News · Politik

Wissenschaftsfreiheit in vielen Ländern bedroht

Die Deutsche UNESCO-Kommission fordert mehr Einsatz für die Wissenschaftsfreiheit weltweit. Denn die Freiheit von Forschung und Lehre ist in vielen Ländern bedroht. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden in bei ihrer Arbeit stark behindert, sie können nicht mehr reisen, frei forschen und publizieren. Ergebnisse und Daten dürfen nicht veröffentlicht werden, Methoden und Erkenntnisse werden politisch verfälscht und Leitungspositionen von Forschungsinstitutionen politisch besetzt. Mit einer im Rahmen der 77. Hauptversammlung verabschiedeten Resolution (siehe Wortlaut) verurteilt die Deutsche UNESCO-Kommission diese Verletzungen der Wissenschaftsfreiheit und fordert die Bundesregierung zu mehr Einsatz für dieses Grundrecht auf.
Quelle: Deutsche UNESCO-Kommission

Weiterlesen
News · Forschungsergebnis

Gleichzeitige Hitzewellen und Dürren in Zukunft häufiger

Klimawissenschaftlerinnen und -wissenschaftler haben das Risiko von gleichzeitig auftretenden Hitzewellen und Dürren bislang unterschätzt. Zu diesem Schluss kommt eine der ersten Untersuchungen, in der diese Extremereignisse gekoppelt betrachtet wurden. Bislang haben Forschende Ereignisse wie extreme Hitzewellen und Dürren jeweils gesondert voneinander betrachtet, und die Wahrscheinlichkeit, mit denen sie in gewissen zeitlichen Abständen auftreten, separat für jedes Extrem einzeln berechnet. Wie die Forschenden der ETH Zürich im Fachzeitschrift Science Advances berichten, sind die Auswirkungen aber viel schlimmer, wenn solche Extreme gleichzeitig auftreten, wenn es also gleichzeitig extrem heiß und trocken ist.
Quelle: ETH Zürich

Weiterlesen
News · Forschungsergebnis

Bäume für den Schwarzwald im Klimawandel

Große Teile des Schwarzwalds und anderer Landschaften in Mitteleuropa sind dominiert von Fichtenwäldern, die vom Klimawandel besonders bedroht sind. Foto: Jürgen Bauhus

Sowohl die einheimische Weißtanne als auch die aus Nordamerika eingeführte Douglasie werden auf lange Sicht geeignete Ersatzbaum-Arten für die Fichte sein. Das haben Valentia Vitali und Prof. Dr. Jürgen Bauhus von der Professur für Waldbau der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg herausgefunden, als sie untersuchten, welche Nadelbäume eine Alternative zur bislang wichtigsten Wirtschaftsbaumart sein könnten. Dazu analysierten sie über 800 Bäume in unterschiedlichen Höhenlagen des Schwarzwalds und schauten auf das Jahrringwachstum der Bäume vor, während und nach der extremen Sommertrockenheit in den Jahren 1976 und 2003. Dabei waren Weißtannen und Douglasien beide deutlich weniger von Dürre betroffen als Fichten, wie sie im Fachjournal Global Change Biology berichten.
Quelle: Uni Freiburg

Weiterlesen
News · Politik

FU, HU, TU Berlin und Charitee kündigen Vertrag mit Elsevier

Die Freie Universität Berlin (FU), die Humboldt-Universität zu Berlin (HU), die Technische Universität Berlin (TU) und die Charité – Universitätsmedizin Berlin fordern faire Preise und den freien Zugang zu Wissen. Sie kündigen daher ihren Vertrag mit dem internationalen Verlag Elsevier. Alle vier stehen geschlossen hinter den Verhandlungszielen des Projekts DEAL www.projekt-deal.de der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen, das den Zugang zu wissenschaftlicher Literatur verbessern möchte. Durch bundesweite Verträge mit den großen Verlagen Elsevier, Springer/Nature und Wiley sollen deren Zeitschriften auf ein neues Finanzierungsmodell umgestellt werden, das deutsche Wissenschaftseinrichtungen finanziell entlastet und gleichzeitig eine Bereitstellung ihrer Publikationen auf Open-Access-Basis erlaubt. Die Finanzierung soll künftig nicht mehr über Zeitschriftenabonnements erfolgen, sondern über die Publikationskosten eigener Artikel, die dann kostenfrei für jedermann verfügbar sind.
Quelle: FU Berlin

Weiterlesen
News · Forschungsergebnis

Hoher Proteinumsatz kann Wachstum hemmen

In den Zellen werden Proteine laufend synthetisiert und wieder abgebaut. Wie eine Studie im Fachblatt The Plant Journal nun zeigt, kann dieser Proteinumsatz (Turnover) bei der Modellpflanze Ackerschmalwand überraschenderweise negativ mit dem Wachstum korrelieren. Wie sich die Forschenden dies erklären, schildert das Portal Pflanzenforschung.
Quelle: Pflanzenforschung.de

Weiterlesen
News · Köpfe und Karrieren

Exzellenz-Professur für führende Planktonexpertin

Die Hauptgruppen des Phytoplanktons (von links): Kieselalgen (Diatomeen), Panzergeißler (Dinoflagellaten), Kalkalgen (Coccolithophoriden) und Blaualgen (Cyanobakterien), die keinen echten Zellkern besitzen und zu den Bakterien zählen.

