News · Forschungsergebnis

Dem Geheimnis kranker Kartoffeln auf der Spur

Eine Spore von Phytophthora dringt in die Blatt-Epidermiszelle einer Arabidopsispflanze ein, deren Immunsystem zuvor durch Mutationen geschwächt wurde. Foto: Lore Westphal, IPB

Die Kraut- und Knollenfäule der Kartoffel ist eine der bedeutendsten Pflanzenkrankheiten unserer Zeit, verursacht deren Erreger, Phytophthora infestans, doch weltweite Ernteausfälle von etwa 20 Prozent im Jahr. Forschende des Leibniz-Instituts für Pflanzenbiochemie (IPB) in Halle analysieren die Mechanismen der Krankheitsentstehung und fragen sie sich nicht nur, warum der Erreger seine Wirtskartoffelpflanze krank macht, sondern auch, warum er die meisten anderen Pflanzen nicht besiedeln und krank machen kann. Diese sogenannte Nichtwirtsresistenz gegen den Befall von Phytophthora wird an der Modellpflanze  Arabidopsis thaliana untersucht. Nun konnten die Hallenser Forschenden um Professor Sabine Rosahl zwei neue Substanzen isolieren, die eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Phytophthora spielen. Eine der neu entdeckten Indol-Verbindungen wirkt dabei nicht direkt auf den Erreger, sondern sorgt vermutlich als Signalstoff für die Verstärkung der pflanzlichen Abwehrreaktion. Der Befund wurde in der Fachzeitschrift Journal of Biological Chemistry (DOI: https://doi.org/10.1074/jbc.RA119.007676) veröffentlicht.

Quelle: IPB

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News · Forschungsergebnis

Gestresste Pflanzen müssen Eisen im Griff haben

Pflanzen müssen viele verschiedene Nährstoffe aufnehmen, deren Verfügbarkeit oft variiert. In Mangelphasen aktivieren sie andere genetische Programme, besonders für den Umgang mit Eisen. Grafik: Rumen Ivanov, HHU

Wenn Landpflanzen die Nahrung schwindet, müssen sie auf diesen Stressfaktor reagieren. Pflanzenforscher*innen der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) haben anhand von vorhandenem Datenmaterial untersucht, welche Gene diese im Stressfall aktivieren und wofür sie stehen. Ihre Ergebnisse publizierte das Team um Pflanzenforscherin Dr. Tzvetina Brumbarova und Pflanzenforscher PD Dr. Rumen Ivanov vom HHU-Institut für Botanik in der Fachzeitschrift iScience (DOI: https://doi.org/10.1016/j.isci.2019.07.045).

Quelle: HHU

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News · Köpfe und Karrieren

Sofja Kovalevskaja-Preise 2019

Dr. Tonni Grube Andersen erhält einen der sechs mit bis zu 1,65 Millionen Euro Preisgeld dotierten Sofja Kovalevskaja-Preise der Alexander von Humboldt-Stiftung. Am Kölner Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung wird er bei Gastgeber Prof. Dr. Paul Schulze-Lefert erforschen, wie Pflanzen mit Mikroben auf zellulärer Ebene interagieren. Titel des Projektes lautet: Das verborgene Leben der Pflanzen. Der in Dänemark geborene Pflanzenforscher arbeitet derzeit noch an der Schweizer Universität von Lausanne.

