News · Forschungsergebnis

Mensch beschleunigt Änderung der Zusammensetzung der Pflanzenarten

Auf Teneriffa werden pollenhaltige Sedimente aus einem Bohrloch entnommen. Foto und (c): José María Fernández Palacios

Der Mensch hat die Biodiversität in allen Klimazonen der Erde erheblich beeinflusst. Unter der Leitung von Prof. Dr. Manuel Steinbauer an der Universität Bayreuth und Dr. Sandra Nogué an der University of Southampton hat ein internationales Team untersucht, wie sich die Pflanzenwelt auf 27 Inseln in verschiedenen Weltregionen seit 5.000 Jahren entwickelt hat: Fast überall löste die Ankunft des Menschen in vorher unbeeinflussten Ökosystemen eine deutlich beschleunigten Wandel der Biodiversität aus, berichten die Forschenden in der Fachzeitschrift Science. Diese Dynamik veränderter Artenzusammensetzungen war auf jenen Inseln besonders stark ausgeprägt, die innerhalb der letzten 1.500 Jahre besiedelt wurden.

Quelle: Uni Bayreuth

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News · Forschungsergebnis

Wie Pflanzen ihren Symbiosepartnern näherkommen

Ein Wurzelhaar (blau) wächst um die symbiotischen Bakterien (rot) herum. Foto: Pengbo Liang, Uni Freiburg

­In Wurzelzellen haben Forschende einen Faktor nachgewiesen, den die Pflanzen für den ersten physischen Kontakt mit Knöllchenbakterien benötigen. Das Team um den Zellbiologen Prof. Dr. Thomas Ott der Universität Freiburg entdeckte in der Leguminose Medicago truncatula (Schneckenklee) ein nur in Leguminosen vorkommendes Protein namens Symbiotic Formin 1 (SYFO1) und wies dessen essentielle Rolle für die Symbiose nach. Trifft ein Knöllchenbakterium auf die Wurzeln der Leguminosen, verursacht das SYFO1-Protein, dass die Härchen der Wurzel die Wachstumsrichtung verändern. Sie umwickeln so den potenziellen Partner für die Symbiose. „Wenn wir genau verstehen, wie die Symbiose zustande kommt, könnten wir Nutzpflanzen diese besondere Eigenschaft zurückgeben, die sie im Laufe der Evolution verloren haben“, sagt Ott. Zusammen mit dem Molekularbiologen Prof. Dr. Robert Grosse von der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg und dem Evolutionsbiologen Dr. Pierre-Marc Delaux vom Laboratoire de Recherche en Sciences Végétales (LRSV) in Toulouse/Frankreich veröffentlicht das Team die Ergebnisse im Fachmagazin Current Biology.

Quelle: Uni Freiburg

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News · Politik

Forschende begrüßen Einschätzung der EU-Kommission zum europäischen Gentechnik-Recht

Die EU-Kommission hat eine Studie über den Status der neuen Züchtungstechniken veröffentlicht, die Basis für weitere Beratungen über eine Neuregulierung des EU-Gentechnikrechtes sein soll. Verschiedene Gesellschaften und Forschende aus Deutschland - darunter auch der VBIO - begrüßen einen solchen Schritt ganz ausdrücklich. Denn: wie auch in der Studie festgestellt wird, ist die derzeitige GVO-Gesetzgebung, die 2001 verabschiedet wurde, für diese innovativen Technologien nicht geeignet. Die Forschenden machen konkrete, wissenschaftsbasierte Vorschläge, wie das Gentechnikrecht für Pflanzen modernisiert werden kann, um die Zucht nachhaltiger und klimaresilienter Pflanzen zu ermöglichen.

Zu den Unterzeichnern der VBIO-Stellungnahme zählen

  • unser DBG-Präsident, Prof. Dr. Andreas Weber, gleizeitig Sprecher des Exzellenzclusters CEPLAS
  • Prof. Dr. Gabriele Krczal, Gesellschaft für Pflanzenbiotechnologie (GfPB)
  • Prof. Dr. Maria von Korff Schmising, Gesellschaft für Pflanzenzüchtung e.V. (GPZ)
  • Prof. Dr. Karl-Josef Dietz, Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO)
  • Prof. Dr. Klaus-Dieter Jany, Wissenschaftlerkreis Grüne Gentechnik e.V. (WGG)
  • Prof. Dr. Jens Boch, Institut für Pflanzengenetik Leibniz Universität Hannover
  • Prof. Dr. Stephan Clemens, Lehrstuhl Pflanzenphysiologie, Gründungsdekan der Fakultät für Lebenswissenschaften: Lebensmittel, Ernährung und Gesundheit Universität Bayreuth
  • Prof. Dr. Holger Puchta, Botanisches Institut Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
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News · Politik

Studie der EU-Kommission zur Anpassung des europäischen Gentechnik-Rechts

Zum Status der neuen Züchtungstechniken wie GenomEditierung und die Genschere CRISPR hat die EU-Kommission hat eine Studie veröffentlicht, die die Basis für weitere Beratungen über eine Neuregulierung des EU-Gentechnik-Rechtes sein soll. Wie die EU berichtet können die neuen Züchtungstechniken dazu beitragen nachhaltige Nahrungsmittelwirtschaft zu etablieren und damit den Grean Deal und die Farm-to-Fork-Strategie der EU umzusetzen. Wie sie darin auch feststellt, ist die derzeitige GVO-Gesetzgebung aus dem Jahr 2001 für diese Technologien nicht geeignet und macht eine Reform der veralteten Gentechnik-Gesetzgebung notwendig.

