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Nachruf: Professor Dr. Christoph Peterhänsel (1967 – 2024)

Christoph Peterhänsel im Jahr 2011. Foto: Institut für Pflanzengenetik, Leibniz Universität Hannover

Mit Christoph Peterhänsel verstarb diesen Winter ein erfolgreicher und geschätzter Pflanzenwissenschaflter im Alter von nur 56 Jahren. Ihm gelangen mehrere wissenschaftliche Durchbrüche, wie etwa als Pionier der synthetischen Pflanzenbiologie oder bei der Schaffung von Nutzpflanzen mit verbesserten Erträgen dank effektiverem Stoffwechsel. In ihrem Nachruf zeigen sich Hans-Peter Braun, Sascha Offermann, Jutta Papenbrock und Andreas Weber neben weiteren wissenschaftlichen Leistungen auch von der Stärke beeindruckt, mit der Christoph Peterhänsel seine unheilbare Krankheit erduldete und von seinem Talent als Lehrender, dessen Vorlesung weiterlebt.

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Nachruf: Professor Dr. Hans-Dieter Ihlenfeldt (1932 – 2023)

Prof. Dr. Hans-Dieter Ihlenfeldt mit dem ihm 1994 von der IOS, der International Organization for Succulent Plant Study, verliehenen Auszeichnung Cactus d‘Or [1]. Mit freundlicher Genehmigung der Editoren der Fachzeitschrift Biodiversity & Ecology [2].

Letzten Winter verstarb der Taxonom Prof. Hans-Dieter Ihlenfeldt, der sich um die Systematik, Evolution und Ökologie der Pflanzen afrikanischer Trockengebiete verdient gemacht hat. Der Professor der Universität Hamburg analysierte u.a. Mittagsblumengewächse, Sesamgewächse sowie lebende Steine und adaptierte ein aus der Zoologie bekanntes Konzept an die Pflanzenwissenschaften. Seinen Werdegang schildern seine Hamburger Kolleg*innen Prof. Dr. Norbert Jürgens, Dr. Hans-Helmut Poppendieck und Dr. habil. Ute Schmiedel in ihrem Nachruf.

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Nachruf: Professor Dr. August Wilhelm Alfermann (1942 - 2023)

Prof. Dr. August Wilhelm Alfermann bei einer Tagung der Sektion Pflanzliche Naturstoffe, mit freundlicher Genehmigung der Familie Alfermann. Foto: Maike Petersen

Im Winter verstarb Professor Alfermann, eines der Gründungsmitglieder unserer Sektion Pflanzliche Naturstoffe. In ihrem Nachruf erinnert Prof. Dr. Maike Petersen nicht nur an einen Pionier der Produktion medizinischer Wirkstoffe für das Herz und gegen Krebs und einen Erforscher pflanzlicher Biosynthesewege, sondern auch an einen herzlichen Menschen: Alfermann hatte stets ein offenes Ohr und förderte viele junge Wissenschaftler*innen. An seinem Institut an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf entstanden so zahlreiche Freundschaften und sogar Ehen.

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Nachruf: Professor Dr. Margret Sauter (1959 – 2023)

Prof. Dr. Margret Sauter in ihrem Kieler Institut. Foto: privat

Anfang Januar verstarb die Kieler Pflanzenwissenschaftlerin Prof. Dr. Margret Sauter im Alter von 63 Jahren. In ihrem Nachruf erinnern Emese Eysholdt-Derzsó, Nils Stührwohldt, Romy Schmidt-Schippers und Angelika Mustroph an eine leidenschaftliche Physiologin bis zuletzt, die nicht nur wegweisende Forschungsergebnisse über Pflanzenhormone, Sauerstoffmangel und Wachstumsfaktoren in namhaften Journals veröffentlichte, sondern als Expertin renommierte Fachzeitschriften als Redaktionsbeirätin gestaltete. In ihrer Kieler Gruppe unterstützte sie die Karriere zahlreicher angehender Forscher*innen aus dem In- und Ausland, wenn der Forschungsansatz überzeugend war. Für unsere Sektion Pflanzenphysiologie und Molekularbiologie organisierte sie die 27. Tagung Molekularbiologie der Pflanzen im Jahr 2014 in Dabringhausen und unterstützte unsere DBG dabei gute pflanzenwissenschaftliche Master-Arbeiten zu identifizieren.

