Artikel zur Kategorie Politik
Jessel für nationales Genpflanzen-Verbot
Die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Professor Beate Jessel, hat sich am Mittwoch im Umweltausschuss für ein bundesweites Anbauverbot von gentechnisch veränderten Pflanzen ausgesprochen. Das meldet der Deutsche Bundestag. Damit nimmt sie Stellung zu der Uneinigkeit zwischen den drei Parteien, die die derzeitige Bundesregierung stellen (vgl. Meldung vom 5.6.2015).
Quelle: Bundestag
Der bizarre Streit um die Gentechnik-Kennzeichnung
Alle gentechnisch veränderten Produkte zu kennzeichnen, das fordert inzwischen die Industrie. Nun halten die Grünen dagegen und warnen vor "Verbraucherverdummung". Ernährungsexperte Udo Pollmer sieht in einem Beitrag in Deutschlandradio-Kultur vertauschte Fronten.
Quelle: Deutschlandradio-Kultur
Die Zukunft des Rates für Pflanzenwissenschaften
Der Präsident des Internationalen Pflanzenrates (Global Plant Council, GPC), Professor Bill Davies, erläutert im Blog der Organisation seine Sicht auf die Zukunft des Rates und welche Herausforderungen auf die Pflanzenwissenschaften und die Bevölkerung warten. Er stellt die wichtigsten Aufgaben des Rates heraus und sinniert über zukünftige Handlungsfelder nach.
Zeitverträge treiben die Wissenschaft ins Verderben
Eigentlich wollte die große Koalition die Perspektive junger Wissenschaftler verbessern. Doch bislang sei nichts geschehen, beklagt Autor Ronald Preuss in der Süddeutschen Zeitung. Forscher müssen sich weiter nach der Laufzeit von Forschungsprojekten richten und das sei unwürdig. Außerdem verstärke das den Brain-Drain, die Abwanderung der besten Köpfe ins Ausland. Der Autor kritisiert aber nicht nur Politiker sondern auch Hochschullehrer.
Quelle: Süddeutsche Zeitung
Weiterhin Koalitionsdifferenzen wegen gv-Organismen
Die Differenzen zwischen den drei die Regierung bildenden Parteien halten an. In der Süddeutschen Zeitung (SZ) beharrte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) auf einer nationalen Regelung zum Verbot von Gentechnik in der Landwirtschaft, weil die Menschen gegen "Agrogentechnik" seien, während Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) eine Regelung auf Länderebene vorzieht, weil er sie für rechtlich sicherer hält. Schmidt ist der Meinung, dass Niemand in Deutschland gentechnisch veränderte Pflanzen auf den Äckern sehen möchte, wie der Tagesspiegel berichtet. Der Tageszeitung zufolge soll ein Gesetzesentwurf die Einrichtung einer Prüfergruppe und direkte Verbote im Einzelfall vorsehen. Mehrere Wissenschaftsorganisationen hatten sich im März ebenfalls für Regelungen auf Länderebene ausgesprochen. Erst vor kurzem hatte sich Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU) für die Grüne Gentechnik stark gemacht (vgl. Meldung vom 27.5.2015).
mehr bei der SZ
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Bundesamt: Mit neuem Verfahren gezüchteter Raps ist keine Gentechnik
Es bleibt dabei: Ein mit einem neuen Verfahren gezüchteter Raps ist nicht als gentechnisch veränderter Organismus anzusehen. Er fällt damit nicht unter die strengen Bestimmungen des Gentechnik-Gesetzes. Das zuständige Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat den Widerspruch mehrerer Umwelt- und Ökoverbände gegen den im März erteilten Bescheid zurückgewiesen. Darin wird der von dem kalifornischen Unternehmen Cibus entwickelte Raps, der mittels der relativ neuen Oligeonukleotid-gesteuerten Mutagenese (OgM/OdM) hergestellt wurde, als Mutationszüchtung eingestuft, die im Gentechnik-Gesetz ausdrücklich ausgenommen ist. Die Verbände halten ihn dagegen für "Gentechnik durch die Hintertür". Über die Debatte berichtet das Portal Transgen.
Quelle: Transgen
Bundestag behandelt noch im Juni das Anbauverbot von Genpflanzen
Der Opt-out-Mechanismus, der den Mitgliedstaaten der Europäischen Union unter bestimmten Voraussetzungen den Erlass nationaler Anbauverbote für Gentechnik-Pflanzen ermöglicht, ist am Mittwoch, dem 17. Juni 2015, ab 11 Uhr Thema eines öffentlichen Fachgespräches im Umweltausschuss.
Quelle: Bundestag
Ratifikation des Nagoya-Protokolls und Auswirkung auf die Forschung
Die Bundesregierung schafft mit einem Gesetzentwurf (18/5219) die Voraussetzungen für die völkerrechtliche Ratifikation des Nagoya-Protokolls aus dem Jahr 2010, das den Zugang zu genetischen Ressourcen und die ausgewogene und gerechte Aufteilung der Vorteile, die sich aus ihrer Nutzung ergeben, regelt. Aber noch ist das Gesetz ein Entwurf, der noch vom Deutschen Bundestag debattiert werden muss. Auch die Bundesländer müssen zustimmen. Wird das generelle Ziel des Nagoya Protokolls "geregelter Zugang gegen geregelten Ausgleich" allseits akzeptiert, regt sich bei Wissenschaftlern schon seit längerem Kritik an der Umsetzung des Nagoya-Protokolls auf europäischer und nationaler Ebene. Auch der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO) hatte sich hierzu mehrfach kritisch zu Wort gemeldet und vor zu starker Bürokratisierung gewarnt. Jetzt fordert auch der Bioökonomierat, dass Forschung, die sich ausschließlich mit der Sammlung, Evaluierung und Charakterisierung genetischer Ressourcen befasst, von den Dokumentationspflichten der Verordnung entbunden werden sollte, da solche Forschung öffentliche Güter schaffe, die weltweit zugänglich sein sollten.
Quelle: VBIO
Wanka macht sich für Grüne Gentechnik stark
Bundesforschungsministerin Johanna Wanka hat sich in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung klar gegen ein Verbot gentechnisch veränderter (gv) Pflanzen ausgesprochen. Es sei doch absurd, dass Gentechnik in der Medizin erlaubt und bei Pflanzen und Nahrungsmitteln verboten sei, argumentierte die Ministerin nach Angaben des Portals Proplanta. Als rohstoffarmes Land sei Deutschland auf den wissenschaftlichen Fortschritt angewiesen, sagte die CDU-Politikerin, wie das Portal Biotechnologie schreibt. Sie stellte sich damit gegen Landwirtschaftsminister Christian Schmidt, der einen Gesetzesentwurf für ein nationales Anbauverbot bereits auf den Weg gebracht hat (vgl. Meldungen vom 20.3.2015).
Quelle: Proplanta.de
Quelle: Biotechnologie.de
Rat der Wissenschaften in der EU
Ab Herbst soll ein Gremium aus sieben Forschenden die EU-Kommission in Wissenschaftsfragen beraten. Nach Angaben der Süddeutschen Zeitung reagiert Präsident Juncker damit auf Kritik an der Streichung der Stelle der wissenschaftlichen Chefberaterin, Anne Glover, vergangenes Jahr (vgl. Meldungen vom 14.11.2014). Aber die Integration des neuen Rates in die EU ist nicht unumstritten, schreibt Autor Kai Kupferschmidt bei der Zeitung. Der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO e. V.) begrüßte die Planungen und erwartet deren rasche Umsetzung. Gerade angesichts der drängenden gesellschaftlichen Herausforderungen und der Reichweite der Kommissionsentscheidungen sei eine auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende politische Entscheidungsfindung unabdingbar.
Quelle: Süddeutschen Zeitung
Stellungnahme des: VBIO
Das große Durcheinander bei der Gentechnik-Kennzeichnung
Die Gentechnik-Kennzeichnung bleibt wie sie ist. Das hat die Bundesregierung in ihrem aktuellen agrarpolitischen Bericht festgestellt, schreibt das Portal Transgen. In der EU gebe es weder in der Kommission noch bei der Mehrheit der Mitgliedstaaten politische Unterstützung für eine Ausweitung der Kennzeichnungspflicht. Gerade in Deutschland wird sie immer wieder gefordert - inzwischen nicht nur von Gegnern, sondern auch von Befürwortern der Grünen Gentechnik. Über die teils widersprüchlichen Begründungen für eine Kennzeichnung berichtet das Portal Transgen.
Quelle: Transgen
Gentechnik: Sorgt für Transparenz!
Es könnte zu einem Wendepunkt in der festgefahrenen Gentechnik-Debatte führen: Wissenschaftler, Verbraucherschützer und Prominente aus Landwirtschaft, Wirtschaft und Politik fordern in einer Petition an den Bundestag, dass alle mit der Gentechnik in Berührung gekommenen Gegenstände als solche auf der Verpackung gekennzeichnet werden. Dazu zählen die Mehrzahl der Lebensmittel, zahlreiche Arznei- und Futtermittel sowie die Mehrzahl der Wasch- und Reinigungsmittel, aber auch Textilien und anderen Produkte. Unter dem Motto „Mündige Verbraucher fordern: Sorgt endlich für Transparenz“ haben der Vorsitzende des Forums Grüne Vernunft, Minister a.D. Dr. Horst Rehberger, der Vorsitzende der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt, Staatssekretär Marco Tullner, der hessische Vorsitzende des Verbands Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin (VBIO), Prof. Dr. Wolfgang Nellen, sowie der Vorsitzende des Wissenschaftlerkreises Grüne Gentechnik (WGG), Prof. Dr. Klaus-Dieter Jany, eine Petition an den Bundestag vorbereitet, die ab heute im Internet freigeschaltet ist, und dort binnen vier Wochen, also bis spätestens 15. Juni 2015, durch Mitzeichnung unterstützt werden kann. Ein Begleitvideo verdeutlicht, wie leer unsere Supermarktregale wären, wenn alle Produkte, die mit Gentechnik in Berührung kamen, dort nicht mehr zu finden wären.
mehr beim VBIO
direkt zum Video bei YouTube (2:37 min)
Was Sie über gentechnisch veränderte Pflanzen wissen sollten
Autor Lars Fischer hat im Spektrum-Magazin zusammengestellt, wie Frankenfood und Feldbefreier und Wissenschaft gegen Welthunger zusammenpassen. Während Gentechnik in der Medizin bereits Alltag ist, tobt in der Landwirtschaft ein Glaubenskrieg um das große Ganze.
