News · Forschungsergebnis

Neue Kieselalgen-Gattung entdeckt

Fünf lebende Zellen der Kieselalge Gomphonella olivacea mit braunem Chloroplast; 4 Zellen in Seitenansicht und 1 Zelle in Schalenansicht. Maßstab: 10µm = 0,01 mm. Foto: Forschungsgruppe Diatomeen, BGBM

Nach heutigem Wissensstand umfasst die neue Kieselalgen-Gattung Gomphonella 30 Arten, die weltweit überwiegend in Süßwasserseen leben. Die Artenvielfalt von Gomphonella wurde durch den schlechten wissenschaftlichen Kenntnisstand bisher unterschätzt, weshalb sie für Gewässerqualitätsuntersuchungen im Rahmen der EU Wasserrahmenrichtlinie in Zukunft bedeutend werden könnte. Die Ergebnisse der Studie der Forschungsgruppe Diatomeen am Botanischen Garten und Botanischen Museum Berlin (BGBM), Freie Universität Berlin wurden gerade in der aktuellen Ausgabe der renommierten Fachzeitschrift Plant Ecology and Evolution (DOI: https://doi.org/10.5091/plecevo.2019.1603) veröffentlicht.

Quelle: BGBM

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News

Bedrohte Vielfalt: Natur-Zustand im Raum Bonn

Insekten als Bestäuber sind auf ein vielfältiges Blütenangebot angewiesen, das über das Jahr verfügbar ist. Ein solcher Anblick ist in unserer Agrarlandschaft selten geworden. Foto und ©: Jens Mutke, Nees-Institut, Uni Bonn

Wie ist es um die Vielfalt von Pflanzen, Tieren und Lebensräumen in der Region Bonn/Rhein-Sieg bestellt ist, fasst ein Buch zusammen, das nun vom Naturhistorischen Verein der Rheinlande und Westfalens e.V. herausgegeben wurde. Forschende der Uni Bonn und der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg haben dazu die biologische Vielfalt in Bonn und dem umgebenden Rhein-Sieg-Kreis untersucht. Der nun veröffentlichte Bericht beschreibt ein gemischtes Bild des Zustandes der Natur.

Quelle: Uni Bonn

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News · Forschungsergebnis

Welches Gen das Richtungswachstum der Wurzel steuert

Pflanzen, deren Wurzeln robuster sind und tiefer wachsen, können mehr Kohlenstoff für einen längeren Zeitraum unterirdisch speichern. Auf diese Weise kann CO2 in der Atmosphäre reduziert werden. Bis jetzt war unklar, welche genetischen und molekularen Mechanismen regeln, welche Teile des Bodens von Wurzeln auf der Suche nach Nährstoffen durchsucht werden. Nun haben Forschende des Wiener Gregor Mendel Instituts für Molekulare Pflanzenbiologie (GMI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und des kalifornischen Salk-Instituts ein Gen identifiziert, das bestimmt, ob Wurzeln in die Tiefe oder oberflächlicher wachsen. Die Forschungsergebnisse zum Gen namens (EXOCYST70A3 wurden im Fachmagazin Cell (DOI: https://doi.org/10.1016/j.cell.2019.06.021) publiziert.

Quelle: GMI (pdf)

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News · Forschungsergebnis

Trends in der Landwirtschaft bedrohen Ernährungssicherheit

Eine Honigbienen-Arbeiterin und eine männliche Sandbiene bestäuben eine Apfelblüte. Foto: Martin Husemann

Zitrusfrüchte, Kaffee und Avocados: Das Essen auf unseren Tischen ist in den vergangenen Jahrzehnten immer abwechslungsreicher geworden. Für die Landwirtschaft gilt das aber nicht. Weltweit gibt es mehr Monokulturen, die dazu immer größere Flächen in Anspruch nehmen. Gleichzeitig sind viele der angebauten Nutzpflanzen von Bestäubern abhängig. Das sorgt dafür, dass die Ernährungssicherheit immer stärker bedroht ist, wie ein Forscherteam mit Beteiligung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) in der Fachzeitschrift Global Change Biology (DOI: https://doi.org/10.1111/gcb.14736) schreibt. Für die Studie analysierten die Forschenden die weltweite Entwicklung der Landwirtschaft der vergangenen 50 Jahre. Die Forschenden plädieren für eine Trendwende: So müsste darauf geachtet werden, die Landwirtschaft weltweit wieder zu diversifizieren und ökologischer zu gestalten. Sie zählen mehrere Möglichkeiten auf.

