News · Köpfe und Karrieren

Christian Wirth erhält Leipziger Wissenschaftspreis 2022

Dr. Christian Wirth ist Professor für spezielle Botanik und funktionelle Biodiversität an der Universität Leipzig und Sprecher des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig. Foto: Dorte von Stünzner

Mit einem Festakt in der Alten Handelsbörse wurde heute der diesjährige, mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Leipziger Wissenschaftspreis verliehen. In diesem Jahr geht die Auszeichnung an Prof. Dr. Christian Wirth, Professor für spezielle Botanik und funktionelle Biodiversität an der Universität Leipzig, Sprecher des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig und Max-Planck-Fellow am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena. Der Preis prämiert Arbeiten, die höchsten wissenschaftlichen Ansprüchen genügen und Leipzigs Ruf als Stadt der Wissenschaften mit einer national und international gewichtigen Forschungs- und Bildungslandschaft festigen.

Quelle: Uni Leipzig

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News · Forschungsorte

Baustart für Plant Environmental Adaptation Center

So soll der fertige Forschungsbau PEAC 2024 aussehen. In ihm sollen die genetischen Eigenschaften erforscht werden, die Pflanzen die bestmöglichen Erträge und Überlebensstrategien unter sich wandelnden Umweltszenarien ermöglichen. Grafik: loomn architektur visualisierung Jost Hauer, HHU

Heute legten Prof. Dr. Anja Steinbeck, Rektorin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU), Dr. Dirk Günnewig, Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und Gabriele Willems, Geschäftsführerin des BLB NRW den Grundstein für das Plant Environmental Adaptation Center, kurz PEAC. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB NRW) errichtet den von Bund, Land Nordrhein-Westfalen und der HHU finanzierten Forschungsneubau im Süden des Campus. Er wird ab 2024 über 50 Forschenden verschiedener Disziplinen Platz bieten. „Im PEAC werden genetisch präzise definierte Versuchspflanzen-Populationen – sowohl Modellpflanzen als auch relevante Nutzpflanzen – verschiedenartigen, aber präzise steuerbaren und dynamisch variierbaren Umweltbedingungen ausgesetzt", erklärte Prof. Dr. Rüdiger Simon vom Institut für Entwicklungsgenetik. "Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Biologie, Mathematik, Informatik und den Datenwissenschaften arbeiten hier eng zusammen, um die zugrundeliegenden Gene nicht nur zu identifizieren, sondern ihre Funktionen mechanistisch zu verstehen.“

Quelle: HHU

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News · Köpfe und Karrieren

Miniaturfabriken im Fokus

Seit Herbst hat Till Ischebeck eine Heisenberg-Professur für das Fach "Grüne Biotechnologie" an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU). Er möchte daran arbeiten, Ergebnisse aus der Grundlagenforschung in die Anwendung zu bringen, sagt er im Newsportal der WWU. Stichwort Oleosomen: Diesen kleinen Bestandteilen pflanzlicher Zellen widmet Ischebeck besondere Aufmerksamkeit. Sie sind natürliche Produktionsstätten und Speicher von Pflanzenölen und anderer wasserunlöslicher Stoffe, quasi Miniaturfabriken und Lager in einem. Beim Löwenzahn beispielsweise wird in abgewandelten Oleosomen der Kautschuk produziert. Ischebeck forschte bisher vor allem an der Ackerschmalwand. In Zukunft wird er seine Forschungsobjekte aber auch auf Agrarpflanzen wie den Leindotter und die Tomate ausweiten.

Quelle: WWU

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News · Forschungsergebnis

Fitness ist auch eine Frage des Timings

Doktorandin Anxhela Rredhi von der Universität Jena zeigt Kulturen der Grünalge Chlamydomonas reinhardtii: links den Wildtyp und rechts eine Mutante ohne ein bestimmtes Cryptochrom. Die mutierten Algen enthalten deutlich mehr grünen Farbstoff. Foto: Jens Meyer, FSU

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Jena haben jetzt die molekularen Taktgeber der inneren Uhr in der „grünen Lebenslinie“ untersucht. Die „grüne Lebenslinie“ umfasst Grünalgen, Moose, Farne, Nacktsamer und Blütenpflanzen. In einer aktuellen Publikation im Fachmagazin Plant Physiology  gibt das Team um Prof. Dr. Maria Mittag vom Matthias-Schleiden-Institut der Friedrich-Schiller-Universität Jena einen Überblick über deren genetische Grundlagen. „Die Fitness der Fotosynthese betreibenden Organismen hängt also auch davon ab, wie gut ihre innere Uhr funktioniert“, sagt Maria Mittag. Die Professorin für Allgemeine Botanik und ihr Team sind daher der Frage nachgegangen, wie sich die innere Uhr im Laufe der Evolution der grünen Organismen entwickelt hat. Dafür haben die Forschenden die Gene von unterschiedlichen Modellorganismen aus der grünen Abstammungslinie untersucht: angefangen von Einzellern, wie der Grünalge Chlamydomonas reinhardtii, über das Brunnenlebermoos Marchantia polymorpha bis zu Blüten-Pflanzen, wie der Acker-Schmalwand Arabidopsis thaliana.