Quelle: Spektrum.de
G7 veröffentlicht Fortschrittsbericht zur Biodiversität
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat am 22. Mai 2015 den G7-Elmau-Fortschrittsbericht „Biodiversity – A vital foundation for sustainable development“ veröffentlicht. Die Erstellung des Berichts, in dem die G7-Staaten ihre Bemühungen um den Erhalt der biologischen Vielfalt analysieren, haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE) sowie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) maßgeblich unterstützt.
Quelle: DIE
Biodiversitätsforschung muss sich an neue Herausforderungen anpassen
Biodiversität wird zunehmend als Element globaler Zukunftsfragen denn als eigenes Politik- und Forschungsfeld gesehen. Das macht eine Anpassung von Forschungsstrategien und Förderungen notwendig. Ende September sollen durch die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen wichtige umweltpolitische Weichen gestellt werden. Die Erhaltung und nachhaltige Nutzung von Biodiversität soll dabei als Kernziel verankert werden und so in andere Politikbereiche Eingang finden. Hierfür ist ein Verständnis der Zusammenhänge zwischen menschlichen Aktivitäten und Schwund der Vielfaalt und ihrer Leistungen einerseits und ihrer Bedeutung für das menschliche Wohlergehen andererseits unumgänglich. Das meldet Netzwerkforum zur Biodiversitätsforschung in Deutschland (NeFo) anlässlich des heutigen Internationalen Tages der biologischen Vielfalt.
Quelle: NeFo
DECHEMA setzt sich für Biotechnologie in allen Farben ein
Dass die Grüne Gentechnik in der Debatte über andere Zweige der Biotechnologie – wie etwa der roten oder weißen Biotechnologie – nicht mehr ausgeklammert wird, dafür wollen sich die Vorsitzenden des DECHEMA Zukunftsforums Biotechnologie, Dr. Jochen Schmid (TU München) und Prof. Dr. Kai Muffler (FH Bingen) einsetzen. In ihrem Editorial in der Zeitschrift BIOspektrum empfehlen auch sie unter dem Titel "Grüne Gentechnik - der Ratio eine Chance", dass eine Gefährdungsbeurteilung unabhängig von der eingesetzten Technologie stattfinden muss. Damit schließen sie sich anderen Wissenschaftsorganisationen an, wie etwa dem britischen Biotechnology and Biological Sciences Research Council (BBSRC).
Quelle: BIOspektrum (pdf)
Verbote von gv-Pflanzen: Politiker streiten und Wissenschaftler mahnen
Erbittert streiten die politischen Parteien darüber, wer Anbauverbote für gentechnisch veränderte (gv) Pflanzen verhängen soll: Der Bund oder die Bundesländer (vgl. Meldung vom 5.6.2015). Dass es stichhaltige Gründe für solche Verbote gibt, wird dabei als selbstverständlich angenommen. Dagegen haben sich die großen Wissenschaftsorganisationen gegen "wissenschaftlich unbegründete pauschale Anbauverbote" von gv-Pflanzen ausgesprochen, zuletzt die Dechema. Wie das Dechema-Zukunftsforum empfahlen auch die Wissenschaftsakademien, die "Risikobewertung künftig vor allem auf die spezifischen Eigenschaften neuer Pflanzensorten und nicht auf den Prozess ihrer Erzeugung abzustellen", zitiert das Portal Transgen.
Quelle: Transgen
Anhörung zum Wissenschafts-zeitvertragsgesetz: Nachwuchs braucht Sicherheit
Planbare, verlässliche und transparente Karrierewege sind an deutschen Hochschulen gerade für den wissenschaftlichen Nachwuchs nicht die Regel. Oft ist das Gegenteil der Fall. Das wurde in einer öffentlichen Anhörung zu dem Thema "Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes" am Montagnachmittag deutlich. Zu der Anhörung hatte der Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung des deutschen Bundestages eingeladen. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaften kommentierte die Anhörung. Beides stellte der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO) auf seiner Website zusammen.
Quelle: VBIO
SPD will Anbau von Gentechnik-Pflanzen bundesweit verbieten
Die Sozialdemokratische Partei (SPD) will den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen in Deutschland verhindern. Mit ihrem heutigen Beschluss zur grünen Gentechnik bekräftigt die SPD-Bundestagsfraktion, dass die EU-Regelung zum sogenannten Opt out konsequent im Sinne des Koalitionsvertrags für bundesweite Verbote genutzt werden soll.
Quelle: Pressemitteilung
direkt zum Positionspapier (pdf)
Es begann vor 25 Jahren mit Petunien
Vor 25 Jahren, im Mai 1990, starteten Forschende des Max-Planck-Institutes für Pflanzenzüchtungsforschung in Köln den ersten Freilandversuch mit gentechnisch veränderten (gv) Pflanzen in Deutschland. Sie hatten in Petunien ein Gen aus Mais übertragen, das die Blütenfarbe von weiß in lachsrot veränderte. Etwa 1200 Freisetzungen wurden seitdem in Deutschland durchgeführt, die meisten um die Jahrtausendwende. Heute finden in Deutschland keine Freilandversuche mit gv-Pflanzen mehr statt, meldet das Portal Transgen.
Quelle: Transgen
Neue Zuse-Gemeinschaft übt Kritik am Fördersystem
Neben den Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen der vier Forschungsgemeinschaften haben sich in Deutschland über die vergangenen Jahrzehnte eine große Anzahl gemeinnütziger privater Institute etabliert, die eine anwendungsnahe Forschung betreiben und eng mit mittelständischen Firmen kooperieren. Ein gemeinsames Sprachrohr für diese Einrichtungen gab es bisher nicht. Das will die neu gegründete „Deutsche Industrieforschungsgemeinschaft Konrad Zuse“ ändern, berichtet das Portal Biotechnologie. Ihr erstes Strategiepapier macht auf Nachteile im aktuellen Fördersystem aufmerksam, das vor allem den Status der Großforschungseinrichtungen kritisiert.
Quelle: Biotechnologie.de
Erbgut ohne Gentechnik ändern
Die Tageszeitung die WELT hat mit dem Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina in Halle, Prof. Dr. Jörg Hacker, darüber gesprochen, was die neuen Methoden der Gentechnik können, die nicht mehr nachweisbar sind und für die keine Gentechnik im klassischen Sinne mehr bemüht werden muss. Ressortleiter Norbert Lossau befragte Hacker auch zu den ethischen Implikationen.
Quelle: Die Welt
Import für 17 gentechnisch veränderte Pflanzen zugelassen
Die EU-Kommission hat siebzehn gentechnisch veränderte Pflanzen für den Import in die EU und zur Verwendung in Lebens- und Futtermitteln zugelassen, berichtet das Portal Transgen. Die letzte Zulassung hatte die Kommission im November 2013 erteilt.
Quelle: Transgen
Was eine Pflanze zu einer gentechnisch veränderten macht
Ein mit einem neuen Züchtungsverfahren hergestellter herbizidresistenter Raps ist nach den Bestimmungen des Gentechnik-Gesetzes nicht als gentechnisch veränderter Organismus (GVO) anzusehen. Das hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) der kalifornischen Firma Cibus in einem förmlichen Bescheid mitgeteilt. Die mit dem ODM-Verfahren (Olegonukleotid gerichtete Mutagenese) gewonnene Rapspflanze weist eine Resistenz gegenüber Herbiziden auf. Schon 2012 hatte die Zentrale Kommission für Biologische Sicherheit mit der ODM-Technik gezüchtete Pflanzen nicht als "gentechnisch verändert" eingestuft. Dagegen stufen Verbände und Organisationen aus der Anti-Gentechnik-Bewegung den Raps "eindeutig als Gentechnik" ein, verweisen auf die "gleichen Bedenken hinsichtlich Risiken und Nebenwirkungen wie bei der klassischen Gentechnik“ und haben Widerspruch eingelegt. Es ist der erste große Konflikt um neue molekularbiologische Verfahren, die zunehmend auch in der Pflanzenzüchtung eingesetzt werden. Über den Streit berichtet das Portal Transgen.
Quelle: Transgen.de
Wissenschaftsrat konstatiert hohes Niveau in Umweltbundesamt und Thünen-Institut
Dem Umweltbundesamt (UBA) in Dessau-Roßlau kommen wichtige Aufgaben für den Umweltschutz und die daraus resultierenden gesundheitlichen Belange in Deutschland zu. Das Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei, Braunschweig, hat die Aufgabe, die Politik zu beraten, wie Agrarflächen, Wälder und Meere unter Berücksichtigung des Nachhaltigkeitsgebots optimal genutzt werden können. Diesen beiden und zwei weiteren, geisteswissenschaftlichen Instituten bescheinigte der Wissenschaftsrat in seiner Sommersitzung eine sehr hohe Leistungsfähigkeit.
Quelle: Wissenschaftsrat
Rahmengesetz für Gentechnik-Anbauverbot passiert österreichischen Nationalrat
In Österreich bleibt das Anbauverbot genetisch veränderter (gv) Pflanzen erhalten und die Genehmigungshoheit weiterhin bei den Ländern. Grundlage dafür bildet ein "Gentechnik-Anbauverbots-Rahmengesetz", das der Nationalrat verabschiedete, meldet das Portal APA-OTS.
Quelle: APA-OTS
Bioökonomierat fordert Umdenken bei Bioenergiepolitik
Die deutsche Bioenergiepolitik benötigt eine neue strategische Ausrichtung, die internationale Herausforderungen berücksichtigt: Dies fordert der Bioökonomierat, ein Beratungsgremium der Bundesregierung, in einem heute veröffentlichten Papier. Zwar bringe Energie aus Biomasse einige Vorteile, weil sie sich – im Gegensatz zu anderen erneuerbaren Energien - gut speichern lässt. Sie kann aber nur begrenzt erweitert werden. Vor allem dürfe keine Konkurrenz zu Nahrungsmitteln geschaffen werden, betonte der Rat. Über die Empfehlungen berichtet das Portal Biotechnologie. Um die Tank-vs.-Teller-Problematik entscheiden zu können, hatte die Deutsche Botanische Gesellschaft (DBG) bereits im Jahr 2009 mehr Forschung gefordert.
