News · Politik

Forscher warnen vor negativen Folgen der internationalen Biodiversitäts-Konvention

In einem heute im Fachmagazin Science veröffentlichten Positionspapier (DOI: 10.1126/science.aat9844) kritisieren knapp 180 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus 35 Ländern die internationale Biodiversitätskonvention (engl. Convention on Biological Diversity). Sie argumentieren, dass das Übereinkommen die Erforschung biologischer Vielfalt einschränkt, die internationale Zusammenarbeit beeinträchtigt und den Zugang zu genetischen Ressourcen und die Wissenschaft behindert. Damit sei diese Konvention letztendlich kontraproduktiv: Sie schade sogar dem Schutz der Biodiversität. Unter den Unterzeichnenden sind auch Forscherinnen und Forscher der Senckenberg-Gruppe.
Quelle: Senckenberg

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News · Projekt

MaGICLandscapes: Grüne Infrastruktur als Zukunftschance für Regionalentwicklung

Das Projekt erfasst die grünen Infrastruktur und erarbeitet Werkzeuge, um lebenswichtige Naturräume zu schützen. Foto und ©: Florian Danzinger

Das Projekt MaGICLandscapes am Department für Botanik und Biodiversitätsforschung der Universität Wien beschäftigt sich mit der Erfassung und dem Schutz der sogenannten grünen Infrastruktur. In Zusammenarbeit mit ExpertInnen aus Polen, Tschechien, Österreich, Italien und Deutschland soll das Projekt "MaGICLandscapes" lebenswichtige Naturräume mit urbanen Zentren verbinden und ihre funktionale Rolle für das Ökosystem verbessern. Dabei erarbeiten die Forschenden Werkzeuge, um lebenswichtige Naturräume zu schützen.
Quelle: Uni Wien

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News · Forschungsergebnis

Genetik der Ananas-Familie entschlüsselt

Eine von sieben bestätigten Arten der Ananas-Gruppe: Ananas ananassoides. Foto: Elton M.C. Leme

Forschende haben mit verschiedenen genetischen Methoden das Verwandtschaftsverhältnis der sieben Ananasarten und 29 weiterer Bromelienarten untersucht. Bisher war die taxonomische Einordung dieser Gattung der Bromeliengewächse unklar. Die Art Ananas comosus ist nach der Banane und Zitrusfrüchten das am häufigsten gehandelte tropische Obst. Das internationale Forscherteam bestätigt in der Studie einen Art-Status der sieben Ananasarten, sowie eine enge Verwandtschaft der Gattung Ananas mit den Bromeliengewächsen Disteganthus basilateralis, Aechmea tayoensis und Pseudananas sagenarius und beschreibt eine neu entdeckte genetische Nähe mit der „Lanzenbromelie” Aechmea fernandae. Die Studie der Forschenden um Dr. Sabine Renger und Dr. Juraj Paule  vom Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt und der Goethe Universität Frankfurt sowie Prof. Dr. Georg Zizka, Abteilungsleiter Botanik und Molekulare Evolutionsforschung, erschien kürzlich im Fachjournal Plant Systematics and Evolution.
Quelle: Senckenberg

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News · Köpfe und Karrieren

Baubotanik: wie lebendige Gebäude entstehen

Prof. Ferdinand Ludwig verbindet die Stämme zweier Bäume miteinander. Bild: Uli Benz, TUM

Prof. Ferdinand Ludwig erklärt im Interview das Planen und Bauen mit lebenden Werkstoffen. Er begründete 2007 das Forschungsgebiet Baubotanik. Der Architekt und Professor für Landschaftsarchitektur an der Technischen Universität München (TUM) gibt Auskunft, mit welchen Tricks er Pflanzen in die gewünschte Form bringt und wie lebendige Gebäude unser Leben verbessern.
Quelle: TUM

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News · Projekt

Was Bäume, Gesellschaft und Gewässer über das Klima sagen

Wie wirken sich Großwetterlagen auf bayerische Waldökosysteme aus? Welche Rolle spielen regionale Klimaverhältnisse? Was wissen Schülerinnen und Schüler über den Klimawandel? Mit diesen Fragen befassen sich Forschende im neuen Verbundprojekt BayTreeNet und setzen dabei auf sogenannte Talking Trees. Das Projekt verbindet naturwissenschaftliche Klimamodellierung und Dendroökologie mit sozialwissenschaftlicher Bildungsforschung in einem bisher einzigartigen interdisziplinären Ansatz. Seit Mai 2018 fördert das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst das Bayerische Klimaforschungsnetzwerk bayklif mit Geldern in Höhe von insgesamt 18 Millionen Euro für die nächsten fünf Jahre. Forschende des Departments Geographie und Geowissenschaften der der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) sind in drei Verbundprojekten von bayklif vertreten und erhalten Fördermittel in Höhe von rund 1,7 Millionen Euro.
Quelle: FAU

