Ein trockener Samen ist metabolisch inaktiv. Der Metabolismus wird reaktiviert sobald der Samen bewässert (imbibiert) wird. Es gibt Hinweise darauf, dass Transkription eine untergeordnete Rolle bei der schnellen Reaktivierung des Metabolismus während der Keimung spielt, während die Proteom-Komposition und posttranslationale Protein-Modifikationen eine essentielle Rolle spielen. Diese Arbeit beleuchtete die Bedeutung der Lysin-Deacetylase Aktivität in der Regulation der Keimung. Chemische Inhibition der Deacetylase Aktivität verringerte die Keimungsgeschwindigkeit. Genetische Experimente deuten darauf hin, dass die Deacetylasen während der Keimung Hormonsignalwege regulieren können. Die Ergebnisse deuten auf eine wichtige Funktion der Acetylierung als regulatorische posttranslationale Modifikation während der Keimung hin. Ein aktivitätsbasierter Protein-„Profiling“ Ansatz ermöglichte die Identifikation von Deacetylasen, die unmittelbar nach der Imbibierung aktiv sind. Die Charakterisierung der Keimung einer isogenen Mutantenkollektion weist auf verschiedene Rollen von Deacetylase Aktivität während Samenreifung und Samenkeimung hin. Im Großen und Ganzen zeigt diese Arbeit, dass die Deacetylase Aktivität ein entscheidender Faktor der Samenqualität ist.
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Michael Gasper fertigte die Arbeit am Institut für Biologie und Biotechnologie der Pflanze (IBBP), Abteilung Molekulare Physiologie der Pflanzen in der Arbeitsgruppe von Professorin Dr. Iris Finkemeier an.