Quelle: Biotechnologie.de
direkt zum Papier des Bioökonomierates
zum Bericht der DBG (2009)
Nicht überall erhalten Hiwis den Mindestlohn
Theoretisch sollen auch Hiwis einen Stundenlohn von mindestens 8,50 Euro erhalten. Warum das in der Praxis oft anders aussieht, schildert die online-Ausgabe des Laborjournals. Auch zwischen den Bundesländern gebe es Unterschiede.
Quelle: Laborjournal
Kennzeichnungspflicht
Wie Hanno Charisius in der Tageszeitung Süddeutsche schreibt, müssen Züchter ihre Pflanzen als gentechnisch verändert markieren, selbst wenn sie fremde Gene aus eng verwandten Arten enthalten, die auch mit herkömmlichen Methoden herzustellen wären. Das allerdings würde jahrzehntelang dauern. Der Autor beschreibt unter der Überschrift „Unverkäufliche Kreaturen“, welche verheerenden Folgen die Kennzeichnungspflicht nach sich ziehen kann und zitiert die Ergebnisse eines in der Fachzeitschrift Trends in Plant Science erschienenen Artikels.
Quelle: Süddeutschen
Bund soll Grundgesetzänderung für gute Arbeit in der Wissenschaft nutzen
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat die Bundesregierung aufgefordert, einen „Pakt für gute Arbeit in der Wissenschaft“ aufzulegen. Der Anlass: Der Bundesrat hat heute der Lockerung des Kooperationsverbots im Grundgesetz zugestimmt. „Damit ist der Weg für den Bund frei, eine größere Verantwortung für die Gestaltung der Wissenschaftspolitik zu übernehmen. Die Bundesregierung muss die Grundgesetzänderung nutzen, um die Beschäftigungsbedingungen an Hochschulen und Forschungseinrichtungen mit einem ‚Pakt für gute Arbeit in der Wissenschaft‘ zu stabilisieren – im Interesse der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, aber auch der Kontinuität und damit Qualität von Forschung und Lehre“, sagte der stellvertretende Vorsitzende und Hochschulexperte der GEW, Andreas Keller.
Quelle: GEW
Macht die Beteiligung der Industrie glaubwürdig oder das Gegenteil?
In Bonn kommen vom 12. bis 17. Januar zum dritten Mal die Vertreter der 126 UN-Mitgliedstaaten des „Weltbiodiversitätsrates“ IPBES (Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services) zusammen. Beschlossen werden sollen unter anderem die geplanten Inhalte der ersten thematischen Berichte, welchen Stellenwert politische Handlungsempfehlungen spielen sollen und, wer in welcher Form zum Prozess beitragen darf. Besonders letzter Punkt entscheidet maßgeblich über die künftige Akzeptanz und somit den Umsetzungserfolg der Politikempfehlungen. Doch noch bevor der erste Bericht erschienen ist, gibt es bereits in genau der Frage zum Beteiligungsrecht Kritik: Es seien Experten aus der Industrie als Autoren des ersten Berichtes zugelassen worden. Den privaten Sektor grundsätzlich auszuschließen, sei falsch, findet Carsten Neßhöver, Projektleiter vom Netzwerk-Forum zur Biodiversitätsforschung (NeFo). IPBES bezöge bewusst und richtigerweise verschiedene Wissensformen und Sichtweisen ein, um ausgewogen zu sein. Wichtig sei hier allerdings klare Transparenz und Balance in den Entscheidungen. Über den Leitfadens zum Umgang mit Interessenskonflikten der Autoren entscheiden die Staatenvertreter in Bonn.
Quelle: NeFo
Bundesrat stimmt Grundgesetzänderung sowie BAföG-Novelle zu
Die Hochschullandschaft in Deutschland steht vor einer neuen Epoche. Einstimmig hat der Bundesrat heute einer Änderung des Grundgesetzes zugestimmt, die Bund und Ländern neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit in der Wissenschaft öffnet. Die Kooperationen von Bund und Ländern zur Unterstützung der Hochschulen können nun in einer neuen Qualität langfristig und strategisch weiterentwickelt werden. Diese neuen Möglichkeiten kommen Studierenden, Lehrenden und auch der Forschung zu Gute. In seiner heutigen Sitzung stimmte der Bundesrat außerdem der Novellierung des BAföG zu. Über beide Entscheidungen berichtet der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO).
Quelle: VBIO
Wie wir uns in Zukunft ernähren werden
Was essen die Menschen in den USA und Deutschland demnächst? Dieser Frage ging das Autorenteam Ulli Kulke und Elisalex Henckel in der Tageszeitung die Welt am Sonntag nach. Designfood oder Biogemüse, grüne Gentechnik oder alte Sorten? Was schützt die Welt vor Hungersnöten? Welche landwirtschaftlichen Methoden werden vorherrschen? Und fühlen sich kalifornische Biobauern von der Genpistole bedroht?
Quelle: Welt am Sonntag
Status der Verhandlungen: Nationale Verbote beim Gentechnik-Anbau
Die Verhandlungen zwischen EU-Ministerrat und Europa-Parlament über nationale Ausstiegsklauseln beim Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen kommen in die entscheidende Phase. Weitgehend unstrittig ist, dass die Mitgliedsstaaten künftig solche Verbote aussprechen können sollen. Doch beim Wie liegen die Vorstellungen noch weit auseinander. Während sich der Ministerrat mit großer Mehrheit für ein zweistufiges Verfahren entschieden hat, wollen Teile des EU-Parlaments und viele NGOs umfassende, "rechtssichere" Verbote der Grünen Gentechnik, ohne dafür im Einzelnen überprüfbare Gründe anführen zu müssen. Anfang Januar soll über die neuen Vorschriften endgültig entschieden werden. Über den Status berichtet das Portal Transgen.
US-Pflanzenwissenschaftler werden politischer
Der neue Präsident der US-amerikanischen Gesellschaft für Pflanzenwissenschaftler (ASPB), Julian Schroeder, wünscht sich mehr politisches Engagement der Mitglieder. Dazu hat die Gesellschaft eigens neue Seiten in ihrem Webauftritt eingerichtet, auf denen sie Tipps und Links für Outreach und das Treffen mit Politikern anbietet, um die Anliegen der Pflanzenforscher mit vielen Stimmen vorzubringen.
Quelle: Blog der ASPB
EU-Länder können über den Anbau von gv-Pflanzen künftig selbst entscheiden
EU-Ministerrat und Europa-Parlament haben sich geeinigt: Künftig können einzelne Mitgliedsstaaten den Anbau gentechnisch veränderter (gv) Pflanzen auf ihrem Gebiet untersagen. Ein solches Verbot muss für jede neu zugelassene gv-Pflanze einzeln ausgesprochen und begründet werden. Generelle Verbote sind nicht erlaubt. Im Kern hat sich der Ministerrat mit seinen im Sommer beschlossenen Verfahrensregeln durchgesetzt. Die abschließenden Abstimmungen im Januar gelte nur noch als Formsache, schreibt das Portal Transgen.
Akademien gegen generelles Verbot und für wissenschaftsbasierte Einzelfallprüfungen
Neuartige Methoden der Pflanzenzüchtung auf Basis molekulargenetischer Verfahren ermöglichen die Anpassung des Erbguts von Kulturpflanzen an bestimmte Anbaubedingungen und an die Nachfrage. Die resultierenden Sorten lassen sich mitunter nicht mehr von den durch konventionelle Züchtung gewonnenen Pflanzen unterscheiden. Die Nationale Akademie Leopoldina, acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften und die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften haben aus diesem Anlass eine Stellungnahme mit Empfehlungen zum Umgang mit Methoden molekularer Züchtung veröffentlicht. Sie alle empfehlen u.a. für die Risikobewertung zukünftig vor allem auf die spezifischen Eigenschaften neuer Pflanzensorten und nicht auf den Prozess ihrer Erzeugung abzustellen. Sie sprechen sich außerdem gegen wissenschaftlich unbegründete pauschale Anbauverbote für gentechnisch veränderte Organismen (gvo) aus und empfehlen mit Nachdruck wissenschaftsbasierte Einzelfallprüfungen.
Quelle: Stellungnahme bei der Leopoldina (pdf)
Bundeseinheitliches Verbot in Sicht
Wie der Deutschlandfunk meldet, scheint Bundesagrarminister Christian Schmidt nun doch ein bundesweites Anbauverbot für gentechnisch veränderte (gv) Pflanzen zu planen. Vor Kurzem hatte er noch verlangt, dass die Bundesländer dies jedes für sich regeln sollen.
Quelle: Deutschlandfunk
Wissenschafts-organisationen kritisieren bundesweites Anbauverbot für gv-Pflanzen
Auch in Zukunft wird es wohl keine gentechnisch veränderten (gv) Pflanzen auf deutschen Äckern geben. Denn die EU ermöglicht, jedem einzelnen Land die Entscheidung, den Anbau von gv-Pflanzen zu verbieten, selbst wenn diese eine europäische Zulassung haben. Die deutschen Wissenschaftsorganisationen kritisieren dies. Bernd Müller-Röber vom Biologen-Dachverband VBIO fordert in der Zeitung Tagesspiegel „eine rationale, wissensbasierte und durchaus kritische Debatte“. Auch die einzelnen Bundesländer sollten diese Wahlfreiheit haben. Dafür hätten neben dem VBIO auch die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) plädiert, schreibt Autor Sascha Karrenberg. Für die Wahlfreiheit der Bundesländer sei auch Landwirtschaftsminister Christian Schmidt.
Quelle: Tagesspiegel
Bayern will bessere Arbeitsbedingungen für Nachwuchs-wissenschaftler
Bessere Arbeitsbedingungen und klarere Perspektiven für viele Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler an Bayerns Hochschulen werden Grundsätze ermöglichen, auf die sich nun auf Einladung von Bayerns Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle die entsprechenden Gremien verständigt haben. Die „Grundsätze der staatlichen bayerischen Hochschulen zum Umgang mit Befristungen nach Wissenschaftszeitvertragsgesetz und zur Förderung von Karriereperspektiven“ beinhalten u.a. Regelungen zur Gesamtbeschäftigungsdauer, Mindestbefristungen, Halbtagsstellen. Das meldet das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst (KM).
Quelle: KM
François Hollande befürwortet Biotechnologien und Gentechnik
Anlässlich der nationalen französischen Landwirtschaftsmesse befürwortete Staatspräsident François Hollande die Wiederaufnahme der Forschung an genetisch veränderten Organismen (GVO) in Frankreich und betonte die Bedeutung der Biotechnologien. Das meldete die Wissenschaftliche Abteilung der Französischen Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland.
Quelle: Französische Botschaft
Tatsächlich alles Bestens nach Bologna? Die europäische Studienreform am Vorabend der Jerewan-Konferenz
Am 14. und 15. Mai 2015 werden sich die Bildungsministerinnen und Bildungsminister der 47 Unterzeichnerstaaten der Bologna-Erklärung in der armenischen Hauptstadt Jerewan versammeln und die Weichen für die Fortsetzung des Reformprozesses bis 2018 stellen. Für das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sei 15 Jahre nach der Einführung von Bologna alles Bestens, meldet der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO). Zu einer differenzierten Bilanz kommt dagegen der stellvertretende Vorsitzende und Hochschulexperte der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Andreas Keller. Er kritisierte die Art und Weise der Umsetzung der Bologna-Reform in Deutschland.
Quelle: VBIO
Pressemitteilung des BMBF
Keller beim Bologna-Symposium des DGB
"Die Leute haben keine Ahnung"
Nobelpreisträgerin Christiane Nüsslein-Volhard kritisiert in einem Interview mit dem Deutschlandfunk, dass die meisten Menschen in Deutschland nichts über die Vorteile gentechnisch veränderter Pflanzen wüssten. In Amerika seien 90 Prozent der Nahrungsmittel gentechnisch verändert - auch dort sei "überhaupt nichts passiert", so Nüsslein-Volhard. In keinem Bereich sei man so pingelig.
Quelle: Deutschlandfunk
Neues Info-Portal
Ein neues Portal unter dem Dach der Schweizer Akademie der Naturwissenschaften SCNAT informiert über die Sicherheit, die Anwendung, die Regulierung und weitere wissenschaftliche Erkenntnisse und offene Fragen der Grünen Gentechnik. Damit will das von Wissenschaftlern unterstützte Portal die naturwissenschaftliche, politische, rechtliche und gesellschaftliche Debatte zur Grünen Gentechnik bereichern, wobei vor allem für die Schweiz relevante Informationen und Aktivitäten im Vordergrund stehen. Die Inhalte des Portals stützen sich auf aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und Studien aus dem In- und Ausland, welche von einer Expertengruppe geprüft, eingeordnet und zusammengefasst werden.
Quelle: Portal grüne Gentechnik
Gesetze gegen Biopiraterie schützen die Artenvielfalt
Das Bundeskabinett hat heute zwei Gesetzentwürfe gebilligt, die den Beitritt Deutschlands zum Nagoya-Protokoll ermöglichen. Das Nagoya-Protokoll ist ein neuartiges Instrument für den internationalen Naturschutz. Es trägt dazu bei, den Wert der biologischen Vielfalt bei der Herstellung neuartiger Produkte besser zu berücksichtigen und setzt wirtschaftliche Anreize für die Bewahrung und nachhaltige Nutzung der Natur. Die internationale Staatengemeinschaft hat im Jahr 2010 auf der zehnten Weltbiodiversitätskonferenz in Japan das Nagoya-Protokoll beschlossen. Das Nagoya-Protokoll stellt Regeln auf, die zu beachten sind, wenn Tiere, Pflanzen oder sonstige Lebewesen für Forschung und Entwicklung in anderen Ländern genutzt werden. Das meldet das Bundesamt für Naturschutz (BfN).
Quelle: BfN
EU-Parlament für neue Waldstrategie
Vor zwei Tagen hat das Parlament der EU für eine neue Waldstrategie gestimmt. Sie soll die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder, deren ressourceneffiziente Nutzung und die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Forstsektors sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen fokussieren, fordert das EU-Parlament in einer Entschließung.
Quelle: EU-Parlament
EU-Kommission genehmigt Einfuhr von 19 Gentechnik-Pflanzen
Die EU-Kommission hat für die Einfuhr von 17 gentechnisch veränderten Pflanzen grünes Licht für deren Verwendung in Lebens- und Futtermitteln erteilt. Auch zwei Nelkensorten dürfen als Schnittblumen importiert werden. In Europa sind bisher 58 gentechnisch veränderte Pflanzen als Importware für den Einsatz in Lebensmitteln oder Futtermitteln zugelassen. Dazu gehören Mais, Baumwolle, Sojabohnen, Ölraps und Zuckerrüben. Nach zwei Jahren Pause erteilte die EU-Kommission am 24. April gleich für eine ganze Serie von Gentechnik-Pflanzen die Zulassung für den europäischen Markt. Der Kommission zufolge hätten die nun zugelassenen Gewächse und deren Früchte "ein vollständiges Zulassungsverfahren durchlaufen" und seien nach Prüfung durch die Lebensmittelbehörde EFSA „sicher“. Über die Zulassung schreibt das Portal Biotechnologie.
Quelle: Biotechnologie.de
Mehr Entscheidungsfreiheit für Mitgliedstaaten bei Verwendung von GVO in Lebens- und Futtermitteln
Die Europäische Kommission stellt heute das Ergebnis ihrer Überprüfung des Entscheidungsprozesses für die Zulassung genetisch veränderter Organismen (GVO) in Lebens- und Futtermitteln vor. Diese Überprüfung ergab sich aus den politischen Leitlinien, die dem Europäischen Parlament im Juli 2014 vorgestellt worden waren und auf deren Grundlage die Kommission ernannt wurde. Bei der Überprüfung bestätigte sich, dass Änderungen erforderlich sind, die der öffentlichen Meinung Rechnung tragen und die den nationalen Regierungen ein größeres Mitspracherecht in Bezug auf die Verwendung von auf EU-Ebene zugelassenen GVO gewähren – sowohl für den menschlichen Verzehr (Lebensmittel) als auch für die Verfütterung an Tiere (Futtermittel). Aufgrund des Ergebnisses der Überprüfung schlägt die Kommission eine Änderung der Rechtsvorschriften vor, die den Mitgliedstaaten mehr Möglichkeiten einräumen soll, die Verwendung von auf EU-Ebene zugelassenen GVO in Lebens- und Futtermitteln in ihrem Hoheitsgebiet zu beschränken oder zu untersagen.
Quelle: Europäische Kommission
Schweiz hat Freilandversuch mit gv-Kartoffeln genehmigt
Die schweizerische Forschungsanstalt Agroscope darf in den nächsten fünf Jahren gentechnisch veränderte (gv) Kartoffeln im Freiland testen. Das zuständige Bundesamt für Umwelt hat heute die Genehmigung dazu erteilt. Die gv-Kartoffeln sind resistent gegen den Erreger der Kraut- und Knollenfäule. Sie wurden an der Universität Wageningen (Niederlande) entwickelt und sollen nun unter Schweizerischen Anbaubedingungen geprüft werden. Das meldet das Portal Transgen.
Quelle: Transgen.de
Wenig Geld für Pflanzenforschung in den USA
Dieses Jahr wird amerikanischen Forschern weniger als die Hälfte der empfohlenen Mittel für Agrar- und Lebensmittelforschung bereitgestellt, klagt der Präsident der American Society of Plant Biologists (ASPB), Julian Schroeder. Im Blog der Gesellschaft fordert er daher die Mitglieder auf, sich mehr für die Finanzierung von Forschungsprojekten in den Pflanzen- und Agrarwissenschaften einzusetzen und dazu mit anderen Gesellschaften zu kooperieren, um den weltweiten Herausforderungen begegnen zu können. Quelle: ASPB
WissZeitVG: Wanka-Papier wird Referentenentwurf
Anfang Juli hatte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) noch Verwirrung gestiftet: Auf einer Pressekonferenz verteilte sie einen Gesetzentwurf zur Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG), ihr Haus, das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), tat sich mit dem Papier schwer. Auf Anfrage teilte das Ministerium der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) schließlich mit, dass es sich bei dem Papier „nicht um einen Referentenentwurf für ein entsprechendes Änderungsgesetz“ handele, sondern um „Vorschläge der Ministerin“. Mit dieser Kommunikationspolitik hat das BMBF für einiges Kopfschütteln gesorgt, berichtet die GEW und stellt auf ihrer Website die Pläne einander gegenüber.
Quelle: GEW
Wanka warnt vor Verlust der Pflanzenzüchtungs-forschung
Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU) nennt im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) die Grüne Gentechnik als Beispiel dafür, dass die Wissenschaft in Deutschland in der Defensive sei. Dabei genieße die Pflanzenzüchtung in Deutschland weltweit eine Sonderstellung, was kaum einer wisse. Die Vielfalt an Arten, die in Deutschland erforscht werden, wären weltweit einmalig. Wenn das verloren ginge, wäre nirgendwo eine vergleichbare Forschungslandschaft vorhanden, mahnte die Forschungsministerin und wünscht sich kommunikationsstarke Forscher.
Quelle: FAZ
Höhe der Förderung von Biotechnologie
Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sind im Jahr 2014 zum ersten Mal seit dem Jahr 2008 wieder gestiegen. Und zwar um plus 6,2 Prozent, meldet das Portal Heute im Bundestag (hib). Die Ausgaben erreichen nun 954 Millionen Euro und liegen damit über den Zahlen von 2013 (899 Millionen Euro) und 2012 (930 Millionen Euro). Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung (18/5471) auf die Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (18/5226) hervor.
Quelle: hib
Dagegen sei die Förderung für Biotechnologie in Kleinen und Mittleren Unternehmen (KMU) deutlich gesunken, rechnet der Branchenverband BIO Deutschland nur einen Tag später aus. Das Programm, welches eine wesentliche Säule der Wachstumsfinanzierung für Biotechnologie-Unternehmen darstellt, wurde 2014 mit 23,9 Mio Euro gefördert. Im Vergleich dazu gab der Bund im Jahr 2012 noch 29,2 Mio Euro für diese Maßnahme aus.