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News · Forschungsergebnis

Symbiose-Steuerung zwischen Algen und Nesseltieren

Mikroskopische Abbildung von Hydra-Epithelzellen (Zellkerne in grün), die jeweils etwa 20-30 symbiotische Chlorella-Algen enthalten (in orange). Aufnahme und © Jay Bathia, CAU

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Sonderforschungsbereichs 1182 haben mit japanischen Forschenden vom Okinawa Institute of Science and Technology (OIST) und der Universität Okayama erstmals eine umfassende Charakterisierung der symbiotischen Interaktionen zwischen dem Süßwasserpolypen Hydra und den in seinem Zellinneren lebenden Chlorella-Algen vorgelegt. Die Algen stellen dem Polypen Stoffwechselprodukte ihrer Photosynthese zur Verfügung und erhalten im Gegenzug Nährstoffe, die sie selber nicht erschließen können. Die Algen geben dabei sogar Teile der Erbinformation auf und nutzen stattdessen die entsprechenden Strukturen des Süßwasserpolypen. Auch der Polyp selbst ist abhängig von den Algen, die seinen Reproduktionserfolg erhöht. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forschenden des SFB „Entstehen und Funktionieren von Metaorganismen“ an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) in der aktuellen Ausgabe des international renommierten Fachjournals eLife.
Quelle: CAU

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News · Politik

VBIO: ABS und Digitale Sequenzinformationen

Der VBIO unterstützt gemeinsam mit mehr als 50 weiteren internationalen Organisationen eine Erklärung, in der Bedenken zur Ausweitung der Access and Benefit Sharing (ABS)-Verpflichtungen auf Digitale Sequenzinformation (DSI) erläutert werden. Die Unterzeichnenden sind besorgt über die potenziell schädlichen Auswirkungen einer möglichen zukünftigen unangemessenen Regulierung. Solche Verpflichtungen würden der biologischen Forschung zusätzliche Hürden aufbürden - mit potenziell negativen Folgen für den wissenschaftlichen Fortschritt und den daraus resultierenden enormen gesellschaftlichen Nutzen sowie für die Erreichung der drei Ziele des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD). Der VBIO hatte sich bereits mehrfach ähnlich geäußert und sich mit dieser Sicht bereits an das Sekretariat der CBD gewandt.
Quelle: VBIO

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News · Tagungsbericht

Rohstoffgipfel 2018: Potenzial nicht-fossiler Ressourcen

Nachhaltige Rohstoffe aus Pflanzen und CO2 kommen für die Herstellung von chemischen Produkten zunehmend als Alternative zu Erdöl in Frage. Unternehmen und Investoren sowie Wissenschaft und Politik sehen hier vielversprechende Perspektiven. Dies ist das Fazit des Rohstoffgipfels 2018, der am 25. Juni an der Technischen Universität Berlin unter Schirmherrschaft des Bundesforschungsministeriums stattfand. Die Teilnehmer riefen dazu auf, Entwicklung und Einsatz nicht-fossiler Ressourcen weiter voranzutreiben, um die Chemie nachhaltiger und klimafreundlicher zu machen. Insbesondere junge Unternehmen könnten hierzu viel beitragen. Fünf Start-ups aus drei Kontinenten wurden auf dem Gipfel zu den „Resource Innovators 2018“ gekürt. Das berichten die gemeinsamen Organisatoren der Technischen Universität Berlin, der Dechema Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie sowie dem Werkstoffhersteller Covestro.
Quelle: TU Berlin

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News

Neuer Wirkungsmechanismus des Pflanzenhormons Auxin nachgewiesen

Eine der Wurzeln, die von dem Forscherteam beim Wachsen beobachtet wurde. Die Farben kommen durch einen fluoreszierenden Auxinindikator zustande. Rot zeigt große Mengen von Auxin, grün geringe. Aufnahme: Matouš Glanc, IST Austria

