Das Programm enthielt 39 Vorträge und 47 Posterbeiträge und repräsentierte die aktuellen Forschungen über Tetrapyrrole von Photosythese-betreibenden Organismen und ihre vielfältigen Funktionen zwischen Signalgebung und Photosynthese. Es war erfreulich, dass neben ausgewiesenen Fachleuten eine überwiegende Zahl an Wissenschaftler*innen im frühen Karrierestadium und Doktorand*innen aus insgesamt 16 verschiedenen Ländern teilgenommen haben. Mit Hilfe der finanziellen Unterstützung der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG) konnten sechs internationale Promovierende bei der Zahlung der Registrierungsgebühren entlastet werden. Zusätzlich wurden die Gelder zur Unterstützung von zwei Teilnehmenden internationaler Familien verwendet.
Themen und Schwerpunkte
Mit den Themenkomplexen über Photorezeptoren (Phytochrome/Cyanobacteriochrome) und photosynthetische Proteinkomplexe sowie dem Tetrapyrrolmetabolismus wurde ein großes Spektrum an aktuellen Themen in Kaiserslautern diskutiert. Dabei fanden insbesondere die Aufklärungen der neuartigen Strukturen immer komplizierterer Proteinkomplexe zur Lichtsignalgebung durch die Photorezeptoren oder der bakteriellen oder pflanzlichen Photosysteme mittels Kryoelektronenmikroskopie besondere Aufmerksamkeit. Ebenfalls faszinierten die neuartigen Modelle und Werkzeuge der neukonstruierten Phytochrome mit diversen Phytobilinen für biotechnologische Zwecke. Die Postersessions boten viel Zeit und Gelegenheit für umfangreiche Darbietungen neuartiger Erkenntnisse und der Diskussion der aktuellen Forschungsergebnisse bot.
Keynotes
Für besondere Highlights der diesjährigen Veranstaltung sorgten auch die Vorträge der Keynote Speaker von Prof. Neil Hunter (Sheffield, UK), der in seiner langen erfolgreichen Laufbahn die gesamte Bandbreite der Erforschung des Tetrapyrrolmetabolismus und der photosynthetischen Lichtsammelkomplexe bearbeitete, und von Prof. Roberta Croce (Amsterdam, NL), die mit neuen bahnbrechenden Arbeiten zur Dynamik der photosynthetischen Lichtreaktion ein beeindruckendes Spektrum biophysikalischer Arbeiten mit molekulargenetischen Mutanten und Systemen vereinen konnte.
Geschicklichkeit gefragt und Poster prämiert
Ein attraktiver kultureller Höhepunkt gelang der Organisatorin durch den Nachmittagsausflug aller Teilnehmer*innen am vorletzten Tag zum Hambacher Schloss mit Besichtigung und abschließendem Konferenzdinner. Auch auf dieser ICTPPO Tagung wurde erneut Kendama (https://de.wikipedia.org/wiki/Kendama) gespielt, ein japanisches Geschicklichkeitsspiel, das den Teilnehmer*innen anlässlich der Tagung in Kyoto 2007 vorgestellt wurde. Diesmal spielten junge gegen ältere Teilnehmer*innen, bevor die besten internationalen Spieler*innen gegen die gewohnt siegessicheren japanischen Teilnehmer*innen antreten konnten. Neben den Preisen für das beste Kendama-Team wurden auch Auszeichnungen für die besten wissenschaftlichen Poster vergeben. Den Hauptpreis erhielt Dr. Thomas J. Oliver von der Vrije Universiteit Amsterdam.
Nach ergebnis- und erlebnisreichen drei Veranstaltungstagen unter bester Organisation blicken alle Teilnehmer*Innen zufrieden auf ein wichtiges Ereignis für die Tetrapyrrol*innen zurück und freuen sich bereits auf ein Wiedersehen in zwei Jahren 2027 in Kaifeng, China.