News · Forschungsergebnis

Warum sich Phytoplankton im Meer ungleich verteilt

Künstlerische Wiedergabe von Phytoplanktonarten, die eine ungleichmäßige Verteilung bilden. Bild: Marco Mazza MPIDS

Warum Algen im Meer trotz dessen Grenzenlosigkeit ungleichmäßig verteilt sind, habe Forschende vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation (MPIDS) nun im Fachjournal PNAS erklärt. Die ungleichmäßige räumliche Verteilung ist insofern überraschend, als es der intuitiven Erwartung entgegensteht, dass die milden Turbulenzen, die in Gewässern allgegenwärtig sind, Mikroorganismen ehr vermischen und relativ gleich verteilen. Demnach werden die Ungleichmäßigkeiten in Algenblüten durch leichte Turbulenz ausgelöst. „In unserer Arbeit haben wir festgestellt, dass milde Turbulenz subtil mit der Schwimmfähigkeit des Phytoplanktons wechselwirken und so zu räumlich ungleichmäßigen Verteilungen der Zellen führen können.“, sagt Rebekka Breier als Hauptautorin der Göttinger Studie.
Quelle: MPIDS

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News · Forschungsergebnis

Die Tricks des Feuerbrand-Bakteriums

Schwarzes abgestorbenes Gewebe weist auf Feuerbrandinfektion hin. Foto: Susan Schröpfer, JKI

Der Feuerbranderreger überredet den Apfel, ihm ein Bett aus toten Zellen zu bereiten, von dem er sich ernährt. Forschende des Julius Kühn-Instituts (JKI) weisen jetzt nach, dass ein einziges Protein ausreicht, um den morbiden Vorgang anzustoßen. Die erstaunliche Wirkung, die dieses eine Protein, losgelöst vom Bakterium, auf den Apfel hat, beschreiben die Forschenden des JKI aus Dresden und Berlin gemeinsam mit ihren Partnern vom US-Department of Agriculture in Kearneysville und der Plant and Food Research Ltd. in Neuseeland in ihrer aktuellen Publikation im Journal Molecular Plant-Microbe Interactions. Deutsche Obstanbauern fürchten das krankheitsauslösende Bakterium Erwinia amylovora, denn es lässt sich nur schwer bekämpfen, besonders da eine Behandlung mit Antibiotika verboten ist.
Quelle: JKI

 

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News · Forschungsergebnis

Unsere Wälder können mehr als Holz produzieren

Die meisten europäischen Wälder dienen vor allem der Holzproduktion. Der Wald bietet aber auch Erholungsraum und speichert Kohlendioxid, aber es ist nicht klar, wie Wälder für diese vielfältigen Vorteile bewirtschaftet werden können. Eine neue Studie unter der Leitung der Universität Bern zeigt nun, was die Forstwirtschaft verbessern kann, so dass Waldflächen möglichst viele Funktionen erfüllen. Allerdings seien einige Kompromisse zwischen den Dienstleistungen unvermeidlich. Studien-Letztautor Eric Allan: "Unsere Ergebnisse zeigen, dass man viele Dienstleistungen erreichen kann, wenn man die richtigen Waldattribute fördert. Aber es gibt keinen Waldtyp, der alle Dienstleistungen erbringen kann, die wir uns wünschen. Wir sollten daher ein Forstsystem anstreben, in dem es eine Mischung aus verschiedenen Waldlandschaften gibt, die unterschiedliche Eigenschaften haben." Ihre Ergbnisse haben die Forschenden im Fachjournal Nature communications publiziert.
Quelle: Uni Bern

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News · Forschungsergebnis

Arktis bis Tropen: einmalige Datenbank zur Vegetation der Erde

"sPlot" ist die erste globale Vegetationsdatenbank. Grafik: Francesco Maria Sabatini, MLU

