News · Forschungsergebnis

Symbiose: Wann aus Feinden Freunde werden

Nur wenige Veränderungen im Erbgut machen aus einem pflanzenschädlichen Pilz einen potenziellen Nützling. Das berichten Stéphane Hacquard, Paul Schulze-Lefert und Richard O’Connell vom Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung in Köln im Fachmagazin Nature Communications. Dazu untersuchten sie die Transkirptome von mehreren, auf unterschiedlichen Kontinenten gesammelten Varianten des nützlichen Colletotrichum tofieldiae und des schädlichen Verwandten Colletotrichum incanum. Beide besiedeln Arabidopsis. Durch den Erbgutvergleich zeigte sich, dass der letzte gemeinsame Vorfahre beider Pilzarten vor ungefähr acht Millionen Jahren gelebt und eine pathogene Lebensweise gehabt hatte. Die nützlichen Anpassungen müssen also erst später in der Evolution hinzugekommen sein. Die Forschenden konnten durch den Vergleich mit anderen nützlichen Pilzarten auch zeigen, dass es keinen universellen Gen-Baukasten für das gedeihliche Miteinander von Pilzen und Pflanzen gibt.
Quelle: Max-Planck-Gesellschaft 

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News · Forschungsergebnis

Ernährungssicherung ohne weiteren Verlust von Waldflächen möglich

Kann die Landwirtschaft eine wachsende Bevölkerung ernähren ohne weitere Waldgebiete anzutasten? Um dies zu ermitteln, simulierten Forschende nun 500 verschiedene Szenarien und variierten dabei die Einflussgrößen wie etwa zu erwartende Erträge, Flächenverbrauch und Futtermittel. Den größten Einfluss auf ein Szenario hatte jedoch die zukünftige Ernährungsweise des Menschen: Entscheidende Stellschrauben für den Schutz anderer Ökosysteme haben demnach die Menge der als Nahrung aufgenommenen Kalorien und die Art und Weise, wie wir diese Kalorien unserem Körper zuführen. Wie sie herausfanden, sind die meisten der berechneten Szenarien in der Lage, die weltweite Bevölkerung im Jahr 2050 zu ernähren, ohne das weitere Abholzung nötig wäre. Fast zwei Drittel aller errechneten Szenarien, so die Studie, wären ohne weitere Umwandlung von Waldflächen zu landwirtschaftlichen Flächen realisierbar oder zumindest wahrscheinlich realisierbar. Über die im Fachmagazin Nature Communications erschienene Studie berichtet das Portal Pflanzenforschung.
Quelle: Pflanzenforschung.de

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News · Forschungsergebnis

Venusfliegenfalle: Vom Opfer zum Angreifer

Venusfliegenfalle mit Drüsenrasen: Der Ausschnitt zeigt einzelne Drüsen unter dem Mikroskop, in der Zeichnung sind die drei Schichten einer Drüse mit ihren typischen Zelltypen dargestellt. Bilder: Dirk Becker und Sönke Scherzer

Die fleischfressende Venusfliegenfalle ist eine erstaunliche Pflanze: Sie erkennt ihre Beute am Geschmack. Das berichten die Würzburger Professoren Rainer Hedrich (Biophysik) und Jörg Schulz (Bioinformatik) mit ihren Teams im Fachmagazin Genome Research. Die Fliegenfalle ist ein Blatt mit Wurzelfunktion. In ihren Zellen gibt es ähnliche Strukturen wie im Darm des Menschen. Und sie hat im Lauf der Evolution den Spieß umgedreht, ist vom Opfer zum Angreifer geworden.
Quelle: Uni Würzburg

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News · Politik

Petition wegen Exzellenzinitiative

Mehr als hundert Erstunterzeichner unterstützen eine Petition, die sich gegen die Exzellenzinitiative richtet. Dieser von Bund und Ländern angestrebte Weg, deutsche „Spitzenforschung“ weiterhin mit der Exzellenzinitiative zu fördern, wird von zahlreichen Forschenden, Lehrenden & Studierenden abgelehnt. Das Unterschriftenportal Open Petition legt die Beweggründe des Initiators dar und nennt die bislang unterzeichnenden. Dies sind bis heute mehr als 1500 Unterschreibende.
Quelle: Open Petition

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News · Forschungsergebnis

Erntevergleich von Low-Input-, ökologischer und konventioneller Landwirtschaft

Forschende verglichen die Erträge verschiedener Wirtschaftsweisen in der ersten Meta-Analyse zum Thema. Sie wollten herausfinden, wie sich die Reduktion des Einsatzes von Betriebsmitteln und Ressourcen im Allgemeinen, von Pestiziden und Dünger im Speziellen in der Low-Input-Landwirtschaft (auch Integrierte Landwirtschaft) auswirkt. Dazu haben sie exemplarisch mehrere Systeme mit Mais (Zea mays) und Weichweizen (Triticum aestivum) in Europa, USA und Kanada analysiert. Nach Meinung des Portals Pflanzenforschung zeigen die Ergebnisse der im Fachmagazin Agronomy Journal erschienenen Studie, dass die Low-Input-Landwirtschaft ein vielversprechender Pfad ist, den es noch weiter zu erforschen gelte.
Quelle: Pflanzenforschung.de

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News · Forschungsergebnis

Goldgräberstimmung bei pflanzlichen Medikamenten

In einer im Fachmagazin Trends in Biotechnology erschienenen Publikation berichten Pflanzenforscher, wie "Omics"-Ansätze helfen, die biologischen Schätze Amazoniens zu heben. Dort vermuten Forschende ein großes Reservoir medizinisch relevanter Ressourcen. Denn mit den neuen Techniken lassen sich die im Regenwald vermuteten Schätze an pflanzlichen Wirkstoffen schneller aufspüren, als bisher. Über die Studie berichtet das Portal Pflanzenforschung.
Quelle: Pflanzenforschung.de

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News · Forschungsergebnis

Cisgene Kartoffeln: 80 Prozent weniger Fungizid-Spritzungen

Kartoffeln, die dauerhaft gegen die Kraut- und Knollenfäule gewappnet sind - diesem Ziel sind Forschende der Universität Wageningen ein großes Stück nähergekommen. Im Forschungsprogramm Durable Resistance against Phytophthora (DuRPh) statteten sie gängige Kartoffelsorten mit verschiedenen Resistenzgenen aus Wildkartoffeln aus und testeten sie über mehrere Jahre im Freiland. Um eine dauerhafte Resistenz zu erreichen, wurde zusätzlich ein geeignetes Resistenzmanagement erprobt. Das auf zehn Jahre angelegte Projekt wurde nun erfolgreich abgeschlossen und die Ergebnisse veröffentlicht. In der landwirtschaftlichen Praxis könnten mit diesen gv-Kartoffeln 80 Prozent der Fungizid-Spritzungen eingespart werden, berichtet das Portal Transgen.
Quelle: Transgen

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