News

Landwirtschaft als globaler Zukunftsfaktor sowie Interview zur Grünen Gentechnik

Unter dem Titel „Ein weites Feld. Landwirtschaft als globaler Zukunftsfaktor“ widmet sich das neue Leibniz-Journal Herausforderungen in der Landwirtschaft. Die Anbauflächen werden knapper, zugleich nimmt der Bedarf an Agrargütern weltweit zu: Energiekonzerne nutzen Pflanzen wie Mais und Raps als Biomasse in der Stromproduktion. Gleichzeitig wächst mit der Weltbevölkerung auch der Bedarf an Nahrungsmitteln rasant. Was soll auf den raren Flächen angebaut werden – Energiepflanzen oder doch Nahrungsmittel? Landraub, soziale Verwerfungen und Hungerkrisen sind Folge dieses als „Flächenkonkurrenz“ bezeichneten Konflikts um die knappe Ressource Land. Wie Forschende zur Ernährungssicherheit beitragen können, zeigt u.a. ein Bericht über den sog. „Tomatenfisch“, ein Aquaponiksystem, das überall auf der Welt umweltschonend Gemüse und Fisch erzeugen kann. Unter dem Titel „Sachliche Debatte statt Glaubenskrieg“ enthält das Special ein Interview mit Andreas Graner, Direktor des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung in Gatersleben, über Potentiale, Missverständnisse und die Zukunft der Pflanzenbiotechnologie. Ferner im Heft sind ein Artikel über die Situation der Landwirtschaft in Deutschland sowie ein Bericht, welche Wege aus dem zunehmenden Stickstoff-Engpass führen können.
Quelle: Leibniz Gemeinschaft

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News · Projekt

Projekt Spitzencluster für Holz als Rohstoff für Chemie und Bau zieht Halbzeitbilanz

Eine positive Zwischenbilanz hat der Spitzencluster BioEconomy bei seiner Statuskonferenz am 3. und 4. Februar in Halle/Saale gezogen. Rund drei Jahre nachdem sich das regionale Netzwerk als Gewinner des Spitzencluster-Wettbewerbs des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) etwa 80 Millionen Euro gesichert hatte, stellten die beteiligten Akteure die Fortschritte der ersten Förderperiode vor. Im Spitzencluster geht es darum, Holz als nachwachsenden Rohstoff für die Chemie und die Bauwirtschaft zu erschließen. Entlang biobasierter Wertschöpfungsketten soll eine Modellregion für Bioökonomie entstehen. Über die Halbzeitbilanz berichtet das Portal Biotechnologie.
Quelle: Biotechnologie.de

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News · Politik

Unbedenklichkeit von Gentechnik-Pflanzen, wissenschaftlicher Konsens und Umfrage

Eine Gruppe gentechnikkritischer Wissenschaftler - darunter die indische Aktivistin Vandana Shiva - hat in einem Fachjournal eine Erklärung veröffentlicht, nach der es keinen wissenschaftlichen Konsens über die Sicherheit gentechnisch veränderter Pflanzen gebe. Damit widerspreche sie der internationalen Mehrheitsmeinung, berichtet das Portal Transgen. Vor allem aus den USA kam umgehend heftige Kritik. Dort war gerade eine Studie erschienen: Danach halten 87 Prozent der Wissenschaftler den Verzehr von Gentechnik-Lebensmitteln für sicher (vgl. Meldung vom 30.1.2015). In der Bevölkerung ist der Zweifel daran jedoch weit verbreitet.
Quelle: Transgen

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News · Köpfe und Karrieren

Preis für Simulation der Evolution von C3- und C4-Stoffwechsel

Dr. David Heckmann erhielt eine Auszeichnung für seine Promotionsschrift Mathematical modelling of metabolism applied to the evolution of photosynthesis. Foto: HHU

Der Bioinformatiker David Heckmann entwickelte in seiner Doktorarbeit Computermodelle, mit denen er die Evolution von Pflanzen simulierte, die C3- oder C4-Photosynthese betreiben. Dafür erhielt er jetzt von der Mathematisch-Naturwissenschaft­lichen Fakultät seiner Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) den Preis für die beste Dissertation des Jahres 2014. Am Computermodell zeigte er, dass im Laufe der Evolution die Fitness von Pflanzen zunimmt, etwa durch effizientere Stoffwechselmechanismen. Diese evolutiven Wege können möglicherweise auch künstlich beschleunigt werden, um Pflanzen schneller an geänderte Umweltbedingungen anzupassen, wie er im Fachjournal Cell beschrieb. Für diese Veröffentlichung hatte Heckmann im vergangenen Jahr bereits den Preis „Best Paper“ der Wilhelm Pfeffer-Stiftung erhalten. Dr. David Heckmann hat seine Promotionsarbeit im Rahmen von des Graduiertenprogramms iGRAD-Plant am Lehrstuhl für Bioinformatik bei Prof. Dr. Martin erstellt.
Quelle: HHU

