Helen Landgraf (Universität Rostock)
Helen Landgraf erhielt den Preis für die beste pflanzenwissenschaftliche Master-Arbeit, die an der Universität Rostock im Jahr 2024 erstellt wurde, von der Deutschen Botanischen Gesellschaft für die Arbeit:
Untersuchungen der Auswirkungen der subzellulären Lokalisation von SnRK1 auf die Anthocyanbildung und Hochlicht-Akklimatisierung von Arabidopsis thaliana
Die differentielle Lokalisation der SnRK1 - einer essenziellen Proteinkinase für die Regulation der Energiehomöostase, zwischen Zellkern und Cytosol - wirkt sich auf Reaktionen des Primär- und Sekundärmetabolismus aus und nimmt so Einfluss auf Entwicklung und Wachstum.
Die Aufrechterhaltung der Energiehomöostase in Pflanzen während des Wachstums sowie unter sich verändernden Umweltbedingungen wird durch eine hoch-konservierte Proteinkinase, der Sucrose Non-Fermenting-1-related Proteinkinase (SnRK1), ermöglicht. Unter Stressbedingungen findet mit Hilfe der SnRK1 eine Mobilisierung von alternativen Energiequellen durch die post-translationale und transkriptionelle Regulation kataboler und anaboler Reaktionen statt. Ein Schlüssel der Wirkung der SnRK1 ist die veränderliche Lokalisierung zwischen Zellkern und dem Cytoplasma. Mit Hilfe von physiologischen und molekularbiologischen Untersuchungen, wie qPCR, Gaschromatographie- und LC-MS/MS-Analysen, konnte bei Mutanten von Arabidopsis thaliana, die die Kinase nur in einem dieser Kompartimente anreicherten, Auswirkungen auf stoffwechsel- und wachstumsspezifische Parameter festgestellt werden. Beispielsweise wirkte sich die exklusive Lokalisation der SnRK1 im Zellkern positiv auf das Wachstum aus. Die Ergebnisse dieser Arbeit weisen auf die essentielle Rolle der Lokalisation der SnRK1 für die Regulation des Primär- und Sekundärstoffwechsels unter Akklimatisierungs-relevanten Bedingungen hin, die zukünftig in landwirtschaftlich bedeutenden Anbaupflanzen von ökonomischer Relevanz sein werden.
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Helen Landgraf fertigte die Arbeit am Institut für Biowissenschaften in der Pflanzlichen Stoffwechselphysiologie in der Arbeitsgruppe von Jun.-Prof. Dr. Andreas S. Richter an.