News · Forschungsergebnis · Politik

Forschende fordern Umdenken bei Renaturierungen

Der Fluss Peene und Überschwemmungsgebiete beim Anklamer Stadtbruch in Deutschland. Foto: Solvin Zankl, Rewilding Europe

Egal, ob einzelne Auenlandschaften oder ganze Nationalparks: Der Erfolg von Renaturierungsprojekten hängt nicht nur davon ab, ob einzelne Pflanzen- oder Tierarten wieder in einem Gebiet angesiedelt werden. Wie ein internationales Forscherteam unter Leitung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig zeigt, geht es vielmehr darum, dem geschädigten Ökosystem zu helfen, sich selbst zu regenerieren und zu erhalten. In der aktuellen Ausgabe von Science (DOI: 10.1126/science.aav5570) beschreiben sie, wie Rewilding-Maßnahmen besser geplant und umgesetzt werden können – und welche Vorteile sich daraus für den Menschen ergeben.

Quelle: MLU

Weiterlesen
News · Forschungsergebnis

Längeres Leben für Photosynthese-Elektroden

Wolfgang Schuhmann, Fangyuan Zhao, Adrian Ruff und Felipe Conzuelo (von links) sorgen für langlebige Bioelektroden. Foto und ©: Marquard, RUB

Proteine, die an der Photosynthese beteiligt sind, lassen sich nutzen, um kostengünstig und effizient Strom aus Sonnenenergie herzustellen. Doch obwohl diese Proteine wie das Photosystem I von Natur aus robust sind, ist die Lebensdauer isolierter Proteinkomplexe in halbkünstlichen Elektroden deutlich kürzer. Deswegen ist die technologische Anwendung solcher Bioelektroden noch begrenzt. Ein Forscherteam der Ruhr-Universität Bochum (RUB) hat jetzt im Fachmagazin Journal of the American Chemical Society (DOI: https://doi.org/10.1021/jacs.8b13869) gezeigt, dass der Betrieb in sauerstofffreier Umgebung die Lebensdauer der Bioelektrode deutlich verlängert.

Quelle: RUB

Weiterlesen
News · Projekt

Pflanzensubstanz Silvestrol für neues Medikament

Basierend auf dem Naturstoff Silvestrol wollen Forscherinnen und Forscher ein neues Medikament gegen gefährliche Viruserkrankungen entwickeln. Frühere Studien hatten Hinweise ergeben, dass die aus einer asiatischen Mahagonipflanze stammende Substanz gegen Hepatitis E, Ebola und das Zika-Virus helfen könnte. Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) loten die Forschenden der Ruhr-Universität Bochum (RUB) im Projekt „Silvir“ Synthesewege für verschiedene Silvestrol-Varianten aus und testen die Wirksamkeit der Substanzen am Beispiel des Hepatitis-E-Virus. Es startet im Mai 2019 und läuft für drei Jahre. Die Fördersumme beträgt rund 1,2 Millionen Euro.

Quelle: RUB

Weiterlesen
News

IPBES stellt am 6. Mai Bericht zur Biodiversität der Welt vor

Der Weltbiodiversitätsrat IPBES (Intergovernmental Platform on Biodiversity and Ecosystem Services) wird in einer internationalen Pressekonferenz am 6. Mai den ersten globalen Zustandsbericht seit dem Millennium Ecosystem Assessment von 2005 vorstellen. Das Globale Assessment wird eine Gesamtübersicht zum Zustand der biologischen Vielfalt und der Leistungen der Ökosysteme weltweit liefern. Zwischen 2016 und 2018 hatte der Weltbiodiversitätsrat bereits zwei thematische (Landdegradation, Bestäuber), einen methodischen (Szenarien und Modelle) sowie vier regionale Berichte (Afrika, Amerika, Asien/Pazifik, Europa/Zentralasien) veröffentlicht. Vom 29. April bis 6. Mai 2019 treffen sich in Paris die 132 Mitgliedsstaaten des Weltbiodiversitätsrates IPBES, um das Globale Assessment zu verabschieden. Das meldet das daran beteiligte Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ).

Quelle: UFZ

Weiterlesen
News · Forschungsergebnis

Algen-Mitochondrien ohne DNA

Ein gesunder Dinoflagellat der Gattung Alexandrium. Foto: Yameng Lu, AWI

Die Mitochondrien der parasitischen Algen Amoebophrya ceratii aus der Gruppe der Dinoflagellaten scheinen auch ohne eigenes Erbgut einwandfrei zu funktionieren. Trotz aller akribischen Fahndungsarbeit hat das Team um Uwe John, Biologe am Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) keine Spur davon gefunden. Zwei Gene sind offensichtlich verschwunden, das dritte, die Cytochrom c Oxidase 1 (COX1 oder COI) ist in den Zellkern gewandert. Gefunden haben die Forscherinnen und Forscher ihr Studienobjekt innerhalb der Zellen von anderen Dinoflagellaten aus der Gattung Alexandrium. Zu der gehören etliche Arten, die als marine Giftmischer berüchtigt sind und bei Massenentwicklungen dazu neigen, giftige Algenblüten zu bilden. Ganze Teppiche aus diesen Einzellern treiben mitunter im Wasser und produzieren das auch für Menschen gefährliche Nervengift Saxitoxin. Doch es gibt Parasiten, die solche Algenblüten eindämmen können. Zu diesen gehört eine Art namens Amoebophrya ceratii, die im Mittelpunkt der aktuellen Studie stand. Das berichtet ein Team im Fachjournal Science Advances (DOI: 10.1126/sciadv.aav1110).

