News · Forschungsergebnis

Enormes Potenzial für Zunahme invasiver Arten

Auf unseren globalisierten Handels- und Transportwegen verschleppen wir Menschen – ob absichtlich oder unabsichtlich – Pflanzen, Tiere, Bakterien oder Viren aus ihren ursprünglichen Verbreitungsgebieten in neue Lebensräume, wo sie zu großen Problemen führen können. Wie viele dieser gebietsfremden Arten es weltweit bereits gibt und welche Gruppen von Lebewesen besonders invasiv sind, hat eine Studie untersucht, die jetzt in der Fachzeitschrift Global Ecology and Biogeography erschienen ist. Dazu haben die Forschenden eine umfassende Liste der bislang beschriebenen gebietsfremden Arten erstellt – es sind rund 37.000 weltweit – und diese nach der biologischen Taxonomie gruppiert. Das Ergebnis: Egal ob mikroskopisch klein oder nilpferdgroß, ob an Land oder unter Wasser – von allen uns bekannten Lebewesen sind bislang im Durchschnitt etwa ein Prozent irgendwohin auf der Welt eingeschleppt worden oder eingewandert, wo sie ursprünglich nicht existierten. Bei einigen Gruppen hat sich außerdem gezeigt, dass sie überproportional häufig außerhalb ihres angestammten Verbreitungsgebiets etabliert sind, darunter Säugetiere, Vögel, Fische, Insekten, Spinnen und Pflanzen. „Das sind meist die Arten, die vom Menschen absichtlich für die Landwirtschaft, den Gartenbau, die Forstwirtschaft oder einfach aus Liebhaberei eingeführt wurden,“ erklärt Dr. Elizabeta Briski vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. Insgesamt deuteten ihre Ergebnisse auf ein enormes Potenzial für zukünftige biologische Invasionen in verschiedenen Artengruppen hin, resümieren die Ökolog*innen. Daher mahnen sie dringend Maßnahmen an, um zukünftige Einschleppungen zu verhindern und die schädlichsten invasiven Arten, die bereits etabliert sind, unter Kontrolle zu bringen.  

Quelle: GEOMAR

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News · Veranstaltung

Seminar: How plants will adapt to a high CO2 world

Im kommenden kostenfreien, englischsprachigen Online-Seminar der International Union of Biological Sciences (IUBS) in Zusammenarbeit mit dem Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO) wird Prof. Christine H. Foyer von der University of Birmingham, UK, über die Konsequenzen des Klimawandels sprechen am Donnerstag, den 23. November 2023 von 15.00 – 17.00 Uhr. Prof. Foyer arbeitet als eine der erfolgreichsten Pflanzenphysiologinnen weltweit seit vielen Jahren an Umweltstressanpassungen von Pflanzen und Photosynthese.

Quelle und Anmeldung: IUBS

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News

Ein Fünftel der Pflanzen und Tiere in Europa bedroht

Im Interview erklärt die Initiatorin der internationalen Studie die Hintergründe der alarmierenden Zahlen zum Artensterben in Europa. Die vergangenen Mittwoch veröffentlichte Studie im Fachjournal PLoS ONE, initiiert von TU-Berlin-Alumna Dr. Melanie Bilz während ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit am Institut für Landschaftsplanung, analysierte 14.669 Rote-Liste-Arten in Europa. Die alarmierenden Trends sind besorgniserregend: Ein Fünftel der Tiere und Pflanzen in Europa ist bedroht, wobei das Aussterberisiko für Pflanzen (27 %) und Wirbellose (24 %) höher ist als für Wirbeltiere (18 %). Lebensraumverlust durch Landwirtschaft, Bebauung und Umweltverschmutzung erweisen sich als Hauptursachen für den bedrohlichen Rückgang der biologischen Vielfalt in der Region.

Quelle: TU Berlin

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News · Politik

Appell: Zustimmung zum EU-Vorschlag für neue Züchtungstechniken bei Pflanzen

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat einen dringenden Appell an die Bundesregierung gerichtet, dem Verordnungsentwurf der Europäischen Kommission zum Umgang mit neuen genomischen Techniken in der Pflanzenzucht zuzustimmen. Die größte Forschungsförderorganisation und zentrale Selbstverwaltungseinrichtung für die Wissenschaft in Deutschland organisierte hierfür einen Parlamentarischen Abend in Berlin, um Vertreterinnen und Vertretern der Regierungsfraktionen den wissenschaftlichen Standpunkt zum EU-Vorschlag zu erläutern. Die Veranstaltung mit dem Titel „Neue Züchtungstechniken als Beitrag zur Bewältigung multipler Krisen des 21. Jahrhunderts“ in der Vertretung der Europäischen Kommission in Berlin brachte rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Politik und Wissenschaft zusammen. Auf ihr wurden unter anderem die aktuell diskutierten patentrechtlichen Fragen angesprochen, die auch aus Sicht der Wissenschaft von großer Bedeutung, aber doch so komplex sind, dass diese Debatte separat geführt und nicht mit dem vorliegenden Regulierungsvorschlag verwoben werden sollte. Der Verordnungsentwurf der EU-Kommission insgesamt könnte so idealerweise noch vor der Europawahl am 9. Juni 2024 verabschiedet werden.

Quelle: DFG

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News · Forschungsergebnis

Vielfältige Wälder könnten riesige CO2-Speicher sein – aber nur bei sinkenden Emissionen sinken

Wälder könnten in Gebieten, wo sie natürlicherweise vorkommen, rund 226 Gigatonnen Kohlenstoff binden. Foto: Julian Culverhouse

Die Wiederherstellung natürlicher Wälder könnte rund 226 Gigatonnen (Gt) Kohlenstoff binden – allerdings nur dann, wenn die Menschheit auch ihre Treibhausgasemissionen stark reduziert. Zudem braucht es gemeinsame Anstrengungen zum Erhalt und zur Wiederherstellung der biologischen Vielfalt. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie von Hunderten von Wissenschaftler*innen aus der ganzen Welt, darunter Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH Zürich), die heute in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht wurde. Die Studie unterstreicht die entscheidende Bedeutung der Erhaltung, Wiederherstellung und nachhaltigen Bewirtschaftung von Wäldern für das Erreichen der internationalen Klima-​ und Biodiversitätsziele. Die Forschenden betonen, dass dieses Potenzial durch Anreize für gemeinschaftliche Anstrengungen zur Förderung der Biodiversität erreicht werden kann.

Quelle: ETH Zürich

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