Quelle: BIO Deutschland
Das Ende der Glyphosat-Ära
In den USA breiten sich zunehmend Unkräuter aus, die gegen das Herbizid Glyphosat resistent geworden sind. Die Landwirtschaft stellt das vor große Probleme. Nun kommen neue gentechnisch veränderte (gv) Pflanzen auf den Markt. Sie verfügen über mehrere Resistenzen gegen andere Herbizid-Wirkstoffe. Damit wollen die großen Agro-Unternehmen den Farmern Alternativen anbieten, um mit Glyphosat-resistenten Unkräutern fertig zu werden. Der Wirkstoff war in Kombination mit dazu passenden gv-Soja-, Mais- und Baumwollsorten über Jahre als effektives System zur Unkrautbekämpfung in Nord- und Südamerika nahezu flächendeckend genutzt worden. Die akuten Probleme mit Glyphosat-resistenten Unkräutern werden mit den neuen Pflanzen erst einmal gemildert - doch viele Forschende bezweifeln, ob dies eine dauerhafte Lösung sein wird. Über den aktuellen Stand dieser Problematik berichtet das Portal Transgen.
Quelle: Transgen
Heilende Pflanzen und Inventur der Flora in Burkina Faso
In einer im Journal of Ethnobiology and Ethnomedicine veröffentlichten Studie präsentieren Forschende erstmals genaue Zahlen zur Pflanzennutzung in dem westafrikanischen Staat Burkina Faso: 50 Prozent aller Pflanzenarten werden verwendet, davon 36 Prozent für traditionelle Medizin. Die Studie ist wichtig für erfolgreiche Schutzkonzepte, kann aber auch bei der Entwicklung neuer Medikamente helfen. Die Studie haben Forschende des Senckenberg Forschungsinstitutes in Frankfurt in Zusammenarbeit mit Kollegen von der Universität Ouagadougou erstellt.
Quelle: Senckenberg
Präsidenten der deutschen und britischen Rektorenkonferenzen protestieren gegen Kürzung der 2020-Forschungsgelder
Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und die britische Rektorenkonferenz Universities UK (UUK) haben in einem heute in der britischen Tageszeitung Financial Times veröffentlichten gemeinsamen Beitrag gegen die Kürzungen des europäischen Forschungsprogramms Horizon 2020 protestiert. Die Präsidenten beider Organisationen, Professor Dr. Horst Hippler und Professor Sir Christopher Snowden, zeigen sich sehr besorgt, dass die Verlagerung von 2,7 Milliarden Euro in den neu aufgelegten „Europäischen Fonds für Strategische Investitionen“ (EFSI) die europäische Hochschulforschung schwächt.
mehr bei der HRK (Pressemitteilung)
Protestbrief (engl) bei der HRK
Forschungsförderung
Mit Blick auf die Empfehlungen der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) haben sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder auf die Fortführung der drei großen Pakte für die Wissenschaft geeinigt: Mit dem Hochschulpakt reagieren Bund und Länder auf die anhaltend hohe Zahl von Studienanfängern und öffnen die Hochschulen auch weiterhin für jeden Studieninteressierten. Der Pakt für Forschung und Innovation stärkt die außeruniversitäre Forschung und sorgt zugleich für moderne Arbeitsbedingungen in den Wissenschaftsorganisationen, die attraktiv für die besten Forscher aus aller Welt sind. Und mit der grundsätzlichen Entscheidung, der Exzellenzinitiative eine neue Kooperation von Bund und Ländern für die Förderung der Spitzenforschung folgen zu lassen, kann die dynamische Entfaltung exzellenter Forschung in Deutschland ungebremst weitergehen. Über die Empfehlungen der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) und die Reaktion der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) berichtet der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO).
Quelle: VBIO
Promotionsphase darf nicht verBolognisiert werden
Mit einem Plädoyer für die Vielfalt der deutschen Promotionsphase und gegen ein europäisches Einheitsmodell der Promotion beteiligt sich der Vorstand des Universitätsverbands zur Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland (UniWiND) an der europäischen Diskussion zur Weiterentwicklung der Promotionsphase. Im Kern der Diskussion stehen Bestrebungen einiger Bologna-Unterzeichnerstaaten, die Promotionsphase als einen "3. Zyklus" des Bologna-Prozesses europäisch zu harmonisieren und unter strukturellen und formalen Gesichtspunkten an die ersten beiden Studienphasen Bachelor und Master anzugleichen.
Quelle: Uni Jena
HRK: Ohne eigenständige Forschungsleistung keine Promotion
Die Rektorenkonferenzen aus fünf europäischen Ländern warnen davor, das Wesen der Promotion als erster Phase forschungsbasierter Arbeit junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu verwässern. In einer gemeinsamen Erklärung wenden sich die Rektorenkonferenzen aus Frankreich, Polen, Deutschland (HRK), Großbritannien und der Schweiz an die nationalen Wissenschaftsminister sowie an die EU-Kommission. In ihrer gemeinsamen Erklärung fordern die Rektorenkonferenzen, die eigenständige Forschungsleistung als Zentrum der Promotion beizubehalten. Hintergrund sind Überlegungen von Mitgliedstaaten des Bologna-Prozesses (Europäische Studienreform), die Promotionsphase als so genannten „dritten Zyklus“ den beiden ersten Studienzyklen „Bachelor“ und „Master“ äußerlich und strukturell anzugleichen.
Quelle: HRK
Juncker verzichtet auf wissenschaftlichen Berater
EU-Kommissionspräsident Jean Claude Juncker hat die britische Zellbiologin Anne Glover als Chief Scientific Advisor der EU-Kommission entlassen. Mehr noch: Das Amt wird gleich ganz abgeschafft. Die Webseite zum wissenschaftlichen Berater ist inzwischen ganz vom Netz genommen. Es ist unklar, was Anne Glover bis zum Auslaufen ihres Vertrages im Januar 2015 noch bewirken darf. Möglicherweise – so der Guardian – darf sie nicht einmal mehr bei Veranstaltungen auftreten, zu denen sie selbst geladen hat. Wer nun zukünftig die neue EU-Kommission bei Zukunftsfragen von Klima über Gentechnik bis Nanotechnologie wissenschaftlich beraten soll, ist unklar. Mit der Entlassung hat Junker den Forderungen verschiedener Lobbygruppen nachgegeben, die die Abschaffung der Stelle gefordert hatten, weil Glover in ihren Augen zu wissenschaftsfreundlich war (vgl. Meldung vom 6.8.2014[LINK]). Nach Ansicht eines Spektrum-Redakteurs verraten diese Lobbyverbände damit aber ihre Kernthemen.
Quelle: VBIO
abgeschaffte Website des Chief Scientific Advisors
Artikel beim britischen Guardian (engl.)
Meinungsartikel von Lars Fischer bei Spektrum
Chancengleichheit von Frauen in der Forschung
Zukünftig soll verstärkt darauf geachtet werden, dass Genderaspekte in den Forschungsprogrammen berücksichtigt werden. Im Pakt für Forschung und Innovation (PFI), der von 2016 bis 2020 in seine dritte Förderphase gehen soll, bleibt die Sicherung der Chancengleichheit ein wichtiges forschungspolitisches Ziel. In diesem Rahmen haben sich die Wissenschaftsorganisationen in ihren Selbstverpflichtungserklärungen zur Gewährung chancengerechter und familienfreundlicher Prozesse und Strukturen bekannt. Das betont die Bundesregierung in ihrer Antwort (18/5651) auf die Kleine Anfrage von Bündnis 90/Die Grünen (18/5469) hervor. Über weitere Details berichtet das Portal heute im Bundestag (hib).
Quelle: hib
Hohe Agrobiodiversität besitzt großen volkswirtschaftlichen Wert
Auf die große Bedeutung der biologischen Vielfalt für den Erhalt der volkswirtschaftlich bedeutenden Ökosystemdienstleistungen wies die Präsidentin des Bundesamt für Naturschutz (BfN), Prof. Beate Jessel, beim Agrobiodiversitätsgipfel in Bruchsal hin. Kohlenstoffspeicherung, Grundwasserschutz, landwirtschaftlicher Produktionswert und nicht zuletzt die Schönheit einer Landschaft seien maßgeblich von der biologischen Vielfalt in der Landwirtschaft (Agrobiodiversität) abhängig, so Jessel. Den Finanzbedarf für eine biodiversitätsfreundliche Landbewirtschaftung bezifferte die BfN-Präsidentin auf zwischen 1,1 und 3,2 Milliarden Euro pro Jahr. Dieser Bedarf liegt bei 12-40 % der gegenwärtigen Ausgaben der Agrarpolitik von etwa 8 Milliarden pro Jahr in Deutschland.
Quelle: BfN
GWK entschied über Hochschul-, Forschungs- und Innovationspakt sowie über Programmpauschalen
Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat sich heute auf die Fortsetzung des Hochschulpaktes, der DFG-Programmpauschalen und des Paktes für Forschung und Innovation bis zum Jahr 2020 verständigt. Damit können diese erfolgreichen Bund-Länder-Programme mit einem zusätzlichen Finanzvolumen von 25,3 Mrd. Euro in die nächste Förderphase gehen, wenn die Regierungschefinnen und -chefs von Bund und Ländern ihnen im Dezember ihre endgültige Zustimmung geben.
Quelle: GWK (pdf)
EU-Staaten nutzen wenig Biodiversitätsfördermittel
Aus dem EU-Fonds für regionale Entwicklung werden nur wenig Mittel für Projekte zum Schutz der Biodiversität genutzt, meldet das Portal „EU-Koordination des Deutschen Naturschutzrings (DNR) e.V.“. Zudem würden viele Staaten die Effektivität der geförderten Biodiversitätsprojekte nicht hinreichend prüfen. Dies sei das Ergebnis einer Prüfung des europäischen Umweltinformationsdienstes ENDSEurope des Europäischen Rechnungshofes.
Quelle: DNR
Hochschulbildung darf nicht auf „Kompetenzen“ reduziert werden
Die Hochschulrektorenkonferenzen aus Frankreich, Deutschland und Polen äußern sich zu den Plänen der künftigen EU-Kommission, den Begriff „Bildung“ (Education) aus den Zuständigkeiten des Ressorts zu streichen: „Im Wissen, dass es sich um vorläufige Pläne handelt, appellieren wir an die künftige EU-Kommission und insbesondere an den für Hochschulbildung zuständigen Kommissar. Wir sind tief besorgt über die Absicht, diesen Zuständigkeitsbereich in ‚Commissioner for Skills, Youth and Multilingualism‘ (Kommissar für Kompetenzen, Jugend und Mehrsprachigkeit) umzubenennen. Darauf weist die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hin.