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Nachruf: Professorin Dr. Elfriede K. Pistorius (1939 – 2022)

Prof. Dr. Elfriede K. Pistorius. Foto: Lutz-Frederick Krebs

Am 14. November 2022 verstarb Frau Prof. Dr. Elfriede K. Pistorius, Leiterin der Arbeitsgruppe Molekularbiologie der Cyanobakterien an der Universität Bielefeld. Das Hauptaugenmerk ihrer Forschung lag in der Untersuchung der Stoffwechselwege von basischen Aminosäuren in verschiedenen unizellulären Cyanobakterien sowie in der Untersuchung des Stickstoffspeichers Cyanophycin. Des Weiteren war ihr Fokus auf den Einfluss von Eisenmangel auf die Physiologie von Cyanobakterien gerichtet sowie deren Anpassung an verschiedenen abiotischen Faktoren. PD Dr. Achim Gau erinnert in seinem Nachruf an eine international aktive Pflanzenwissenschaftlerin, die ihr Wissen gekonnt weitergab.

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Nachruf: Professor Dr. Klaus Raschke (1928 – 2022)

Prof. Dr. Klaus Raschke im Jahr 2004. Foto: Mit freundlicher Genehmigung der Familie Raschke

Am 21. Februar 2022 verstarb Prof. Dr. Klaus Raschke, Emeritus der Georg-August-Universität Göttingen in Göttingen. Die Deutsche Botanische Gesellschaft erinnert an Klaus Raschke als einen richtungsweisenden Pflanzenphysiologen. Sein hauptsächliches Forschungsinteresse galt der Frage, wie CO2-Aufnahme und H2O-Abgabe durch die Spaltöffnungen (Stomata) der Blätter an die aktuellen Umweltbedingungen angepasst werden. Es gelang ihm, die biochemisch-biophysikalischen Prozesse, die dem Öffnen und Schließen der Stomata zugrunde liegen, zu identifizieren, sowie wichtige Parameter der Regulation zu charakterisieren. Die Arbeiten von Klaus Raschke und seinen Mitarbeiter*innen leisteten einen wichtigen Beitrag für die spätere Entwicklung von Klimamodellen. Seine Schüler, Prof. Dr. Rainer Hedrich und Prof. Dr. Tom Sharkey, erinnern zusammen mit seiner Nachfolgerin, Prof. Dr. Christiane Gatz, an sein Leben und wissenschaftliches Werk.

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Nachruf: Professor Dr. Hans-Walter Heldt (1934 – 2019)

Hans-Walter Heldt an seinem 80. Geburtstag. Foto: Birgit Piechulla

Der Pflanzenbiochemiker hat in über 250 Publikationen die Welt der pflanzlichen Stoff- und Membran-Transporter sowie die involvierten biochemischen Vorgänge aufgeklärt. Dazu betrat der Lehrstuhl-Inhaber an der Georg-August-Universität Göttingen immer wieder methodisches Neuland, erhielt dafür international bedeutende Auszeichnungen und stellte die Wissenschaft und seine Menschenfreundlichkeit über vorherrschende Anschauungen. Zahlreiche Professorinnen und Professoren gingen aus seinem Institut hervor, wie seine Schülerin, Professorin Dr. Birgit Piechulla (Uni Rostock) in ihrem Nachruf berichtet. Der Inhaber des Göttinger Lehrstuhls Biochemie der Pflanze und dortiger Institutsbegründer Hans-Walter Heldt verstarb unerwartet am 18. Mai 2019 im Alter von 85 Jahren. Er ist/war einer der führenden Pflanzenbiochemiker weltweit, sein besonderes Forschungsinteresse galt Transportprozessen innerhalb der Pflanze.

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Sektionen

Nachruf: Professor Dr. Reinhard Lieberei (1948 - 2019)

Prof. Dr. Reinhard Lieberei. Foto: privat.

Als international renommierter Wissenschaftler war Reinhard Lieberei stets in vorderster Front an unzähligen Forschungsprojekten der Angewandten Botanik beteiligt. Für die meisten Mitglieder der Deutschen Botanischen Gesellschaft ist die Forschung an tropischen Nutzpflanzen unverrückbar mit dem Namen Reinhard Lieberei verbunden. Ob es um die Optimierung der Kakaofermentation ging, die Bekämpfung von Krankheiten des Kautschukbaumes oder die Etablierung nachhaltiger Anbaumethoden in Südamerika - Lieberei prägte durch seine Innovation und Begeisterung viele Forschungsprojekte zu tropischen Nutzpflanzen. Sein beeindruckendes Wissen über diese angewandten Forschungsfelder ist in sein Lehrbuch „Nutzpflanzen“ eingeflossen, das er gemeinsam mit Christoph Reisdorff erstellt hat, einem seiner vielen wissenschaftlichen Schüler. Prof. Dr. Dirk Selmar schildert in seinem Nachruf auch Liebereis Engagement in der Vereinigung für Angewandte Botanik und in der Sektion für Angewandte Botanik in der DBG.

