News · Anwendung · Forschungsergebnis

Neue molekulare Visualisierungs-Methode basiert auf CRISPR/Cas9

Zellkern der Fleckbohne mit Telomer-spezifischen Signalen (in rot), welche mit Hilfe der CRISPR/Cas9-basierten REGN-ISL Methode detektiert wurden. Grafik: Takayoshi Ishii, Andreas Houben, IPK

Forschende haben sie nun eine neuartige Anwendung für den RNA/Protein-Komplex CRISPR/Cas9 gefunden – als zytogenetische Taschenlampe. Im Gegensatz zur herkömmlichen in-situ Hybridisierung wird die DNA bei der Benutzung des neuen RNA-guided endonuclease - in situ labelling-Werkzeugs (RGEN-ISL) nicht denaturiert. Folglich bleibt das Chromatin unbeschädigt sodass die Chromatinstruktur nun auch untersucht werden kann. RGEN-ISL kann mit Protein-Nachweismethoden kombiniert werden und Echtzeit-Visualisierung des Markierungsprozesses wird möglich. Die neue Methode wurde zwar für Pflanzengenome entwickelt, kann aber vermutlich in allen Organismen verwendet werden. Vorgestellt haben die Forschende des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) die neue Methode im Fachjournal New Phytologist (DOI: https://doi.org/10.1111/nph.15720).

Quelle: IPK (pdf)

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News · Köpfe und Karrieren

Ars legendi-Fakultätenpreis für Physiologie-Kurs

Preisträger der mit 5.000 Euro dotierten Auszeichnung Markus Piotrowski. Foto, Klaus Hagemann, RUB

Der Ars legendi-Fakultätenpreis für exzellente Hochschullehre in der Biologie geht in diesem Jahr an den Privatdozenten Dr. Markus Piotrowski von der Ruhr-Universität Bochum. Piotrowski ist ein Pionier bei der Etablierung von eLearning-Konzepten in der laborbiologischen Lehre und hat an der Uni Bochum den pflanzenphysiologischen Kurs „PpÜ goes digital“ designt und umgesetzt. In diesem eLearning-Angebot werden interaktiv die Grundlagen experimentellen Arbeitens vermittelt, Arbeitsweisen in Tutorial Videos vorgestellt und online Antestate geschrieben. Die Studierenden sind von diesem Angebot als Vorbereitung auf die laborpraktischen Übungen, auch hinsichtlich der zeitlichen Flexibilität und der Wiederholbarkeit, begeistert. „Die positiven Erfahrungen erzielen bereits eine Multiplikatorwirkung in der Gesamtfakultät“, hob die Jury hervor. Die anderen Ars legendi-Fakultätenpreise für exzellente Hochschullehre in Mathematik geht an Robert Rockenfeller von der Universität Koblenz-Landau, der für Chemie an Lena Daumann von der Ludwig-Maximilians-Universität München und der für Physik Burkhard Priemer von der Humboldt-Universität zu Berlin, meldet der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO). Die Preisverleihung findet am 4. April 2019 um 17 Uhr in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) statt.

Quelle: VBIO

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News · Forschungsergebnis

Baumdiversität in Wäldern stabilisiert Interaktionen zwischen Arten

Mit zunehmender Vielfalt der Baumarten kommen mehr Blattlaus- und Zikadenarten vor. Foto: AG Klein, Uni Freiburg

Der Rückgang der biologischen Vielfalt und der damit einhergehende Verlust von Pflanzenarten haben viele Auswirkungen auf unsere Ökosysteme. Das wurde bisher durch Studien im so genannten Offenland, also in nicht überbauten oder von Gehölzvegetation dominierten Gebieten, gezeigt. Jetzt konnte ein Team von Biologinnen und Biologen der Universität Freiburg nachweisen, dass der Verlust von Baumarten in Wäldern Insektenlebensgemeinschaften und deren Interaktionen untereinander und mit Pflanzen destabilisiert. Somit ist die Baumdiversität in Wäldern wichtig, um die Nahrungsnetze von Insekten zu stärken. Ihre Ergebnisse präsentieren sie in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins Proceedings of the Royal Society B. (DOI: https://doi.org/10.1098/rspb.2018.2399).