Quelle: HRK
Positionspapier vom 32. Deutschen Naturschutztag
Mit der Verabschiedung eines Forderungskataloges an Politik, Gesellschaft und Wirtschaft geht heute der 32. Deutsche Naturschutztag (DNT) in Mainz zu Ende. Damit reagieren die über 800 Fachleute des Deutschen Naturschutzes auf die großen Herausforderungen, denen er sich in den nächsten Jahren im Spannungsfeld unterschiedlicher gesellschaftlicher Anforderungen stellen muss. Der DNT fordert:
- Ein nationales Schutzgebietsprogramm auflegen – Lücken im Schutzgebietsnetz schließen
- Landwirtschaft muss den Erhalt der biologischen Vielfalt gewährleisten
- Pflanzen- und Tierarten konsequent schützen und Datengrundlagen verbessern
- Den Gewässern mehr Raum geben – Überschwemmungen vorbeugen
- Kommunale Verantwortung für die biologische Vielfalt wahrnehmen
- Die Energiewende dauerhaft naturverträglich gestalten
Zur Umsetzung der genannten Forderungen und Aufgaben fordert der DNT, ausreichende personelle und finanzielle Ressourcen in den Naturschutz- und Umweltverwaltungen des Bundes, der Länder und der Kommunen bereit zu stellen. Darüber informiert das Bundesministerium für Naturschutz (BfN).
Quelle: Positionspapier
Neue Hightech-Strategie: Biotechnologie mit Schlüsselrolle
Die Bundesregierung baut ihre Innovationsförderung aus: Am 3. September hat das Bundeskabinett die neue Hightech-Strategie (HTS) beschlossen. Wissenschaftliche Erkenntnisse schneller in die Anwendung bringen, um das wirtschaftliche Wachstum anzukurbeln – dieses Ziel verfolgt auch die neue Auflage der Strategie. Die Bundesregierung wird dazu dieses Jahr 11 Milliarden Euro investieren, berichtet das Portal Biotechnologie. Die Biotechnologie wird in dem Papier als eine Schlüsseltechnologie bezeichnet. Die Bioökonomie taucht als Schwerpunkt in der sogenannten Zukunftsaufgabe „Nachhaltiges Wirtschaften und Energie“ auf. Gesundheitsforschung und -wirtschaft wiederum sind bei der Zukunftsaufgabe „Gesund leben“ elementare Bestandteile. Besonders profitieren sollen auch in der neuen Hightech-Strategie kleine und mittlere Unternehmen (KMU).
Quelle: Biotechnologie
Pflanzenzüchter klagen gegen komplexe EU-Verordnung
17 deutsche Pflanzenzucht-Unternehmen wehren sich mit einer Klage vor dem Europäischen Gericht (EuG) gegen die EU-Verordnung zur detaillierten Dokumentation von Züchtungsinformationen. Während der Bundesverband deutscher Pflanzenzüchter (BDP) die Ziele dieses Protokolls voll unterstützt, wehren sich eine Reihe seiner Mitgliedsunternehmen gegen die konkrete Umsetzung in EU-Recht. Sie seien auf eine maßgeschneiderte Lösung zur Umsetzung des Nagoya-Protokolls angewiesen. Das Protokoll regelt die Nutzung von genetischen Ressourcen und den gerechten Vorteilsausgleich. Über die Klage berichtet das Portal Biotechnologie.
Quelle: Biotechnologie.de
NGOs fordern EU-Kommission auf, wissenschaftliche Expertin abzuschaffen
Wissenschaftliche Expertise wird in der EU nicht mehr gebraucht - dies sei die Meinung von neun verschiedenen NGOs, die in einem Brief an den zukünftigen EU-Präsidenten Jean-Claude Juncker die Abschaffung der Stelle der wissenschaftlichen Chefberaterin des Präsidenten der Europäischen Kommission fordern. Wie der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO) meldet, kritisieren diese, dass sich auf dieser Stelle zu viel Einfluss in einer Person konzentrieren würde. Die Organisationen scheinen ein Problem damit zu haben, dass die derzeit amtierende wissenschaftliche Beraterin Anne Glover insbesondere bei genetisch veränderter Pflanzen nicht die Meinung von NGOs vertritt. Hier werde frei nach dem Motto gehandelt „wenn man die Wissenschaft nicht ändern kann, dann schaffen wir die Wissenschaftler eben ab“. Dies lehnt der VBIO ab und hat daher einen Brief der britischen Organisation Sense About Science an den zukünftigen EU-Präsidenten Jean-Claude Juncker unterzeichnet, indem verschiedenste Wissenschaftsorganisationen fordern, die Position der wissenschaftlichen Chefberaterin beizubehalten.
Quelle: VBIO
direkt zum Brief bei Sense About Science
Regierungen wollen Auszahlungen für Forschung und Innovation um mehr als 10 Prozent kürzen
Die europäischen Regierungschefs planen für das kommende Jahr eine Kürzung der Auszahlungen für Forschung und Innovation um elf Prozent gegenüber den Vorschlägen der EU-Kommission. Das sei das Ergebnis der EU-Haushaltsverhandlungen 2015, meldet die Hochschulrektorenkonferenz (HRK). Eine Summe von 1,1 Mrd. Euro stünde nicht mehr zur Verfügung. Dem gegenüber bleiben die Agrarsubventionen mit einer Kürzung von 0,1 Prozent nahezu unangetastet. Dies zeigt ein deutliches Ungleichgewicht. Möglicherweise müssten in der Konsequenz Hochschulen und Kleinere und Mittlere Unternehmen (KMU) monatelang auf das ihnen zustehende Geld warten und mittelfristig könnten sogar ganze Förderlinien eingefroren werden. HRK-Präsident Professor Dr. Horst Hippler forderte das Europaparlament öffentlich auf, die falsche Prioritätensetzung des Rates in den kommenden Verhandlungen zum Haushalt 2015 zu korrigieren.
Quelle: HRK
Wissenschaftskritik: Warum diese Angst vor Gentechnik - trotz ihrer Unbedenklichkeit?
Warum viele sich gegen die Grüne Gentechnik stellen, auch wenn sie sich eigentlich gegen Landwirtschaftskonzerne in Stellung bringen wollen, erläutert der Kognitionsforscher Stefaan Blancke. In seinem Artikel bei Spektrum.de beleuchtet er die psychologischen Hintergründe.
Quelle: Spektrum
REED+-Mechanismus zum Schutz von Wäldern als Kohlenstoffspeicher
Am REDD+-Mechanismus der Vereinten Nationen zur Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen aus Entwaldung und Waldschäden in Entwicklungsländern beteiligen sich nach Angaben der Bundesregierung derzeit 17 Staaten auf Seiten der Geberländer und 40 Staaten auf Seiten der Tropenwaldländer. Dabei seien aber Länder, die durch multilaterale Programme unterstützt werden, noch nicht komplett erfasst, schreibt sie in einer Antwort (18/5706) auf eine Kleine Antwort (18/5432) der Fraktion Die Linke. De facto, urteilt die Bundesregierung, würden fast alle relevanten Tropenwaldländer mit REDD+-Maßnahmen unterstützt. Das Portal Heute im Bundestag (hib) zitiert die ganze Antwort der Bundesregierung.
Quelle: hib
Grüne Gentechnik: Deutschland steigt aus, Europa bremst, Amerika beschleunigt
In Nord- und Südamerika steht die Entwicklung bei der Grünen Gentechnik nicht still. Immer neue gentechnisch veränderte Pflanzen werden dort für den Anbau zugelassen. Neue Technologien bringen erste anwendungsreife Produkte hervor. Ganz anders Europa: Deutschland und viele andere Länder werden den Anbau bei sich verbieten. Auch Freilandversuche mit gv-Pflanzen gibt es bis auf wenige Ausnahmen keine mehr. Doch die EU ist weiter von der Einfuhr großer Mengen von Eiweißfuttermitteln und anderer Agrarfrohstoffe abhängig. Der unterschiedliche Umgang mit der Gentechnik wird sich vermehrt in Handelskonflikten niederschlagen, prophezeit das Portal Transgen.
Quelle: Transgen.de
Bundesregierung beschließt Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes
Die Bundesregierung verbessert die Bedingungen für den wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland, schreibt das BMBF in einer Pressemitteilung. Das Bundeskabinett habe dazu heute den Gesetzentwurf zur Änderung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes beschlossen. Damit sollen unsachgemäße Kurzbefristungen im Wissenschaftsbetrieb künftig unterbunden werden. Bei der sogenannten sachgrundlosen Qualifizierungsbefristung muss die Befristungsdauer laut dem Gesetzentwurf künftig der Dauer der angestrebten Qualifikation - etwa einer Promotion - angemessen sein. Bei einer Befristung wegen Drittmittelfinanzierung soll sie der Dauer der Mittelbewilligung entsprechen. Aus dem Wissenschaftszeitvertragsgesetz soll sich künftig zudem klar ergeben, dass die sachgrundlose Befristung nur zulässig ist, wenn die Beschäftigung der eigenen wissenschaftlichen oder künstlerischen Qualifizierung dient. Damit wird zugleich unterbunden, dass Daueraufgaben durch befristetes Personal erledigt werden, das keine wissenschaftliche oder künstlerische Qualifizierung anstrebt.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hatte bereits im Juli beklagt, dass der Gesetzentwurf noch zu viele Schlupflöcher enthalte.
mehr beim BMBF
mehr bei der GEW
Über 130.000 neue Studiermöglichkeiten durch den Hochschulpakt
Bund und Länder haben 2012 mehr als 2 Milliarden Euro für den Hochschulpakt 2020 bereitgestellt und damit bundesweit mehr als 130.000 neue Studiermöglichkeiten an deutschen Hochschulen geschaffen. Seit Beginn des Hochschulpakts im Jahr 2007 sind es damit bereits mehr als 470.000, meldet die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK). Damit hat das gemeinsame Bund-Länder-Programm maßgeblich zum Ausbau des deutschen Hochschulsystems beigetragen. Die Mittel des Hochschulpakts werden vor allem zur Einstellung zusätzlichen Personals verwendet. Seit 2005 ist die Zahl des hauptberuflichen wissenschaftlichen Personals um fast 20.000 auf 131.000 Personen (Vollzeitäquivalente ohne drittmittelfinanziertes Personal) im Jahr 2012 angestiegen, das entspricht einem Plus von 16%. Eine Dokumentation der im Rahmen des Hochschulpakts durchgeführten Maßnahmen sowie die zahlenmäßigen Entwicklungen in den Ländern gehen aus dem soeben veröffentlichten Umsetzungsbericht 2012 hervor.
