Actualia · Tagungsbericht

Plant Science Student Conference (PSSC)

Die Graduierten hielten Vorträge, diskutierten neue Ideen und ließen sich von den Vorträgen der Gastredner inspirieren. Foto: Jonathan Brassac (zum Vergrößern anklicken)

Zur Graduiertentagung der Pflanzenforschenden trafen sich mehr als 80 Teilnehmer am IPK in Gatersleben, um ihre jüngste Forschung in Vorträgen und Postern zu präsentieren. Den Vortrag von Sonja Klemme über die Evolution von egoistischen Roggen-Chromosomen, schlug eine Jury für den PSSC-Preis vor. Gastredner gewährten einen Blick über den Tellerrand der Wissenschaft hinaus. Eine Tagungsnachlese von Nadine Bernhardt und Katja Herrmann.

Zwischen dem vierten und siebten Juni nahmen mehr als 80 Doktorandinnen und Doktoranden an der Plant Science Student Conference (PSSC) 2012 in Gatersleben teil. Die Teilnehmer kamen von fast 20 unterschiedlichen Instituten und Universitäten, wie zum Beispiel dem Julius-Kühn-Institut, dem Max-Plank-Institut für chemische Ökologie oder der technischen Universität in Wroclaw in Polen. Die jährlich stattfindende Konferenz wird im Wechsel von Promovierenden des Instituts für Pflanzenbiochemie (IPB) in Halle und des Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben organisiert. In diesem Jahr lag die Organisation der bereits zum achten Mal stattfindenden PSSC bei den Gaterslebener Studenten.

Die Konferenzteilnehmer waren eingeladen ihre aktuelle Forschungsarbeit in Form eines Vortrags oder Posters zu präsentieren. Da die Konferenz nicht auf einen bestimmten Bereich der Pflanzenwissenschaften beschränkt ist, waren die präsentierten Themen sehr vielfältig. Die entspannte Atmosphäre während der Studentenkonferenz ermutigte auch Anfänger dazu, Fragen zu stellen und an den angeregten Diskussionen teilzunehmen. Ganz im Sinne des diesjährigen Konferenzmottos „… and your ideas grow“ konnten viele Teilnehmer aus Diskussionen und Erfahrungsaustausch neue Ideen für eigene Projekte mit nach Hause nehmen.

Egoistische Roggen-Chromosomen

Am Ende der Konferenz kürte eine Jury aus IPK-Arbeitsgruppenleitern die drei besten Vorträge und Poster. Außerdem hatte auch das Publikum die Möglichkeit aus allen Beiträgen einen Favoriten auszuwählen. Sonja Klemme aus der Arbeitsgruppe Chromosomenstruktur und –funktion des IPK wurde nicht nur von der Jury für den besten Vortrag ausgezeichnet, sie konnte außerdem das Publikum für sich gewinnen. In ihrem Vortrag sprach sie über die Evolution von egoistischen Chromosomen in Roggen, den sogenannten B-Chromosomen. Für das beste Poster wurde Christine Becker vom Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau Großbeeren ausgezeichnet. Auf ihrem Poster stellte sie den Einfluss verminderter Sonneneinstrahlung auf die Entwicklung von rotem Eichblattsalat dar.

Jenseits des Tellerrandes

Vier extra für die Konferenz eingeladene Gastredner stellten jeweils in einem Plenarvortrag Auszüge ihrer Arbeit vor. In seinem Vortrag über die Domestikation von Nutzpflanzen ging Professor Jacques David von Montpellier SupAgro unter anderem auf die Frage ein, wie viel Diversität während des Domestikationsprozesses verloren ging beziehungsweise gewonnen wurde. Dr. Martina Blümel von der Christian-Albrechts-Universität Kiel berichtete über ihre Arbeit als Projektkoordinatorin eines DFG Schwerpunktprogrammes und stellte so eine mögliche Alternative zu Jobs in der Forschung vor.
Dr. Carsten Oertel präsentierte die Arbeit der deutschen Saatveredelung AG und zeigte mögliche Karrierewege in der Pflanzenzüchtung auf. Sehr anschaulich war der Vortrag von Professor Ivo Große von der Martin-Luther-Universität in Halle, in welchem er von seiner Forschung über die auxinregulierte Genexpression in Arabidopsis thaliana berichtete.

Kontakte und Netzwerke

Gesellschaftliches Highlight der Konferenz war der gemeinsame Ausflug nach Quedlinburg und ins Bodetal. Hier hatten die Teilnehmer die Chance etwas über die lokale Geschichte zu lernen und dabei andere Konferenzteilnehmer und deren Projekte in ungezwungenem Umfeld besser kennenzulernen. Dazu war auch beim allabendlichen Zusammensitzen beim Barbecue oder während des Pizzaabends ausreichend Gelegenheit. Mit der Abschiedsparty am letzten Abend endete eine erfolgreiche PSSC 2012 voller spannender wissenschaftlicher und geselliger Aktivitäten.

An dieser Stelle bedankt sich das PSSC Team im Namen aller Teilnehmenden herzlich bei der Deutschen Botanischen Gesellschaft für die großzügige finanzielle Unterstützung, die es ermöglicht hat, die PSSC 2012 so erfolgreich zu gestalten. Das Team freut sich bereits auf die PSSC 2013, welche dann in Halle stattfinden wird.

Gatersleben im Juli 2012, Nadine Bernhardt und Katja Herrmann vom IPK

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