Das Organisationsteam, verstärkt durch Sektionssprecher Prof. Dr. Stefan Rensing und den technischen Support durch Dr. Fabian Haas (Universität Marburg), war bereits im Sommer 2020 zu dem Schluss gekommen, dass selbst bei einem best case-Szenario (Impfbeginn 2020) eine Präsenztagung unter den gegebenen Umständen im Haus Maria in der Aue in Dabringhausen nicht verantwortbar wäre. Deswegen beschloss es, 2021 ein virtuelles, und, dank der Sponsoren CEPLAS und der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie, kostenloses Meeting in kondensierter Form durchzuführen. Ein wichtiger Aspekt der MBP-Tagungen war immer die Förderung von Nachwuchswissenschaftler*innen. Es wurde Wert darauf gelegt, eine ausgewogene Mischung an Vortragenden in jedem Stadium der wissenschaftlichen Karriere zusammenzustellen, von Doktorand*innen (gelegentlich sogar Studierende) bis hin zu etablierten Professor*innen. In Fortsetzung dieser Tradition wurde MBP2021 als eintägiges Symposium mit drei hochkarätigen Plenarvorträgen und 12 eingeladenen Nachwuchsgruppenleiter*innen organisiert (siehe Programm-Übersicht).
Keynotes aus drei Ländern
Die Keynote-Speakers Jane Parker (MPI Köln), Jiri Friml (IST Austria) und Salomé Prat (CRAG Barcelona) sorgten dafür, dass das Meeting schon im Vorfeld auf großes Interesse stieß. Mit mehr als 500 Registrierungen wurde ein weitaus größeres und internationaleres Publikum erreicht als in Präsenzjahren. Vermutlich haben die zahlreichen Berichte unter dem Hashtag #MBP2021 in sozialen Medien (etwa auf Twitter) schon während des Meetings als weiterer Multiplikator gewirkt. Auch wenn es dem einen oder der anderen registrierten Teilnehmer*in aus weiter entfernten Zeitzonen schwer gefallen sein dürfte, die Tagung von Anfang bis Ende durchzuhalten, es hat sich vom ersten bis zum letzten Vortrag gelohnt.
Themen und Diskussionen
Während des intensiven Tages voller hochkarätiger Wissenschaft haben die eingeladenen Sprecher*innen die Ihnen gebotene Plattform bestens genutzt, um Werbung für die herausragende Forschung in ihren eigenen Gruppen sowie in der Sektion generell zu machen. In drei Sessions ging es thematisch u.a. um Pflanze-Mikrobe-Interaktionen, Zellbiologie oder stoffwechselrelevante Fragen. Nach jeder Session fanden sich die Sprecher*innen nach den Sessions mit interessierten Teilnehmenden zum Diskutieren in sogenannten Breakout Rooms zusammen, was von beiden Seiten sehr gut angenommen wurde und die Kaffeepausen-Diskussionen eines Präsenzmeetings nahezu ersetzen konnte.
Basierend auf persönlichen Rückmeldungen und im Twitter-Austausch fiel das Fazit außerordentlich positiv aus. Das Online Format wurde sehr gut angenommen und technisch lief alles ohne Zwischenfälle. Die Sprecher*innen aus Barcelona, Bonn, Budweis, Düsseldorf, Golm, Halle, Heidelberg, Köln, München, Tübingen und Wien haben hochklassige, wissenschaftliche 'Unterhaltung' geboten. Mit Sicherheit waren auch die Stühle vor dem eigenen Rechner bequemer als die im Vortragssaal in Dabringhausen (siehe Tweet von Ulrich Hammes). Zwar fiel das Essen daheim weniger üppig aus, aber das ist wohl auch eher positiv einzuschätzen.
Was zwangsläufig zu kurz kam, war der soziale Aspekt, der in Dabringhausen schon immer großgeschrieben wurde. Aber auch hier fanden einige Teilnehmer*innen Auswege und man traf sich nach Ende der Tagung in kleineren Kreisen in kurzfristig dafür eingerichteten Videochats namens 'Lobby' oder 'Pinte' in Anlehnung an die entsprechenden Treffpunkte im Dabringhausener Tagungshotel.
Tagung 2022 vom bewährten Team
MBP 2022 wird wieder vom selben, inzwischen eingespielten, Team organisiert werden, bevor 2023 die bewährten Organisationsteams aus Junior-, Haupt- und Seniororganisator*in wieder rotieren sollen. Wir hoffen alle, dass MBP 2022 wieder vor Ort in Dabringhausen stattfinden kann. Eine dafür geeignete Breitbandverbindung vor Ort vorausgesetzt, könnten in Zukunft Hybridveranstaltungen online und in Präsenz die Regel werden, schon allein um die Reichweite und Sichtbarkeit der Forschung in unserer Sektion weiter zu erhöhen.
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Im März 2021
Prof. Dr. Marcel Quint, Professur Ertragsphysiologie der Kulturpflanzen, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg