News

Keine Büchse der Pandora

Wieso eigentlich, wird hierzulande gegen die Grüne Gentechnik demonstriert, fragt sich der Biologe und Wissenschaftsjournalist Jürgen Nakott. In der jüngsten Ausgabe der deutschen Zeitschrift National Geographic (Heft 10, 2014, Seiten 152,153) wiederlegt er kurz und knackig die drei am häufigsten angeführten Argumente gegen die Technik:

  • Die Kritik an der Politik von Agrarkonzernen,
  • das Argument, die Grüne Gentechnik würde die globalen Versorgungsprobleme auch nicht lösen und
  • die Ängste vor einem genetischen Super­GAU.

Zudem beantwortet er am 30. September die Fragen seiner Leser.

Quellen: National Geographic

Chat-Protokoll der Leser-Fragen

News · Tagungsbericht

Biodiversität sichert unser aller Wohlergehen

Über 300 Wissenschaftler, Experten und Praktiker aus 38 Ländern und 112 internationalen und nationalen Organisationen informierten und diskutierten drei Tage im Wissenschaftszentrum Bonn über den Erhalt und Schutz von Pflanzen, Tierwelt und Lebensräumen. Eingeladen zur Tagung mit dem Titel Biodiversität heute für morgen hatte das BION-Netzwerk Bonn, der im vergangenen Jahr gegründete Zusammenschluss von 55 wissenschaftlichen, internationalen, nationalen und regionalen Institutionen und Organisationen, die sich durch ihre Kompetenz, Spezialisierung und Exzellenz auf dem Gebiet der Erforschung und Erhaltung der Biodiversität auszeichnen.
Quelle: BION

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News · Forschungsergebnis

Samenverstecke nutzen dem Tannenhäher mehr als den Zirbelkiefern

Tannenhäher vergraben die Samen der Zirbelkiefer im Boden und tragen so zur Ausbreitung der Bäume bei. Dabei gehen die Vögel aber nicht so uneigennützig vor, wie bislang angenommen. Sie verstecken die Samen zumeist an Stellen, die für die Keimung der Baumsamen eher ungünstig, für sie selbst jedoch günstig sind. Das hat ein Autorenteam des LOEWE Biodiversität und Klima Forschungszentrums (BiK-F) und der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) im Journal of Animal Ecology berichtet. Eine zielgerichtete Samenausbreitung durch Tiere kann also auch negative Effekte auf Pflanzen haben, wie das BiK-F bei der Senckenberggesellschaft vermeldet
Quelle: Senckenberg

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News · Politik

EU-Staaten nutzen wenig Biodiversitätsfördermittel

Aus dem EU-Fonds für regionale Entwicklung werden nur wenig Mittel für Projekte zum Schutz der Biodiversität genutzt, meldet das Portal „EU-Koordination des Deutschen Naturschutzrings (DNR) e.V.“. Zudem würden viele Staaten die Effektivität der geförderten Biodiversitätsprojekte nicht hinreichend prüfen. Dies sei das Ergebnis einer Prüfung des europäischen Umweltinformationsdienstes ENDSEurope des Europäischen Rechnungshofes.
Quelle: DNR

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News · Forschungsergebnis

Verbreitung von Rhizobakterien-Genen vom Stamm der Proteobacteria

Das Problem mit den Rhizobakterien: Es ist nicht klar definiert, wann ein Bakterium ein „pflanzenwachstumförderndes“ Bakterium ist (Plant-Growth-Promoting Rhizobacteria, PGPR). Rhizobakterien können im Inneren der Wurzel sitzen, aber auch außerhalb im Boden. Die beteiligten Gene können direkt auf die Pflanze wirken, wie etwa bei der Stickstoff-Fixierung, oder sie wirken indirekt, indem sie beispielsweise wichtige Zellfunktionen unterstützen. In ihrer Studie untersuchten Forschende deshalb die Verteilung von 23 bakteriellen Genen, die bekanntermaßen für Pflanzen einen Vorteil bewirken können. Von den 304 untersuchten Bakterienarten aus den Klassen der Alpha-, Beta- und Gamma-Proteobacteria waren nur 25 typische PGPR-Vertreter, berichten die Forschenden im Fachjournal Scientific Reports. Die Studie stellt das Portal Pflanzenforschung vor.
Quelle: Pflanzenforschung

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News

Deutschland hat meiste Forschende; schneidet beim Frauenanteil aber schlecht ab

Bei der Zahl der im Land tätigen Forschenden belegt Deutschland den ersten Platz: Insgesamt sind es über 520.000. Auch in Sachen Forschungsförderung hat Deutschland in absoluten Zahlen die Nase vorn: 24 Mrd. Euro wurden im Jahr 2012 von der öffentlichen Hand in die Forschungsförderung investiert (EU28: 90,6 Mrd. Euro). Aber nur 26,7 Prozent der deutschen Forschenden sind Frauen (EU-weit: 33,2 Prozent). Damit belegt Deutschland EU-weit den 24. Platz. Das ist das Ergebnis des gestern veröffentlichten Berichts zum Europäischen Forschungsraum, berichtet der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO).
Quelle: VBIO

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News · Köpfe und Karrieren

Lupinen-Forscher für den Deutschen Zukunftspreis nominiert

Die weißblühende Blaue Süßlupine kann wichtige Proteine und Ballaststoffe für Lebensmittel liefern. © Fraunhofer

Lupinen können einen wichtigen Grundstoff für unsere Nahrung sein. Forschenden gelang es, die Samen so aufzubereiten, dass man daraus proteinreiche Zutaten für Lebensmittel erzeugen kann – ohne unangenehmen Eigengeschmack. Für diese Arbeiten sind die Forschenden Stephanie Mittermaier und Peter Eisner vom Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV sowie Katrin Petersen von der Prolupin GmbH heute für den Deutschen Zukunftspreis 2014 nominiert worden.
Quelle: Fraunhofer

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News · Forschungsergebnis

Global Change: Bäume wachsen immer schneller

Mithilfe von Laser-Scans untersuchen die Forschenden, wie sich Strukturen in Baumkronen verändern. Scan: G. Schütze, TUM

Die Bäume wachsen zwar nicht in den Himmel, aber seit den 1960er-Jahren deutlich schneller. Dem Wald sieht man diese Veränderung nicht an: Die typischen Entwicklungsphasen von Bäumen und ganzen Beständen haben sich kaum verändert, laufen aber beschleunigt ab - um bis zu 70 Prozent. Dies zeigt eine Studie von Forschenden der Technischen Universität München (TUM). Sie basiert auf Langzeit-Daten von Versuchsflächen, die seit 1870 kontinuierlich beobachtet werden. Die Arbeit ist kürzlich in Nature Communications erschienen.
Quelle: TUM

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News · Forschungsergebnis

Krankheitserreger attackieren gezielt Eiweißstoffe mit vielen Funktionen

Pilzbefall auf einem Blatt der Modellpflanze Ackerschmalwand. Foto: TUM

Proteine erfüllen ihre Aufgaben nicht alleine, sondern vernetzen sich zu kleinen oder größeren Teams. Wie diese Proteinnetzwerke von Krankheitserregern manipuliert werden hat ein Forscherteam unter der Leitung der Technischen Universität München (TUM) am Pflanzenmodell Arabidopsis untersucht. Wie die Forschenden zeigten, wenden so unterschiedliche Erreger wie Pilze und Bakterien die gleiche Taktik an: Sie attackieren gezielt die Proteine, die viele Funktionen haben und stark vernetzt sind. Die Arbeit ist in der aktuellen Ausgabe von Cell Host & Microbe erschienen.
Quelle: TUM

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News · Forschungsergebnis

Kleine Alge mit großem Potenzial

Drei Zellen der wichtigsten einzelligen Kalkalge der Weltozeane, Emiliania huxleyi. im Elektronen-mikroskop Foto: Kai T. Lohbeck, Geomar