Quelle: Uni Freiburg

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News · Forschungsergebnis

Wildbienen verhungern im Spätsommer im ländlichen Raum

Wildbienen wie die der Art Anthidium oblongatum sind ziemlich klein. Foto: Michaela Hofmann, Erstautorin der Studie, LMU

Warum mehr als die Hälfte der über 500 einheimischen Wildbienenarten bedroht oder lokal schon ausgestorben sind, haben Forschende, darunter die Pflanzenwissenschaftler*innen Constantin Zohner und Susanne Renner der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), im Fachmagazin Proceedings of the Royal Society B (DOI: https://doi.org/10.1098/rspb.2019.0316) geschildert. Dazu nutzen sie Veränderungen auf der Roten Liste. Ihre Untersuchungen legen nahe, dass die Bienen in landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebieten vor allem im Spätsommer zu wenig Nahrung finden. Helfen würden nach Ansicht der Forschenden beispielsweise eine seltenere Mahd, die Anlage von Blühstreifen oder das Stehenlassen von Ackerrandstreifen mit Ackerunkräutern. „Aber auch Hobbygärtner können jetzt schon Bienen helfen, indem sie auf vielfältige Hausgärten ohne Pestizide und Mähroboter setzen“, sagt Renner.

Quelle: LMU

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News · Forschungsergebnis

Biodiversitätskrise: Nur technischer Fortschritt in der Landwirtschaft reicht nicht

Das rasante Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum zerstört die biologische Vielfalt – vor allem in den Tropen. Das berichtet ein Forscherteam unter der Leitung des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) in Nature Ecology & Evolution (DOI:  https://doi.org/10.1038/s41559-019-0824-3). Schuld daran sei die wachsende Nachfrage nach Agrarprodukten, die immer neue Anbauflächen verlangt. Zwar werde die Landwirtschaft durch technische Fortschritte immer effizienter, doch die wachsende Zahl an Menschen macht diese Erfolge wett. Klar ist: Eine wirksame Naturschutzpolitik braucht Konzepte gegen Bevölkerungswachstum und für nachhaltigen Konsum.

Quelle: iDiv

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News · Projekt

Vielfalt ist überlebenswichtig

Auf der Alpen-Wiese wächst Echte Arnika (Arnica montana). Foto: Benjamin Schwarz

Landnutzungswandel, Monokulturen, Herbizide, versiegelte Flächen – der Lebensraum für Wildpflanzen wird immer knapper. Inzwischen gelten 92 Wildpflanzenarten als „Arten nationaler Verantwortlichkeit Deutschlands“, d. h. Deutschland hat für diese Pflanzenarten international eine besondere Verantwortlichkeit, da sie nur in Deutschland vorkommen oder ihr Hauptverbreitungsgebiet in Deutschland liegt. Um Maßnahmen zum Schutz und Erhalt dieser 92 Wildpflanzenarten zu entwickeln und durchzuführen, läuft seit etwa einem halben Jahr die zweite Phase des Verbundprojekts Wildpflanzenschutz-Deutschland (WIPs-De II). Im Projekt WIPs-DE II geht es zum einen um die Sicherung der genetischen Ressourcen und zum anderen darum, Standorte zu sichern. Mehr dazu hat die Uni Regensburg.

Quelle: Uni Regensburg

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News · Anwendung

14 Millionen Pflanzen-Nachweise in Bayern erfasst

Mit rund 14 Millionen Nachweisen von über 4.000 in Bayern vorkommenden Pflanzen-Arten ist das Pflanzen-Portal zur größten botanischen Datenbank Bayerns angewachsen. Daraus soll der Pflanzenatlas "Flora von Bayern" entstehen, meldet das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (STMUV). Zum ersten Mal seit über 100 Jahren wurde so der komplette Bestand von Pflanzen in Bayern systematisch erfasst und beschrieben. Kuratiert und archiviert wird das online-Portal (https://wiki.bayernflora.de/web/Hauptseite) vom Datenzentrum an den Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns (SNSB). Die Koordinationsstelle ist an der Botanischen Staatssammlung München angesiedelt, einer Einrichtung der SNSB.

Quelle: STMUV

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