Nachdem im vergangenen Jahr ein eintägiges Symposium mit Nachwuchsgruppenleiter*innen und einigen eingeladenen Vortragenden durchgeführt wurde, haben wir uns in diesem Jahr wieder näher am klassischen Format orientiert, um die pflanzenmolekularbiologische Community sowohl thematisch als auch von den Promovierenden bis zur Professur breit zu repräsentieren. In den beiden intensiven Tagen voller hochkarätiger Wissenschaft haben die Teilnehmenden - wie auch im letzten Jahr - wieder intensiv Gebrauch von den Meet-the-Speakers Sessions gemacht, während derer in Breakout-Räumen Zeit für weiterführende Diskussionen oder auch einfach nur für Smalltalk war.
Wissenschaftliche und nicht-wissenschaftliche Höhepunkte
Eröffnet wurde die Konferenz mit einer Keynote von Rita Groß-Hardt aus Bremen über ihre innovativen Forschungen zur Generierung triparentaler Embryonen, die auch in der Pflanzenzüchtung auf großes Interesse stoßen. In acht akademischen Sessions wurde dann über die neuesten Forschungen in molekularbiologischen Disziplinen von der Entwicklungsbiologie, über EvoDevo, biotische und abiotische Interaktionen, Genomics/Transcriptomics, Signaltransduktion, Zellbiologie bis hin zur molekularen Physiologie berichtet. Ein Höhepunkt der Konferenz war sicherlich die sogenannte 'Out of Academia' Session, in der Wissenschaftler*innen Einblicke in ihren Wechsel von der akademischen in die industrielle Forschung oder auch in die Publikationsindustrie gaben, was vor allem jungen Nachwuchswissenschaftler*innen spannende Alternativen zur akademischen Welt aufgezeigt hat. Hierzu waren Luz Irina Calderon Villalobos (KWS), Marcus Jansen (LemnaTec) und William Teale (EMBO Journal) eingeladen. Die Beiträge der MBP2022 kamen natürlich nicht nur aus Deutschland, sondern auch von Vortragenden aus den USA, Singapur, Saudi-Arabien, England und der Schweiz, was den internationalen Charakter der Konferenz verdeutlicht.
Preise für Outreach und den besten Vortrag
Außerdem wurden zwei Preise vergeben. Der SciComm Award für außerordentlich erfolgreiche wissenschaftliche Öffentlichkeitsarbeit in sozialen Medien, öffentlichen Diskussionen, etc. ging an David Spencer aus Aachen, der den Teilnehmenden eine Kostprobe seines Könnens in Form eines kurzen Science Slams gab. Der Plant Journal Prize ging an Romy Schmidt (Bielefeld) für den besten Vortrag aus der Gruppe der Junior-PIs/PostDocs zur Regulation hypoxischer Reaktionen in Arabidopsis.
Der Abschluss der Konferenz war Rüdiger Hell vorbehalten, der mit dem Publikum in seinem Farewell Talk eine Reise durch seine wissenschaftliche Welt, die Welt des Schwefelmetabolismus, unternahm. Gleichzeitig hat Rüdiger damit auch das Organisationsteam verlassen und das gesamte Team dankt ihm ganz herzlich für inzwischen vier Jahre Mitorganisation unserer Konferenz.
Großer Dank gilt natürlich auch allen Beitragenden. Insgesamt sorgten an den beiden Tagen neun Session Chairs und 30 Vortragende für eine unter den gegebenen Umständen tolle Tagung.
Aber schlussendlich sind sich dann wahrscheinlich doch alle einig, dass es jetzt so langsam mit online-Konferenzen reicht, und wir alle sehr auf ein Präsenzmeeting in 2023 hoffen, d.h. MBP2023 soll tatsächlich in der Sportschule Hennef stattfinden. Es werden dann auch wieder die Reinhold-von-Sengbusch-Preise an Nachwuchswissenschaftler*innen übergeben, und die Organisation wird hauptverantwortlich Andreas Meyer für die vom 6. bis 9. Februar 2023 geplante Tagung übernehmen, der dann 2024 an Ute Höcker übergibt.
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Im März 2022
Marcel Quint, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institute of Agricultural and Nutritional Sciences
Andreas Meyer, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Institute of Crop Science and Resource Conservation (INRES), Chemical Signalling
Ute Höcker, Universität zu Köln, Institut für Pflanzenwissenschaften im Biozentrum Köln