Die Tagung in Dabringhausen gibt dem Nachwuchs eine Gelegenheit, sich zu präsentieren. Unter den Teilnehmenden (die meisten aus Deutschland, sowie aus Belgien und USA) waren dementsprechen zu mehr als 50% Doktorand*innen und Postdocs vertreten. Fast die Hälfte der Vorträge kamen aus diesem Personenkreis. Das Programm umfasste alle modernen Disziplinen der molekularen Pflanzenforschung. Stark besetzte Gebiete waren dieses Mal biotische Interaktionen und molekulare Physiologie. Die drei eingeladenen Sprecherinnen repräsentierten biotische Interaktionen, evo-devo und Photosyntheseforschung. Die Tagung wurde mit dem Vortrag von Katie Field (Leeds) eröffnet, die über die Wichtigkeit der Pflanze-Pilz Symbiose für den Landgang der Pflanzen sprach. So waren möglicherweise die Pilze der Gruppe Mucoromycotina diejenigen, die eher mit den ersten Landpflanzen interagierten als die der Glomeromycotina.
Die Poster wurden dieses Mal vor allem am Abend in zwangloser Atmosphäre preäsentiert, was bei den Teilnehmenden sehr gut ankam, wie unsere Evaluation ergab. Eva Sundberg (Uppsala) eröffnete den dritten Tag mit einem Vortrag über die Rolle der Autophagie in der sexuellen Reproduktion. Am Ende dieses Tages hielt Jane Langdale (Oxford) den traditionellen Reinhold von Sengbusch gewidmeten Vortrag zur Forschung an Photosynthese-effizienten C4 Pflanzen. Die Entwicklung der von Ihr thematisierten Kranz-Anatomie der C4 Pflanzen wird in Mais vom Gen SCARECROW1 gesteuert, was direkt im Nachgang zur Tagung im bio archive publiziert wurde (https://www.biorxiv.org/content/10.1101/567156v1).
Die Vorträge und Posterpräsentation der Doktorand*innen und jungen Postdocs wurden von einem neunköpfigen Komitee bewertet, das sich aus den Leiter*innen der Sessions zusammensetzte. Zum Ende der Tagung wurden von Karin Riede, die die von Sengbusch Erbengemeinschaft vertrat, die von-Sengbusch-Preise für die besten Beiträge überreicht. Drei Preise für beste Vorträge gingen an Katharina Winkel (Hannover), Jana Askani (Heidelberg) und José Ugalde (Bonn). Die prämierten Poster wurden von Alexander Kutschera (TU München), Lisa-Marie Schmid (LMU München) und Chen Lin (Kiel) präsentiert.
Dorothee Staiger (Bielefeld), die nun aus dem dreifach besetzten Organisationskomitee ausscheiden wird, hielt einen Abschiedsvortrag über circadiane Biologie. Marcel Quint (Professur für Nutzpflanzenphysiologie, Halle) wurde als neues Mitglied im Komitee begrüßt. Die Tagung wurde u.a. von der Sektion und Andrea Bräutigam (Bielefeld) sehr gut auf Twitter kommuniziert (unter dem Hashtag #MBP2019). Ein herzlicher Dank gilt der von-Sengbusch-Erbengemeinschaft, der DBG, der GBM und dem FCI, sowie allen Sponsoren.
Die 32. Tagung Molekularbiologie der Pflanzen fand bei bestem Wetter sehr guten Anklang bei den Teilnehmer*innen. Nach vier anstrengenden Tagen ging man mit dem Gefühl, viel Neues gelernt und Kontakte vertieft oder neu geknüpft zu haben nach Hause – um sich vom 11. bis 14. Februar 2020 unter der Leitung von Rüdiger Hell (Heidelberg) wieder in Dabringhausen zu treffen.
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Im Februar 2019, Zellbiologie der Pflanzen, Uni Marburg, https://plantco.de