News · Forschungsergebnis

Wiesenorchideen: Netzwerke statt Selbstversorgung

In einem Gebirgstal in Vorarlberg sammelten die Studierenden die Wiesenorchideen. Foto: Gerhard Gebauer

In der Sonne stehende Wiesenorchideen gehen oft eine Symbiose mit Pilzen ein, um ihren Nährstoffbedarf zu decken, obwohl sie auch allein ausreichend Nährstoffe für sich produzieren könnten. Sie erzeugen nur einen Teil des benötigten Kohlenstoffs selbst und beziehen den anderen Teil von Pilzen, mit denen ihre Wurzeln unterirdische Netzwerke bilden. Dies haben Forschende der Universität Bayreuth um Prof. Dr. Gerhard Gebauer zusammen mit Partnern in Großbritannien herausgefunden. Im Journal of Ecology stellen sie ihre unerwarteten Erkenntnisse vor.
Quelle: Uni Bayreuth

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News · Forschungsergebnis

Wegbereiter für Vitamin A in Reis

Reispflanze. Foto: Peter Beyer

Biochemiker haben die Struktur von Carotinoid-lieferndem Enzym aufgeklärt. Dazu untersuchten sie die dreidimensionale Struktur der Phytoen-Desaturase aus Reis und haben den Mechanismus der Phytoen-Umwandlung im Fachjournal Structure beschrieben. Dies gelang den Freiburger Forscherinnen und Forschern aus den Arbeitsgruppen von Prof. Dr. Peter Beyer an der Fakultät für Biologie und Prof. Dr. Oliver Einsle an der Fakultät für Chemie und Pharmazie mit einer Besonderheit: Am Reaktivzentrum befand sich ein Molekül des in den 1970er Jahren entwickelten Pflanzenschutzmittels Norflurazon. Die Position und Orientierung dieses Bleich-Herbizids im Inneren des Enzyms kann nun künftigen Forschern die Grundlage für neue Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung von Unkraut bieten. Zudem ist es nun möglich, gezielt einzelne Veränderungen in der Sequenz des Enzyms herbeizuführen, um mittels grüner Gentechnik einer Nutzpflanze einen Vorteil gegenüber dem Unkraut zu verschaffen.
Quelle: Uni Freiburg

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News · Politik

„Exotische“ Gene für die Pflanzenzucht

Pflanzenzüchter treffen oft auf Hinernisse, wenn sie „exotisches“ genetisches Material in Kultursorten integrieren möchten. Neue Methoden erleichtern dies jedoch inzwischen, was einer effizienteren Nutzung der weltweit vorhandenen genetischen Vielfalt dienen kann. Das Portal Pflanzenforschung berichtet über eine Publikation der Zeitschrift Trends in Plant Science, in dem Wissenschaftler fordern, eine weltweite Plattform zur Verknüpfung von Pflanzen-Nursuries, Samen- und Genbanken sowie Nutzern einzurichten. Einheitliche Standards und Evaluierungsabläufe könnten so weltumspannend etabliert und alle verfügbaren Daten an einer zentralen Stelle zusammengebracht werden. Das vorhandene Wissen ließe sich damit schnell und effizient anzapfen.
Quelle: Pflanzenforschung.de

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News · Projekt

Salzwiesen im Klimawandel

Salzwiesen bieten Lebensraum für hoch spezialisierte Pflanzen und Tiere, schützen die Küste bei Sturmfluten, speichern langfristig Kohlenstoff aus der Atmosphäre und tragen so zum Klimaschutz bei. Was passiert, wenn die Temperaturen im Zuge des globalen Klimawandels ansteigen, untersuchen Forschende der Universität Hamburg und des Smithsonian Environmental Research Center (USA) auf der Hamburger Hallig im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer einem weltweit einzigartigen Experiment. Dazu richten sie auf der Hallig 27 etwa neun Quadratmeter große, mit Kuppeln überspannte Untersuchungsflächen ein. Unter den Folien dieser Kuppeln steigt die Lufttemperatur durch die Sonneneinstrahlung wie in einem Gewächshaus an. Mit Hilfe von Kabeln wird zudem der Boden bis in einen Meter Tiefe um 1,5 beziehungsweise 3 Grad Celsius erwärmt. Bis zum Jahr 2022 wollen die Forschenden jeweils von März bis September die Entwicklung der Artenzusammensetzung in verschiedenen Vegetationszonen, die Produktion und den Abbau von Biomasse, Nährstoffumsätze im Boden und die Festlegung von Kohlenstoff im Boden beobachten.
Quelle: Uni Hamburg beim idw

