Wie Studien zeigen, besitzen immer weniger Menschen in Deutschland ausreichende Pflanzenkenntnisse. Im Hinblick auf diese Entwicklung wurde mithilfe einer Fragebogenstudie der Wissensunterschied zwischen OberstufenschülerInnen und StudienanfängerInnen der Biologie (nach der Teilnahme an einem Pflanzenbestimmungskurs) untersucht. Zusätzlich erhielten die Studierenden die Möglichkeit, sich zu bestehenden und künftigen Lernhilfen zu äußern.
Die Auswertung hat ergeben, dass SchülerInnen ein grundlegendes Pflanzenverständnis besitzen, jedoch nur wenige heimische Arten benennen können. Des Weiteren haben sie Schwierigkeiten in der Beschreibung von Pflanzenstrukturen und der Klassifikation auf Grundlage der Evolution. Biologiestudiernde hingegen haben ein besseres Verständnis vom Aufbau einer Blütenpflanze und können mehr heimische Arten benennen. Die Studie ergab weiterhin, dass Studierende Pflanzen häufiger auf Grundlage der Evolution klassifizieren. Trotzdem benötigen sie in vielen Bereichen weiterführende Hilfestellungen. Die Ergebnisse zeigen den dringenden Bedarf neuer und weiterentwickelter Lernhilfen. Daher schließt diese Arbeit mit einem ausführlichen Vorschlag zur Umsetzung solcher Lernhilfen in botanischen Gärten.
Trotz aller Ergebnisse und Konzepte ist es dabei wichtig, auch in Zukunft immer wieder das Pflanzenverständnis der Studierenden zu untersuchen und die Lernhilfen weiter zu optimieren.
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Linda Titkemeier fertigte die Arbeit am Institut für Biologie und Umweltwissenschaften (IBU) der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg in der Arbeitsgruppe Biodiversität und Evolution der Pflanzen von Prof. Dr. Dirk Carl Albach an.