Actualia · Tagungsbericht

11th International PhD School Plant Development

Der Einladung der Veranstalter zur PhD School Plant Development waren Teilnehmende aus europäischen und außereuropäischen Staaten gefolgt. Foto: PhD School
Die besten Poster und Vorträge stammten von Forschenden aus Schweden, Hamburg und Heidelberg und wurden mit einem Preis ausgezeichnet. Foto: PhD School
Begeisterte Rednerinnen ließen den Funken überspringen. Foto: PhD School
Die Poster-Session nahmen die Teilnehmenden für den wissenschaftlichen Austausch wahr. Foto: PhD School

Mehr als 50 Forschende aus der Pflanzen-Entwicklungsbiologie kamen vom 10. bis 12. Oktober 2018 im Tagungszentrum Benediktushöhe in Retzbach bei Würzburg zum 11. internationalen Nachwuchstreffen zusammen. Das Format der jährlichen PhD School hat sich seit 2008 bewährt: In zehn thematisch organisierten Sitzungen referiert jeweils ein international anerkannter Keynote-Sprecher, gefolgt von zwei Promotionsstudierenden, deren Themen aufgrund der eingereichten Bewerbungen für Kurzvorträge ausgewählt wurden. Außerdem leiten die Studierenden die Sitzungen und moderieren die Diskussionen. Zwei Poster-Sessions gaben zusätzlich Gelegenheit zu wissenschaftlichem Austausch, insbesondere für die Teilnehmenden, die keine Vorträge hielten. Organisator Professor Moritz Nowack vom VIB-UGENT Center for Plant Systems Biology im belgischen Gent berichtet über die von der DBG geförderte International PhD School Plant Development und welche Methode einer der Hauptreferenten mit dem Urknall vergleicht.

Das übergeordnete Thema dieser Veranstaltungsreihe ist die Entwicklungsbiologie der Pflanzen, während die Themen der einzelnen Vortragsblöcke von Jahr zu Jahr variieren. Die Themen dieses Jahres waren:

  • Evolutionary Development
  • Root Growth and Differentiation
  • Shoot and Flower Development
  • Reproductive Development
  • Hormones in Plant Development
  • Intercellular Communication
  • Systems Biology and Modelling
  • Signalling and Live Cell Imaging
  • Genome Editing in Plant Systems.

Insgesamt hatte etwa die Hälfte der Studierenden die Gelegenheit Kurzvorträge über ihre Forschungsprojekte zu halten. Weitere Informationen zu den Vortragenden und ihren Themen können im detaillierten Programm auf www.plant-development.org eingesehen werden.

Aus 20 Ländern

Die International PhD School machte ihrem Namen alle Ehre: die Studierenden reisten an aus Universitäten und Forschungseinrichtungen in Deutschland, Tschechien, der Schweiz, Belgien, Schweden, England, Italien, Österreich, Norwegen und Russland. Viele der Studierenden forschen jedoch nicht in ihren Herkunftsländern, so dass das Spektrum der vertretenen Nationalitäten unter anderem auch Spanien, Griechenland, Finnland, Frankreich, die Niederlande, Weissrussland, und die Türkei, aber auch aussereuropäische Länder wie China, die Philippinen, oder Indien umfasste.

Thematische Highlights

Thematische Höhepunkte gab es viele, von denen ich hier nur einige wenige umreissen möchte: Die in den letzten Jahren erzielten Fortschritte in den bildgebenden Verfahren der Mikroskopie sind von herausragender Bedeutung für die Pflanzen-Entwicklungsbiologie. Insbesondere Lebendaufnahmen von Zellen und Geweben ermöglichen einen immer detaillierteren Einblick in die Entwicklungsprozesse von Pflanzen. Selbst so verborgene Prozesse wie die Meiose können nun in Echtzeit verfolgt und analysiert werden. Auch die immer weiter verbesserte Anwendung von genetisch exprimierten Markern und Bio-Sensoren für die Darstellung zellphysiologischer und struktureller Vorgänge in lebenden Zellen sind von grosser Bedeutung für die Pflanzen-Entwicklungsbiologie.

Am Urknall der Genom-Editierung

Ein weiteres wichtiges Wachstumsfeld ist die Systembiologie, die versucht mit Modellen die komplizierten Wechselwirkungen von biologischen Netzwerken zu beschreiben und vorherzusagen. Die Mechanismen der Entwicklung von multizellulären Organismen sind so komplex, dass wir die wirklichen Zusammenhänge letztlich nur mit Hilfe computergestüzter Modelle erfassen werden können. Und es muss natürlich auch die exponentielle Entwicklung von Methoden zur Editierung von Genomen erwähnt werden. In den Worten des Keynote-Sprechers Thomas Jacobs vom VIB-UGENT Center for Plant Systems Biology: „What we are witnessing in terms of genome editing can be compared to the cosmic big bang – a whole universe of possibilities stretches out in front of us and we are just a few moments after the actual ‘bang’.” (in deutsch etwa: Wir werden gerade Zeugen, wie die Methoden der Genom-Editierung wie beim Urknall explodieren – ein ganzes Universum breitet sich vor uns aus und wir sind nur ein paar Momente vom Knall entfernt). 

Preise für junge Forschende

Die Qualität der wissenschaftlichen Präsentationen und Diskussionen war ausserordentlich hoch und nicht nur die Studierenden, sondern auch die eingeladenen Referentinnen waren begeistert und haben viel dazugelernt. Vier Studierende wurden für herausragende Präsentationen ausgezeichnet: Vanessa Schmidt und Michael Fuchs (beide am COS der Universität Heidelberg), Kostika Sofroni (Universität Hamburg) und Joram van Boven (SLU Uppsala in Schweden).

Fazit

Die PhD School Plant Development hat sich im letzten Jahrzehnt als feste Grösse in der Ausbildung von internationalen Doktoranden in der Pflanzen-Entwicklungsbiologie etabliert. Das Feedback der Studierenden und der eingeladenen Referent*innen war ausgezeichnet und so wird auch in den nächsten Jahren die PhD School Plant Development zur Ausbildung und zum Networking von Doktorandinnen und Doktoranden beitragen.

Bilder und Eindrücke der von der DBG unterstützen Tagung können auch über Twitter unter dem Hashtag #PhDSR18 abgerufen werden

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Im Oktober 2018, Gent, Belgien

Moritz Nowack, VIB-UGENT Center for Plant Systems Biology

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