinquellen eine Alternative zu Fleisch, Milch und Co. Im Leitprojekt FutureProteins haben sechs Fraunhofer-Institute geschlossene, platzsparende Indoor-Anbauanlagen für eine ganzjährige, klima- und saisonunabhängige Gewinnung von Proteinen aus alternativen Quellen entwickelt. In einem weiteren Schritt wurden die aus Pflanzen, Pilzen, Algen und Insekten gewonnenen Proteine und Rohstoffe erstmalig auch miteinander kombiniert und zu Prototypen für Lebensmittel verarbeitet. Die so entstandenen neuartigen Produkte und Fleischalternativen sind ernährungsphysiologisch besonders wertvoll. 

Quelle: Fraunhofer