Was im kommerziellen Obst- und Gemüseanbau schon länger Praxis ist, will die Uni Bonn nun auch für den Anbau von Arznei- und Gewürzpflanzen entwickeln: ein Management-System zur gezielten Bestäubung durch Insekten. So wie Gärtner Hummelkolonien per Versandhandel fürs Gewächshaus bestellen können, so ist Ähnliches auch beim Anbau von Fenchel, Thymian und anderen Pflanzen denkbar. Die Forschenden erwarten höhere und womöglich auch qualitativ bessere Erträge, mehr Biodiversität und Vorteile für benachbarte Kulturen und damit für ganze Agrarökosysteme. Wie die Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe (FNR) berichtet, will das Projektteam auch herausfinden, welche Insekten die etwa 125 in Deutschland angebauten Arznei- und Gewürzkräuter-Arten bestäuben und wie wichtig sie für diese Aufgabe sind. Dass Insekten grundsätzlich von den Kräutern profitieren, ist dabei so gut wie sicher. Denn auf dem Acker dominieren heute - mit Ausnahme des Raps - Kulturen, deren Blüten für nektar- und pollensuchende Insekten uninteressant sind.
Quelle: FNR