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News · Werkzeuge

Webseite "Aquaria" liefert Forschern 3D-Strukturen von Proteinen

Für zahlreiche Fragestellungen müssen Forscher die dreidimensionale Struktur der Proteine kennen. Die neue Datenbank "Aquaria" ermöglicht nun einen schnellen und umfassenden Einblick. Um Experimente zu planen oder Antikörper herzustellen, ist es für Forschende wichtig, so viele Informationen über die Proteine zur Verfügung zu haben wie möglich. Zwar sind viele Daten vorhanden. "Die Suche nach Proteinstrukturen war allerdings bisher mühsam und erforderte Expertenwissen", erklärt Andrea Schafferhans vom Lehrstuhl für Bioinformatik der Technischen Universität München. Gemeinsam mit Dr. Seán O'Donoghue, Wissenschaftler am Garvan Institute of Medical Research in Syndey sowie an der CSIRO, entwickelte sie daher die Datenbank. "In Aquaria sind bereits alle Daten aufbereitet", sagt Schafferhans. Ihre Ergebnisse publizierten sie im Fachmagazin Nature Methods.
Quelle: TU München

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News · Projekt

Arnika braucht Schutz

Die Echte Arnika ist in Hessen stark gefährdet. Foto: Birgit Greiner, Hochschule Geisenheim

Der Erhalt der Echten Arnica (Arnica montana) steht im Fokus eines neuen Projekts, bei dem der Marburger Botanische Garten und der Fachbereich Biologie der Philipps-Universität mit der Hochschule Geisenheim zusammenarbeiten. Das Verbund-Vorhaben mit dem Titel „Übertragbares Managementkonzept für Arnica montana“ wird im Rahmen der gemeinsamen Förderinitiative von Bundesumweltministerium (BMUB) und Bundesforschungsministerium (BMBF) "Forschung zur Umsetzung der nationalen Biodiversitätsstrategie" (F&U NBS) und im BMUB durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt gemeinsam gefördert. Die Fördersumme beläuft sich insgesamt auf mehr als 1,3 Millionen Euro.
Quelle: Uni Marburg

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News · Forschungsergebnis

Neues Shuttle für Fettsäuren

Fettsäuren werden bei grünen Pflanzen ausschließlich in den Chloroplasten hergestellt und müssen für die Lipid-Produktion aus den Chloroplasten ins Zellinnere transportiert werden. „Auf welche Weise Fettsäuren durch die Hüllmembranen der Chloroplasten transportiert werden, war bisher unbekannt“, sagt die Biologin PD Dr. Katrin Philippar. Wie sie mit ihrem Team an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) nun entdeckte, ist eine völlig neue, bisher nicht beschriebene, FAX1 (fatty acid export 1) genannte Proteinfamilie an diesem Prozess beteiligt. Ihre an der Modellpflanze Arabidopsis thaliana gewonnen Ergebnisse publizierten sie im Fachjournal Plos Biology. Interessant ist die Bedeutung von FAX1 auch für die Produktion von sog. TAG-Ölen, die ein wichtiger Rohstoff für die Herstellung von Biodiesel sind. „Unsere Versuche haben gezeigt, dass eine Überproduktion von FAX1 den TAG-Gehalt der Pflanze erhöhen kann. Daher kann die Erforschung dieser Proteinfamilie möglicherweise zur Entwicklung neuer Strategien für die Herstellung von Biotreibstoffen beitragen“, sagt Philippar.
Quelle: LMU

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News · Forschungsergebnis

Embryonen beim Wachsen zusehen

Im LSFM wird die Probe von der Seite beleuchtet und senkrecht dazu beobachtet, sodass die dreidimensionale Ausdehnung erhalten bleibt (oben). Unten: Eine Ebene in der Mitte eines etwa 0.5 Millimeter großen Zellklumpens in unterschiedlichen Vergrößerungen. Deutlich zu erkennen sind Zellkerne (rot) und Aktinstrukturen (grün). Aufnahme: Uni Frankfurt