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News · Forschungsergebnis

Wie Enzyme Wasserstoff produzieren

Martin Winkler (rechts) und Thomas Happe (links) haben einen flüchtigen Zwischenzustand eines Enzyms dingfest gemacht. Foto und ©: Marquard, RUB

Den entscheidenden Katalyseschritt bei der Wasserstoffproduktion durch Enzyme haben Forschende der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und der Freien Universität Berlin aufgeklärt. Die Enzyme, sogenannte Hydrogenasen, setzen Elektronen und Protonen effizient zu Wasserstoff um. Sie sind daher ein Kandidat für die biotechnologische Herstellung des potenziellen Energieträgers. Das Team um Happe und Dr. Martin Winkler von der Bochumer Arbeitsgruppe für Photobiotechnologie am Lehrstuhl Biochemie der Pflanzen berichtet über die Ergebnisse mit Berliner Kollegen um Dr. Sven Stripp in der Zeitschrift Nature Communications.
Quelle: RUB

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News · Petition

HRK: Forschungsinvestitionen kürzen ist falsch

Vergangene Woche haben die Finanzminister der EU-Mitgliedsländer in Brüssel über den Haushalt der Europäischen Union im kommenden Jahr beraten. Dabei forderten sie, unter anderem die Investitionen in Forschung und Innovation im nächsten Jahr um 491,47 Millionen Euro zu kürzen. Prof. Dr. Horst Hippler, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) kritisierte die Entscheidung als „Schritt in die völlig falsche Richtung“. „Es ist ein trauriger Treppenwitz, dass die Finanzminister die europäischen Zukunftsinvestitionen in Forschung um rund eine halbe Milliarde Euro kürzen wollen, während die EU-Kommission gleichzeitig einen Bericht veröffentlicht, der die Bedeutung von Forschung für den Wohlstand in Europa belegt und stärkere Investitionen anmahnt“, erklärte Hippler und ermahnt die Bundesregierung.
Quelle: HRK (pdf)

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News · Forschungsergebnis

Energie-Fluss im "Pflanzenkino"

In der Anzuchtkammer (von links): Dr. Markus Schwarzländer, Valentina De Col und Dr. Stephan Wagner mit Exemplaren der Ackerschmalwand. Foto und (c): Barbara Frommann, Uni Bonn

Ohne Sprit läuft nichts: Auch Pflanzen sind für Wachstum und Entwicklung auf Treibstoff angewiesen. In Lebewesen handelt es sich dabei um den universellen Energieträger Adenosintriphosphat (ATP). Ein internationales Forscherteam unter Federführung der Universität Bonn zeigt an lebenden Keimlingen, wie sich ATP in den unterschiedlichen Pflanzenteilen verhält und welchen Einfluss Stress darauf hat. Die Ergebnisse könnten potenziell Hinweise für die Züchtung resistenterer Sorten geben. Dieses „Pflanzenkino in Echtzeit“ stellt nun das Fachjournal eLIFE vor.
Quelle: Uni Bonn

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News · Forschungsergebnis

Philippinen fünfmal von Ixora besiedelt

Ixora javanica ist eine tropische Zierpflanze und wird auf den Philippinen auch als Heilpflanze verwendet. Foto: Grecebio Jonathan D. Alejandro

Die Philippinen sind ein Hotspot pflanzlicher Biodiversität – warum das so ist, zeigen Bayreuther Botanikerinnen jetzt in der Zeitschrift BMC Evolutionary Biology. Gemeinsam mit philippinischen, belgischen und schwedischen Arbeitsgruppen ist ihnen der Nachweis gelungen, dass die Philippinen in der Vergangenheit mindestens fünfmal unabhängig voneinander von Pflanzen der Gattung Ixora besiedelt wurden, der drittgrößten Gattung der Kaffeegewächse. Genetische Analysen ergaben, dass diese Pflanzen aus ganz verschiedenen geografischen Regionen eingewandert sind. Das Zusammentreffen ihrer Abstammungslinien wurde dann zum Ausgangspunkt für die Evolution neuer, rein philippinischer Arten. Für die Aufklärung der Evolution von Ixora im pazifischen Raum analysierte Dr. Cecilia Banag im Rahmen ihrer Dissertation das Erbgut dieser Pflanzen.
Quelle: Uni Bayreuth

