Bananen enthalten ein medizinisch hochinteressantes Molekül: Das Protein BanLec kann an spezifische Zuckerbausteine auf der Oberfläche von Viren binden und damit das Eindringen des Virus in die Zelle verhindern. Allerdings hat BanLec auch einen großen Nachteil: Es wirkt mitogen, das heißt, es regt die Zellteilung an und kann so unerwünschte Nebenwirkungen verursachen. Nun ist es einem internationalen Forscherteam gelungen, BanLec so zu verändern, dass seine antivirale Eigenschaft erhalten bleibt, es die unerwünschte zellaktivierende Wirkung aber verliert. An dem Projekt beteiligt war Professor Hans-Joachim Gabius, Inhaber des Lehrstuhls für Physiologische Chemie an der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Mit den neuen Arbeiten sind die Forschenden bei der Entwicklung eines neuen antiviralen Wirkstoffs einen entscheidenden Schritt vorangekommen. „Außerdem könnte dieser Erfolg die Entwicklung maßgeschneiderter Tools erleichtern, mit denen sich die Mechanismen der Zucker-Protein-Interaktionen besser aufklären lassen, die immer noch wenig verstanden sind“, sagt Gabius. Über ihre Ergebnisse berichten die Forschenden im Fachmagazin Cell.
Quellen: LMU
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