News · Forschungsergebnis

Englisches Hasenglöckchen nicht durch Sex mit Eindringlingen bedroht

Hasenglöckchen. Foto und (c): Johannes Vogel, MfN

Arten, die aus anderen Gebieten einwandern, stellen eine der fünf großen Bedrohungen für den Erhalt der Biodiversität dar. Ihre Wanderungen werden weltweit möglichst genau beobachtet, um einheimische Ökosysteme und ihre darin beheimateten Arten zu erhalten. Auch das beliebte englische Hasenglöckchen (Hyacinthoides non-scripta) schien durch eine invasive Art, das spanische Hasenglöckchen (H. hispanica) bedroht. Jetzt fand ein internationales Team von Wissenschaftler:innen heraus, dass die Invasorin für die heimische Flora nicht gefährlich ist und – noch überraschender – gar nicht aus Spanien stammt. „Das Ergebnis zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, die Biodiversität genau unter die Lupe zu nehmen. Nur auf Basis wissenschaftlich fundierter Ergebnisse können wirksame Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität lokal, regional und globale ergriffen werden“, kommentiert Prof. Johannes Vogel. Der Generaldirektor des Museums für Naturkunde (MfN) Berlin ist Coautor der Studie, die er noch als Keeper of Botany in London mitinitiiert hat, die unter der Leitung des Royal Botanic Garden Edinburgh (RBGE) durchgeführt und bei Plants, People, Planet veröffentlicht wurde.

Quelle: MfN

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News · Citizen Science

Zum Mitmachen – Wiederbewaldung: Wie sieht Ihr Zukunftswald aus?

Zwei Professuren an der TU Dresden wollen im gemeinsamen Projekt DIA-WALD den gesellschaftlichen Dialog zu Wiederbewaldungsmaßnahmen stärken und rufen die Öffentlichkeit zum Mitmachen auf. An vielen Stellen hat sich das Aussehen des Waldes in den letzten Jahren stark verändert, Bäume sterben ab, andere leiden an Trockeheit, Insektenfraß, Waldbrändemn oder Stürmen. Auf den meisten dieser Flächen soll neuer Wald entstehen und sich entwickeln. Das Projekt DIA-WALD setzt genau an dieser Idee an. Zukunftswald-Bilder – Vorstellungen, wie der neue Wald auf den vielen kahl gewordenen Flächen für die Bürgerinnen und Bürger im besten Falle aussähe. Deren Ideen über den idealen Wald der Zukunft bieten wertvolle Forschungsgrundlagen. Daraus kann abgeleitet werden, welche Eigenschaften und Funktionen des Waldes ihnen besonders wichtig sind. Darauf wird im Projektverlauf eine Liste wesentlicher Kriterien basieren, die ein zukunftsfähiger Wald aus Sicht der Gesellschaft erfüllen sollte. DIA-WALD lädt die Bürgerinnen und Bürger deshalb ein, Waldstücke zu fotografieren, die ihrer Idee eines Zukunftswalds entsprechen, dabei auch fehlende Dinge nachträglich digital zu ergänzen und ihre Bilder hier hochzuladen. Es kann auch ein vollständig digitales Bild des Zukunftswalds erstellt oder gemalt werden.

Quelle: TU Dresden

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News · Forschungsergebnis

Aufgegebenes Land kann Artenvielfalt fördern und schaden

Blick aus einem verlassenen Haus in die verwilderte Landschaft. Foto: Malkolm Boothroyd

In den vergangenen 50 Jahren sind immer mehr Menschen vom Land in die Stadt gezogen. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt heute in oder nahe einer Stadt. Bis 2050 wird ein Anstieg auf etwa 70 Prozent erwartet. Zurück bleiben verlassene Felder, Weiden, Minen, Fabriken und ganze Dörfer. Seit den 1950er Jahren ist die Fläche der brachliegenden Landschaft weltweit auf ungefähr 400 Millionen Hektar angewachsen; Kriege und der Klimawandel treiben diese Entwicklung zusätzlich voran. Wie Forschende der Universität Göttingen und des Internationalen Instituts für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in Österreich am 11. Mai im Fachmagazin Science zeigen, kann die Nutzungsaufgabe von Flächen sowohl eine Chance als auch eine Bedrohung für die Artenvielfalt sein und machen klar, dass Brachflächen bei der Bewertung von globalen Wiederherstellungs- und Erhaltungszielen entscheidend sind.

Quelle: Uni Götttingen

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News · Forschungsergebnis

Wie Licht das Wachstum von Pflanzenwurzeln steuert

Der Zucker Saccharose gewährleistet nicht nur die Kohlenhydratversorgung der Wurzel, sondern dient gleichzeitig als Signalgeber für die Ausbildung einer lichtabhängigen Wurzelarchitektur. Das geschieht auf zwei Wegen: Zum einen steuert Saccharose direkt das Längenwachstum der Zentralwurzel. Zum anderen reguliert die zur Wurzelspitze transportierte Saccharose die Produktion des Pflanzenhormons Auxin. Dieses Hormon ist Taktgeber für die periodische Ausbildung von neuen Seitenwurzeln. Die Ausbildung von Seitenwurzeln und die Verlängerung der Hauptwurzel wird durch den gemeinsamen Signalgeber synchronisiert. Das zeigen Pflanzenforschende um Dr. Stefan Kircher und Prof. Dr. Peter Schopfer von der Uni Freiburg im Fachmagazin Current Biology.

Quelle: Uni Freiburg

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