News · Forschungsergebnis

Tropische Trockenwälder weltweit immer stärker bedroht

Seit 2000 sind schon mehr als 71 Millionen Hektar tropischer Trockenwälder verloren gegangen. Die bislang umfassendste globale Studie zur Entwaldung der verbliebenen Trockenwälder in den Tropen zeigt: Ein Drittel ist bedroht, da in diesen Regionen die Abholzung besonders rasch voranschreitet. In Afrika sind Trockenwälder zwar noch vergleichsweise intakt, jedoch fand das Forschungsteam auch dort viele Regionen, in denen Rodungsprozesse kürzlich begonnen haben. Die Ergebnisse seiner Studie auf Basis von Satellitenbildern veröffentlichte das Team um die Forschenden des Geographischen Instituts der Humboldt-Universität zu Berlin und des Earth and Life Institute der belgischen Université Catholique de Louvain nun in der Fachzeitschrift Nature Sustainability.

Quelle: HU Berlin

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News · Forschungsergebnis

Zellteilung bei Moos und Tieren ähnlicher als gedacht

Gestörte Zellteilung in der Moos-Mutante beeinträchtigt das Pflanzenwachstum (rechts) im Vergleich zum Wildtyp Moos (links). Fotos: Elena Kozgunova

Wie der mitotische Apparat am Beginn jeder Zellteilung lokalisiert werden kann, zeigen Freiburger Forschende in genetisch veränderten Physcomitrella-Moosen. In Mutanten, denen fünf TPX2-Gene fehlen - die bei Tieren an einem Signalmolekül ähneln, das für die Mitose wichtig sind - wandert die Mitose-Spindel genauso wie in tierischen Zellen. „Solche beweglichen Spindeln wurden noch nie bei Pflanzenzellen beobachtet!“, freut sich Erstautorin Dr. Elena Kozgunova. „Es ist eine Art Tauziehen zwischen Mikrotubuli und Aktin, das die Mitosespindel in der Zelle ausrichtet. Das ähnelt sehr den Vorgängen in der tierischen Zelle“, verdeutlicht Prof. Dr. Ralf Reski. Darüber berichtet das Freiburger Forschungsteam in Kooperation mit einem Team aus der Nagoya-Universität im Fachjournal Nature Communications.

Quelle: Uni Freiburg

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News · Forschungsergebnis

Pilzeffektor Rip 1 unterdrückt Abwehrreaktionen beim Mais

Eine mit dem Pilz Ustilago maydis infizierte Maispflanze. Foto: Khong-Sam Chia

Die Koevolution zwischen den Virulenzfaktoren von Pathogenen und dem Immunsystem einer Wirtspflanze bildet ein Netzwerk von Interaktionen aus. Diese bleiben phänotypisch unerkannt und funktionell schwer verständlich, so lange nicht einzelne Akteure entfernt werden. Der Pilz Ustilago maydis, der Mais befällt, sondert ein Gemisch aus manipulierenden Faktoren, sogenannten Effektoren ab. Dies unterdrückt die Abwehrmechanismen und beeinflusst den Stoffwechsel des Wirts zu seinen Gunsten. Ein Forschungsteam unter Federführung des Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) und der Universität Bonn hat die Rolle des Pilz-Effektorproteins Rip1 aufgeklärt, das an der Unterdrückung der Immunität beteiligt ist. Die Ergebnisse publizierte das Team nun im Fachjournal Plant Cell.

Quelle: IPK (pdf)

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News · Forschungsergebnis

In Pappeln verstärken sich Hormone gegen pathogene Pilze gegenseitig

Chhana Ullah, Erstautor der Studie, charakterisiert genetisch veränderte Pappeln, die hohe Mengen Salicylsäure bilden. Foto: Anna Schroll, MPI für chemische Ökologie

Wie Forschende zeigen, sind in Pappeln, die erhöhte Mengen an Salicylsäure produzierten, auch höhere Mengen an Jasmonsäure nachweisbar. Pflanzen, die höhere Konzentrationen beider Hormone aufwiesen, waren außerdem resistenter gegen den Rostpilz Melamspora larici-populina, ohne dass sich dies negativ auf das Wachstum auswirkte, die das Team am Max-Planck-Institut für chemische Ökologie im Fachjournal New Phytologist beschreiben. Kenntnisse über das positive Zusammenspiel dieser an der pflanzlichen Abwehr beteiligten Hormone könnten dazu beitragen, Pappeln und andere Bäume besser gegen Schädlinge und Krankheitserreger zu schützen.

