News · Forschungsergebnis

Wie Dürre Grasland verändert

Jahrelange Experimente: Auf den Testflächen wurden Experimente unter verschiedenen Bedingungen durchgeführt. Foto: Andreas Schaumberger, Uni Innsbruck

Wie gestaltet sich die Zukunft unserer Böden – und damit auch die Wasserverfügbarkeit – unter den Einflüssen der bevorstehenden klimatischen Veränderungen? Eine internationale Studie zeigt, wie Dürre, Erwärmung und erhöhte CO₂-Konzentration in der Atmosphäre das hydrologische Gleichgewicht im Boden verändern, die Zukunft von Graslandökosystemen beeinflussen und die Resilienz von Ökosystemen herausfordern. Die Ergebnisse, die unter der Leitung von Jesse Radolinski und Michael Bahn vom Institut für Ökologie der Universität Innsbruck gewonnen wurden, hat das Team im Fachmagazin Science veröffentlicht.

Quelle: Uni Innsbruck
News · Politik

Deutschland als globaler Vorreiter in Biomanufacturing und Foodtech

SPRIND, die Bundesagentur für Sprunginnovationen, hat ein Positionspapier zur Bioökonomie veröffentlicht. Um sich nicht länger von fossilen Rohstoffen abhängig zu sein, sucht sie nach Alternativen und ist überzeugt, dass Hightech-Bioökonomie einen entscheidenden Beitrag zu einer klimaneutralen Industrie in Deutschland leisten wird, vor allem im Bereich des Biomanufacturing.

Quelle: SPRIND
News · Forschungsergebnis

Nicht nur Getreide: Speiseplan vor 5000 Jahren in Oldenburg

Rekonstruktion des Lebens der ersten Bauern im Dorf Oldenburg LA 77. (c) Susanne Beyer, Uni Kiel

Wie frühe Bäuer*innen Ackerbau und Viehzucht betrieben ist seit Jahrzehnten Gegenstand der Forschung. Dennoch ist beinahe unbekannt, welche pflanzlichen Nahrungsmittel sie neben der Basisnahrung Getreide bevorzugt haben. Nun gewährt eine Studie des Kieler Sonderforschungsbereichs (SFB) 1266 der Christian-Albrechts-Universität (CAU) weitere Einblicke in den Speiseplan. Dazu analysrten die Forschenden Mikrofossilien von Mahlsteinen der Fundstelle Oldenburg LA 77, einer mittelneolithischen Siedlung (3270-2920 v. u. Z.). Wie sie im Journal of Archaeological Science: Reports berichten, fanden sie neben Weizen und Gerste auch Früchte von Wildgräsern und Knöterich, Eicheln und stärkehaltige Knollen; einige wenige Samen stammen möglicherweise von wilden Hülsenfrüchten. An dieser Vielfalt an pflanzlichen Nahrungsressourcen aus dem 5000 Jahre alten Dorfes Oldenburg LA 77 sind besonders solche von Wildpflanzen hervorzuheben. „Es ist spannend zu sehen, dass die ersten Bäuer*innen ein ähnliches Interesse am Verzehr von Wildpflanzen hatten, sich aber in der Art der Zubereitung ihres Getreides unterschieden“, betont Prof. Wiebke Kirleis.

Quelle: CAU
News · Forschungsergebnis

Mega-Dürren werden weltweit häufiger und intensiver

Abgestorbenen Weinreben in der Region um Los Andes im westlichen Einzugsgebiet des Aconcagua, einer Region die besonders stark von der anhaltenden Dürre in Chile betroffen ist. Foto: Dirk Karger

Langjährige Dürren haben in den letzten 40 Jahren bedenklich zugenommen. Deren Ausdehnung hat in diesem Zeitraum um 50'000 km2 pro Jahr zugenommen, das ist deutlich mehr als die Fläche der Schweiz. Sie beeinträchtigen Landwirtschaft, Energiegewinnung und Ökosysteme, warnt das Forschungsteam der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) im Fachjournal Science.