Die wichtigste einzellige Kalkalge der Weltmeere ist in der Lage, sich durch Evolution gleichzeitig an steigende Wassertemperaturen und die Versauerung des Ozeans anzupassen. Ein international einmaliges Langzeitexperiment mit der Art Emiliania huxleyi am Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel zeigt, dass das Potenzial der Alge weitaus größer ist, als bislang vermutet worden war. Außerdem bewiesen die Forschenden mit ihrer Labor-Studie erstmals, dass sich evolutionäre Anpassungen an mehrere Stressfaktoren nicht gegenseitig beeinträchtigen müssen, wie sie im Fachjournal Nature Climate Change berichten. Wegen ihres enormen Einflusses auf das Weltklima hatten die Algenforscher der Deutschen Botanischen Gesellschaft diese Art zur Alge des Jahres 2009 gewählt.
Quelle: Geomar

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News · Publikation

7 wissenschaftliche Durchbrüche trotz Widerständen

Manchmal versagen wissenschaftliche Gutachter - und erkennen echte Durchbrüche nicht. Das online-Magazin Spektrum stellt sieben Errungenschaften vor, die einen Umweg nehmen mussten. Unter ihnen physikalische Phänomene aber auch die an Pflanzenhybriden gewonnenen Erkenntnisse der Mendelschen Vererbungslehre und die Endosymbiontentheorie.
Quelle: Spektrum

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News · Forschungsergebnis

Moose überleben Klimakatastrophen

Von Eis bedeckte Moospflänzchen. Foto: Anna Beike, Uni Freiburg

Seit mehr als 400 Millionen Jahren wachsen Moose auf der Erde. In dieser Zeit haben sie viele Klimakatastrophen überstanden, die robustere Lebewesen auslöschten, wie zum Beispiel die Dinosaurier. Kürzlich berichteten britische Forschende von einzelnen Moospflänzchen, die nach mehr als 1.500 Jahren im Eissarg der Antarktis im Labor wiederbelebt wurden (vgl. Meldung vom 17.3.2014 [LINK] ). Warum sind diese zarten Pflanzen so widerstandsfähig gegenüber Klimaveränderungen? Die Freiburger Biologieprofessoren Ralf Reski und Peter Beyer haben nun mit ihren Teams herausgefunden, dass Moose spezielle Gene besitzen, die bei niedrigen Temperaturen aktiv werden. Besonders verblüffend: unter den am schnellsten reagierenden Gene sind viele, die bisher nur aus Moos bekannt sind. Sie könnten also die Antwort auf die Frage sein, warum Moose solche Überlebenskünstler sind. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sind im Fachjournal New Phytologist.

Quellen: Uni Freiburg

Pflanzenforschung

News · Forschungsergebnis

Der Geheimcode der Ökosysteme

Die Kronendichte - hier in den vier Jahreszeiten - ist eine Eigenschaft von Bäumen, die sich etwa auf die Rolle eines Ökosystems im Wasser- und Kohlendioxid-haushalt auswirkt. Foto: MPI für Biogeochemie

Der Klimawandel wird die Welt vermutlich sehr verändern – auch die Pflanzenwelt. Nur wie? Das können derzeit weder Klimaforscher noch Biologen einigermaßen gut abschätzen. In drei heute im Fachmagazin PNAS erschienen Studien stellen Forschende des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena (BGC) und des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig einen neuen Ansatz der funktionellen Biogeografie vor. Dabei rückten sie erstmals konkrete Merkmale von Pflanzen in den Blickpunkt: etwa die Masse der einzelnen Samen, die Dichte des Holzes oder die Höhe, die ein Gewächs erreicht. Sie analysierten also welche Merkmale der Pflanzen ausschlaggebend dafür sind, ob Bäume, Sträucher oder Gräser mit dem Klimawandel klar kommen oder nicht und ob Pflanzen ihre Eigenschaften anpassen, um etwa robuster gegenüber Kälte und Trockenheit zu werden.