Welche Pflanzenart wächst wo, mit welcher anderen zusammen – und warum? Um die Vielfalt der globalen Vegetation sinnvoll zu beschreiben, braucht es nur wenige Eigenschaften jeder Art. Das zeigt ein Team unter Leitung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig. In einer neuen Studie in der Fachzeitschrift Nature Ecology & Evolution präsentieren sie die weltweit erste, globale Vegetationsdatenbank mit über 1,1 Millionen kompletten Pflanzenartenlisten für alle Ökosysteme auf dem Festland. Diese wurden von Hunderten von Forschenden aus aller Welt in den vergangenen Jahrzehnten erhoben. "Jeder Punkt in unserer Datenbank ist ein realer Ort mit genauen Koordinaten und Angaben über alle Pflanzenarten, die dort zusammen leben", erklärt  Prof. Dr. Helge Bruelheide vom Institut für Geobotanik der MLU und Co-Direktor von iDiv. Die Datenbank soll künftig auch weiteren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zur Bearbeitung ihrer eigenen Themen zur Verfügung stehen.
Quelle: MLU

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News · Forschungsergebnis

Spezialisierter Transport zur Stickstoff-Versorgung

Schematische Darstellung des symplastischen und apoplastischen Transportwegs von Ammonium in die Wurzel bei niedriger (oben) und hoher Konzentration. Grafik: IPK Gatersleben

Um in Triebe, Blätter und Früchte zu gelangen, müssen Nährstoffe aus dem Boden aufgenommen und durch die Wurzel in andere Pflanzenteile transportiert werden. Pflanzen stehen hierfür zwei Transportwege zur Verfügung. Der Weg von Zelle zu Zelle (symplastischer Transport) und der Weg durch Zellzwischenräume (apoplastischer Transport). Forschende vom Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) Gatersleben haben herausgefunden, welcher der beiden Wege unter welchen Bedingungen der bessere ist. Bei ausreichender Nährstoffversorgung, ist der Weg über die Zellzwischenräume der effizientere. Dadurch werden Spross und Blätter schneller mit Nährstoffen versorgt, berichtet das Team um Prof. Dr. Nicolaus von Wirén im Fachjournal PLOS Biology.
Quelle: IPK (pdf)

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News · Forschungsergebnis

Ozeanversauerung begünstigt Vermehrung einer giftigen Alge

Taucher neben einem Kieler Mesokosmos vor Gran Canaria. In neun dieser Versuchsbehälter wurden zukünftige Kohlendioxid-Bedingungen simuliert. Foto: Michael Sswat, GEOMAR (CC BY 4.0)

Steigen die Kohlendioxid-Konzentrationen in der Atmosphäre und folglich auch im Ozean weiter an, könnte dies die massenhafte Vermehrung toxischer Algen begünstigen, mit weitreichenden Folgen für das Nahrungsnetz im Meer. Ab einer Kohlendioxidkonzentration von 600 ppm (parts per million) vermehrte sich die giftige Alge Vicicitus globosus deutlich, ab 800 ppm kam es zu starken Algenblüten. Das hat ein zweimonatiges Freilandexperiment vor den Kanarischen Inseln gezeigt, das eine internationale Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter Leitung des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel durchgeführt hat. Die Ergebnisse sind jetzt in der internationalen Fachzeitschrift Nature Climate Change erschienen.
Quelle: GEOMAR

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News · Köpfe und Karrieren

Catrin Westphal mit Heisenberg-Professur ausgezeichnet

Professorin Dr. Catrin Westphal. Foto: Yvonne Schneider, Julia Rösler

Die Göttinger Agrarwissenschaftlerin Prof. Dr. Catrin Westphal hat eine Heisenberg-Professur der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erhalten. Im Rahmen der Heisenberg-Professur wird sich Westphal mit dem Landnutzungswandel und der Frage beschäftigen, welche Bedeutung Biodiversität für die ökologischen Funktionen in Agrarsystemen als Grundlage für die landwirtschaftliche Produktion hat. Zudem möchte sie die Auswirkungen neuer Sorten und Genotypen auf die Produktivität und die vielfältigen Ökosystemfunktionen in verschiedenen Anbausystemen analysieren. Des Weiteren wird sie sich auch zukünftig mit dem Einsatz von Honigbienen, Hummeln und anderen Wildbienen zur Kulturpflanzenbestäubung beschäftigen. Als Auszeichnung für herausragende wissenschaftliche Leistungen fördert die DFG ihre Professur über einen Zeitraum von drei Jahren. Nach erfolgreicher Evaluation kann er um weitere zwei Jahre verlängert werden.
Quelle: Uni Göttingen

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