News · Politik

Wird das BMBF die Nachhaltigkeitsforschung um 20 Prozent kürzen?

Bundesforschungsministerin Johanna Wanka muss aus dem Etat des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) 480 Millionen Euro an sogenannter „Globaler Minderausgabe“ aufbringen, größtenteils um das Betreuungsgeld zu finanzieren. Das melden der Deutsche Naturschutzring (DNR), der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Naturschutzbund Deutschland (NABU) in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Demnach müssen zwar auch andere Ministerien etwas dazu beisteuern, aber in geringerem Ausmaß: Das Familienministerium etwa spart nur 2,5 Millionen Euro.
Quelle: DNR

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News · Forschungsergebnis

Vielfalt verhindert Resistenzen

In artenreichen Lebensräumen werden Schädlinge nicht so schnell resistent gegen chemische Bekämpfungsmittel. Foto: André Künzelmann, UFZ

Eine vielfältige und artenreiche Agrarlandschaft nützt auch den Landwirten. Und zwar nicht nur, weil es dort reichlich blütenbestäubende Insekten, krabbelnde Schädlingsbekämpfer und andere nützliche Helfer gibt. Wissenschaftler vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig sind einem weiteren, bisher unbekannten Effekt auf die Spur gekommen: In artenreichen Lebensräumen werden Schädlinge nicht so schnell resistent gegen chemische Bekämpfungsmittel, berichten die Forschenden im Fachjournal Proceedings of the Royal Society B.
Quelle: UFZ

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News · Forschungsergebnis

Globale Studie zur Landnutzung offenbart deutlichen Verlust an Biodiversität

Intensive Landwirtschaft, hier in Sachsen-Anhalt. Foto: Istvan Hejja, bcg

Die Intensivierung der Landwirtschaft und voranschreitende Landnahme haben ihren Preis: sie gehen vor allem zu Lasten der lokalen Ökosysteme und führen zu einem hohen Artenverlust. Anhand einer Fülle von Daten aus allen Kontinenten erstellte ein internationales wissenschaftliches Projekt mit Beteiligung des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena (bcg) ein umfassendes Bild von den Effekten der Landnutzung seit 1500 bis heute. Die Studie kombiniert Modellierung und Beobachtungsdaten und zeigt, dass die Landwirtschaft bis 2005 für einen Artenschwund von 13,6 Prozent in regionalen Ökosystemen verantwortlich ist im Vergleich zur vorindustriellen Ära. Weitere Verluste könnten durch korrigierende Maßnahmen vermieden werden. Die Studie erschien im Fachjournal Nature.
Quelle: bcg

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News · Projekt

Am Blattgrün kranke Pflanzen erkennen

Gesunde Chardonnay-Weinreben am Hausanger des Versuchszentrums Laimburg, aufgenommen Mitte Juli (links) und Blatt einer infizierten Rebe aus der gleichen Lage (rechts) Fotos: Cecilia Mittelberger

Die Abbauprodukte des Blattgrüns wollen österreichische und italienische Wissenschaftler gemeinsam nutzen, um frühzeitig den Befall von heimischen Obstbäumen und Weinreben mit schädlichen Mikroorganismen festzustellen. Dieser neue Ansatz soll die Grundlage für ein Werkzeug schaffen, mit dem Landwirte den Zustand von Pflanzen im Feld einfach und rasch beurteilen können. Bei ihren Untersuchungen haben die Forscherinnen und Forscher nun festgestellt, dass in kranken Pflanzen generell weniger Chlorophyll vorhanden ist und dass dessen Abbau auch wesentlich früher einsetzt als bei gesunden Pflanzen. Allerdings sind die beim Chlorophyll-Abbau entstehenden Produkte deutlich vielfältiger als bisher angenommen, und es treten neue, bisher unbekannte Abbauprodukte dabei auf. „Dies macht die Aufgabe für uns sehr komplex und wirft auch viele neue wissenschaftliche Fragen auf“, sagt Prof. Bernhard Kräutler vom Institut für Organische Chemie an der Universität Innsbruck. Finanziell gefördert wurde diese Pilotstudie vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen eines Interreg-IV-Italien Österreich-Projekts. Ein Nachfolgeprojekt zur weiteren Erforschung des Chlorophyll-Abbaus in kranken Pflanzen ist bereits beantragt.
Quelle: Uni Innsbruck

