Mykoheterotrophe Pflanzen als Schlüssel zum Wood Wide Web
Mykoheterotrophe Pflanzen versorgen sich über einen Pilz-Partner mit Kohlenstoff, nicht über Photosynthese, wie andere Pflanzen. Vollständig mykoheterotroph lebende Pflanzen sind meist klein und werden am Waldboden schnell übersehen. Sie liefern allerdings den entscheidenden Nachweis für die Bedeutung des Wood Wide Web (Mykorrhiza-Netzwerke): Sie besitzen keine grünen Blätter und können somit keine Photosynthese betreiben, weshalb sie sich vollständig auf Kosten der Mykorrhiza-Pilze ernähren. Diese Pilzpartner gehen gleichzeitig eine zweite Partnerschaft mit Waldbäumen ein und können einen Kohlenstoffaustausch zwischen den Pflanzen vermitteln. „Damit belegen die vollständig mykoheterotrophen Pflanzen die Existenz von Mykorrhiza-Netzwerken, an denen mindestens drei Partner – zwei Pflanzen und ein Pilz – beteiligt sind“, sagt Prof. Dr. Gerhard Gebauer von der Universität Bayreuth, der an in Nature Plants erschienenen Studie beteiligt war. Somit können Mykorrhiza-Netzwerke in Wäldern den Kohlenstofftransfer zwischen Pflanzen unterstützen und stellen dadurch das oben genannte Dogma des Kohlenstoff-gegen-Nährstoff-Transfers in der Symbiose zwischen Pilz und Pflanze infrage.
Quelle: Uni Bayreuth