Das übergeordnete Thema dieser Veranstaltungsreihe ist die Entwicklungsbiologie der Pflanzen, während die Themen der einzelnen Vortragsblöcke von Jahr zu Jahr variieren. Die Themen dieses Jahres waren:
- Evolutionary Development
- Root Growth and Differentiation
- Shoot and Flower Development
- Reproductive Development
- Hormones in Plant Development
- Intercellular Communication
- Systems Biology and Modelling
- Signalling and Live Cell Imaging
- Genome Editing in Plant Systems.
Insgesamt hatte etwa die Hälfte der Studierenden die Gelegenheit Kurzvorträge über ihre Forschungsprojekte zu halten. Weitere Informationen zu den Vortragenden und ihren Themen können im detaillierten Programm auf www.plant-development.org eingesehen werden.
Aus 20 Ländern
Die International PhD School machte ihrem Namen alle Ehre: die Studierenden reisten an aus Universitäten und Forschungseinrichtungen in Deutschland, Tschechien, der Schweiz, Belgien, Schweden, England, Italien, Österreich, Norwegen und Russland. Viele der Studierenden forschen jedoch nicht in ihren Herkunftsländern, so dass das Spektrum der vertretenen Nationalitäten unter anderem auch Spanien, Griechenland, Finnland, Frankreich, die Niederlande, Weissrussland, und die Türkei, aber auch aussereuropäische Länder wie China, die Philippinen, oder Indien umfasste.
Thematische Highlights
Thematische Höhepunkte gab es viele, von denen ich hier nur einige wenige umreissen möchte: Die in den letzten Jahren erzielten Fortschritte in den bildgebenden Verfahren der Mikroskopie sind von herausragender Bedeutung für die Pflanzen-Entwicklungsbiologie. Insbesondere Lebendaufnahmen von Zellen und Geweben ermöglichen einen immer detaillierteren Einblick in die Entwicklungsprozesse von Pflanzen. Selbst so verborgene Prozesse wie die Meiose können nun in Echtzeit verfolgt und analysiert werden. Auch die immer weiter verbesserte Anwendung von genetisch exprimierten Markern und Bio-Sensoren für die Darstellung zellphysiologischer und struktureller Vorgänge in lebenden Zellen sind von grosser Bedeutung für die Pflanzen-Entwicklungsbiologie.
Am Urknall der Genom-Editierung
Ein weiteres wichtiges Wachstumsfeld ist die Systembiologie, die versucht mit Modellen die komplizierten Wechselwirkungen von biologischen Netzwerken zu beschreiben und vorherzusagen. Die Mechanismen der Entwicklung von multizellulären Organismen sind so komplex, dass wir die wirklichen Zusammenhänge letztlich nur mit Hilfe computergestüzter Modelle erfassen werden können. Und es muss natürlich auch die exponentielle Entwicklung von Methoden zur Editierung von Genomen erwähnt werden. In den Worten des Keynote-Sprechers Thomas Jacobs vom VIB-UGENT Center for Plant Systems Biology: „What we are witnessing in terms of genome editing can be compared to the cosmic big bang – a whole universe of possibilities stretches out in front of us and we are just a few moments after the actual ‘bang’.” (in deutsch etwa: Wir werden gerade Zeugen, wie die Methoden der Genom-Editierung wie beim Urknall explodieren – ein ganzes Universum breitet sich vor uns aus und wir sind nur ein paar Momente vom Knall entfernt).
Preise für junge Forschende
Die Qualität der wissenschaftlichen Präsentationen und Diskussionen war ausserordentlich hoch und nicht nur die Studierenden, sondern auch die eingeladenen Referentinnen waren begeistert und haben viel dazugelernt. Vier Studierende wurden für herausragende Präsentationen ausgezeichnet: Vanessa Schmidt und Michael Fuchs (beide am COS der Universität Heidelberg), Kostika Sofroni (Universität Hamburg) und Joram van Boven (SLU Uppsala in Schweden).
Fazit
Die PhD School Plant Development hat sich im letzten Jahrzehnt als feste Grösse in der Ausbildung von internationalen Doktoranden in der Pflanzen-Entwicklungsbiologie etabliert. Das Feedback der Studierenden und der eingeladenen Referent*innen war ausgezeichnet und so wird auch in den nächsten Jahren die PhD School Plant Development zur Ausbildung und zum Networking von Doktorandinnen und Doktoranden beitragen.
Bilder und Eindrücke der von der DBG unterstützen Tagung können auch über Twitter unter dem Hashtag #PhDSR18 abgerufen werden
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Im Oktober 2018, Gent, Belgien
Moritz Nowack, VIB-UGENT Center for Plant Systems Biology