Symbiose: Wann aus Feinden Freunde werden
Nur wenige Veränderungen im Erbgut machen aus einem pflanzenschädlichen Pilz einen potenziellen Nützling. Das berichten Stéphane Hacquard, Paul Schulze-Lefert und Richard O’Connell vom Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung in Köln im Fachmagazin Nature Communications. Dazu untersuchten sie die Transkirptome von mehreren, auf unterschiedlichen Kontinenten gesammelten Varianten des nützlichen Colletotrichum tofieldiae und des schädlichen Verwandten Colletotrichum incanum. Beide besiedeln Arabidopsis. Durch den Erbgutvergleich zeigte sich, dass der letzte gemeinsame Vorfahre beider Pilzarten vor ungefähr acht Millionen Jahren gelebt und eine pathogene Lebensweise gehabt hatte. Die nützlichen Anpassungen müssen also erst später in der Evolution hinzugekommen sein. Die Forschenden konnten durch den Vergleich mit anderen nützlichen Pilzarten auch zeigen, dass es keinen universellen Gen-Baukasten für das gedeihliche Miteinander von Pilzen und Pflanzen gibt.
Quelle: Max-Planck-Gesellschaft