News · Forschungsergebnis

Polwärts wandern: intrakontinentale Ausbreitung gebietsfremder Pflanzen

In Europa und Amerika stammen viele der dortigen gebietsfremden Pflanzenarten vom eigenen Kontinent und haben ihren Ursprung meist in den Regionen der niedrigeren Breitengrade – ein Problem, das durch den Klimawandel noch verschärft werden könnte. Zu diesem Schluss kommt ein internationales Forschungsteam unter der Leitung Konstanzer Biologinnen und Biologen in seiner aktuellen Studie. In der Studie in Science Advances konnten die Forschenden nachweisen, dass auf den betrachteten Kontinenten mehr als die Hälfte (56.7%) der gebietsfremden Pflanzenarten, die sich erfolgreich in neuen Gebieten angesiedelt haben, ursprünglich vom eigenen Kontinent stammten. Besonders hoch waren die Anteile in Europa und Nordamerika. Auffällig niedrig war der Anteil hingegen in Australien. Bei den drei der untersuchten Kontinente mit dem höchsten Anteil an intrakontinentalen gebietsfremden Pflanzen – Europa, Nord- und Südamerika – stellten die Forschenden zudem Gemeinsamkeiten in den Ausbreitungsmustern fest: Die intrakontinentale Verbreitung erfolgte in der Mehrzahl der Fälle von den äquatornahen Regionen in Richtung der jeweiligen Pole. „Mit steigender Nähe zum Äquator steigt auch die Vielfalt der in einer Region natürlicherweise vorkommenden Arten. Es gibt in diesen Regionen also schlichtweg einen viel größeren Fundus an Arten, der in Richtung der Pole verbreitet werden kann, als umgekehrt“, gibt Zhijie Zhang, Erstautor der Studie, eine Erklärung für das Phänomen.

Quelle: Uni Konstanz

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News · Forschungsergebnis

Nachhaltigere Landwirtschaft durch globale Umverteilung von Stickstoffdünger

Modelle zeigen, dass sich eine weltweite Umverteilung des Einsatzes von Stickstoffdünger positiv auf die Lachgas-Emissionen auswirken würde. Grafik: Andrew Smerald, KIT

Eine wachsende Weltbevölkerung benötigt ausreichend Nahrungsmittel. Deren Produktion führt durch Überdüngung zu einer erhöhten Stickstoffbelastung in der Landwirtschaft, was sich negativ auf Menschen, Klima und Ökosysteme auswirkt. Dass die heutige Getreideproduktion mit einer deutlich geringeren globalen Gesamtdüngung aufrechterhalten werden könnte, wenn der Einsatz von Stickstoffdünger weltweit gleichmäßig über die Anbauflächen verteilt würde, zeigen Modelle von Forschenden des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Über ihre Ergebnisse berichten sie in Communications Earth & Environment.

Quelle: KIT

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News · Veranstaltung

Vom Klimawandel zur Biodiversität – und zurück!

Während die Klimakrise immer spürbarer wird und dadurch im öffentlichen Diskurs allgegenwärtig ist, vollzieht sich der Verlust der biologischen Vielfalt im Stillen und bleibt häufig unbemerkt. Wie verändert sich die Biodiversität weltweit und in Deutschland? Wann funktionieren Ökosysteme nicht mehr und welche Auswirkungen hat dies auf uns Menschen? Wie Klima- und Biodiversitätskrise zusammenhängen, erklärt der Pflanzenökologe Prof. Dr. Christian Wirth im dritten Vortrag der „Senckenberg Distinguished Lecture Series“ am 10.10.2023 von 14:00 - 15:30 Uhr im Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum in Frankfurt. Der englischsprachige Vortrag ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Dabei beleuchtet er auch, wie die Erhaltung und Schaffung einer biodiversen Landschaft der Schlüssel für einen wirksamen Klimaschutz sein könnten.

Quelle: Senckenberg

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News · Forschungsergebnis

Pflanzliche Chloroplasten könnten eine Therapie der Huntington-Krankheit ermöglichen

Die unscheinbare Ackerschmalwand (Arabidopsis thaliana) zeigt ungeahnte Abwehrkräfte gegen Ansammlungen schädlicher Proteine. Foto: Jana Bauch, Universität zu Köln

Ein Chloroplasten-Enzym schützt Pflanzen vor pathologischen Proteinansammlungen, die bei Menschen die Huntington-Krankheit sowie andere neurodegenerative Erkrankungen auslösen können. Das schildern Forschende der Exzellenzcluster für Alternsforschung CECAD und für Pflanzenwissenschaften CEPLAS der Universität zu Köln in der Fachzeitschrift Nature Aging. In ihrer Veröffentlichung „In-planta expression of human polyQ-expanded huntingtin fragment reveals mechanisms to prevent disease-related protein aggregation“ zeigen sie, dass ein aus Pflanzen gewonnenes synthetisches Enzym – die sogenannte stromal processing peptidase (SPP) – Proteinverklumpungen verhindert, die für die krankhaften Veränderungen in Modellen der Huntington-Krankheit (menschliche Zellen und der Fadenwurm Caenorhabditis elegans) verantwortlich sind.

Quelle: Uni Köln

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