News · Forschungsergebnis

Überlebenskünstler: Warum Farne Gene horten

International zusammenarbeitenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ist es in jahrelanger Forschungsarbeit gelungen, ein Farngenom zu sequenzieren und zu interpretieren. Foto: Clemens Rössner, Institut für Botanik, JLU Gießen

Farnpflanzen enthalten riesigen Mengen an DNA. Eine Farnpflanze, die man in einem Topf mit dem Durchmesser eines Suppentellers ziehen könnte, hält den „Weltrekord“ für die höchste Anzahl an Chromosomen: 720 Chromosomenpaare finden sich in jedem einzelnen Zellkern. Die Frage, warum Farne DNA „horten“, gab den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bislang Rätsel auf. Nach jahrelangen aufwändigen Forschungsarbeiten ist es nun Forschenden aus 28 über die Welt verteilten Institutionen gelungen, ein Farngenom trotz seiner beeindruckenden Größe zu sequenzieren und interpretieren. Die Ergebnisse sind jetzt unter dem Titel Dynamic genome evolution in a model fern in der Fachzeitschrift Nature Plants erschienen. Beteiligt an der Publikation sind u.a. Prof. Dr. Annette Becker und Clemens Rössner vom Institut für Botanik der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU).

Quelle: JLU

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News · Forschungsergebnis

Erste globale Klimarisikokarte für den Wald

Wälder können zur Lösung des Klimaproblems beitragen, solange die globale Erwärmung mit ihren Dürren, Waldbränden und Ökosystemveränderungen – wie hier durch Borkenkäfer - sie nicht zuerst zerstört. Forschende quantifizierten jetzt das Risiko für die Wälder durch den Klimawandel. Foto: Rupert Seidl, TUM

Der Klimawandel bringt Wälder zunehmend unter Druck. Ausgelöst durch Klimaextreme sind in Mitteleuropa in den letzten Jahren große Waldflächen abgestorben. Forschende unter Beteiligung der Technischen Universität München (TUM) haben nun die erste Klimarisikokarte für die Wälder der Erde erstellt. Diese zeigt: Neben Mitteleuropa sind Wälder im Westen Nordamerikas sowie der südliche Teil des borealen Nadelwaldgürtels und der östliche Amazonas besonders gefährdet. Darüber berichten sie im Fachmagazin Science.

Quelle: TUM

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News · Forschungsergebnis

Stammesgeschichte der Jochalgen aufgeklärt

Vereinfachter Stammbaum von Jochalgen (Zygnematophyten) und Landpflanzen. Grafik: Uni Köln

Ein internationales Team hat die Stammesgeschichte der Jochalgen (Zygnematophyten) aufgeklärt. Die Ergebnisse entschlüsseln die internen Beziehungen der Zygnematophyten mithilfe modernster phylogenomischer Analysen und zeigen die mehrfache Entstehung von Mehrzelligkeit. Die Ergebnisse der Studie A phylogenomically informed five-order system for the closest relatives of land plants wurden von Forscherinnen und Forschern der Universitäten Köln und Göttingen geleitet und in der Zeitschrift Current Biology veröffentlicht.

Quelle: Universität zu Köln

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News · Forschungsergebnis

Große Pflanzenvielfalt ist oft auf kleinstem Raum zu finden

Diese Wiese in Rumänien gehört zu den artenreichsten Regionen der Erde - 2009 fand ein Forschungsteam hier 98 Pflanzenarten. Foto: Jürgen Dengler