Das Hormon Auxin ist für die Entwicklung von Pflanzen essentiell. Es steuert eine Vielzahl von Prozessen, von der Embryonalentwicklung im Samen bis zur Verzweigung der wachsenden Pflanze. Bislang glaubte man, dass sein Signalmechanismus hauptsächlich im Zellkern wirkt und ausschließlich über ein Regulieren der Gentranskription funktioniert. WissenschaftlerInnen um Jiří Friml vom Institute of Science and Technology Austria (IST Austria) haben nun aber bewiesen, dass ein anderer Wirkmechanismus existiert und dass die Zellen in den Wurzeln auch unmittelbar auf Auxin reagieren können. Diese Wirkungsweise ermöglicht eine schnelle Richtungsanpassung des Wurzelwachstums, berichten die Forschenden im Fachjournal Nature Plants.
Quelle: IST Austria

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News · Forschungsergebnis

Selbstheilende Samenkapseln

Reife Frucht von Banksia attenuata aus Westaustralien nahe Perth. Die Pflanzen öffnen ihrer Samenkapseln auch ohne Feuer. Dies geschieht vor allem in niederschlagsreichen Gegenden. Die Kapsel ist in einen verholzten Zapfen eingebettet, hier von abgestorbenen Blütenreste umgeben. Foto und ©: Jessica Huss

Ein internationales Team hat an den Samenkapseln von Banksia-Pflanzen einen neuen Selbstheilungsmechanismus entdeckt: Spezielle Wachse, die in der Verbindungszone zwischen den beiden Kapselklappen eingelagert sind und bei sommerlichen Umgebungstemperaturen schmelzen, verschließen kleine Risse. An der im Journal of the Royal Society Interface erschienenen Studie waren Forschende des Max-Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung beteiligt.
Quelle: MPI für Kolloid- und Grenzflächenforschung

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News · Veranstaltung

Nobelpreisträgerin plädiert für mehr Wissenschaft in politischen Entscheidungen

Die Nobelpreisträgerin Elizabeth Blackburn mahnte evidenzbasierte Entscheidungen in der Politik an. Foto: Ch. Flemming, Lindau Nobel Laureate Meetings

Wissenschaftliche Beweise als Antwort auf Fake News – unter diesem Leitgedanken steht die Eröffnung der 68. Lindauer Nobelpreisträgertagung am vergangenen Sonntag in der Inselhalle Lindau. Die Nobelpreisträgerin Elizabeth Blackburn hielt zur Eröffnung der Lindauer Tagung eine Grundsatzrede aus der Perspektive einer Spitzenwissenschaftlerin. Sie widmete sich der Forschungspolitik und plädierte für eine stärkere Einbindung von Wissenschaft in politische Entscheidungen, um im „postfaktischen“ Zeitalter bestehen zu können. Bis zum 29. Juni kommen 39 Nobelpreisträger und 600 Nachwuchswissenschaftler am Bodensee zum Austausch zusammen. Die Tagung ist der Physiologie und Medizin gewidmet und befasst sich mit der Rolle der Wissenschaft in einem postfaktischen Zeitalter, der Forschung zur inneren Uhr, der Gentechnik sowie der wissenschaftlichen Publikationspraxis. Als Medizintagung stellt sie gleich zwei Rekorde auf: noch nie nahmen so viele Nobelpreisträgerinnen und Nobelpreistärger teil und noch nie war das Teilnehmerfeld mit 84 Herkunftsländern so vielfältig.
Quelle: Lindau Nobel Laureate Meetings

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News · Tagungsbericht

„Wer nicht kommuniziert, wird nicht gehört!“

Die Teilnehmenden der PSSC. Foto: Paride Rizzo, IPK

Wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über ihre Arbeit in und mit der Öffentlichkeit berichten, stand im Fokus der 14. Plant Science Student Conference (PSSC). Die Promovierenden stellten im Hörsaal Projekte zur Pflanzenforschung, Pflanzenbiochemie, Phytopathologie und zu neuen molekularen Methoden, wie die Editierung von Genomen durch CRISPR/Cas, in Vorträgen und durch Poster vor. Ziel war es, einen verständlichen Einstieg in das jeweilige Thema zu ermöglichen und die Zuhörer für das eigene Thema zu begeistern. Die beste Präsentation und das verständlichste Poster wurden mit Publikumspreisen ausgezeichnet. Diese gingen an Mona Schreiber und Sara Naseri Rad. Die PSSC fand vom 19. bis 22. Juni am Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) statt, an dem 50 Promovierende aus ganz Deutschland teilnahmen und neue Fähigkeiten für die Kommunikation wissenschaftlicher Themen erwarben.
Quelle: IPK (pdf)

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