Neuer SFB: Phänotypische Plastizität bei Pflanzen – Mechanismen, Beschränkungen und Evolution
Die phänotypische Plastizität wird der Forschungsschwerpunkt im gleichnamigen Sonderforschungsbereich 1644 sein. Mit der Gestaltung ihrer Erscheinungsbilder reagieren Pflanzen beispielsweise auf ihre Umwelt und können sich trotz gleicher Erbanlagen unterschiedlich entwickeln. Der neue SFB1644 verfolgt ein interdisziplinäres Forschungsprogramm, um zu verstehen, worauf Plastizität auf molekularer Ebene beruht, wie sie sich in der Evolution verändert, und was das Ausmaß der Plastizität begrenzt. „Dazu nutzen wir die Beobachtung, dass sich das Ausmaß der Plastizität selbst erblich zwischen Individuen einer Art unterscheidet“, sagt Prof. Dr. Michael Lenhard vom Institut für Biochemie und Biologie an der Universität Potsdam, Sprecher des neuen SFB. „Dies erlaubt es zu bestimmen, welche genetischen Unterschiede zwischen Individuen ihrer unterschiedlichen Umweltantwort zugrunde liegen.“ Mit dem Wissen um die verantwortlichen Gene kann langfristig die Umweltantwort von Nutzpflanzen so angepasst werden, dass sie auch bei veränderten Umweltbedingungen hohe Erträge liefern. Von den 20 Antragstellenden des SFB stammen zwölf von der Universität Potsdam aus dem Institut für Biochemie und Biologie, außerdem sind das Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie, die Humboldt-Universität zu Berlin, die Universität zu Köln, das Hasso-Plattner-Institut sowie das Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau beteiligt. Insgesamt hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) heute 17 SFBs neu bewilligt.
Quelle: Uni Potsdam