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News · Veranstaltung

NutzPflanzen - Pflanzen nutzen

„Vom Urweizen der Steinzeit zu den Genpflanzen der Zukunft“ – unter diesem Motto startet am 7. April 2015 die erste öffentliche Vortragsreihe im Rahmen des Exzellenzclusters CEPLAS im Biozentrum der Universität zu Köln. In insgesamt sechs Vorträgen wird die Entwicklung von der ersten Domestizierung der Pflanzen über die frühen Ackerbauern und Viehzüchter bis hin zur modernen Pflanzenzucht und zu neuen Methoden der grünen Gentechnik behandelt. Die Vorlesungsreihe wird durch den Exzellenzcluster CEPLAS – "Von komplexen Eigenschaften zu synthetischen Modulen" – organisiert. Die Vorträge finden jeweils ab 19.00 Uhr im Biozentrum der Universität zu Köln, Zülpicher Str. 47b (Hörsaal 0.024) statt.7.4.2015 Vom Jäger und Sammler zum Ackerbauern und Viehzüchter

  • 14.4.2015 Gene und Genome – Was macht ein Pflanzenzüchter?
  • 21.4.2015 Genpflanzen – Chance für die Landwirtschaft oder Gefahr für den Verbraucher
  • 28.4.2015 Natur oder Wirtschaftsfaktor - die Rolle der Nutzpflanzen im globalen Wirtschaftssystem
  • 5.5.2015 Pflanzen und Mikroben – Freunde oder Feinde?
  • 12.5.2015 Die Herausforderungen der Zukunft
    Quelle: CEPLAS
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News · Veranstaltung

Pflanzen-Mikroben-Interaktionen

12 Tage Pflanzenwissenschaften, 9 interessante Vortragende. Die Summer School bietet 20 Plätze und findet vom 17. - 28. August 2015 in Norwich statt. Die Summer School wird vom Sainsbury Laboratory at University of East Angelina in Norwich, UK, organisiert. Wie sie auf Twitter melden, sind alle Nationalitäten eingeladen, sich zu bewerben. Anmeldeschluss ist am 5. Mai 2015.
Quelle: Sainsbury Lab

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News · Politik

Forscher warnen vor Verbot

In Deutschland wird sehr emotionsgeladen über die Grüne Gentechnik diskutiert. Ab morgen steht es jedem EU-Staat frei, über Zulassung oder Verbot der Pflanzengentechnik zu entscheiden. Das Inforadio des rbb interviewte aus diesem Anlass den Göttinger Agrarökonomen und Erforscher ländlicher Entwicklung Martin Qaim. Qaim ist einer der Autoren der Empfehlung der Wissenschaftsakademien, die vor wenigen Tagen davor warnten ein deutschlandweites Verbot der Grünen Gentechnik einzuführen (vgl. Meldung vom 26.3.2015).
Quelle: Podcast beim rbb

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News · Projekt

Vom Moos in die Maus

Moosbioreaktor für die Produktion menschlicher Proteine. Foto: Pflanzenbiotechnologie, Uni Freiburg

Pflanzenbiotechnologen aus Freiburg werden in Kooperation mit einer Klinik und einem Biotechunternehmen untersuchen, wie ein biotechnologisch in Moos hergestelltes menschliches Protein in Mäusen wirkt, das bei einer Krankheit eingesetzt werden kann. Die Herstellung des Eiweißes in Moos hat mehrere Vorteile. Zum einen enthält es weder Komponenten aus Tieren noch Krankheitserreger, die Menschen schaden könnten. Außerdem wachsen Moose ohne Antibiotika, die eventuell eine Resistenz beim Menschen hervorrufen. Weiter sind Produkte aus Moos recht rein. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Professur für Pflanzenbiotechnologie konnten den menschlichen Komplementfaktor H in Moos produzieren. Dieses Protein aus dem menschlichen Immunsystem kann helfen, bestimmte Nierenerkrankungen zu behandeln.
Quelle: Uni Freiburg