Quellen:
Zur Übersicht (in English) https://ec.europa.eu/food/plant/gmo/modern_biotech/new-genomic-techniques_en
Zur Pressemitteilung https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_21_1985
Zum deutschen Executive Summary (pdf) https://ec.europa.eu/food/sites/food/files/plant/docs/gmo_mod-bio_ngt_exec-sum_de.pdf

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News · Forschungsergebnis

Artenvielfalt in Nebelwäldern schwindet – auch in Schutzgebieten

Tropische Bergnebelwälder wie der Manusela-Nationalpark auf der indonesischen Insel Seram sind oft in Wolken gehüllt. Foto: Dirk Karger, WSL

Die Fläche der tropischen Bergnebelwälder wird weltweit kleiner. Dies hat ein internationales Forschungsteam unter der Leitung der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) zum ersten Mal mithilfe von Satellitendaten nachweisen können und in der Fachzeitschrift Nature Ecology & Evolution dargelegt. Mit der Abnahme ist ein immenser Verlust an Pflanzen und Tieren verbunden, die in diesen Wäldern vorkommen. Schutzgebiete zeigen dabei kaum Wirkung.

Quelle: WSL

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News · Forschungsergebnis

Netzwerke für Ährchenbildung bei Gerste beschrieben

Gerstenähren. Foto: Eva Siebenhühner, IPK

Wie einzelne Gene bei der Bildung der Ährchen in Gerste zusammenwirken hat ein internationales Forschungsteam unter Führung des Leibniz-Institutes für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in einem mehrjährigen Forschungsvorhaben analysiert. Dazu hat es feinste Gewebeteile, die an der Organbildung der Gerstenähre beteiligt sind, mittels Laser herausgeschnitten und genauer untersucht. Die in der Fachzeitschrift Science Advances vorgestellten Ergebnisse nützen vor allem vergleichende Studien.

Quelle: IPK (pdf)

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News · Forschungsergebnis

Wie Algen verhindern von Korallen ausgespuckt zu werden

Mit dem Modellsystem Exaiptasia diaphana gelang der Nachweis, dass Mikroalgen aus der Gruppe der Dinoflagellaten intrazelluläre Symbiosen initiieren, indem sie das Immunsystem ihrer Wirtszelle unterdrücken. Foto: Natascha Bechtoldt

Algen aus der Gruppe der Dinoflagellaten gehen seit Urzeiten intrazelluläre Symbiosen mit Korallen ein. Ein Forschungsteam vom Centre for Organismal Studies (COS) der Universität Heidelberg hat nun herausgefunden, dass solche Symbiosen von der Fähigkeit der Mikroalgen abhängen, das Immunsystem ihrer Wirtszelle zu unterdrücken und so die Beseitigung durch „Ausspucken“ zu vermeiden. Die Forschenden fanden außerdem Hinweise darauf, dass es sich bei dieser Immunantwort um einen evolutionär alten Abwehrmechanismus handelt, der weiter verbreitet ist als bisher angenommen. „Die Herausforderung für die Korallen besteht darin, zwischen nützlichen und potenziell schädlichen Mikroorganismen zu unterscheiden. Die Algen wiederum müssen die Immunantwort der Wirtszelle umgehen, eine intrazelluläre Nische etablieren, in der sie überleben können, und die eigenen Zellfunktionen so auf die ihres Wirtes abstimmen, dass Nährstoffe effizient ausgetauscht werden können“, erklärt Prof. Dr. Annika Guse vom COS. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie im Fachmagazin Nature Microbiology.

Quelle: Uni Heidelberg

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News · Köpfe und Karrieren

Stephen-Hales-Preis für Detlef Weigel

Die American Society of Plant Biologists (ASPB) verleiht Detlef Weigel den Stephen-Hales-Preis. Damit würdigt sie die grundlegenden Beiträge des Direktors der Abteilung Molekularbiologie am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen zu mehreren Forschungsgebieten in der Pflanzenbiologie, insbesondere seine wegweisende Arbeit zu genetischer Variation und wie diese es Pflanzen ermöglicht, sich auf veränderte Umweltbedingungen anzupassen. Der Preisverleihung wird online während des Jahrestreffens der ASPB vom 19.-23. Juli stattfinden.

Quelle: MPI für Entwicklungsbiologie beim idw

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News · Forschungsergebnis

Baumplantagen tragen nur bedingt zum Schutz der Biodiversität bei

Käfer erfüllen wichtige Funktionen bei verschiedenen natürlichen Prozessen, so wie dieser Mistkäfer (Oxysternon aff. conspicillatum), der sich im tropischen Regenwald Boliviens von Dung ernährt. Foto: Jaime Rodriguez

Künstlich angelegte Baumplantagen sollen helfen, den Verlust naturbelassener Wälder auszugleichen, tragen aber nur bedingt zum Schutz der Biodiversität bei. So beherbergen Plantagen weniger Käferarten als naturbelassene Altbestände und auch die Zahl der Tiere ist deutlich geringer. Das zeigt eine globale Analyse unter Leitung des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), die im Fachmagazin Forest Ecology and Management veröffentlicht wurde.

Quelle: iDiv

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