News · Forschungsergebnis

Spuren einer uralten Straße im See

Pollen im Sediment erlauben Rückschlüsse auf die Landschaftsentwicklung. Hier eine Mikroskopaufnahme von Binkelweizen (Triticum compactum). Aufnahme: Achim Brauer, GFZ

800 Jahre Siedlungsgeschichte mit Landreformen, Seuchen und Kriegen sind in den Sedimenten eines Sees in Polen erhalten. Die Schlüsselrolle spielte die „Via Marchionis“ zwischen Brandenburg und dem heutigen Malbork in Polen. Die Straße blieb jahrhundertelang bedeutsam. In einer polnisch-deutschen Kooperation haben Forschende historische Ereignisse und den Wandel des Naturraums verknüpft, wie das Helmholtz-Zentrum Potsdam - Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ berichtet. Sie publizierten ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift Scientific Reports.

Quelle: GFZ

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News · Anwendung · Veranstaltung

Silphie-Symposium

Durchwachsene Silphie Silphium perfoliatum. Foto: Marie Ende

Silphie ist eine vielversprechende und nachhaltige Bioenergiepflanze, die als Mais-Alternative in Dauerkultur angebaut wird. Auch am Ökologisch-Botanischen Garten (ÖBG) und an der Universität Bayreuth laufen Anwendungsstudien. Sie untersuchen, ob die Pflanze möglicherweise invasives Potenzial besitzt. Andere Experimente analysieren im Lysimeterbecken die Nitrat-Auswaschung unter Silphie im Vergleich zu Mais. Das Demonstrationsprojekte „Silphie-Anbau in der Nördlichen Frankenalb“ läuft seit April 2017. Am Donnerstag, 28. Oktober 2021, findet von 9 bis 16 Uhr das Bayreuther Silphie-Syposium mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus ganz Deutschland kostenfrei, online und offen für alle Interessierten statt (Programm als pdf-Datei).

Quelle: Uni Bayreuth

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News · Projekt

Schutz der Grauen Skabiose

Wenn der Hochsommer beginnt, schmücken die Blüten der Grauen Skabiose (Scabiosa canescens) die Trockenrasen mit graublauen Farbtupfern und dienen Insekten als wichtige Nahrungsquelle. Foto: Hochschule Anhalt

In Deutschland ist die Graue Skabiose selten geworden, mancherorts gilt sie als akut gefährdet. Um die noch bedeutenden Vorkommen der Grauen Skabiose in Mitteldeutschland zu erhalten und langfristig zu sichern, hat die Hochschule Anhalt ein neues Forschungsvorhaben gestartet. In Mitteldeutschland kommt die Graue Skabiose von der Altmark bis ins Thüringer Becken vor, hauptsächlich in Steppen-Trockenrasen sowie in Schwermetall- und Sandtrockenrasen. Das sind echte Hotspots der Artenvielfalt, die aber vielerorts gefährdet sind. „Die Aufgabe der Hochschule Anhalt wird es sein, verschiedene Nutzungskonzepte für diese wertvollen Offenlandlebensräume zu finden - und möglichst auch zu etablieren. Das stellt eine große Herausforderung dar, die durch ein starkes, gemeinsames Engagement und die Vernetzung aller Akteure gemeistert werden kann“ erklärt Professorin Annett Baasch, Leiterin des Forschungsvorhabens an der Hochschule Anhalt. Zusammen mit ihrem Team wird die Professorin für Landschaftspflege und Gehölzkunde in den nächsten fünf Jahren Strategien zum Erhalt der Grauen Skabiose entwickeln. Finanziert wird dies über das Bundesprogramm Biologische Vielfalt. Weitere 200.000 Euro hat das Umweltministerium Sachsen-Anhalt bewilligt.

Quelle: Hochschule Anhalt

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News · Projekt

Bakterien sollen Pflanzen fit für Trockenheit machen

Ist es möglich, Pflanzen toleranter gegenüber Trockenheit zu machen, indem man ihre Gewebe mit spezifischen Bodenbakterien in Kontakt bringt? Im Gartenbau wird die Züchtung mit Bakterien bereits genutzt, um Eigenschaften von Pflanzen zu verändern – so entstehen kompaktere und damit attraktivere Zierpflanzen. Ob der Ansatz auch geeignet ist, um Sonnenblumen, Chrysanthemen, Rosen und Apfelbäume widerstandsfähiger gegenüber ungünstigen Klimabedingungen zu machen, untersucht das Team des von der Europäischen Union geförderten Verbundprojekts RootsPlus, bei dem die Forschenden auf die Wechselwirkung von Pflanzen mit dem Bodenbakterium Rhizobium rhizogenes setzen. „Es ist eine wichtige Aufgabe der Pflanzenwissenschaft, Lösungen zu finden, mit denen Pflanzen besser gegen Trockenstress gewappnet sind“, sagt Prof. Dr. Traud Winkelmann vom am Projekt beteiligten Institut für Gartenbauliche Produktionssysteme der Leibniz Universität Hannover (LUH). RootsPlus läuft seit 1. April 2021 für drei Jahre und ist eine europäische Kooperation mehrerer Institute in mehreren Ländern. Es wird aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 der Europäischen Union mit 1,3 Millionen Euro gefördert. In Deutschland unterstützt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) das Projekt mit 236.000 Euro.

Quelle: LHU

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News · Politik

Naturbasierter Klimaschutz und Biodiversitätspolitik müssen Leitlinien der Bundespolitik werden

Anlässlich der 15. Weltbiodiversitätskonferenz (COP15) in Kunming, China, und rechtzeitig vor Beginn der Koalitionsverhandlungen in Deutschland legt das Wissensnetzwerk Sustainable Development Solutions Network (SDSN) Germany ein Orientierungspapier zu Fragen des Natur- und Biodiversitätsschutzes in Deutschland vor. Die Handlungsempfehlungen für die neue Bundesregierung wurden von namhaften wissenschaftlichen Expert*innen verfasst. Sie beziehen sich auf Ökosysteme wie Wälder, Moore und Meere sowie auf Fragen der Finanzierung und Organisation von Naturschutz. Die Autor*innen zeigen auf, wo der größte Handlungsbedarf besteht und wie die massiven Umsetzungslücken zu schließen sind. Zu den Kernforderungen des Papiers von SDSN Germany gehört, Natur- und Klimaschutz als gemeinsames Leitbild allen politischen Handelns zu machen. Die Potenziale der Natur, Treibhausgase zu absorbieren, müssen dringend erhalten und ausgebaut werden. Darüber hinaus soll die nächste Bundesregierung eine gesetzliche Grundlage für den Biodiversitätsschutz schaffen und die massiven finanziellen und personellen Lücken beim Naturschutz schließen. Das berichtet das Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE) beim idw.

Quelle: DIE beim idw

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