Quelle: Alexander von Humboldt-Stiftung

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News · Forschungsergebnis

Neue Einblicke in die metabolische Dynamik

Biologen haben untersucht, wie sich Proteine und Stoffwechselprodukte auf die verschiedenen Zellorganellen verteilen. Einem Team um den Biologen Thomas Nägele, Professor für evolutionäre Zellbiologie der Pflanzen, ist es nun in der Modellpflanze Arabidopsis thaliana erstmals gelungen, für eine Vielzahl an Proteinen und Stoffwechselprodukten gleichzeitig zu bestimmen, wie sie sich auf bestimmte Kompartimente verteilen, um damit deren metabolische Dynamik aufzuklären. Nägeles Team an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) hat nun eine bewährte Methode – die sogenannte nicht-wässrige Fraktionierung – so verfeinert und mit Hochdurchsatzanalysen kombiniert, dass sie Zellen quasi in ihre Einzelteile zerlegen und das Inventar ihrer Kompartimente untersuchen konnten. Darüber brichten sie am 30. Juli in The Plant Journal (DOI: https://doi.org/10.1111/tpj.14472).

Quelle: LMU

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News · Anwendung

Blütenbunte Begrünung im Weinbau in Steillagen

Terrassenweinberg ein Jahr nach Neuanlage mit vielfältiger Begrünung. Foto: Ilona Leyer, HS Geisenheim

Ein Forschungsprojekt der Hochschule Geisenheim gibt Aufschluss darüber, wie neu angelegte Querterrassenweinberge effizient und dabei naturschutzgerecht begrünt werden können. Ziel ist eine Begrünung der Böschungen, die Erosion verhindert und artenreiche Lebensräume bietet. 2018 wurden verschiedene Saatmischungen mit unterschiedlichen Techniken auf die kahlen Böschungen von neu geschobenen Terrassenweinbergen im Mittelrheintal aufgebracht. Nun liegen die ersten Ergebnisse vor. Projektleiterin Ilona Leyer, Professorin am Institut für angewandte Ökologie der Hochschule Geisenheim: „Nach der Einsaat letztes Jahr kam die große Trockenheit und dann im Juni ein extremes Starkregenereignis. Wir hatten Sorge, dass die Ansaat zusammen mit dem Boden der steilen Böschungen runtergespült würde. Doch allen Widrigkeiten zum Trotz waren letzten Sommer deutlich die Rosetten der aufgelaufenen Stauden erkennbar und auch die Erosion war im Vergleich zu in Falllinie gepflanzten Jungfeldern gering. Dies lässt erwarten, dass Terrassenweinberge bei den zu erwartenden Klimaveränderungen gut aufgestellt sind“.

Quelle: HS Geisenheim

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News · Veranstaltung

Meeresleuchten: Biolumineszente Algen in einer Ostsee des Wandels

Meeresleuchten, hervorgerufen durch die Alge Alexandrium ostenfeldii, ist seit rund 20 Jahren verstärkt in der Ostsee zu beobachten. Foto: Daniel Erikson, SYKE, IOW

Beim kommenden „Warnemünder Abend“ am 15. August 2019 wird  Dr. Anke Kremp über winzige Algen berichten, die bei massenhaftem Auftreten Meeresleuchten in der Ostsee hervorrufen. Die Meeresbiologin vom Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) erläutert darin u.a. mögliche Gründe für ihr vermehrtes Auftreten. Zusätzlich haben in dieser Woche Besucher des „Warnemünder Abends“ die Möglichkeit, im Anschluss an den Vortrag die Installation „Breath“ des finnischen Fern Orchestra anzuschauen, in der es ebenfalls um Leuchtalgen aus der Ostsee geht (s.a.: Nachricht dazu). Beginn ist 18:30 Uhr, der Eintritt ist frei.

Quelle: IOW

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News · Förderung

Nicht-chemischer Pflanzenschutz im Gartenbau

Bis zum 04. Dezember 2019 können innovative Projektideen zum Pflanzenschutz im Gartenbau bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) eingereicht werden. Mit der aktuellen Bekanntmachung „Innovationen für einen nicht-chemischen Pflanzenschutz im Gartenbau“ fordert das Bundeslandwirtschaftsministerium Forschungseinrichtungen und Unternehmen auf, sich an dem Förderaufruf mit innovativen und praxisorientierten Lösungen zu beteiligen.

Quelle: BLE (pdf)

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