News · Forschungsergebnis

Pflanzenhormon Jasmonsäure verschließt Blattporen

3D-Modell des GORK Kalium-Ionenkanals aus Schließzellen der Ackerschmalwand. Wird die Pflanze verwundet, startet in den Schließzellen die Jasmonsäure-Signalkette, die den GORK-Kanal aktiviert. Bild: Dirk Becker

Das Pflanzenhormon Jasmonsäure übernimmt auch eine Funktion, die bislang unbekannt war: Es sorgt dafür, dass sich die Blattporen schließen, sobald Blätter verletzt werden. Für die Pflanze könnte das ein Notsignal sein. Den molekularen Mechanismus hat nun der Pflanzenforscher Prof. Dr. Dirk Becker vom Lehrstuhl für Molekulare Pflanzenphysiologie und Biophysik der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) gemeinsam mit Kolleg*innen aus Münster, Heidelberg, dem französischen Lyon, dem spanischen Valencia, München-Freising, im Fachjournal Developmental Cell geschildert. Wie sie schreiben, spielt der Kaliumkanal GORK wesentliche Rolle. Das Forschungsteam identifizierte außerdem die Protein-Phosphatase ABI2 als einen Hemmstoff des Jasmonsäure-Signals in Schließzellen. Das Protein wirkt der Kinase-vermittelten Kanalaktivierung entgegen.
Quelle JMU

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News · Forschungsergebnis

Mehr Bioplastik führt nicht zwingend zu mehr Klimaschutz

Bioplastik wird gerne als umwelt- und klimafreundliche Alternative zu herkömmlichen Kunststoffen auf Erdölbasis vermarktet. Eine Analyse der Universität Bonn legt nun aber nahe, dass eine Umstellung auf pflanzenbasierte Kunststoffe weniger positiv wirken könnte als gedacht. So dürfte eine steigende Nutzung von Bioplastik den weltweiten Ausstoß von Treibhausgasen zunächst sogar erhöhen. Die Studie erscheint in den Environmental Research Letters, ist aber bereits online abrufbar.
Quelle: Uni Bonn

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News · Anwendung · Politik

Pflanzenzüchter erproben Open-Source Saatgut Lizenz

Tomaten der Sorte Sunviva im Öko-Zuchtgarten der Universität Göttingen. Foto: Culinaris, Saatgut für Lebensmittel

Um Saatgut als Gemeingut zu schützen haben Züchterinnen und Züchter der Uni Göttingen und der Verein Agrecol eine gemeinsame Initiative gestartet. Agrecol entwickelte eine „Open-Source Saatgut Lizenz“, die Saatgut als Gemeingut rechtlich absichert und so vor Patentierung und Sortenschutz bewahrt.
Quelle: Uni Göttingen

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News · Forschungsergebnis

Weizen nutzt Abwehrstoffe multifunktional

Wird Weizen von Blattläusen befallen, produziert er eine weniger giftige Form von Benzoxazinoiden, die die Bildung von Kallose reguliert. Kallose hindert Blattläuse am Saugen. Foto: Beibei Li und Tobias Züst / Universität Bern, Schweiz

Getreidepflanzen können Giftstoffe direkt zur Verteidigung gegen Schmetterlingsraupen einsetzen, sie aber auch zur Steuerung von Abwehrmechanismen gegen Blattläuse verwenden. Die Multifunktionalität von Benzoxazinoiden wurde von Forschenden der Uni Bern und des Teams um Tobias Köllner vom Max-Planck-Institut für chemische Ökologie nun im Fachjournal Science Advances vorgestellt. Benzoxazinoide wirken einerseits als Giftstoffe gegen Schmetterlingsraupen, und andererseits führen sie indirekt die Bildung von Kallose herbei, die dazu beiträgt, Leitgefäße abzudichten, und so Blattläusen das Saugen zu erschweren. Als Schalter zwischen diesen unterschiedlichen Funktionen identifizierten die Forschenden ein Methyltransferase-Enzym, das über Raupenfraß aktiviert wird und das es Weizenpflanzen ermöglicht, ihre Abwehr auf den jeweiligen Befall einzustellen.
Quelle: MPI  für chemische Ökologie

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News · Politik · Publikation

Springer Nature und DEAL: Fortschritte in Verhandlung erzielt

Die Verhandlungspartner haben sich jetzt als Zwischenschritt auf eine erneute kostenneutrale Verlängerung der bestehenden Verträge für das Jahr 2019 geeinigt. Dies verschafft zusätzlichen zeitlichen Spielraum, um der Komplexität des angestrebten Modells gerecht zu werden. Gleichzeitig sorgen Springer Nature und DEAL dadurch für Stabilität für wissenschaftliche Einrichtungen, die weiterhin auf alle bisherigen Inhalte von Springer Nature zugreifen können. Das berichtet die Hoschulrektorenkonferenz (HRK) auf ihrer Website.
Quelle: HRK

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News · Forschungsergebnis

Pflanzen erben das Wissen, wo oben und unten ist, von der Mutter

PIN2 befindet sich nur am oberen Ende jeder Zelle und markiert die Polarität (Magenta). Foto und ©: Matouš Glanc

In Pflanzen hängt die Polarisierung des gesamten Organismus davon ab, dass jede einzelne Zelle weiß, wo oben und wo unten ist und dementsprechend polarisiert wird. Eine Zellteilung stört jedoch diese Polarisierung. Wie die Polarität wiederhergestellt wird, war bislang unbekannt. Nun haben Forschende des Institute of Science and Technology Austria (IST Austria) einen Teil des Rätsels gelöst: Sie fanden heraus, dass Pflanzenzellen von ihrer Mutterzelle das Wissen darüber erben, wo oben und unten ist. Die Studie, geleitet von Jiří Friml, Professor am IST Austria, und mit Erstautor Matouš Glanc, PhD Student in der Friml-Gruppe, und Matyáš Fendrych, früher Postdoc in der Friml-Gruppe und heute Assistenzprofessor an der Karlsuniversität in Prag, erscheint heute in Nature Plants.
Quelle: IST Austria

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