Im ersten Moment klingt die Aussage fast kurios, ist aber wahr: Die Steppen Osteuropas beherbergen ähnlich viele Pflanzenarten wie Regionen des Amazonasregenwaldes. Das zeigt sich aber nur, wenn Forschende die Arten nicht nur auf großen Flächen von vielen Hektar zählen. Warum sich das Zählen auch auf viel kleineren Flächen im Bereich von wenigen Quadratmetern bis einigen Hundert lohnt, zeigt jetzt ein internationales Forschungsteam unter Leitung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig im Fachjournal Nature Ecology & Evolution. Für die Studie analysierte das Team einen Datensatz von rund 170.000 Vegetationsaufnahmen aller Klimazonen der Erde. Bei der Auswertung zeigte sich, dass es Gebiete auf der Erde gibt, bei denen relativ große Untersuchungsflächen das Bild verzerren können: In den Steppen Osteuropas und Sibiriens oder den europäischen Alpenländern etwa lässt sich auf kleinen Flächen eine verhältnismäßig hohe Artenvielfalt feststellen. Die großen Unterschiede zwischen den Tropen, wie dem Amazonasgebiet, und den gemäßigten Klimazonen verschwinden demnach auf einer feinen räumlichen Skala fast ganz.

Quelle: MLU

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News · Projekt

Hitzetolerante Pflanzen gegen den Klimawandel

Der Feldroboter DeBiFix untersucht ganze Weizenfelder auf den Wachstumsverlauf der Körner in den Ähren. Foto und (c): Fraunhofer IIS

Wegen des Klimawandels stehen Pflanzenzüchter vor großen Herausforderungen. Ein intelligenter Feldroboter und Röntgentechnik unterstützen sie nun bei der Selektion hitzetoleranter Pflanzensorten. Die Sensorik der Hightech-Maschine ist eine Entwicklung des Fraunhofer-Entwicklungszentrums für Röntgentechnik EZRT, ein Bereich des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS. "Die Menschen selektieren bereits seit Jahrtausenden Nutzpflanzen anhand äußerer Merkmale", erklärt Dr. Stefan Gerth, Abteilungsleiter am Fraunhofer-Entwicklungszentrum Röntgentechnik des Fraunhofer IIS. "Wir entwickeln Technologien, um diese phänotypischen Merkmale objektiv zu messen und anhand der Daten die Züchtung zu optimieren."

Quelle: Fraunhofer

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News · Projekt

Klimaschutz in Tansania durch Wiederaufforstung

Landnutzung am Fuße der Usambara-Berge im Nordwesten Tansanias. Unter anderem dort wollen Forschende aus der Oldenburger Arbeitsgruppe "Ökologische Ökonomie" gemeinsam mit Beteiligten vor Ort Waldgebiete wieder aufforsten - im Dienste des Klimaschutzes. Foto: Bernd Siebenhüner, Uni Oldenburg

Mit wissenschaftsbasierten Methoden der Entwaldung in Tansania entgegenzuwirken und mögliche Klimarisiken zu mindern, ist Ziel eines neuen Projekts unter der Leitung des Oldenburger Ökonomen Prof. Dr. Bernd Siebenhüner. Im Mittelpunkt des Vorhabens steht dabei die Beteiligung der Menschen vor Ort. Das ostafrikanische Tansania ist reich an Naturschätzen: Es beherbergt sechs der weltweit 36 sogenannten Biodiversitätshotspots. Gleichzeitig gehört Tansania zu den fünf Ländern weltweit, in denen die Abholzung von Wäldern am schnellsten fortschreitet. Der Klimawandel könnte künftig zusätzliche Risiken für Mensch und Natur mit sich bringen, etwa durch mehr heiße Tage im Jahr und höhere Wahrscheinlichkeiten für Dürren und Starkregenfälle. Ziel des Projekts ist daher, sogenannte naturbasierte Lösungen umzusetzen und dafür die geeigneten Beteiligungsprozesse zu entwickeln. Konkret wollen die Forschenden gemeinsam mit Beteiligten vor Ort Wiederaufforstungsprojekte durchführen, die Treibhausgasemissionen reduzieren, Ökosystemleistungen erhöhen und Klimarisiken mindern sollen. Hauptpartner der Universität Oldenburg ist die Nichtregierungsorganisation Climate Action Network Tanzania. Das Vorhaben „Förderung von Beteiligungsprozessen zur Umsetzung von NDC durch naturbasierte Lösungen in urbanen, ruralen und Küstenlandschaften Tansanias“ wird für drei Jahre mit gut 500.000 Euro aus Mitteln der Internationalen Klimaschutzinitiative der Bundesregierung gefördert.

Quelle: Uni Oldenburg

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