Quelle: FSU

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News

Deutschland sucht die Schlüsselblume: Bürgerforschungsprojekt geht in nächste Runde

Ein Brachvogel sitzt auf einer Wiese mit Echten Schlüsselblumen. Foto: Kaarel Kaisel

In wenigen Tagen beginnt in vielen Teilen Deutschlands die Blütezeit der Echten Schlüsselblume. Auch in diesem Jahr haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, im Rahmen eines europaweiten Citizen Science-Projekts die Forschung zu unterstützen. Dafür müssen Interessierte Echte Schlüsselblumen in ihrer naturnahen Umgebung suchen, bestimmte Blütenmerkmale notieren und ihre Beobachtungen in eine digitale Datenbank eintragen. Ziel ist es, mehr über den Bestand und die Lebensbedingungen der geschützten Art zu erfahren. Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) koordiniert den deutschsprachigen Teil der Studie.

Quelle: MLU

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News · Forschungsergebnis

Blüte und Blattaustrieb von Bäumen findet im Klimawandel weltweit früher statt

Die Kirschblüte in der Schweiz beginnt heute im Schnitt 11 Tage früher als vor 1950. Foto: Regula Gehrig, MeteoSwiss

Ein Forschungsteam stellt in Nature Climate Change die fünf längsten Zeitreihen der Welt zum Frühlingsaustrieb von Bäumen vor. Darunter sind auch Kirschbäume im Kanton Basel-Landschaft und Rosskastanien in Genf. In allen Reihen treten Blattentstehung und Blüte immer früher auf, ein deutliches Zeichen für die globale Erwärmung, die sich seit den 1980er Jahren stark beschleunigt hat. Im Detail: Im Schnitt dieser Zeitreihen begann der Blatt- oder Blütenaustrieb in der Zeitspanne 1985 bis 2020 um sechs (in China) bis 30 Tage (in der Schweiz) früher als vor 1950. Besonders eindrücklich: Die Kirschblüte in Kyoto begann im Frühling 2021 so früh wie nie zuvor in den letzten 1200 Jahren. Das berichtet das internationale Team unter Leitung der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL).

Quelle: WSL

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News · Politik

Debatte erwünscht: Schutz der genetischen Vielfalt verhindert artenreiche Renaturierungen

Artenvielfalt zu fördern, gilt als Kernaufgabe für erfolgreichen Naturschutz. Behindert die strikte Umsetzung des Naturschutzgesetzes hierbei? Das klingt paradox, aber es besteht tatsächlich ein innerfachlicher Konflikt: Um die genetische Vielfalt zu erhalten, darf Wildpflanzensaatgut zur Wiederherstellung von Lebensräumen nur aus regionalen Ursprungsgebieten stammen. Das hat in der aktuellen Praxis zur Folge, dass selbst bei Naturschutz-Maßnahmen viele Pflanzenarten nicht angesät werden dürfen. Ein 20-köpfiges Team am Kompetenzzentrum Kulturlandschaft (KULT) der Hochschule Geisenheim hat in einem Thesenpapier die Schwachstellen des rechtlichen Rahmens analysiert und Handlungsoptionen für mehr Biodiversität aufgezeigt.

Quelle: Hochschule Geisenheim

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News · Förderung

Neu-Ausschreibung: 50 Add-on Fellowships for Interdisciplinary Life Science

Mit Add-on Fellowships fördert die Joachim Herz Stiftung Promovierende und PostDocs verschiedener Disziplinen, die an fachübergreifenden Fragen im Bereich der Biowissenschaften und verwandten Forschungsfeldern arbeiten. Damit ermöglicht die Joachim Herz Stiftung im Jahr 2022 für bis zu 50 Stipendiatinnen und Stipendiaten einmal mehr den berühmten "Blick über den Tellerrand". Bewerbungsende ist am 7. Juni 2022.

Quelle: Joachim Herz Stiftung

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