Trockentolerante Braugerste entwickelt
Forschende haben eine Gerstenlinie entwickelt, die Dürreperioden sehr viel besser übersteht als herkömmliche Sorten. In aufwändigen Experimenten kreuzten sie dazu Braugerste mit einer wilden Gerstenart aus Israel, die in den trockenen Halbwüsten wächst und bei Bedarf große Mengen der Aminosäure Prolin zu produzieren vermag. Die nun neu entwickelte Kreuzungs-Linie verkraftet Wassermangel sehr viel besser als die Kulturgerste, ohne dass es ansonsten sichtbare Unterschiede gäbe. „Das zeigen zumindest unsere Experimente in den institutseigenen Gewächshäusern“, betont Dr. Ali Ahmad Naz, Privatdozent am Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz (INRES) der Universität Bonn. „Wir wollen unsere Pflanze nun Züchtern für weitere Feldversuche zur Verfügung stellen.“ Verlaufen diese erfolgreich, könnten Landwirte von der neu entwickelten Linie erheblich profitieren. Doch auch aus einem anderen Grund ist die neue Sorte erfolgversprechend: „Prolin ist ein wichtiger Ausgangsstoff für Medikamente“, erklärt Naz. „Für die pharmazeutische Industrie dürften unsere Pflanzen daher ebenfalls von Interesse sein.“ Die Studie erscheint im Fachjournal Plant Physiology.
Quelle: Uni Bonn