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News · Forschungsergebnis

Vom Tabak zum Cyberholz

Wissenschaftler der ETH Zürich bauten ein Thermometer, das mindestens hundertmal empfindlicher ist als bisherige Temperatursensoren. Es besteht aus einem biologisch-synthetischen Hybridmaterial mit Tabakzellen und Nanoröhrchen. Dass Pflanzen die außerordentliche Fähigkeit haben, bereits sehr geringe Temperaturunterschiede zu erkennen und darauf mit Änderungen in der Leitfähigkeit ihrer Zellen zu reagieren, ist schon seit Jahrzehnten bekannt. Pflanzen sind dabei besser als jeder menschgemachte Sensor. Die Forscher entwickelten daraus ein lebloses, trockenes Material, indem sie die Zellen in einem Medium wachsen ließen, das sehr kleine Röhrchen aus Kohlenstoff enthielt. Diese elektrisch leitenden Carbon Nanotubes bildeten ein Netzwerk zwischen den Tabakzellen und waren außerdem in der Lage, deren Zellwand zu durchdringen. Werden die so kultivierten Zellen getrocknet, erhielten sie ein holzähnliches festes Material, das sie Cyberholz nennen. Im Gegensatz zu Holz ist das Cyberholz wegen den Nanotubes elektrisch leitend, und interessanterweise ist diese Leitfähigkeit wie bei den lebenden Tabakzellen in Zellkultur temperaturabhängig und extrem empfindlich. Di Giacomo ist federführender Autor der Publikation, die im Fachjournal PNAS erschien, und ist Postdoc in der Gruppe von Chiara Daraio, Professorin für Mechanik und Materialien an der ETH.
Quelle: ETH Zürich

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News · Politik

Immer mehr Menschen sehen Umweltschutz nicht als Problem, sondern als Teil der Lösung

Das Umweltbewusstsein der Deutschen wandelt sich. Das belegt die neue Umweltbewusstseinsstudie von Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt (UBA). Demnach sehen immer mehr Befragte den Umwelt- und Klimaschutz als Teil der Lösung für Zukunftsaufgaben, Wohlstand, Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze. Fast zwei Drittel der Befragten (63 Prozent) geben an, dass sie den Umwelt- und Klimaschutz für eine grundlegende Bedingung zur Bewältigung von Zukunftsaufgaben wie beispielsweise die Globalisierung halten. 2012 taten dies nur 40 Prozent. Knapp die Hälfte aller Befragten hält Umwelt- und Klimaschutz zudem für eine grundlegende Voraussetzung, um den Wohlstand zu sichern (56 Prozent), die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu erhalten (48 Prozent) und Arbeitsplätze zu schaffen (46 Prozent).
Quelle: UBA

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News · Politik

Wegen Gesetzen zu Züchtungsverfahren droht Europa den Anschluss zu verlieren

In der Pflanzenzüchtung bahnen sich neue Verfahren an. Anders als bisher wird es damit erstmals möglich, gezielt einzelne Gene abzuschalten oder umzuschreiben. Die Europäische Union zögert noch, ob die damit erzeugten Pflanzen als gentechnisch verändert einzustufen sind und damit unter die strengen Auflagen der Gentechnik-Gesetze fallen. In den USA und auch in China hat man bereits einen anderen Weg eingeschlagen, berichtet das Portal Transgen. Damit zeichnen sich nicht nur neue Probleme im Agrarhandel ab. Die europäische Pflanzenforschung könnte international den Anschluss verlieren.
Quelle: Transgen.de

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News · Förderung

Allianz der Wissenschaftsorganisationen fordert Verzicht auf Kürzungen bei Horizont 2020

Die in der Allianz verbundenen deutschen Wissenschaftsorganisationen verfolgen mit Besorgnis die aktuelle Debatte zu den Finanzierungsbedingungen des Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI), der bis Ende Juni 2015 von EU-Rat und Europäischem Parlament verabschiedet werden soll. Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen – unter ihnen die Max Planck Gesellschaft (MPG) – bekräftigt ihre Auffassung, dass die Leistungsfähigkeit des europäischen Forschungsraums, der sich in einem globalen Wettbewerb befindet, durch die EFSI-Investitionsinitiative nicht geschwächt werden darf. Sie begrüßt daher alle gegenwärtigen Bemühungen, die darauf abzielen, Kürzungen des Forschungsrahmenprogramms abzuwenden, und bittet die politischen Entscheidungsträger im weiteren Verfahren, das Finanzvolumen des Forschungsrahmenprogramms nicht zu vermindern.
Quelle: MPG (pdf)

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