News · Forschungsergebnis

Wie Pflanzen mit Pilzen Freundschaft schließen

Unter dem Mikroskop: Der AM-Pilz (grün) erreicht die innere Wurzelrinde und bildet dort die namensgebenden Arbuskeln (s. Pfeil; baumartige Struktur, Latein arbor = Baum). Abbildung: Carolin Heck, KIT

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben ein Gen identifiziert, das von arbuskulären Mykorrhiza-Pilzen (AM-Pilzen) gezielt aktiviert wird und die Entwicklung der Pflanzenwurzel beeinflusst: Der GRAS-Transkriptionsfaktor MIG1 sorgt im Schneckenklee (Medicago truncatula) dafür, dass mehr und größere Wurzelrindenzellen entstehen. Die meisten Landpflanzen leben in einer engen Gemeinschaft mit solchen AM-Pilzen, die ihr Wachstum fördern. Wie diese Symbiose zustande kommt haben nun Forschende der Gruppe Molecular Phytopathology am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) nun im Fachjournal Current Biology geschildert.
Quelle: KIT

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News · Köpfe und Karrieren

Dem Duft der Pflanzen auf der Spur

Professorin Dudareva im Labor des Instituts für Biochemie der Pflanzen zusammen mit ihrem Gastgeber, Professor Andreas Weber. In Düsseldorf analysiert sie die Transportmechanismen von Pflanzenduftstoffen. Foto: Jochen Müller, HHU

Die Pflanzenwissenschaftlerin Professorin Dr. Natalia Dudareva von der Purdue University erhielt den Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung und wird damit ab September für fünf Monate in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Andreas Weber am Institut für Biochemie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) forschen. Mit dem Preis werden ihre Arbeiten zur Erforschung der Zellbiologie und Biochemie der Emission flüchtiger Verbindungen in Pflanzen gewürdigt, die wir als Duftstoffe wahrnehmen. Dudareva ist eine der weltweit führenden Wissenschaftlerinnen im Bereich der molekularen Pflanzenwissenschaften und Herausgeberin der Zeitschrift Science.
Quelle: HHU

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News · Veranstaltung

Weltbiodiversitätsrat tagt im März in Bonn

Der Weltbiodiversitätsrat IPBES lädt ein zum 5. Plenum vom 6. bis 10. März 2017 nach Bonn. Er hat das Ziel, ähnlich wie der Weltklimarat IPCC, Prognosen abzugeben, wie sich die biologische Vielfalt in den nächsten Jahrzehnten verändert. Das eigentliche Plenum startet am 7. März 2017, am 6. März wird ein Stakeholder Day stattfinden, meldet das Portal Biodiversity des Netzwerkforums NeFo zur Biodiversitätsforschung in Deutschland. Demnach gibt bereits eine vorläufige Agenda (pdf-Datei), die zugehörigen Dokumente für das Plenum werden vorher auf der IPBES-Webseite">IPBES-Webseite zu finden sein.
Quelle: NeFo

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News · Forschungsergebnis

Artenvielfalt der Großsäuger hing 20 Millionen Jahre lang von Pflanzenwachstum ab

Die Entwicklung der Artenvielfalt von landlebenden Großsäugern wurde über 20 Millionen Jahre von der Menge an Biomasse bestimmt, die Pflanzen produzierten. Dieses Muster wurde mit dem Beginn der Eiszeiten durchbrochen. Vermutlich sei der beginnende Eingriff des Menschen in die Natur die Ursache, berichtet ein Team um Dr. Susanne Fritz, Senckenberg, im Fachjournal Proceedings of the National Academy of Sciences. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler rekonstruierten anhand von 14.000 Fossilien die Artenvielfalt von Großsäugern an Land und verglichen sie mit Daten zur Biomasseproduktion von Pflanzen aus dem gleichen Zeitraum.
Quelle: Senckenberg

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News · Forschungsergebnis

Freier Welthandel mildert die Folgen des Klimawandels

Der Klimawandel birgt ein hohes Risiko für die Landwirtschaft. Bis zum Ende des Jahrhunderts können die Verluste der Landwirtschaft auf 0,8 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts ansteigen. Die Zahl erscheint nicht sonderlich groß, die Auswirkungen auf ärmere Länder und deren Bevölkerung wären aber verheerend. Eine freie Handelspolitik kann die negativen Effekte abmildern, beschreiben Forschende im Fachmagazin Science Advances. Über die Studie, an der auch deutsche Forschende beteiligt waren, berichtet das Portal Pflanzenforschung.
Quelle: Pflanzenforschung.de

