Sorry - in German only
Zusammenfassung
von PD Dr. Birgit Gemeinholzer (direkt zum ausführlichen Bericht mit sechs konkreten Tipps und Tricks für die eigene Karriere)
Der Workshop zur Nachwuchsförderung in der Systematik durch die DFG und andere Wissenschaftsförderorganisationen fand am Interdisziplinären Forschungszentrum (IFZ) der Justus-Liebig-Universität Gießen statt. Gerade die Phase nach der Doktorarbeit stellt für die meisten jungen Forschenden eine Zeit dar, in der sie weitere Schlüsselqualifikationen erwerben sowie Drittmittel einwerben müssen, um sich erfolgreich dauerhaft in der Wissenschaft zu etablieren. Als kompetente Referenten konnten Dr. Roswitha Schönwitz von der DFG-Geschäftsstelle, Prof. Dr. Gerhard Haszprunar von den Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns und der LMU München als Repräsentant der musealen Zoologie, Prof. Dr. Joachim Kadereit von der Universität Mainz als universitärer Botaniker, Dr. Frank Bode von der Forschungsförderung der Universität Gießen sowie Dr. Berit Gehrke von der Uni Mainz und Dr. Roland Schultheiß von der Uni Gießen gewonnen werden [2]. Die beiden zuletzt genannten Redner berichteten aus ihrer ganz persönlichen Sicht, wo sie mögliche Fallstricke und Probleme in der frühen Karriereplanung eines jungen Systematikers sehen. An der Veranstaltung nahmen 15 Nachwuchswissenschaftler/innen der Systematik teil, die sich jeweils im Vorfeld mit einer Projektskizze beworben hatten, die am zweiten Tag detailliert vorgestellt und besprochen wurden. Am ersten Tag berichteten die Referenten aus Ihrer Sicht, wie eine wissenschaftliche Laufbahn in der Systematik die größten Erfolgschancen hat.
Wege in die Wissenschaft
Empfehlungen waren etwa Vorsicht bei der Wahl der Arbeitsgruppe für die Promotion walten zu lassen, primär methodisch und nicht systematisch denken zu lernen, die Dissertationsphase als Schlüsselphase zu betrachten und durch Lesen einschlägiger aktueller aber auch historischer Literatur sich ein umfassendes Fachwissen anzueignen. Fragestellungen müssen in einem allgemeinen Kontext und nicht aus organismisch/systematischer Sicht beantwortet werden. Herausgehoben wurde, dass Kooperationen, Innovationen aber auch das Kennenlernen verschiedener wissenschaftlicher Kulturen und Arbeitsweisen von Bedeutung sind, so dass Ortswechsel im individuellen Lebenslauf eines jeden Nachwuchswissenschaftlers zu empfehlen sind.
Die Forschungsfördermöglichkeiten und Begutachtungsschritte der DFG sowie anderer Forschungsförderorganisationen wurden erläutert. Widerholt wurde darauf hingewiesen, dass für eine erfolgreiche wissenschaftliche Karriere nicht nur die Wissenschaft sondern auch Soft Skills von Bedeutung sind. Die referierenden Nachwuchswissenschaftler erzählten aus ihrer Perspektive, insbesondere in Bezug auf die Vereinbarkeit von Kindern, Familie und Beruf.
Zum Abschluss meinten die aus ganz Deutschland angereisten Teilnehmer, dass ihnen der Workshop sehr geholfen habe. Eine mögliche Neuauflage der Veranstaltung könnte durch einen erfahrenen Zoologen noch bereichert werden. Doch gerade der Blick über das eigene Forschungsfeld hinaus wurde von allen Teilnehmern als sehr bereichernd empfunden. Wir bedanken uns sehr für die finanzielle Unterstützung des Workshops bei der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG) sowie der Gesellschaft für Biologische Systematik (GfBS).
Gießen, im Januar 2013, PD Dr. Birgit Gemeinholzer, AG Spezielle Botanik, JLU Gießen ist Vize-Präsidentin der Gesellschaft für Biologische Systematik (GfBS)
____
zum Programm (pdf-Datei)