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Actualia · Ehrenmitglied

Nachruf: Professor Dr. Dr. Otto Ludwig Lange (1927-2017)

Professor Dr. rer. nat. Dr. h.c. mult. Otto Ludwig Lange während der Aufnahmen für den arte/hr Film „Die verletzliche Haut der Erde“, 2010. Foto: Freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Dr. Heribert Schöller, corvusFilm

Der Inhaber des Lehrstuhls für Botanik an der Universität Würzburg etablierte die seinerzeit neue Forschungsdisziplin der Ökophysiologie, in der er die Fähigkeiten von Algen, Moose und Flechten (Kryptogamen) und Gefäßpflanzen zu ergründen suchte. Lange interessierten vor allem die physiologischen, biophysikalischen und biochemischen Anpassungen der Pflanzen an Ihre Umgebung. Aufgrund seiner wissenschaftlichen Leistungen erhielt das Ehrenmitglied der DBG zahlreiche Auszeichnungen. Sein Schüler und späterer Kollege, Professor Dr. Burkard Büdel, erinnert in seinem Nachruf an Leben und wissenschaftliches Werk, Langes wertschätzendes Wesen, das anderen half wo immer es ging, und seinen hohen Anspruch an die Wissenschaftlichkeit.

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Nachruf: Professor Dr. Otto Kandler (1920–2017)

Professor Dr. Dr. h.c. Otto Kandler mit dem Modell von Pseudomurein. Foto: privat, mit freundlicher Genehmigung der Familie Kandler

Ehrenmitglied der DBG Otto Kandler, Inhaber des Lehrstuhls für Botanik an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, wurde als Kind für seine Darwin-Begeisterung bestraft, doch sein biologisches Interesse blieb. Er widmete sich zahlreichen Disziplinen: Er untersuchte Physiologie, Biochemie und Systematik von Pflanzen und Bakterien und entdeckte physiologische Prozesse, wie erstmals die lichtabhängige ATP-Bildung in vivo oder die Synthese verzweigt-kettiger Monosaccharide. Gemeinsam mit Carl Woese entwickelte er das Drei-Domänen-Konzept des Lebens. Kandler ist vor kurzem im Alter von 96 Jahren verstorben. Sein Schüler, Professor Dr. Widmar Tanner, erinnert in seinem Nachruf an Leben und wissenschaftliches Werk der vielfach ausgezeichneten, temperamentvollen und diskutier-freudigen Wissenschaftlerpersönlichkeit.

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DBG

Nachruf: Professor Ulrich Heber (1930–2016)

Ulrich Heber bei den Rundgeprächen zur Photosynthese in Wallenfels 1998. Foto: Renate Scheibe

Die Deutsche Botanische Gesellschaft erinnert an Ulrich Heber als einen begeisterten Pflanzenphysiologen, visionären Diskutanten und Kosmopoliten. Sein hauptsächliches Forschungsinteresse galt dem integrierenden Verständnis der Photosynthese, von den Ereignissen im Elektronentransport, der Regulation im Calvin-Benson-Zyklus, des Stoffaustauschs bis hin zu den Reaktionen in einer austrocknenden Flechte oder in Waldbäumen. Ulrich Heber lehrte und forschte auf dem Lehrstuhl für Botanik I in Würzburg, auf dem einst Julius von Sachs die Pflanzenphysiologie entwickelte. Er war Mitglied der Akademie der Wissenschaften Leopoldina und erhielt zahlreiche wissenschaftliche Auszeichnungen. Er verließ uns im Alter von 85 Jahren an seinem Lieblingsort, in der Natur weilend in seinem Heimatdorf Höckendorf bei Dresden, schreibt DBG-Präsident Professor Karl-Josef Dietz in seinem Nachruf.

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Nachruf: Professor Gerhard Richter (1929-2015)

Prof. Dr. Gerhard Richter. Foto: Eva Richter

Den "großen" und den "kleinen Richter" studierten zahlreiche Biologengenerationen in den Disziplinen Biochemie und Stoffwechselphysiologie der Pflanzen, weil Gerhard Richter die Gabe besaß auch komplizierte Vorgänge anschaulich zu schildern. Aus dem Labor des ehemaligen Direktors des Instituts für Botanik der Universität Hannover gingen mehrere Professorinnen und Professoren hervor und seine große Doktorandenschar chauffierte er gerne selbst zu Konferenzen und Exkursionen.