Quelle: WSL
News · Politik

Initiative Bioökonomie: Acht Forderungen für die Wirtschaft der Zukunft

In einem Acht-Punkte-Papier fordern führende Expert*innen von der Politik eine entschlossene Förderung der Bioökonomie, um Deutschland als Wirtschaftsstandort zu stärken und globale Herausforderungen anzugehen. Grafik: Evelyn Reinmuth, Uni Hohenheim

Nur entschlossenes Handeln kann Deutschlands Wirtschaft nachhaltiger, resilienter und zukunftsfähiger machen. Das legen Experinnen und Experten in einem Positionspapier dar. Umbau zur Kreislaufwirtschaft, Förderung von Forschung und Innovation sowie Abbau rechtlicher Hürden, Schaffung fairer Marktbedingen und Förderung von regionalen Bioökonomie-Initiativen – diese Themen müssen laut führenden Expert:innen jetzt ganz oben auf die politische Agenda. Die Botschaft ist klar: Wer die Bioökonomie stärkt, stärkt den Wirtschaftsstandort Deutschland. „Sie ist ein wichtiger Schlüssel, um unsere Wirtschaft zukunftsfähig und nachhaltig zu gestalten. Deutschland muss jetzt handeln, um seine internationale Führungsrolle zu behaupten und die Weichen für kommende Generationen zu stellen“, betonen die beiden Hauptinitiatorinnen Prof. Dr. Iris Lewandowski von der Universität Hohenheim in Stuttgart und Prof. Dr.-Ing. Daniela Thrän vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig. Bereits 150 Personen aus Forschung und Industrie unterstützen den Aufruf an die Politik.

Quelle: Uni Hohenheim
News · Forschungsergebnis

Baumkulturen als Schlüssel für Nachhaltigkeitsziele

Streuobstwiese in Deutschland. Solche Baumkulturen haben oft eine hohe Artenvielfalt, die mit nachhaltiger Bewirtschaftung gefördert werden kann. Foto: Guy Peer

Baumkulturen – zum Beispiel Äpfel, Kirschen, Kaffee und Kakao – bedecken weltweit mehr als 183 Millionen Hektar, werden aber in der Agrarpolitik weitgehend übersehen. Dabei spielen sie eine entscheidende Rolle für die UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs). Ein internationales Forschungsteam mit Beteiligung der Universität Göttingen betont, dass diese Kulturen nicht nur für die Weltwirtschaft unverzichtbar sind, sondern auch immenses Potenzial für den Schutz der Biodiversität und des Klimas bergen und Lebensgrundlagen von Millionen von Menschen verbessern. Seinen Perspectives-Artikel hat das Team in der Fachzeitschrift Nature Sustainability veröffentlicht.

Quelle: Uni Göttingen
News · Forschungsergebnis

Grube Messel: Artenreich, aber kein tropischer Regenwald

Es wird noch einige Generationen dauern, bis der Artenreichtum an Pflanzen und Tieren in Messel annähernd vollständig erfasst sein wird. Foto: Senckenberg

In der Grube Messel sind bislang insgesamt 1409 verschiedene Taxa aus den 47 Millionen Jahre alten Ölschiefern geborgen worden. Der Artenreichtum während des Eozäns in Messel war höher war als im heutigen Mitteleuropa, aber niedriger als in modernen tropischen Biotopen, zeigen Senckenberg-Forschende in einer Ende Dezember schienenen Studie im Fachmagazin Palaeobiodiversity and Palaeoenvironments. Bis alle Arten vollständig dokumentiert sind und die gesamte Biodiversität in der Fossillagerstätte erfasst ist, wird es noch mehrere Generationen dauern. Besonders die Vielfalt von Pflanzen und Insekten sei noch unzureichend untersucht.

Quelle: Senckenberg
News · Forschungsergebnis

Viele Regenwürmer unter Blühstreifen

Die unterirdische Artenvielfalt profitiert deutlich von mehrjährigen Blühstreifen. Das weisen Forschende des Julius Kühn-Instituts (JKI) im Vergleich mit angrenzenden Winterkulturen nach: In mehrjährigen Blühstreifen leben demnach dreimal so viele Regenwürmer. Dazu wurden 46 Flächen untersucht in den Bundesländern Baden-Württemberg, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. Die Ergebnisse der Feldstudie sind nun im npj Sustainable Agriculture Magazin erschienen.

Quelle: JKI