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News · Forschungsergebnis

Transiente Expression von CRISPR/Cas9 in Weizen geglückt

Chinesischen Forschenden ist es gelungen, mit zwei neuen Ansätzen der Genom-Editierung, Weizen erfolgreich zu transformieren ohne dabei bleibenden Spuren der Methode im Erbgut zu hinterlassen. Lediglich die gezielten Mutationen bleiben stabil erhalten. Über die im Fachjournal Nature Communications erschienene Studie (doi: 10.1038/ncomms12617) berichtet das Portal Pflanzenforschung. Die beiden beschriebenen Ansätze (DNA oder RNA) könnten der Studie zufolge auch auf andere Pflanzenarten angewendet werden und der Grundlagenforschung wie der angewandten Forschung dienen.
Quelle: Pflanzenforschung.de

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News · Projekt

"Sweedhart": Unkraut nicht bekämpfen, sondern als Biomasse nutzen

Wilde Pflanzen belasten die Felder und die Agrarerzeugnisse. © und Foto Fraunhofer UMSICHT

Der Zugang zu Lebensmitteln ist für westliche Gesellschaften problemlos möglich - aber auch selbstverständlich? Landwirte leiden schon heute unter zu geringen Mengen an Agrarerzeugnissen, weil Unkraut ihre Felder belastet. Da die wilden Pflanzen gegen Herbizide Resistenzen ausgebildet haben, können sie den Nutzpflanzen ungehindert schaden und so langfristig die Nahrungsmittelsicherheit bedrohen. Statt Unkraut nur zu bekämpfen, lässt sich aber auch davon profitieren: Im Projekt »Sweedhart« entwickelt Fraunhofer UMSICHT neue Methoden, um der Unkrautbelastung entgegenzuwirken und die Pflanzen gleichzeitig als Energieträger zu nutzen.
Quelle: Umsicht

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News · Forschungsergebnis

Laubbäume erkennen Rehe und wehren sich gegen Verbiss

Die Hauptknospe eines Ahorn-Bäumchens wurde abgeschnitten. Auf die Schnittstelle wird mit einer Pipette Rehspeichel aufgetragen und dann die Reaktion der Pflanzen bestimmt. Foto: Bettina Ohse, Uni Leipzig

Buche und Ahorn können unterscheiden, ob ihre Knospen oder Triebe nur zufällig durch eine Sturmbö abgerissen wurden oder einem gefräßigen Reh zum Opfer gefallen sind. Bei Rehverbiss setzen Ahorn und Buchen ihre inneren Abwehrmechanismen in Gang und fahren die Salizylsäureproduktion hoch. Dieses Signal-Hormon veranlasst sie wiederum, eine Extraportion bestimmter Gerbstoffe zu bilden. Das ist das Ergebnis einer Studie von Biologen der Universität Leipzig und des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), die sie im Fachjournal Functional Ecology veröffentlicht haben.
Quelle: Uni Leipzig

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News · Forschungsergebnis

Neue Schlüsselfigur im marinen Stickstoffkreislauf

Die kleine Symbiose von UCYN-A und einer einzelligen Alge sieht unscheinbar aus, spielt aber eine Schlüsselrolle im Stickstoffkreislauf des Meeres (grün: Bakterienzelle, orange/blau: Algenzelle). Aufnahme: Clara Martínez-Pérez, MPI Bremen

Eine kleine Symbiose, die molekularen Stickstoff bindet, hat großen Anteil an der Gesamtstickstofffixierung im tropischen Nordatlantik. Das zeigt erstmals eine Studie im Fachjournal Nature Microbiology. Stickstofffixierung ist die größte Quelle von Stickstoff im offenen Ozean. Clara Martínez-Pérez und ihre Mitautoren vom Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie in Bremen (MPI Bremen), der Universität Kiel und dem GEOMAR in Kiel haben nun erstmals bestimmt, welchen Beitrag einer der häufigsten marinen Diazotrophen namens UCYN-A zur Gesamtstickstofffixierung im tropischen Nordatlantik leistet. Dieser kleine Stickstofffixierer lebt in Symbiose mit einer einzelligen Alge. Die bisherigen Annahmen über die Hauptakteure der Stickstofffixierung müssen nun wahrscheinlich überarbeitet werden.
Quelle: MPI Bremen

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News · Projekt

Tropisches Seegras, Makroalgen und der Klimawandel

Ein Forscher des Leibniz-Zentrums für Marine Tropenökologie (ZMT) entnimmt eine Probe vor Sansibar. Foto und © Dieuwke Hoeijmakers, ZMT

Wie reagieren Seegräser und Makroalgen in tropischen Küstengewässern auf Umweltveränderungen, die durch Klimawandel oder Ozeanverschmutzung verursacht werden? Dieser Frage geht Dr. Mirta Teichberg, Meeresbiologin am Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT), im Rahmen eines neuen Forschungsprojektes nach. Von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) wird das SEAMAC-Projekt mit rund 400.000 Euro für drei Jahre gefördert. Wie Dr. Teichberg zusammenfasst: „Wir wollen wissen, wie Organismen in ihrer Umgebung funktionieren, ihre Rolle im Ökosystem verstehen und herausfinden, wie wechselnde Umweltbedingungen sie beeinflussen. Denn nur wenn wir das Ökosystem verstehen, können wir es adäquat schützen.“
Quelle: ZMT

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