Quellen: BGC

iDiv

News · Forschungsergebnis

Genom der Kaffesorte „Robusta“ liefert neue Erkenntnisse zur Produktion von Koffein

Im Laufe der Evolution begannen Kaffee, Kakao- und Teepflanzen unabhängig voneinander, Koffein herzustellen. Der Grund ist, der Wachmacher schütz die Pflanzen unter anderem vor schädlichen Insekten. Das Portal Pflanzenforschung berichtet von der im Fachjournal Science erschienenen Studie.
Quelle: Pflanzenforschung.de

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News · Köpfe und Karrieren

Humboldt-Professorin für die Universität Tübingen

Professorin Marja Timmermans, die nun eine Alexander von Humboldt-Professur erhält. Foto: Friedhelm Albrecht, Uni Tübingen

Mit Deutschlands höchstdotiertem internationalen Forschungspreis kann die Pflanzengenetikerin Professorin Marja Timmermans, die derzeit am US-amerikanischen Cold Spring Harbor Laboratory forscht, 2015 nach Tübingen an das Zentrum für Molekularbiologie der Pflanzen geholt werden. Die Entwicklung des Blattes ist das Spezialgebiet der Pflanzengenetikerin Timmermans. Sie beantwortet etwa Fragen: Wie bilden Pflanzen kontinuierlich Blätter an ihren Stängeln? Woher kommen die Unterschiede zwischen Ober- und Unterseite? Die Genetikerin steht für mehrere international beachtete Entdeckungen, ihre Methoden werden in Laboren weltweit angewendet. So gelang es Timmermans etwa, den Blattbildungsmechanismus und dabei die Rolle mobiler RNA-Moleküle zu erklären.
Quelle: Uni Tübingen

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News · Köpfe und Karrieren

Hengstberger-Preis für eigene Symposien der Nachwuchskräfte

Mit dem Klaus-Georg und Sigrid Hengstberger-Preis werden auch in diesem Jahr wieder hervorragende Wissenschaftler-Teams der Universität Heidelberg ausgezeichnet. Unter ihnen auch die Pflanzenforscher Dr. Guido Grossmann und Dr. Sebastian Wolf. Sie wollen ein Symposium ausrichten, das sich mit den Mechanismen befasst, mit deren Hilfe Pflanzen Informationen über ihre Umwelt sammeln und diese in ihre Entwicklung integrieren. Dabei geht es zum Beispiel um die Verfügbarkeit von Licht und Wasser oder die Anwesenheit von Schädlingen. Die Ergebnisse und Empfehlungen des Symposiums „Interaktion zwischen Pflanze und Umwelt“ sollen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich und verständlich gemacht werden. Die Veranstaltung im Mai 2015 wird Experten der Umweltforschung, der Molekular- und Entwicklungsbiologie und der Technologieentwicklung zusammenführen.
Quelle: Uni Heidelberg

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News

Seilbahn zu den obersten Etagen des Regenwalds

Mithilfe der „Tropen-Seilbahn“ COPAS untersuchen Forscher die Baumkronen des Regenwalds in Französisch-Guyana. Foto: CNRS Guyane

In den Baumkronen der tropischen Regenwälder tobt das pralle Leben: Zahlreiche Insekten haben hier ihre „Kinderstuben“ eingerichtet. Außerdem gedeihen bis zu 60 Meter über dem Waldboden unbekannte Pflanzenarten sowie Viren und Bakterien. Bisher war der Lebensraum über den Wipfeln des Dschungels nur schwer zugänglich – dabei birgt er wohl ungeahnte Heil- und Nutzpflanzen. „Auf der Welt gibt es bis zu 10 Millionen Lebewesen, von denen nur etwa 1,8 Millionen bekannt sind. Viele unentdeckte Arten leben in der Tiefsee oder in den Baumkronen tropischer Regenwälder“, sagt Professor Gerhard Gottsberger, ehemaliger Leiter der Ulmer Abteilung für Spezielle Botanik sowie des Botanischen Gartens. Den schwer zugänglichen Lebensraum Baumkrone zu erforschen, hat sich der 73-jährige Biologe zur Aufgabe gemacht. Jetzt ermöglicht eine von Ulmer Forschern erdachte „Seilbahn“ einen sicheren Zugang zu den Baumkronen, ohne das Ökosystem zu stören. Ende September wird die Konstruktion in Französisch-Guyana in Betrieb genommen.
Quelle: Uni Ulm

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