Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden aktuelle Fragestellungen der modernen Züchtungsforschung aufgegriffen und der Ethylensignalweg bei Kartoffeln (S. tuberosum, L.) im Hinblick auf die Toleranz gegenüber Trockenheit oder einer Begasung mit Ethylen während der Lagerung der Knollen näher betrachtet.
In zwei Sortimenten aus 34 bzw. 14 Sorten, gerankt nach Trockentoleranz bzw. Lagerfähigkeit, wurden selbst entwickelte molekulare SSR-Marker etabliert. Dabei wurde ein breites Spektrum an Komponenten des Ethylensignalwegs abgedeckt, wobei insgesamt 18 polymorphe Marker erfolgreich etabliert werden. Dabei wurde festgestellt, dass eine Primerkombination (HRO_ETRTF_5a) ein signifikant mit Trockentoleranz korreliertes Allel aufweist.
Zukünftig sollen die molekularen Daten in weiteren Versuchen eingesetzt werden, um eine Erleichterung in der Züchtung tetraploider Kartoffelsorten zu ermöglichen. Als Grundnahrungsmittel von globaler Bedeutung stellen derartige Untersuchungen an der Kartoffel daher eine wichtige Ressource für wissenschaftlich fundierte und agrarökonomisch sinnvolle Pflanzenzüchtung dar.
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Christoph Tim Krannich fertigte die Arbeit am Lehrstuhl für Pflanzengenetik in der Arbeitsgruppe von Professorin Dr. Renate Horn an.