Das Phytoplankton, viele kleine photosynthetisch aktive Organismen im Meer, prägen das Gesicht unserer Erde entscheidend mit. Doch was passiert, wenn sich die Zusammensetzung des Phytoplanktons ändert? Diese Frage untersucht die Meeresbiologin Prof.in Dr. Elena Litchman. Für ihre Forschungsleistungen erhält sie jetzt eine Exzellenz-Professur der Prof. Dr. Werner Petersen-Stiftung. Die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung ist mit einem Forschungsaufenthalt am Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel verbunden.
Quelle: Geomar

Weiterlesen
News · Politik

Sechs Meilensteine für eine CO2-Wende bis 2020

Die Welt braucht Hochgeschwindigkeits-Handeln, um den globalen Ausstoß von Treibhausgasen zu senken und unser Klima zu stabilisieren, erklären führende Expertinnen und Experten. Wird das Verfeuern fossiler Brennstoffe rasch reduziert, können verheerende Hitze-Extreme und der Anstieg des Meeresspiegels wirksam begrenzt werden, schreiben die Autoren in einem Kommentar, der diese Woche in der Zeitschrift Nature veröffentlicht wird. Wenige Tage vor dem G20-Gipfel der führenden Wirtschaftsmächte setzen die Experten sechs Meilensteine für eine saubere industrielle Revolution, berichtet das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK).
Quelle: PIK

Weiterlesen
News · Politik

Investitionen in Bildung und Forschung

Das Bundeskabinett hat heute den 1. Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt 2018 und den Finanzplan bis 2021 beschlossen, vermeldet das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Der Etat des BMBF werde auf dem Niveau von rund 17,6 Mrd. Euro fortgeführt. Es hatte sich in der derzeitigen Legislaturperiode um rund 4 Milliarden Euro erhöht, war also um 27 Prozent gewachsen. Damit seien die Zukunftsinvestitionen in Bildung und Forschung seit dem Jahr 2005 sogar mehr als verdoppelt worden.
Quelle: BMBF 

Weiterlesen
News · Politik

Offenheit und Austausch durch internationale Kooperation

Weltweite Zusammenarbeit und Vernetzung stärken den Wissenschaftsstandort Deutschland. Dies geht aus dem "Bericht zur internationalen Kooperation in Bildung, Wissenschaft und Forschung 2014-2016" hervor, der unter der Federführung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) erstellt und heute vom Bundeskabinett beschlossen wurde. Im Jahr 2015 stellte allein das BMBF mehr als 800 Millionen Euro für internationale Kooperationen zur Verfügung. "In Zeiten, in denen wir den "Brexit" und andere isolierende Tendenzen erleben, setzen wir ganz klar auf die Zusammenarbeit mit unseren Partnern in Europa und der Welt. Das ist die Voraussetzung für bahnbrechende Spitzenforschung und Innovation in Deutschland", sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka.
Quelle: BMBF

Weiterlesen
News · Forschungsergebnis

Grünlandwirtschaft ohne Artenschwund

Die Kürbisspinne ist eine kleinere Radnetzspinne und zählt zu den Arten, die für die Studie beobachtet wurden. Ihr Name verweist auf den gelblich-grünen Hinterleib, der an einen Kürbis erinnert. Foto: Charlesjsharp Sharp Photography, CC BY-SA 3.0

Intensive Bewirtschaftung von Grünland ist schlecht für die Artenvielfalt. Doch eine Studie vom Lehrstuhl für Terrestrische Ökologie der Technischen Universität München (TUM), die im Fachjournal Nature Ecology and Evolution publiziert ist, sorgt für Hoffnung: Werden unterschiedliche Formen von Bewirtschaftungen innerhalb einer Region optimal verteilt, kann dies zu mehr Ertrag führen ohne Insektenarten zu verlieren. Im besten Fall finden sogar mehr Arten den für sie optimalen Lebensraum. Entscheidend ist, dass die Bewirtschaftung auf Landschaftsebene geplant wird. Für die Studie wurden Daten von mehr als tausend Arten von Gliederfüßern (Arthropoda) ausgewertet, die auf über hundert Grünlandflächen (Wiesen und Weiden) erfasst wurden. Der Datensatz stammt aus den Jahren 2008 bis 2012 von Flächen der Biodiversitäts-Exploratorien in den Regionen Schwäbische Alb, Hainich-Dün und Schorfheide-Chorin in Deutschland.
Quelle: TUM