Quelle: AWI

Weiterlesen
News · Politik

Macht Agrarimporte aus Brasilien nachhaltig!

Das fordern Wissenschaftler*innen sowie idigene Gruppen Brasiliens in einem offenen Brief an die Europäische Kommission, der im Fachmagazin Science (DOI: 10.1126/science.aaw8276) veröffentlicht wurde. Unter der derzeitigen Regierung Brasiliens sei das Pochen auf nachhaltigen Handel noch dringender geworden. Mitinitiiert von Forschenden am Geographischen Institut der Humboldt-Universität zu Berlin (HU), wurde die Petition bisher von mehr als 600 Forschenden aus allen Ländern der Europäischen Union sowie von 300 indigenen Gruppen Brasiliens unterzeichnet.

Quelle: HU Berlin

Weiterlesen
News · Veranstaltung

Symposium: Form und Wachstum von Pflanzen

Das International Symposium on Plant Growth and Form der DFG-Forschergruppe Plant Morphodynamics (FOR2581) wird vom 9. bis 11. September 2019 am Center for Organismal Studies (COS) der Uni Heidelberg stattfinden. Die Themen der organisierenden Pflanzenforscher*innen, Computerspezialist*innen und Physiker*innen umfassen:

  • Mechanics and patterning of plants growth
  • Quantifying cell and tissue growth
  • Modelling plant growth
  • Evolution of plant form

Die Registrierung ist bereits möglich; Abstracts sind bis Mitte Juli erwünscht.

Zur Website der Tagung

Weiterlesen
News · Outreach · Politik

Wissenschaft soll in Dialog mit Gesellschaft

Die Bundesregierung setzt sich dafür ein, das Vertrauen in die Wissenschaft und die Wissenschaftskommunikation zu stärken. Die Regierung versteht Wissenschaftskommunikation als die allgemeinverständliche Kommunikation und Vermittlung von Forschung und wissenschaftlichen Inhalten an Zielgruppen außerhalb des Wissenschaftsbetriebs. Sie richtet sich vor allem an die Öffentlichkeit, aber auch an Akteure oder Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft und anderen Gesellschaftsbereichen. Das schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (19/9355) auf die Kleine Anfrage von Bündnis 90/Die Grünen (19/8136). Wissenschaftskommunikation umfasse unterschiedliche Formen der Vermittlung: Sie könne direkt stattfinden, zum Beispiel bei Dialogveranstaltungen, Science Slams, Tagen der offenen Tür, bei Citizen Science-Projekten, aber auch medial erfolgen. Auch Wissenschaftsjournalismus, wissenschaftsbezogene Massenkommunikation, Public Relations und Öffentlichkeitsarbeit können Bestandteil der Wissenschaftskommunikation sein. Das berichtet das Portal Heute im Bundestag (hib).

Quelle: hib

Weiterlesen
News · Forschungsergebnis

Wie Licht Gehirnaktivitäten anstoßen kann

Max Dreier, Klaus Gerwert und Stefan Tenningkeit (von links) betrachten die Darstellung eines Proteins. Foto und © Kramer, RUB

Die Optogenetik erlaubt es, Gehirnprozesse mit Licht zu steuern. Sie beruht auf der Nutzung lichtgesteuerter Proteine wie dem Channelrhodopsin-2, einem Ionenkanal, der sich bei Lichteinwirkung öffnet und damit zelluläre Prozesse aktivieren kann. Seine Arbeitsweise haben Forschende der Ruhr-Uni-Bochum (RUB) gemeinsam mit Kolleg*innen der Humboldt-Universität zu Berlin nun in der Fachzeitschrift PNAS dargelegt (DOI: 10.1073/pnas.1805868115). Der eingesetzte Ionenkanal wurde einst durch Grundlagenforschung an der Grünalge Chlamydomonas reinhardtii entdeckt.

Quelle: RUB

Weiterlesen
News · Förderung

Nachwuchs für nachwachsende Rohstoffe gesucht

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ruft Forschungseinrichtungen dazu auf, Konzepte für Arbeiten zu nachwachsenden Rohstoffen einzureichen. Gefördert werden Gruppen mit bis zu fünf jungen Wissenschaftler*innen, die im Themenbereich „Nachwachsende Rohstoffe“ forschen. Der Förderzeitraum beträgt bis zu fünf Jahre, Projektskizzen können bis zum 16. September 2019 an die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR), Projektträger des BMEL, gerichtet werden.

Quelle: FNR (pdf)

Weiterlesen