News · Forschungsergebnis

Umweltbedingungen im Antarktischen Ozean der letzten 30.000 Jahre rekonstruiert

In den letzten 30.000 Jahren war der Antarktische Ozean zeitweilig stärker durchmischt als bisher angenommen. So standen den mikroskopisch kleinen, skeletttragenden Kieselalgen (Diatomeen) erhebliche Mengen an Nährstoffen zur Verfügung, die ihrerseits zur Speicherung des Treibhausgases CO2 während der letzten Kaltzeit (Glazial) beigetragen haben. Das schildern Forschende des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) im Fachjournal Nature Communications.
Quelle: AWI

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News · Projekt

Motorlager auf Basis von Löwenzahn

ContiTech Motorlager aus Taraxagum. Foto: © ContiTech, IME

Auf der Internationalen Automobilausstellung IAA in Frankfurt wird auch ein viel versprechendes Forschungsergebnis für Schwingungs- und Lagerungselemente auf Basis von "Taraxagum" vorgestellt, eines Naturkautschuks aus Löwenzahn. Gemeinsam mit Continental erforschen Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME und des Instituts für Biologie und Biotechnologie der Pflanzen der Uni Münster bereits seit 2013, wie sich Löwenzahn nachhaltig als alternative Kautschukquelle für die gummiverarbeitende Industrie nutzen lässt. Im Rahmen dieses Projekts hatte der Firmenpartner bereits erfolgreich entsprechende Autoreifen-Prototypen getestet.

mehr bei IME

vgl. auch Artikel bei Biotechnologie.de

News · Köpfe und Karrieren

Pflanzengenetikerin wird Vizepräsidentin der Leopoldina

Am Vortag der Eröffnung der Jahresversammlung der Wissenschaftsakademie Leopoldina, am 17. September 2015, wählte der Senat der Leopoldina eine neue Vizepräsidentin. Die Pflanzengenetikerin Prof. Dr. Ulla Bonas, Professorin an der Universität Halle-Wittenberg, ist nun eine der vier Vizepräsidenten der Leopoldina. Bonas forscht zu den Wechselwirkungen zwischen pathogenen Bakterien und Pflanzen und hatte im Dezember 2010 den Leibniz-Preis erhalten. Ihre Arbeiten haben maßgeblich zum Verständnis von Pflanzen-Mikroben-Interaktionen beigetragen und könnten neuartige Therapie- und Pflanzenschutzkonzepte hervorbringen. DBG-Mitglied Bonas folgt auf die Mikrobiologin Prof. Dr. Bärbel Friedrich.
Quelle: Leopoldina

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News · Politik

Séralini soll Whistleblower-Preis für Ratten-Studie erhalten

Die Vereinigung deutscher Wissenschaftler (VDW) will Professor Dr. Gilles-Eric Séralini von der französischen Universität Caen am 16. Oktober 2015 in Karlsruhe mit dem Whistleblower-Preis des Jahres auszeichnen. Zwar sei die Publikation über die Fütterung tumoranfälliger Ratten mit gentechnisch verändertem (gv) Mais und Glyphosat vom Fachjournal später aufgrund wissenschaftlicher Mängel zurückgezogen worden, woraufhin er die Ergebnisse später woanders publiziert habe. Der VDW begründet die Auszeichnung Séralinis damit, dass er gezeigt habe, dass das Mittel Glyphosat, als 'wahrscheinlich krebserregend' einzustufen sei. Nach Ansicht des VDW habe der Franzose den wissenschaftlichen Diskurs über die Gesundheitsrisiken des Glyphosat-basierten Herbizids „Roundup“ gefördert. Viele Vereinigungen hatten die Studie seinerzeit kritisiert, weil die Stichprobengrößen zu gering für solide wissenschaftliche Aussagen waren. Unter den Kritikern waren die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), Statistiker und der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO). Über die heftig geführte Debatte hatte die DBG im Jahr 2012 ausführlich berichtet (Meldungen vom 19.11.2013, 4.10.2012, 1.10.2012, 28.9.2012, 21.9.2012). Die Verbreitung der Studienergebnisse hatte nach Recherchen des Magazins der Spiegel Séralini selbst lanciert (24.9.2012). Der aktuelle Kommentar zur Preisverleihung in der Süddeutschen Zeitung sieht Séralini daher auch eher als Aktivist denn als neutralen Forscher und bedauert, dass sich der VDW blenden ließ. Zuletzt hatte den alle zwei Jahre verliehenen Preis für herausragende Leistungen als Whistleblower Edward Snowden erhalten, der die staatliche Überwachung in den USA publik machte, und dadurch seinen Job und seine Heimat verlor.

Quelle: VDW (pdf)

Querlle: Süddeutsche Zeitung

News · Politik

Wie soll Forschung mit Bürgerbeteiligung im Jahr 2020 aussehen?

