News · Veranstaltung

Wie Pflanzen ihren Chemie-Mix individuell ausrichten

Jede Pflanzenart hat für sie typische chemische Inhaltsstoffe. Bei einigen Arten gibt es von Pflanze zu Pflanze starke Unterschiede, wie die chemischen Verbindungen zusammengesetzt sind. Solche Arten weisen eine hohe Chemodiversität auf. Welche Bedeutung hat chemische Vielfalt für Pflanzen in einer sich verändernden Umwelt? Was sind die Ursachen und welche Konsequenzen sind damit verbunden? Mit diesen Fragen befasst sich eine Konferenz der Forschungsgruppe „Ökologie und Evolution intraspezifischer Chemodiversität von Pflanzen“ (FOR 3000). „Mit unserem Verbundprojekt sind wir im dritten Forschungsjahr. Auf der Konferenz führen wir die Zwischenergebnisse aller Teilprojekte zusammen“, sagt Professorin Dr. Caroline Müller von der Fakultät für Biologie der Universität Bielefeld. Sie ist die Sprecherin der Forschungsgruppe zur Chemodiversität. „Es wäre dringend an der Zeit, umzudenken und hoher Diversität und speziell Chemodiversität auch auf dem Acker einen höheren Stellenwert zuzuweisen, um damit die Abwehrkraft von Nutzpflanzen – insbesondere in sich ändernden Umwelten – zu steigern“, sagt Caroline Müller. „Aber auch die Medizin kann von unseren Forschungsergebnissen profitieren. So finden sich in Pflanzen diverse Naturstoffe, die zum Beispiel das Wachstum von Pilzen hemmen. Diese Wirkstoffe lassen sich in der Medizin nutzen“, sagt Müller.

Quelle: Uni Bielefeld

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News · Veranstaltung

Pflanzen im Überflutungsstress: Internationale Anaerobiose-Konferenz erstmals in Deutschland

Infolge des Klimawandels kommt es immer häufiger zu Starkregen und Überflutungen. Wie Pflanzen auf den dadurch verursachten Stress reagieren, wird weltweit von vielen Forscher*innen untersucht. Sie haben sich in der International Society for Plant Anaerobiosis (ISPA) zusammengeschlossen. Die Konferenz der ISPA wird in diesem Jahr unter der Federführung der Pflanzengenetikerin Prof. Dr. Angelika Mustroph von der Universität Bayreuth erstmals in Deutschland organisiert (siehe Programm). Rund 100 Teilnehmende werden sich vom 25. bis 29. September 2022 im Kloster Banz im bayerischen Bad Staffelstein über aktuelle Forschungsergebnisse austauschen. Die diesjährige Konferenz der ISPA wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und von unserer Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG) gefördert.

Quelle: Uni Bayreuth

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News · Forschungsergebnis

Pflanzenzucht: Mit “unsichtbaren” Chromosomen positive Eigenschaften gemeinsam vererben

Normalerweise erfolgt der genetische Austausch von väterlichen und mütterlichen Eigenschaften über die ganze Länge eines Chromosoms. Durch das Invertieren des größten Teils (gelb) des Chromosoms mit Hilfe der molekularen Schere CRISPR/Cas kann dieser Austausch nun auf die beiden äußersten Enden beschränkt werden (violett und blau). Abbildung: Michelle Rönspies, KIT

Bei der Pflanzenzucht können einzelne positiver Eigenschaften verloren gehen, wenn die entsprechenden Gene auf einem Chromosom weit auseinander liegen. Um sie zukünftig gemeinsam vererben zu können, haben Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik & Kulturpflanzenforschung (IPK) nun mit CRISPR/Cas neun Zehntel eines Chromosoms „umgedreht“ und damit genetisch stillgelegt. Die auf diesem Teil liegenden Eigenschaften werden für den genetischen Austausch unsichtbar und so unverändert weitervererbt. Über ihre Ergebnisse berichten die Forschenden um Professor Holger Puchta vom Botanischen Institut des KIT in Nature Plants.

Quelle: KIT

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News · Forschungsergebnis

Reparatur-Trupp im Moos funktioniert auch im Menschen

Der Editor PPR56, der im Laubmoos Physcomitrium patens für die Korrektur zweier verschiedener RNA-Abschriften in Mitochondrien zuständig ist, editiert in menschlichen Zellen mehr als 900 unterschiedliche RNA-Abschriften aus dem Zellkern. Grafik: Elena Lesch, Uni Bonn

Wenn in lebenden Zellen alles rund laufen soll, dann müssen die Erbinformationen stimmen. Doch leider häufen sich im Laufe der Zeit durch Mutationen Fehler in der DNA an. Landpflanzen haben einen eigenartigen Korrekturmodus entwickelt: Sie verbessern nicht direkt die Fehler im Erbgut, sondern aufwändig in jeder einzelnen Abschrift. Forschende der Universität Bonn haben diese Korrekturmaschine aus dem Laubmoos Physcomitrium patens im Labor in menschliche Zellen verpflanzt. Überraschenderweise nahm der Korrektor auch dort die Arbeit auf, aber nach eigenen Regeln. Die Ergebnisse hat das Team um Mareike Schallenberg-Rüdinger nun im Journal Nucleic Acids Research veröffentlicht.

Quelle: Uni Bonn

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