Meta-Analyse: Ertragssteigerung vs. Biodiversitätsverlust
Die Intensität der Landnutzung lässt sich anhand verschiedener Indikatoren ableiten (z.B. manuelle Bearbeitung von Ackerland oder Verzicht auf Pestizide -> niedrige Intensität / Nutzung großer Maschinen und chemischem Dünger -> hohe Intensität). In den drei dominierenden Produktionssystemen (Lebensmittel, Futtermittel, Holz) erhöht die Intensivierung den Ertrag (+ 20,3%, roter Pfeil), führt jedoch auch zu einem Artenverlust (-8,9%, blauer Pfeil). Foto: UFZUm den Ertrag bewirtschafteter Nutzflächen zu steigern, wird die Landnutzung intensiviert. In welchem Maß der Ertrag dabei zunimmt, und wie hoch gleichzeitig der Verlust der biologischen Vielfalt ausfällt, darüber ist bislang kaum etwas bekannt. Ein internationales Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern fragte sich, "wieviel Natur verlieren wir durch höhere Erträge?" und hat nun unter Leitung des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) Daten weltweiter Forschungsarbeiten ausgewertet, in denen sowohl Ertrag als auch Biodiversität vor und nach Intensivierungsmaßnahmen untersucht wurden. Die Forschenden mahnen, dass auch landwirtschaftlich genutzte Flächen Tier- und Pflanzenarten einen wertvollen Lebensraum bieten und dem häufig zu wenig Beachtung geschenkt werde. Bislang wurden die Auswirkungen intensivierter Landnutzung meist nur von einer Seite betrachtet: entweder mit Blick auf den Ertragszuwachs oder den Biodiversitätsverlust. Daher haben die Forschenden nun beide Seiten betrachtet und dazu etwa 10.000 thematisch relevante Studien gesichtet. Nur 115 Studien haben tatsächlich beide Parameter auf den gleichen Flächen untersucht. In den drei untersuchten Produktionssystemen (Lebensmittel, Futtermittel, Holz) erhöht eine Intensivierung zwar den Ertrag (+20%), führt aber gleichzeitig zu einem Artenverlust (-9%). Ihre Meta-Analyse haben sie jetzt im Fachmagazin Global Change Biology (DOI: https://doi.org/10.1111/gcb.14606) veröffentlicht.
Quelle: UFZ