Bürgerforschung in Deutschland zu stärken, ist das Ziel der Citizen Science-Strategie 2020. Die Erarbeitung dieser Strategie befindet sich in einem Diskussionsprozess, in dessen Verlauf nun ein erstes Rahmenpapier öffentlich kommentiert werden kann. Ziel dieser Konsultation ist es, eine öffentliche Diskussion zum Mehrwert von Citizen Science herbeizuführen. Das Papier zeigt Potenziale, Herausforderungen und Handlungsoptionen für das Zusammenwirken von Forschenden und Bürgerinnen und Bürgern. Vom 19. September bis zum 15. Oktober 2015 haben alle, die Interesse an der Weiterentwicklung von Bürgerforschung in Deutschland haben, die Gelegenheit, den Text online zu kommentieren. Das meldet das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ).
Details beim UFZ

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News · Forschungsergebnis

Klimawandel verschärft Konkurrenz

Die Frühlings-Anemone ist einer der vier Alpenpflanzen, mit denen ETH-Forscher Transplantations-Experimente entlang eines Temperaturgradienten durchführten. Foto: Peter Rüegg, ETH

In einem wärmeren Klima dürften viele Pflanzen einen harten Stand haben. Vor allem, wenn ihnen neue Konkurrenz erwächst von Pflanzen, die ihren Lebensraum wegen der Klimaerwärmung in größere Höhen ausdehnen. Mit einem Experiment am Calanda-Berg fanden die Forschenden heraus, dass Alpenpflanzen eine 3-Grad-Erwärmung des Klimas überleben, vorausgesetzt, dass sie es mit ihren gegenwärtigen alpinen Nachbarn zu tun haben. Wurden Alpenpflanzen hingegen mit einer Pflanzengesellschaft aus tieferen Lagen konfrontiert, sank ihre Überlebensrate um mehr als die Hälfte. Diejenigen, die der Konkurrenz standhielten, wuchsen schlechter und blühten weniger. Dies berichten die Pflanzenökologen Jake Alexander, Jeff Diez und Professor Jonathan Levine der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) im Fachjournal Nature.
Quelle: ETH Zürich

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News · Anwendung

Medikamente aus Moos

Arzneimittel im Moos Physcomitrella patens herzustellen, ist nun einen Schritt weiter. Mit der Genehmigung einer klinischen Studie der Phase I, in der Kinetik, Verträglichkeit und Sicherheit eines neuen Medikaments untersucht werden, ist auch die Herstellung des Enzyms alpha-Galaktosidase im Expressionssystem Moos genehmigt. Das meldet das Magazin European Pharmaceutical Review auf seiner Website. Mit der in Moos hergestellten alpha-Galaktosidase will die Firma Greenovation ein Präparat testen, das die Symptome der Fabry-Krankheit lindern kann. Die angeborene, seltene, monogenetische Stoffwechselstörung trifft vor allem Männer, ist unheilbar und wird bislang mit einer lebenslangen Substitution gentechnisch produzierter alpha-Galactosidase behandelt. Mit der neuen Moos-Technologie wird während der Herstellung ein Mannose-Molekül an das wirksame Enzym angehängt. Das zusätzliche Zucker-Molekül der Moos-Galaktosidase hatte in vorklinischen Studien die Aufnahme des Enzyms in den Körper der Probanden verbessert.
Quelle: European Pharmaceutical Review

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News · Förderung

Eingriffe in das Genom bewerten

Neue molekulargenetische Methoden eröffnen Möglichkeiten, das Genom von Pflanzen, Tieren und Menschen gezielt zu verändern. Welche gesellschaftlichen Auswirkungen aber haben diese gezielten genetischen Modifikationen des Erbgutes? Wie können Chancen und Risiken dieser Methoden abgewogen werden? Um Fragen wie diese zu beleuchten, fördert das Bundesforschungsministerium mit bis zu 3,5 Millionen Euro Forschungsprojekte zu den ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten moderner Verfahren der Genom-Editierung und deren möglichen Anwendungen.

Quelle: http://www.bmbf.de/press/3851.php

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News · Forschungsergebnis

Overflow: Zu wenig Köpfe zur soliden Bewertung von Studienergebnissen

Warum es ein Problem ist, wenn sowohl die Zahl wissenschaftlicher Studien als auch die Anzahl wissenschaftlicher Autoren steigt, aber die Menge etablierter Forschender begrenzt ist, schildert eine Studie im Fachjournal eLife. Denn dann gibt es zu wenige Personen, die neue Ergebnisse überhaupt solide bewerten können. Daher kommt die Studie zu dem Schluss, dass das Phänomen ‘Overflow‘ (dt. etwa zu viel des Guten) wie es in den Sozialwissenschaften genannt wird, enorme Auswirkungen auf die Integrität der Forschung hat. Für ihre Studie zum Overflow (auch Surplus, Excess oder Overspill genannt) hatten die Forschenden Biomediziner gefragt, warum es ihrer Meinung nach immer weniger Vertrauen in die Ergebnisse wissenschaftlicher Studien gebe.
Quelle: eLife

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News · Köpfe und Karrieren

Faszination für das Immunsystem grüner Pflanzen

Pflanzenwissenschaftler Professor Dr. Daniel Klessig. Foto: Kent Loeffler

Der international renommierte Pflanzenforscher Professor Daniel Klessig von der Cornell University in den USA wird in den nächsten Jahren jeweils für einige Zeit im Jahr an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) forschen und lehren. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert den Aufenthalt als Mercator-Fellow. An der JLU kooperiert Professor Klessig eng mit der Abteilung für Pflanzenkrankheiten und Pflanzenschutz und ist eingebunden in die dortigen Forschungsvorhaben. Professor Karl-Heinz Kogel, Leiter der Abteilung und derzeit Geschäftsführender Direktor des Instituts für Phytopathologie am Fachbereich 09 – Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement, koordiniert dort die molekularbiologischen und biotechnologischen Arbeiten an Pflanzen. Die beteiligten Forscherteams untersuchen, wie Pflanzen auf natürliche Art hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Schadorganismen entwickeln.
Quelle: JLU

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