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News · Politik

Wie Fronten und Faktenferne über Goldenen Reis entstanden

Die aktuelle Ausgabe des Magazins ZEIT-Wissen stellt die Fragen „Sind Sie auch gegen Genfood? Und wissen Sie eigentlich noch warum?“ In dem Artikel erläutert Autor Max Rauner am Beispiel des Goldenen Reises, warum das Thema Grüne Gentechnik in Europa sich so kontrovers entwickelte. Darin kommen die Pflanzenforscher und Erfinder Ingo Potrykus und Peter Beyer zu Wort. Auch die Kampagne von Greenpeace wird seziert. Der Goldene Reis enthält zwei Fremdgene, durch die Reiskörner die Vitamin A-Vorstufe Betacarotin erzeugen können. Dies schützt Menschen vor Vitamin-A-Mangel, deren Grundnahrungsmittel Reis ist, der von Haus aus nur wenig Vitamin-A enthält. Einen Kurzabriss des beitragspflichtigen ZEIT-Artikels präsentiert das Portal Bioökonomie. Die Zeit-Wissen-Website listet öffentlich zugänglich die von Rauner ausgewerteten Dokumente und Quellen. Darin wird auch der offene Brief der Nobelpreisträger an die EU genannt, in dem diese die Politik zum Umdenken bei der Grünen gentechnik auffordern (die DBG berichtete).
Quelle: Bioökonomie.de

Update (18.7.2017):

Der Artikel ist nun bei Zeit online vollumfänglich zugänglich: http://www.zeit.de/zeit-wissen/2017/04/gentechnik-genfood-pflanzen-ernaehrung-gesundheit/komplettansicht">http://www.zeit.de/zeit-wissen/2017/04/gentechnik-genfood-pflanzen-ernaehrung-gesundheit/komplettansicht

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News

Genomik pflanzengenetischer Ressourcen

Das 4. Internationale Symposium zur Genomik von pflanzengenetischen Ressourcen (GPGR4) wird vom 3. bis 7. September 2017 in Gießen stattfinden. Organisator ist Professor Dr. Rod Snowdon vom Lehrstuhl für Pflanzenzüchtung. Die Tagung wird von der DFG gefördert.
Quelle: DFG beim idw

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News · Publikation · Reputation

Wie FAKE-Journals Forschende reinlegen

Das Wissenschaftsmagazin The Scientist schildert wie Forschende von den Machern räuberischer Fachzeitschriften reingelegt wurden und thematisiert, wie man diese erkennt. Wer auf Nummer Sicher gehen will, wo er seine Forschungsergebnisse publiziert, ohne auf falsche Fachzeitschriften reinzufallen, findet im englischen Life Science Magazin auch eine Liste mit konkreten Tipps.
Quelle: The Scientist

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News · Projekt

Projektstart für "Gläsernen Forstbetrieb"

Heute geben Brandenburgs Forstminister Jörg Vogelsänger und NABU-Präsident Olaf Tschimpke in der Landeswaldoberförsterei Reiersdorf den offiziellen Startschuss für das Projekt „Gläserner Forstbetrieb“. Die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) wird zusammen mit dem Naturschutzbund Deutschland (NABU), der Landesforstverwaltung Brandenburg und der Universität Göttingen in den nächsten sechs Jahren erforschen, wie sich verschiedene Maßnahmen der Waldbewirtschaftung auf Ertrag, Stabilität und Naturschutz auswirken. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, valide Erkenntnisse für eine naturgemäße Bewirtschaftung der Wälder im Nordostdeutschen Tiefland zu gewinnen. Innerhalb des Forschungsprojekts soll wissenschaftlich belegt werden, dass naturnahes Waldmanagement der Erhaltung und Entwicklung von vielfältigen Ökosystemleistungen dient, ohne die langfristige Wirtschaftlichkeit von Forstbetrieben wesentlich zu beeinträchtigen.
Quelle: HNEE

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News · Politik

VBIO stellt Kooperation mit AK Evolution ein

Der Arbeitskreis (AK) Evolutionsbiologie ist 2002 aus dem vdbiol (einer der beiden Vorgängerorganisationen des VBIO) heraus gegründet worden. Nach der Fusion gab es verschiedene Initiativen, den AK Evolutionsbiologie in die Arbeitsstrukturen des Verbands Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO) einzubinden, was jedoch nicht gelang. Der VBIO distanziert sich heute auch explizit von verschiedenen Äußerungen des Vorsitzenden des AK Evolutionsbiologie, Prof. Dr. Ulrich Kutschera, die mit dem Leitbild des VBIO nicht vereinbar sind. Der VBIO ist der Dachverband der Biowissenschaften, in dem auch die DBG Mitglied ist.
Quelle: VBIO

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