Quelle: MPI für chemische Ökologie

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News · Forschungsergebnis

Aussterben der Dinosaurier veränderte Pflanzenevolution

Die großen, holzigen Früchte der Palme Manicaria saccifera, die für ihre Verbreitung auf große Tiere angewiesen sind. Foto: John Dransfield

Das Fehlen großer Pflanzenfresser nach dem Aussterben der Dinosaurier hat die Evolution von Pflanzen verändert. Die 25 Millionen Jahre lange Abwesenheit großer Pflanzenfresser verlangsamte die Entwicklung neuer Pflanzenarten. Verteidigungsmerkmale wie Stacheln bildeten sich zurück und die Früchte wurden größer. Dies hat ein Forschungsteam unter Leitung des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und der Universität Leipzig am Beispiel von Palmen nachgewiesen. Ihre Ergebnisse hat es im April in der Fachzeitschrift Proceedings of the Royal Society B veröffentlicht.

Quelle: iDiv

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News · Forschungsergebnis

Unter Seegraswiesen liegt haufenweise Zucker

Üppige Seegraswiesen von Posidonia oceanica im Mittelmeer. Die Forschenden des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie gehen davon aus, dass ihre Erkenntnisse für viele Lebensräume von Meerespflanzen relevant sind. Foto: HYDRA Marine Sciences GmbH

Seegräser geben große Mengen Zucker in den Boden ab. Weltweit sind das mehr als 1 Million Tonnen Saccharose – genug Zucker für 32 Milliarden Dosen Cola. Das ist erstaunlich: Normalerweise verbrauchen Mikroben blitzartig jeden frei verfügbaren Zucker. Forschende des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie fanden zudem, dass die Seegräser auch Phenole freisetzen. Diese halten die meisten Mikroben davon ab, die Saccharose abzubauen. So ist es möglich, dass sie unter den Seegraswiesen vergraben bleibt und nicht in CO2 umgewandelt und wieder in den Ozean und die Atmosphäre freigesetzt wird. Die Forschenden präsentieren ihre Entdeckung nun in der Zeitschrift Nature Ecology & Evolution.

Quelle: MPI für Marine Mikrobiologie

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News · Forschungsorte

Gemeinsam für die Landwirtschaft der Zukunft

Ein Forschungsprojekt untersucht beispielsweise die Reaktionen von Rapspflanzen auf Dürrestress. An Raps forschen JLU und JKI gemeinsam. Foto: Katrina Friese, JLU

In neun Forschungsprojekten forschen das Julius Kühn-Institut (JKI) und die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) bereits zusammen. Nun soll diese Zusammenarbeit ausgebaut und intensiviert werden. Dabei geht es etwa um die Steigerung der Nährstoffnutzungseffizienz von Winterraps, um Stickstoffbilanzen in der Landwirtschaft oder um die biologische Bekämpfung von giftigen Greiskräutern im Grünland. In dem Ende April unterzeichneten Kooperationsvereinbarung zwischen dem JKI und der JLU, speziell dem Fachbereich Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement (FB09)betonen beide Institutionen die Förderung angehender Wissenschaftler*innen im Rahmen von Bachelor-, Master- und Doktorarbeiten sowie den Wissenstransfer durch Lehraufträge an der JLU. Die die Partner streben auch an, Professuren im FB09 der Universität Gießen und Arbeitsgruppenleitungen am JKI künftig verstärkt gemeinsam zu berufen.

Quelle: JKI

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News · Projekt

Wie Gärten zum Schutz der biologischen Vielfalt beitragen können

Mohn- und Kornblume vor Wohnhaus. Foto: Stefanie Biel, NaturGarten e.V.

Um das Artensterben aufzuhalten können Gärten eine wichtige Rolle spielen: Schätzungen zufolge gibt es 17 Millionen Gärten in Deutschland, eine riesige Anzahl kleiner Lebensräume. Bislang ist die biologische Vielfalt in Gärten vielerorts allerdings niedrig und hat in den letzten Jahren sogar abgenommen. Das Projekt gARTENreich unter der Leitung von Dr. Alexandra Dehnhardt vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung gGmbH (IÖW) möchte darauf hinwirken, dass sich dies ändert. Um zu erforschen, wie Gärten zum Erhalt der Biodiversität in Deutschland beitragen können, und um mit diesem Wissen die biologische Vielfalt in Gärten zu fördern, arbeiten mehrere Institutionen aus Wissenschaft und Praxis mit kommunalen Partnern zusammen und werden dabei vom Bundesforschungsministerium gefördert. Projektpartner Im Projekt gARTENreich sind das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), der NABU (Naturschutzbund Deutschland), die Friedrich-Schiller-Universität Jena, die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, der Verein NaturGarten, die Stadt Gütersloh und die Gemeinde Aumühle

Quelle: IÖW

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