Quelle: GWK (pdf)
Deutsches Gentechnikgesetz soll bald angepasst werden
Die Bundesregierung bereitet eine Novelle des Gentechnikgesetzes vor. Die Eckpunkte für die Gesetzesänderung sollen noch in diesem Jahr festgelegt werden, meldet das Portal Biotechnologie.
Quelle: Biotechnologie.de
EU-Länder beschließen neue Anbauregeln für Genpflanzen
Gestern haben die Mitgliedstaaten der EU in Brüssel endgültig ihre Position für eine Änderung des EU-Gentechnikrechts beschlossen. Eine Mehrheit hatte sich bereits im Juni im Umweltrat auf die Möglichkeit nationaler Anbauverbote geeinigt.
Quelle: EU (pdf)
Neue Qualität der Kooperation zwischen Bund und Ländern in Deutschland
Das Bundeskabinett hat heute einen Gesetzentwurf zur Änderung des Artikels 91b des Grundgesetzes beschlossen. Der Entwurf sieht vor, dass der Bund Hochschulen, einzelne Hochschulinstitute oder Institutsverbünde künftig langfristig fördern kann. Gegenwärtig können Bund und Länder gemeinsam außeruniversitäre Forschungseinrichtungen institutionell fördern, während Hochschulen nur in Form von thematisch und zeitlich begrenzten Projekten wie zum Beispiel dem Hochschulpakt zur Finanzierung zusätzlicher Studienanfänger, der Exzellenzinitiative oder dem Professorinnen-Programm durch den Bund unterstützt werden können, meldet das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
Quelle: BMBF
Weltbiodiversitätsrat IPBES eröffnet Sekretariat in Bonn
Der UN-Standort Bonn ist seit heute um ein weiteres internationales Sekretariat reicher: Der Weltbiodiversitätsrat (IPBES) eröffnete heute offiziell seinen Sitz in der Bundesstadt am Rhein. Die Bundesregierung stellt der Institution Räume im UN-Tower ("Langer Eugen") zur Verfügung, meldet das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB). Nach dem Vorbild des Weltklimarats IPCC widmet sich auch IPBES der wissenschaftlichen Politikberatung. IPBES steht für Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services (dt. "Zwischenstaatliches Gremium zur wissenschaftlichen Politikberatung zu den Themen Biologische Vielfalt und Ökosystemdienstleistungen"). Das neunköpfige Sekretariat des im April 2012 gegründeten Rates (siehe Meldung am 23.4.2014) wird von Anne Larigauderie geleitet. Der Rat soll politischen Entscheidungsträgern zuverlässig unabhängige und glaubwürdige Informationen über den Zustand und die Entwicklung der biologischen Vielfalt zur Verfügung stellen. Er wird der Politik zudem wissenschaftlich fundierte Handlungsoptionen zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung der Biodiversität und der Ökosystemdienstleistungen aufzeigen.
Quelle: BMUB
Monitoring-Bericht 2014 zum Pakt für Forschung und Innovation veröffentlicht
Wie die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) mitteilt, sei Deutschlands Wissenschaft im globalen wissenschaftlichen Wettbewerb gut aufgestellt. Sie trage durch ihre Aktivitäten dazu bei, den High-Tech-Standort Deutschland und seine Wirtschaft im internationalen Wettbewerb sowie die wissenschaftliche und technologische Position zu stärken. Investitionen in Bildung, Forschung und Wissenschaft seien die Basis für Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum. Deutschland profitiere von seinem gut aufgestellten Wissenschaftssystem. Der Pakt für Forschung und Innovation sei daher ein wichtiger Baustein in dieser erfolgreichen Entwicklung.
Quelle: Pressemitteilung der GWK
gleich zum ganzen Bericht (pdf, 8,5 MB)
Gentechnik-Verbot: Bundesländer lancieren neues Gesetz
Fünf rot-grüne Bundesländer machen Druck auf Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt. Nach Angaben des Verbandes Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO) und des Magazins Top-Agrar haben sie sich auf einen Gesetzesentwurf geeinigt, der den Anbau von gentechnisch veränderten (gv) Pflanzen im gesamten Bundesgebiet verbietet. Sie sehen in Schmidts aktuellem Vorschlag eine Gefahr für die Umwelt, der eine Regelung auf Länderebene vorsieht (vgl. Meldung vom 5.6.2015).
Quelle: VBIO
Nobelpreisträger rufen zum Klimaschutz auf
Anlässlich des Abschlusstags der 65. Lindauer Nobelpreisträgertagung präsentierten und unterzeichneten am heutigen Freitag, den 3. Juli auf der Bodenseeinsel Mainau über 30 Nobelpreisträger eine Deklaration zum Klimawandel. In dieser „Mainauer Deklaration 2015“ heißt es, „dass die Nationen der Welt die Chance der UN-Klimakonferenz in Paris im Dezember 2015 nutzen und entschlossen handeln müssen, um die künftigen Emissionen weltweit zu begrenzen“. Anlässlich der 21. UN-Klimakonferenz soll eine neue internationale Klimaschutz-Vereinbarung in Nachfolge des Kyoto-Protokolls verabschiedet werden. Das berichtet das Kuratorium für die Tagungen der Nobelpreisträger in Lindau e.V. beim Informationsdienst Wissenschaft (idw).
Quelle: idw
EFI legt Jahresgutachten 2015 zur Forschungs- und Innovationspolitik vor
Die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) hat die wichtigsten Initiativen der Bundesregierung im Bereich Forschungs- und Innovationspolitik untersucht. Mit der Aufhebung des Kooperationsverbots im Hochschulbereich gelang ein großer Wurf. Zudem wurden wichtige Ziele für die Innovationspolitik gesetzt: Restriktive steuerrechtliche Regelungen für Wagniskapital sollen überarbeitet und ein Fonds für die Wachstumsfinanzierung deutscher Start-ups aufgelegt werden. Die Kommission mahnt aber zugleich, dass sich Deutschland an der FuE-Intensität der weltweiten Spitzengruppe orientieren muss, wenn es zu den führenden Innovationsnationen aufschließen will. Darüber berichtet der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO)
Quelle: VBIO
Rektorenkonferenzen warnen: Forschungsstandort Europa in Gefahr
In einer gemeinsamen Erklärung kritisieren die Hochschulvertretungen aus Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden und Deutschland die geplante Kürzung der EU-Forschungsförderung. Der Protest richtet sich gegen Pläne der EU-Kommission, das europäische Forschungsprogramm „Horizon 2020“ um rund 2,7 Milliarden Euro zu kürzen. Die damit frei werdenden Mittel sind für den neuen „Europäischen Fonds für Strategische Investitionen“ (EFSI) vorgesehen. Mit dem Fonds sollen private Investitionen in der Euro-Zone mobilisiert und so die Wirtschaft angekurbelt werden, hat der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO) eine Meldung der französischen Hochschulrektorenkonferenz (Conférence des présidents d’université, CPU) übersetzt.
Quelle: VBIO
Britisches Unterhaus kritisiert gv-Regeln der EU
Aus dem englischen Unterhaus kommt Kritik an der Regulierung gentechnisch veränderter (gv) Pflanzen in der EU. Der britische Ausschuss für Wissenschaft und Technologie plädiert in einer neuen Studie für eine produktbezogene Regulierung. Der Vorsitzende des Komitees, Andrew Miller MP, beklagte, dass die Opposition gegen gv-Nutzpflanzen in vielen EU-Ländern auf die Werte und Politikverhältnisse zurückzuführen seien, und nichts mit Wissenschaft zu tun hätten.
Quelle: britisches Parlament
Nadelöhr Zulassungen für neue Pflanzen
Bislang konzentriert sich der Anbau gentechnisch veränderter (gv) Pflanzen auf Mais, Sojabohnen und Baumwolle. Zwar wird auch an anderen Kulturarten viel geforscht. Neu entwickelte gv-Pflanzen, die Trockenheit, Überflutung und Schädlingsattacken überstehen oder mit Nährstoffen angereichert wurden, wachsen weltweit in Gewächshäusern und werden in Feldversuchen getestet. Bis zu einer Zulassung haben es bislang aber nur wenige geschafft. Zwei französische Wissenschaftlerinnen haben nun eine Zusammenstellung der wichtigsten Forschungsprojekte veröffentlicht, wie das Portal Transgen berichtet.
Quelle: Transgen
Kontroverse zur Regelung von Genpflanzen-Verbot
In der großen Koalition aus CDU, CSU und SPD bahnt sich Streit um die Regelung des geplanten Verbots von EU-weit zugelassenen Genpflanzen in Deutschland an. Bundesagrarminister Christian Schmidt (CDU) will das Verbot nicht auf Bundes-, sondern auf Länderebene umsetzen. Die Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) fordert aber eine einheitliche Umsetzung. Das berichtet das Portal Proplanta.
Quelle: Proplanta
Meinung der Wissenschaftler und der Öffentlichkeit gehen auseinander
Unter der Überschrift „Gentechnik und die Öffentlichkeit – das große Missverständnis?“ hat sich auf dem Wissenschafts-Blog-Portal Scilogs eine lebhafte Debatte über den Nutzen der Gentechnik entwickelt. Autor Martin Ballaschk, derzeit Doktorand am Leibniz-Institut für molekulare Pharmakologie, berichtet von einer Umfrage in den USA, wo sich die Wissenschaft weitgehend einig ist, dass gentechnisch veränderte Sorten genauso sicher sind wie konventionell gezüchtete Pflanzen. Die breite Öffentlichkeit lehne diese jedoch ab, wohl auch weil sie keinen Kontakt zur Technologie habe. Gentechnik wirke allein durch seine Fremdheit als Bedrohung. Gemeinsam mit seinen Lesern diskutiert er die Erkenntnisse.
Quelle: Scilogs
Wissenschaftler fordern Revolution der Landwirtschaft
Bislang gibt es mehrere Vorschläge, wie die rund 9 Mrd. Menschen auf der Erde ernährt werden können, die im Jahr 2050 dort leben werden. Aber die Landwirtschaft lediglich zu intensivieren, wird nicht ausreichen, mahnen die Teilnehmenden der AAAS-Jahrestagung. Von der Jahrestagung der Tagung der non-profit American Association for the Advancement of Science berichtet der Journalist Alfons Deter beim TopAgrar-Magazin.