Weiterlesen
News · Tagungsbericht

Kongress: Plant Biology 2017 auf Hawaii

"Aloha" aus dem Hawaii Convention Center in Honululu, wo die Tagung der größten Fachgesellschaft für Pflanzenwissenschaften stattfindet. Photo: ASPB

Wer keine Gelegenheit hatte, zur Konferenz der Pflanzenforscher-Community in den USA nach Hawaii zu fliegen, kann nun eine Zusammenfassung im Blog der American Society of Plant Biologists (ASPB) nachlesen. Darin schildern die Organisatoren den ersten Tag (Montag) sowie den zweiten und dritten Konferenztag. Unter dem hashtag #PlantBio17 sind die Eindrücke auch über Twitter abrufbar.
Quelle: ASPB-Blog

Weiterlesen
News · Politik

Wie Fronten und Faktenferne über Goldenen Reis entstanden

Die aktuelle Ausgabe des Magazins ZEIT-Wissen stellt die Fragen „Sind Sie auch gegen Genfood? Und wissen Sie eigentlich noch warum?“ In dem Artikel erläutert Autor Max Rauner am Beispiel des Goldenen Reises, warum das Thema Grüne Gentechnik in Europa sich so kontrovers entwickelte. Darin kommen die Pflanzenforscher und Erfinder Ingo Potrykus und Peter Beyer zu Wort. Auch die Kampagne von Greenpeace wird seziert. Der Goldene Reis enthält zwei Fremdgene, durch die Reiskörner die Vitamin A-Vorstufe Betacarotin erzeugen können. Dies schützt Menschen vor Vitamin-A-Mangel, deren Grundnahrungsmittel Reis ist, der von Haus aus nur wenig Vitamin-A enthält. Einen Kurzabriss des beitragspflichtigen ZEIT-Artikels präsentiert das Portal Bioökonomie. Die Zeit-Wissen-Website listet öffentlich zugänglich die von Rauner ausgewerteten Dokumente und Quellen. Darin wird auch der offene Brief der Nobelpreisträger an die EU genannt, in dem diese die Politik zum Umdenken bei der Grünen gentechnik auffordern (die DBG berichtete).
Quelle: Bioökonomie.de

Update (18.7.2017):

Der Artikel ist nun bei Zeit online vollumfänglich zugänglich: http://www.zeit.de/zeit-wissen/2017/04/gentechnik-genfood-pflanzen-ernaehrung-gesundheit/komplettansicht">http://www.zeit.de/zeit-wissen/2017/04/gentechnik-genfood-pflanzen-ernaehrung-gesundheit/komplettansicht

Weiterlesen
News · Ausbildung

Neuer Kolleg: Klimaveränderung und Kulturpflanzen

Die Auswirkungen der Klimaveränderung auf den Anbau von Wein, Obst und Gemüse sind Schwerpunkt der Forschungsarbeit im neu gegründeten deutsch-französischen Doktorandenkolleg der Hochschule Geisenheim und der Université de Bordeaux. Der Austausch erstreckt sich auch auf die assoziierten australischen Partner, University of Adelaide und Australian Wine Research Institute. Das Doktorandenkolleg wird ab dem 1. Januar 2018 für vier Jahre finanziell von der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH) gefördert. Die Suche nach geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten beginnt bereits jetzt. Das deutsch-französische Doktorandenkolleg wird ab 2018 zunächst einen Promovenden pro Haupt-Standort und Jahr aufnehmen.
Quelle: Hochschule Geisenheim University

Weiterlesen
News · Forschungsergebnis

Schwefel-Arsenate hemmen Wurzelwachstum

Wie eine interdisziplinäre Forschergruppe im Fachjournal Environmental Science and Technology beschreibt, gibt es Arsenverbindungen, die eine giftige Wirkung auf Pflanzen haben. Dabei handelt es sich um Thioarsenate, Verbindungen von Arsen mit Schwefel. Die Forschenden konnten zeigen: Je mehr Arsen in den pflanzlichen Organismus der Ackerschmalwand gelangt, desto mehr verkümmerten die Wurzeln der Modellpflanze. Thioarsenate kommen auch in Reisfeldern vor, möglicherweise häufiger als bislang vermutet. Unklar sei, ob Thioarsenate bis in die Reiskörner gelangen, betont Prof. Dr. Stefan Clemens. Da bei chemischen Analysen von Reis und bei der Abschätzung des Gesundheitsrisikos für den Menschen diese Substanzen bislang nicht berücksichtigt wurden, wollen die Forschenden in Zukunft untersuchen, wieviel der Schwefel-Arsen-Verbindungen tatsächlich in die Reiskörner gelangen.
Quelle: Uni Bayreuth

Weiterlesen