Ein Nachruf von Prof.in Dr. Dorothea Bartels, Prof.in Dr. Vera Hemleben, Prof. Dr. Ralf Kaldenhoff und Prof. Dr. Gerhard Link

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Nachruf: Professor Peter Sitte (1929-2015)

Peter Sitte. Foto: Wolfdieter Sitte

Die Deutsche Botanische Gesellschaft trauert um sein Ehrenmitglied Professor Peter Sitte, der nach schwerer Krankheit in seinem 85. Lebensjahr am 13. September in Freiburg verstorben ist. Die Pflanzenwissenschaften verlieren mit ihm eine herausragende Persönlichkeit und den Begründer elektronenmikroskopischer Untersuchungen an Pflanzen. In seiner Forschung hat sich Professor Sitte mit der Entstehung pflanzlicher Zellen durch die Evolution und insbesondere Endosymbiosen befasst. Seine Ergebnisse sind in zahlreichen Publikationen und Lehrbüchern wie dem Strasburger veröffentlicht und gelten heute als selbstverständliche Grundlage biologischer Erkenntnis. Durch sein außerordentliches Engagement in zahlreichen Wissenschaftsorganisationen hat Professor Sitte zum Aufbau der Wissenschaftsstruktur beigetragen und die Biologie positiv in der Öffentlichkeit vertreten. In seinem Nachruf beschreibt der Freiburger Pflanzenphysiologe und Kollege Dr. Tim Kunkel welchen wissenschaftlichen Ansatz er vertrat und dass er sowohl philosophische als auch wissenschaftspolitische Diskussionen schätzte.

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Nachruf: Professor Bernt Gerhardt (1935-2015)

Prof. Dr. Bernt Gerhardt in seinem Münsteraner Büro. Foto: privat

Er schrieb ein Buch und mehrere wissenschaftliche Artikel, die auch heute noch Basis wissenschaftlicher Studien über den Fettstoffwechsel in Peroxisomen sind. Auch wenn ihn die Pflanzen ferner Kontinente faszinierten, blieben die entgiftenden Zellorganellen im Fokus seiner Forschung. Er sprach gern klare Worte, wofür ihn Kollegen wie Studierende schätzten.
Ein Nachruf von Prof. Ivo Feussner

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Nachruf: Professor Meinhart Zenk

Meinhart Zenk. Foto: privat

Der Biosynthese des Morphins, die er nicht nur in Pflanzen untersuchte, galt seine wissenschaftliche Leidenschaft. Anfang Juli ist Professor Dr. Dr. h.c. mult. Meinhart H. Zenk gestorben. Seine Ergebnisse über Enzyme, Metabolite und Phytohormone publizierte Zenk in mehr als 400 Artikeln und bewahrte sich stets einen kritischen Blick auf wissenschaftliche Werke, gleichgültig von wem sie stammten. In ihrem Nachruf erinnert Birgit Dräger an einen geschätzten Impulsgeber und Lehrenden, dessen Wirken über die Pflanzenwissenschaften hinausging.
Ein Nachruf von Prof. Dr. Birgit Dräger (Uni Halle)

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Nachruf: Professor Wilhelm Nultsch (1927 ‐ 2011)

Wilhelm Nultsch, Ehrenmitglied der Gesellschaft. Foto: privat

Er schrieb eines der bedeutendsten Lehrbücher der Botanik und trieb die Pflanzenwissenschaften voran. Im Mai ist der Mann, der das Meer liebte, im Alter von 84 Jahren gestorben. In seinem Nachruf erinnert Prof. Dr. Dieter Hanelt, Uni Hamburg, an den Forscher der Fotobiologie mariner Organismen, den alle ehrfürchtig nur mit „Herr Professor“ anredeten, obwohl er gar nicht so unnahbar war.
Ein Nachruf von Prof. Dr. Dieter Hanelt (pdf)

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Nachruf: Dietrich von Denffer (1914- 2007)

Dietrich von Denffer. Foto: Enno von Denffer

"Seit dem Sommer 1922, nach dem Fund eines kleinen einheimischen Nashornkäfers und eines tropisch-farbenprächtigen Blattkäfers, begeisterter Koleopterologe und Terrario-Aquarianer. Als Primaner, nach Begegnung mit dem Werk Ernst Haeckels, Konzeption eines Stammbaum-Museums, in dem Beispiele aller Tier- und Pflanzenstämme, von den Protisten im Keller bis zum Homo sapiens im Turmgeschoss, stammesgeschichtlich geordnet ihren Platz finden sollten."

Mit diesen Sätzen beginnt Dietrich v. Denffer seine Autobiographie für die Galerie der 17 Strasburger-Autoren im Jubiläumsband [i].

Ein Nachruf von Prof. Dr. Friedrich-Wilhelm Bentrup, Salzburg, auf den Wissenschaftler Dennfer.

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Autorenhinweise

Nachruf auf ein (Ehren-)mitglied der DBG (pdf-Datei)