News · Forschungsergebnis

Ein Blick in die Zukunft der Tropenwälder

Stamm und Sprößling eines langlebigen Pionieres (Cavanillesia platanifolia). Die riesigen Bäume machen einen Großteil der Biomasse in diesem tropischen Wald aus. Foto: Christian Ziegler

Tropische Wälder sind ein Hotspot der Artenvielfalt. Auch vor dem Hintergrund des Klimawandels spielt ihr Schutz eine besondere Rolle. Dabei ist es wichtig vorherzusagen, wie sich so artenreiche Waldbestände über Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte verändern. Um Erholung und Renaturierung tropischer Wälder zu steuern, muss man vorhersagen können, wie sich Wälder entwickeln. Dafür müssen verschiedene Parameter bekannt sein: Wie schnell wachsen die Bäume – und wie schnell sterben sie? Wie viele Nachkommen produzieren sie, die ihrerseits wiederum den Bestand der Art sichern? Dazu haben Forschenden des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), der Universität Leipzig (UL) und weiterer internationaler Forschungseinrichtungen diese Parameter in einem der am besten erforschten tropischen Regenwälder der Welt in Panama über die letzten knapp 40 Jahre für 282 Baumarten erfasst. Nach jahrelanger Forschung, konnten sie nun einen komplett datengetriebenen Modellierungsansatz entwickeln, mit dem man die Entwicklung artenreicher Wälder vorhersagen kann. Ihre Ergebnisse erschienen im Fachmagazin Science (https://science.sciencemag.org/content/368/6487/165). Das meldet das iDiv beim Informationsdienst Wissenschaft (idw).

Quelle: iDiv beim idw

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News · Forschungsergebnis

Landwirtschaft begann im Amazonas vor 10.000 Jahren

Die frühen Siedlerinnen und Siedler legten schätzungsweise 4.700 künstliche Waldinseln an, was den ökologischen Charakter der Landschaft veränderte. Foto: Umberto Lombardo

Wie eine neue Studie zeigt, begannen die Menschen vor mehr als 10.000 Jahren im Südwesten des Amazonas mit dem Anbau von Maniok und Kürbissen und damit 8.000 Jahre früher als bisher angenommen. Das Gebiet ist somit eines der frühen holozänen Zentren der Pflanzendomestikation auf der Welt. Die Menschen veränderten dabei auch die Landschaft, indem sie Tausende von Erdhügeln anlegten, die sogenannten Waldinseln. Das berichten Forschende der Uni Bern im Fachmagazin Nature (DOI: https://doi.org/10.1038/s41586-020-2162-7).

Quelle: Uni Bern

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News · Forschungsergebnis

Mutation senkt Energieverschwendung bei Pflanzen

Pflanzen sind gewissermaßen Energieverschwender: Um sich vor zu viel Elektronentransport zu schützen, nutzen sie einen Teil der Lichtenergie nicht für die Fotosynthese und den Aufbau von Biomasse. Durch eine Mutation lassen sie sich dazu bringen, effizienter zu arbeiten. Das hat ein Team der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) herausgefunden. Dazu identifizierte die Arbeitsgruppe mehrere tausend Proteine, bestimmte ihre jeweilige Menge in Mutanten- und in Referenzlinien und kombinierte die erhaltenen Befunde mit Messungen der Fotosyntheseleistung. Für ihre Arbeiten, die das Team um Dr. Julia Grimmer von der MLU und Prof. Dr. Sacha Baginsky, Leiter des Lehrstuhls Biochemie der Pflanzen an der RUB, gemeinsam durchführte, nutzen die Forscher*innen Arabidopsis thaliana. Über ihre Ergebnisse berichtet die Zeitschrift Nature Communications am 3. April 2020 (https://www.nature.com/articles/s41467-020-15539-8).

Quelle: RUB

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News · Forschungsergebnis

Wald im Trockenstress: Schlechterer Kronenzustand, mehr tote Bäume

Mit dem Fernglas studieren die Inventurteams die Baumkronen auf Transparenz, Ausbildung der Äste und Größe der Blätter. Für ihre Bewertung ziehen sie das Buch „Waldbäume" mit Musterabbildungen heran. Foto und (c): Nadine Eickenscheidt, Thünen-Institut

Wie geht es dem deutschen Wald? Seit den 1980er-Jahren wird diese Frage regelmäßig im Waldzustandsbericht der Bundesregierung thematisiert, den das Johann Heinrich von Thünen-Institut für Waldökosyteme in Eberswalde nun veröffentlicht hat. Die letzten beiden Jahre 2018 und 2019 haben gezeigt, dass der Klimawandel endgültig und für alle sichtbar im deutschen Wald angekommen ist. Die anhaltende Dürre in den Vegetationszeiten hat verbreitet zum vorzeitigen Abfallen der Blätter geführt. Bei der Fichte begünstigte sie die weitere Massenvermehrung von Borkenkäfern. Der Kronenzustand hat sich 2019 gegenüber dem Vorjahr bei allen Baumarten weiter verschlechtert. Verstärkt wurde ein Absterben von Bäumen beobachtet. Dass diese Entwicklung nicht plötzlich kam, sondern sich schon seit Jahren abzeichnete, konnten die Auswertungen der Bodenzustandserhebung im Wald zeigen.

Quelle: Thünen

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News · Köpfe und Karrieren

Moises Exposito-Alonso erhält erneut einen Forschungspreis

Preisträger Dr. Moises Exposito-Alonso. Foto: MPI für Entwicklungsbiologie

Für seine auch von uns mit dem Wilhelm-Pfeffer-Preis ausgezeichnete Dissertation zur Anpassungsfähigkeit der Pflanzenwelt an den Klimawandel erhält Dr. Moises Exposito-Alonso nun auch den Karl Freudenberg-Preis. Die mit 10.000 EUR dotierte Würdigung wird von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften vergeben. Der aus Spanien stammende Evolutionsgenetiker Moises Exposito-Alonso untersuchte anhand der Ackerschmalwand (Arabidopsis thaliana), ob und wie gut sich Pflanzen auf die Veränderungen des Weltklimas einstellen können. In seiner Dissertation konnte Exposito-Alonso zum ersten Mal direkt zeigen, welchen Fußabdruck die Selektion im Erbgut einer Art in Echtzeit hinterlässt. Die Dissertation wurde vom Geschäftsführenden Direktor des Max-Planck-Instituts für Entwicklungsbiologie in Tübingen, Prof. Dr. Detlef Weigel betreut. Das meldet das MPI für Entwicklungsbiologie beim Informationsdienst Wissenschaft (idw).

Quelle: MPI für Entwicklungsbiologie beim idw

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News · Köpfe und Karrieren

Neue Leiterin des Botanischen Museums Berlin

Im lebendigen Museum - dem Botanischen Garten Berlin - leben alle Objekte. Foto: I. Haas, Botanischer Garten Berlin

Seit März 2020 leitet Dr. Sibylle Hoiman das Botanische Museum und die Abteilung Wissenskommunikation im Botanischen Garten und Botanischen Museum (BGBM) der Freien Universität Berlin. Das Botanische Museum, einzigartig in der deutschen Museumslandschaft, vermittelt und kontextualisiert die wissenschaftlichen Aktivitäten des Botanischen Gartens in Ausstellungen, Publikationen sowie in einem breit gefächerten Kultur- und Bildungsangebot.

Quelle: BGBM

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