Das Fachjournal Nature Methods hat die von dem Frankfurter Physiker Ernst Stelzer entwickelte Lichtscheiben- beziehungsweise Lichtblatt-Fluoreszenzmikroskopie (LSFM) zur Methode des Jahres 2014 gewählt. Damit kann man über viele Tage hinweg dreidimensionale Filme von Zellen in den Wurzeln lebender Pflanzen oder in den Eiern heranwachsender Insekten- oder Fisch-Embryonen aufnehmen, ohne sie zu schädigen. Die LSFM kann außerdem dazu verwendet werden, um dreidimensionale Prozesse als Funktion der Zeit, also 3D-Filme, zu erzeugen. Wie diese Technik funktioniert, fasst eine Pressemitteilung kurz und knackig zusammen. Stelzer, der seit 2002 an der Entwicklung der LSFM arbeitet, ist Professor am Exzellenzcluster Makromolekulare Komplexe der Goethe-Universität Frankfurt.
Quelle: Uni Frankfurt

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News · Politik

Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt erfordert Nachbesserung

Das Bundeskabinett hat heute den Indikatorenbericht 2014 zur Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt beschlossen. Wie er zeigt, liegt trotz der vielfältigen Anstrengungen, die bisher unternommen wurden, bei fast allen Indikatoren ein weiter Abstand zwischen dem Ist-Zustand und den jeweiligen Zielwerten. Eines der größten Defizite besteht beim zentralen Indikator "Artenvielfalt und Landschaftsqualität": Dort geht die Schere zwischen Ist-Zustand und Zielwert immer weiter auseinander. Die deutsche Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) verspricht daher dieses Jahr noch eine Initiative zu starten, damit dort, wo sich bei der Umsetzung der Strategie besondere Defizite gezeigt haben, zusätzlich gehandelt wird. Das meldet das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB). Mehrere deutsche Umweltverbände, darunter die Deutsche Umwelthilfe (DUH), appellieren deshalb an Bund und Länder, ihre Bemühungen zum Schutz der biologischen Vielfalt rasch zu intensivieren, um Lebensqualität, natürliche Ressourcen und Vielfalt der Arten wirksam zu sichern.

Quelle: BMUB

s. a. DUH

News · Forschungsergebnis

Ursprung einer der seltensten Pflanzen Spaniens geklärt

Castrilanthemum debeauxii ist eine der seltensten Pflanzenarten der iberischen Halbinsel, die nur wenige Monate im Frühjahr zu sehen ist, wie hier auf einem Bergrücken Ostandalusiens. Foto: Salvatore Tomasello, Uni Regensburg

Den Botanikern Salvatore Tomasello und Prof. Dr. Christoph Oberprieler von der Uni Regensburg ist es in Kooperation mit Kollegen vom Real Jardín Botánico in Madrid gelungen, den Ursprung einer heute extrem seltenen Pflanzenart aufzuklären. Das internationale Team arbeitete eigentlich an einem Stammbaum der Alpen-Margeritenarten. Bei der genetischen Sequenzierung stellte sich heraus, dass die verwandte und kamilleartige Pflanze Castrilanthemum debeauxii ein Relikt aus dem Erdzeitalter des Frühen Miozäns ist, das sich vor 22-15 Millionen Jahren erstreckte. Das überraschende Ergebnis publizierten sie im Fachjournal Molecular Phylogenetics and Evolution.
Quelle: Uni Regensburg

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News · Teaching Tool

Vortragsfolien über wissenschaftliches Publizieren

Die Initiative Teaching Tools in Plant Sciences hat die Präsentation des Workshops Tips and tricks for effective writing auf dem Portal Slideshare zur Verfügung gestellt. Thematisiert werden wissenschaftliches Schreiben, Publizieren, Peer-Review und Ethik in witzigen und übersichtlichen Grafiken.
Quelle: Slideshare

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News · Politik

Wissenschaftsberaterin der EU bekräftigt: Gentechnik und gv-Pflanzen sind sicher

Die frühere Wissenschaftsberaterin der Europäischen Kommission, Professor Anne Glover, betonte in einem Interview mit der BBC, dass sie zwar keine strikte Befürworterin von gentechnisch veränderten (gv)  Nutzpflanzen ist. Die Technik diese herzustellen und die Pflanzen selbst seien aber sicher, das sei wissenschaftlicher Konsens. Sie wies damit die Kritik mancher NGOs zurück, dass sie diesbezüglich einseitige Meinungen wiedergegeben hätte und dass sie deshalb gefeuert worden wäre, meldet das Portal zum Horizon 2020-Forschungsprogramm der EU-Kommission. Sie sei nur deshalb zurückgetreten, weil ihr Amt mit dem vorhergehenden Kommissionspräsidenten, José Manuel Barroso, verknüpft war, dessen Amtszeit endete.
Quelle: Horizon 2020