Quelle: MLU

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News · Köpfe und Karrieren

Karrieremesse für Naturwissenschaftler*innen

Die Karrieremesse jobvector career day findet am 25. September 2019 in der Classic Remise in Berlin statt. Sowohl Absolventen als auch Professionals haben die Möglichkeit, sich mit Top-Arbeitgebern über Karriere und Beruf auszutauschen. Die kostenfreie Veranstaltung richtet sich an Ingenieure,Informatiker, Mediziner & Naturwissenschaftler, meldet der VBIO.

Quelle: VBIO

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News · Veranstaltung

Die nächste industrielle Revolution kommt aus der Natur

Dr. Markus Wolperdinger, Leiter des Fraunhofer IGB, erklärte, dass biobasierte Innovationen eine wichtige Rolle beim Übergang zu einer klimaneutralen Kreislaufwirtschaft spielen. Foto: Fraunhofer

"Die Zukunft nachhaltiger Wertschöpfungssysteme" lautete ein Workshop zur Biologischen Transformation der Europäischen Technologieplattform ManuFUTURE und des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB Ende Juni in Brüssel. Rund 40 Experten aus Industrie, Politik und Forschung diskutierten, wie Materialien, Strukturen und Prozesse der Natur zukünftig die Fertigung nachhaltig gestalten können. Parallel dazu veröffentlichte die Europäische Kommission einen ersten Entwurf des "Strategischen Plans" für das zukünftige Forschungsrahmenprogramm "Horizont Europa", in der auch bioinspirierte und biointegrierte Fertigungsverfahren adressiert werden.

Quelle: Fraunhofer IGB

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News · Forschungsergebnis

Älteste vollständig erhaltene Lilie entdeckt

Cratolirion bognerianum. Aufnahme: Carola Radke, MfN

In der Fachzeitschrift Nature Plants (https://www.nature.com/articles/s41477-019-0468-y.epdf) hat ein internationales Forscherteam unter Leitung von Clément Coiffard, Museum für Naturkunde Berlin (MfN), die älteste vollständig erhaltene Lilie publiziert: Cratolirion bognerianum. Damit lässt sich nachweisen, dass einkeimblättrige Pflanzen erstaunlicherweise bereits vor 115 Millionen Jahren alle für sie typischen Merkmale aufwiesen und die tropischen Blütenpflanzen bereits sehr vielfältig waren. Damit ergeben sich neue Forschungsfragen über die Rolle der Tropen in der Entwicklung damaliger und heutiger Ökosysteme.

Quelle: MfN

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News · Forschungsergebnis

Diese Gerste trotzt Hitze, Salz und Dürre

Ernte der Gersten in Halle. Foto: Nadja Sonntag, Uni Halle

Eine neue Gerstenlinie sorgt selbst bei schlechten Umweltbedingungen für gute Ernteerträge. Gezüchtet wurde sie von einem Forschungsteam der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), das dafür eine gängige Sorte mit verschiedenen Wildgersten kreuzte. Anschließend haben die Forschenden die neuen Linien an fünf sehr unterschiedlichen Standorten auf der Welt angebaut, das Wachstum der Pflanzen beobachtet und ihr Erbgut Pflanzen analysiert. Wie das Team im April in der Fachzeitschrift Scientific Reports (DOI: https://doi.org/10.1038/s41598-019-42673-1) berichtet, sind einige Pflanzen nicht nur hitze- und dürrebeständiger, sie liefern in vielen Fällen auch höhere Ernteerträge als die lokalen Vergleichssorten. Die Ergebnisse stellen sie heute der Öffentlichkeit mit dieser Pressemitteilung vor.

Quelle: MLU

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News · Forschungsorte · Förderung · WissKomm

Leibniz-Einrichtungen evaluiert: IPK in Gatersleben weiter gefördert

Die Förderung von vier Leibniz-Einrichtungen soll fortgeführt werden hat der Senat der Leibniz-Gemeinschaft heute beschlossen. Unter ihnen das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung in Gatersleben (IPK). Wie in der Stellungnahme des Senats zu lesen ist, ist die Institution neben ihrer erfolgreichen Aufklärung grundlegender Prinzipien der Evolution, Entwicklung und Anpassungsfähigkeit wichtiger Kulturpflanzen, wie Gerste und Weizen, auch wegen ihrer Beratungsleistungen für Politik und Behörden wichtig. Zum Beispiel zu den neuen Methoden der Pflanzenzüchtung und zum Erhalt der genetischen Vielfalt. Der Senat begrüßt, dass sich das Institut auch stark in der Wissenschaftskommunikation engagiert und in seinem green lab jährlich 5.000 Besucherinnen und Besucher, insbesondere Schulgruppen, informiert.