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News

Ars legendi-Fakultätenpreis geht nach Braunschweig

Der Ars legendi-Fakultätenpreis für exzellente Hochschullehre in der Kategorie Biowissenschaften geht an Simone Karrie, Reinhard Köster und Martin Korte von der Technischen Universität Braunschweig. Mit ihrem Konzept „Studierende als Lehrende“ schließen sie eine wichtige Lücke zwischen Studium, Vermittlung und Praxis von Fachwissen. Auf dem Weg von der Lehre zum Wissen wird die kognitive Verarbeitung ebenso wie die dauerhafte Speicherung des Gelernten verbessert. Ihre Methode verbindet Lernen mit einem „Erlebnischarakter“: Lernende werden zu Lehrenden und unterrichten Schüler, Lehrkräfte oder Kommilitonen. Die feierliche Preisverleihung der vier Preise für Mathematik und Naturwissenschaften findet am 5. März 2015 in Berlin statt. Die Gewinner erhalten pro Kategorie jeweils 5.000 Euro. Das meldet der mitverleihende Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO).
Quelle: VBIO

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News · Forschungsergebnis

Artenvielfalt in der Krise

Artenreiche Berglebensräume, wie hier die Gosaulacke im österreichischen Dachsteinmassiv, sind letzte Refugien der Artenvielfalt geworden. Foto und Copyright: Franz Essl

Der weltweite Verlust der Biodiversität, der Vielfalt an Arten und Lebensräumen, steigt dramatisch. Die Folgen von Umweltveränderungen wie Lebensraumzerschneidung und Klimawandel werden aber oft erst verspätet erkannt und unterschätzt – mit besorgniserregenden Konsequenzen. Das belegt eine neue Studie, die von Forschern der Universität Wien und des Umweltbundesamtes geleitet wurde. Die Daten sind im Fachjournal Diversity and Distributions veröffentlicht.
Quelle: Uni Wien

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News

Monographie der skurrilen Welt der Orchideensamen veröffentlicht

Die Samen der Orchidee Thecostele alata enthalten bis zu 12 Embryonen – vermutlich ein Rekord im gesamten Pflanzenreich. Aufnahme und ©: W. Barthlott, BGBM

Forscherinnen und Forscher der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und des Botanischen Garten und Botanischen Museums Berlin-Dahlem der Freien Universität Berlin (BGBM) präsentieren ihre Ergebnisse aus 40 Jahren Forschung an Orchideensamen in einer umfangreichen Monographie. Die Familie der Orchideen (Orchidaceae) ist mit etwa 22.000 Arten eine der größten Pflanzenfamilien. Trotz der großen Fülle an Orchideen-Literatur ist bisher nur wenig über deren Samen bekannt. Diese gelten generell als windverbreitete, kleine, reduzierte „Staubsamen“. Herausgeber ist der BGBM.
Quelle: BGBM

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News · Publikation

Universität Leipzig bricht Verhandlungen mit Wissenschaftsverlag Elsevier ab

Die Verhandlungen der Universität Leipzig mit dem Wissenschaftsverlag Elsevier über die Lizenzierung von wissenschaftlichen Fachzeitschriften für das laufende Jahr sind gescheitert. Ausschlaggebend waren die aus Sicht der Universität deutlich überzogenen Preisvorstellungen des Großverlags. Dieser wollte die Preise anheben und gleichzeitig das Angebot reduzieren. Rektorin Beate Schücking wirbt bereits seit längerem dafür, statt einzelner Lizenzen sogenannte Nationallizenzen auch für die wissenschaftlichen Großverlage einzuführen. Darüber hinaus fördert die Universität Leipzig verstärkt Open Access, das heißt die freie Veröffentlichung von Forschungsergebnissen ihrer Mitglieder weltweit. Sie hat diese Förderung zu einem strategischen Ziel erklärt und im vergangenen Monat eine entsprechende Open Access Policy verabschiedet.
Quelle: Uni Leipzig

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