Quelle: Leibniz-Gemeinschaft

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News · Forschungsergebnis

Venusfliegenfalle spürt sogar Moskitos

Die Venusfliegenfalle erkennt die Größe ihrer Beute. Zu kleine Insekten (links) sind nicht in der Lage die nötige Kraft aufzubringen, um das sensorische Haar der Pflanze zu stimulieren (rechts). Fotos: Sönke Scherzer

Venusfliegenfallen können sogar Berührungen von extrem leichten Tieren wie etwa Moskitos wahrnehmen. Forschende der Universitäten Würzburg und Cambridge haben jetzt herausgefunden, dass die Berührungssensoren in diesen Fallen selbst auf mikroskopisch kleine Drücke anspringen, diese in elektrische Signale umwandeln und so das Zuschnappen der pflanzlichen Falle auslösen. Ihre Ergebnisse haben sie in heute in der Fachzeitschrift Nature Plants ( DOI: 10.1038/s41477-019-0465-1) publiziert.

Quelle: Uni Würzburg

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News · Forschungsergebnis

Erste Siedler nach der großen Schmelze: Flechten

Blick über eine artenreiche Flechtengemeinschaft aus Strauch- und Krustenflechten zur Fildes-Halbinsel, King George Island, Antarktis. Foto: A. Beck, SNSB-BSM

Flechten gehören zu den ersten Organismen, die Felsen oder steinige Böden nach der Gletscherschmelze neu besiedeln. Forschende u.a. der Botanischen Staatssammlung München (SNSB-BSM) untersuchten die Vegetation der Flechtengemeinschaften der Gattung Placopsis von den Südlichen Shetlandinseln und ihre Grünalgen-Symbionten. Überrascht hat die Forschenden, dass die genetische Variabilität der Grünalgen mit der Länge der Eisfreiheit der Fläche, auf der sie siedeln, zunimmt. Einige genetische Varianten sind auf die am längsten eisfreien Gebiete beschränkt. Somit steigt nicht nur der Artenreichtum der Flechtengemeinschaften, sondern auch die genetische Variabilität der dauerhaft mit ihnen zusammenlebenden Symbiosepartner. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forschenden im Mai in der Zeitschrift Symbiosis (DOI: https://doi.org/10.1007/s13199-019-00624-4).

Quelle: SNSB

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News · Forschungsergebnis

Enzymatischer Abbau des marinen Algenzuckers Ulvan entschlüsselt

Die Meeresalge Ulva. Foto: Thomas Wilfried, Uni Greifswald

Ein internationales Team von 19 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern entschlüsselte erstmals den kompletten Abbauweg des Polysaccharides Ulvan durch Biokatalysatoren eines marinen Bakteriums, darunter Forschende aus Greifswald, Wien, u.a. Die Ergebnisse ihrer Studie stellen die Forschenden in der Fachzeitschrift Nature Chemical Biology (DOI: https://www.nature.com/articles/s41589-019-0311-9) vor. Die Erkenntnisse sind nicht nur für die Grundlagenforschung von erheblicher Bedeutung. Sie erlauben erstmalig, die bislang ungenutzte Ressource der Algen als Rohstoffquelle für Fermentationen und zur Isolierung wertvoller Zucker zu erschließen.

Quelle: Uni Greifswald

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Das Geheimnis effizienter Kohlendioxid-Umwandlung

Wie schaffen es Enzyme, Kohlendioxid aus der Luft zu binden? Und warum können manche schneller und besser CO2 umwandeln als andere? Forscherinnen und Forscher des Max-Planck-Instituts für terrestrische Mikrobiologie konnten nun einen Teil des Geheimnisses lüften: Anhand eines Turbo-CO2-Umwandlers zeigten sie, dass vier Aminosäuren für die Bindung von CO2 wichtig sind. Mit dieser Erkenntnis gelang es ihnen, neue Enzyme zur CO2 Umwandlung zu entwickeln - ein wichtiger Schritt hin zur Anwendbarkeit synthetischer Photosynthese, wie sie im Fachmagazin PNAS (DOI: https://dx.doi.org/10.1073/pnas.1901471116) berichten.

Quelle: MPI f. terrestrische Mikrobiologie

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News · Forschungsorte

Länder übernehmen ab 2024 Finanzierung für iDiv

Das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig soll ab Oktober 2024 maßgeblich von den Bundesländern Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen getragen werden. Eine entsprechende Erklärung haben heute in Leipzig die sächsische Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange und die Wissenschaftsminister von Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Armin Willingmann, und Thüringen, Wolfgang Tiefensee, unterzeichnet. Die Förderung soll jährlich 12,5 Mio. Euro betragen, eine zusätzliche Beteiligung des Bundes wird angestrebt. Seit seiner Gründung 2012 wird iDiv in erster Linie von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert. Diese Finanzierung läuft 2024 nach der dritten Förderrunde, die gerade beantragt wird, aus.

Quelle: iDiv

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