Quelle: Topagrar.com
Verlust biologischer Vielfalt ohne flächendeckende Ursachenerfassung nicht zu stoppen
"Wir müssen und werden mehr tun, um die Strategie konsequent umzusetzen", sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks bei der Verabschiedung des Indikatorenberichtes 2014. Dieser soll alle zwei Jahre den Fortschritt der Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt dokumentieren. Doch trotz der vielfältigen Anstrengungen kommen die Fortschritte zu langsam. "Was fehlt, ist eine bundesweit flächendeckende Erfassung der Ursachen für den Arten- und Lebensraumverlust.", begründet dies der Ökologe Dr. Jens Dauber vom Thünen-Institut im Interview beim Netzwerkforum zur Biodiversitätsforschung in Deutschland (NeFo). Erst mit einer umfassenden Datengrundlage seien effektive Maßnahmen festzulegen. Doch diese spare sich die Politik bislang, klagt der Forscher.
Quelle: NeFo
Leitartikler fordert Sachlichkeit statt Panikmache
Weil eine sachliche Diskussion über das Thema Gentechnik in Nahrungs- und Futtermitteln unmöglich geworden ist, räumt Politikredakteur Sebastian Kaiser im Leitartikel der Badischen Zeitung mit Vorurteilen auf. Rational ließe sich nicht erklären, woher die Paranoia vor der Gentechnik eigentlich komme, zumal keine Studie gezeigt habe, dass das Essen gentechnisch veränderter Nutzpflanzen als gesundheitsgefährdend einstuft wurde. Auch wenn gentechnisch veränderte Pflanzen kein Allheilmittel für alle Probleme sein können, seien jetzt Umweltverbände gefordert, sich für die Grüne Gentechnik einzusetzen.
Quelle: Badische Zeitung
Wissenschaftsberaterin der EU bekräftigt: Gentechnik und gv-Pflanzen sind sicher
Die frühere Wissenschaftsberaterin der Europäischen Kommission, Professor Anne Glover, betonte in einem Interview mit der BBC, dass sie zwar keine strikte Befürworterin von gentechnisch veränderten (gv) Nutzpflanzen ist. Die Technik diese herzustellen und die Pflanzen selbst seien aber sicher, das sei wissenschaftlicher Konsens. Sie wies damit die Kritik mancher NGOs zurück, dass sie diesbezüglich einseitige Meinungen wiedergegeben hätte und dass sie deshalb gefeuert worden wäre, meldet das Portal zum Horizon 2020-Forschungsprogramm der EU-Kommission. Sie sei nur deshalb zurückgetreten, weil ihr Amt mit dem vorhergehenden Kommissionspräsidenten, José Manuel Barroso, verknüpft war, dessen Amtszeit endete.
Quelle: Horizon 2020
Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt erfordert Nachbesserung
Das Bundeskabinett hat heute den Indikatorenbericht 2014 zur Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt beschlossen. Wie er zeigt, liegt trotz der vielfältigen Anstrengungen, die bisher unternommen wurden, bei fast allen Indikatoren ein weiter Abstand zwischen dem Ist-Zustand und den jeweiligen Zielwerten. Eines der größten Defizite besteht beim zentralen Indikator "Artenvielfalt und Landschaftsqualität": Dort geht die Schere zwischen Ist-Zustand und Zielwert immer weiter auseinander. Die deutsche Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) verspricht daher dieses Jahr noch eine Initiative zu starten, damit dort, wo sich bei der Umsetzung der Strategie besondere Defizite gezeigt haben, zusätzlich gehandelt wird. Das meldet das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB). Mehrere deutsche Umweltverbände, darunter die Deutsche Umwelthilfe (DUH), appellieren deshalb an Bund und Länder, ihre Bemühungen zum Schutz der biologischen Vielfalt rasch zu intensivieren, um Lebensqualität, natürliche Ressourcen und Vielfalt der Arten wirksam zu sichern.
Quelle: BMUB
s. a. DUH
Unbedenklichkeit von Gentechnik-Pflanzen, wissenschaftlicher Konsens und Umfrage
Eine Gruppe gentechnikkritischer Wissenschaftler - darunter die indische Aktivistin Vandana Shiva - hat in einem Fachjournal eine Erklärung veröffentlicht, nach der es keinen wissenschaftlichen Konsens über die Sicherheit gentechnisch veränderter Pflanzen gebe. Damit widerspreche sie der internationalen Mehrheitsmeinung, berichtet das Portal Transgen. Vor allem aus den USA kam umgehend heftige Kritik. Dort war gerade eine Studie erschienen: Danach halten 87 Prozent der Wissenschaftler den Verzehr von Gentechnik-Lebensmitteln für sicher (vgl. Meldung vom 30.1.2015). In der Bevölkerung ist der Zweifel daran jedoch weit verbreitet.
Quelle: Transgen
Ökonomie und Schutz der Biodiversität
Eine stärkere ökonomische Ausrichtung der Biodiversitätspolitik ist Thema eines Berichts, den das Büro für Technikfolgenabschätzung (TAB) heute dem Deutschen Bundestag im Auftrag des zuständigen Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung vorgelegt hat. Die Wissenschaftler fordern darin, dass die Erhaltung und nachhaltige Nutzung von Biodiversität nicht allein dem Markt überlassen werden sollte. Das meldet das Portal „Heute im Bundestag“ (hib).
Quelle: hib
Weltweite Flächen mit gv-Pflanzen steigen 2014 auf 181 Millionen Hektar
Die mit gentechnisch veränderten (gv) Pflanzen bewirtschafteten Flächen nehmen weiter zu. 2014 sind sie weltweit erneut um drei Prozent auf nunmehr 181 Millionen Hektar gestiegen, gegenüber 2013 noch einmal ein Plus von sechs Millionen Hektar. Die größten Zuwächse melden USA und Brasilien, meldet das Portal Transgen. In den übrigen der insgesamt 28 Länder haben sich die Flächen mit gv-Pflanzen kaum verändert. Neu hinzugekommen ist Bangladesh. Dort bauen einige Landwirte auf kleineren Flächen eine 2013 zugelassene gv-Aubergine an. Zurückgegangen ist der Anbau von gv-Mais, bei gv-Soja, gv-Baumwolle und gv-Raps stieg er wieder an.
Quelle: Transgen
Forschungsprojekte tragen zur EU-Verordnung über invasive gebietsfremde Arten bei
Seit 1. Januar 2015 gilt in allen EU-Staaten eine neue Verordnung über invasive, gebietsfremde Arten. Damit will die Europäische Union gegen einen der Faktoren aktiv vorgehen, die die Artenvielfalt und damit die Ökosystemleistungen bedrohen. Die neue Verordnung hat weitreichende Auswirkungen auf die Arbeit der Behörden sowie den Handel mit Tieren und Pflanzen. In die Gesetzgebung sind auch Ergebnisse von Forschenden des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) eingeflossen.
Quelle: UFZ
Fazit des IPBES-Treffens
Vor zwei Tagen endete die Tagung des Weltbiodiversitätsrats IPBES (Intergovernmental Science Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services) in Bonn. Alle verhandelten Dokumente wurden verabschiedet. Dies ,machte die Delegierten durchweg froh, kommentieren die Fachleute vom Netzwerkforum zur Biodiversitätsforschung in Deutschland (NeFo), die die Sitzungen begleitet hatten, in ihrem NeFo-Blog.
Quelle: NeFo
Weltbiodiversitätsrat beschließt ehrgeizigen Zeitplan für Gutachten zur biologischen Vielfalt
Das internationale zwischenstaatliche Gremium zur wissenschaftlichen Politikberatung für das Thema biologische Vielfalt IPBES (Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services) hat auf seiner jüngsten Sitzung in Bonn weitreichende Beschlüsse für die künftige Ausrichtung seiner Arbeit gefasst. So sollen demnächst mehrere Gutachten zu den Themen Biodiversität, invasive Arten, nachhaltige Nutzung der Biodiversität und Ökosystemleistungen erarbeitet werden. Das erste über Bestäubung und Nahrungsmittelproduktion soll bereits kommendes Jahr vorliegen. Zudem können sich Interessenvertreter wie Nichtregierungsorganisationen (NGO) an der Arbeit des Gremiums beteiligen. Das melden das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) und das Bundesamt für Naturschutz (BfN) in einer gemeinsamen Pressemitteilung.
Quelle: BMUB
Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf hohem Niveau
Im Jahr 2013 sind die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) in Deutschland gegenüber dem Vorjahr um 1,3 Prozent auf fast 80,2 Milliarden Euro gestiegen. Nach Angaben des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) wuchsen die FuE-Ausgaben der Hochschulen (plus 3,2 Prozent) sowie der außeruniversitären Forschungseinrichtungen (plus 6,7 Prozent) erneut deutlich an, die Ausgaben der deutschen Wirtschaft verblieben im Jahr 2013 etwa auf dem Niveau des Vorjahres bei 53,6 Milliarden Euro. Dies zeigt die heute veröffentlichte FuE-Erhebung für den Wirtschaftssektor des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft.
Quelle: BMBF
Grüne Gentechnik in Deutschland - Ahnungslosigkeit oder Populismus?
Grüne Gentechnik sei für Umwelt und Natur riskant und sollte daher verboten werden, behauptet Bundesumweltministerin Barbara Hendricks. Auch wenn die Mehrheit der Verbraucher gentechnisch veränderte Lebensmittel ablehnen, fragt sich Redakteur Daniel Lingenhöhl auf der Website des Spektrum-Verlages, warum die SPD-Ministerin ein lückenloses Verbot grüner Gentechnik in Deutschland mit einem nicht vorhandenen Risiko für die Umwelt und Natur begründet. Sie will das deutesche Gentechnik-Gesetz so änderen, dass die grüne Gentechnik unter keinen Umständen genutzt werden könne. Mit dieser Forderung regierte Hendricks auf die EU-Entscheidung, die jedem Land eine eigene Regelung in dieser Frage aufträgt (vgl. Meldung vom 13.1.2015).
Quelle: Spektrum
Ausstiegsklausel bei Gentechnik-Anbau im Europaparlament beschlossen
Die nationalen Anbauverbote für gentechnisch veränderte Pflanzen sind endgültig beschlossen. Das Europäische Parlament hat heute dem im Dezember ausgehandelten Kompromiss zugestimmt. Die neuen Regelungen sollen im Frühjahr in Kraft treten. Damit können rechtzeitig vor der Aussaat Anbauverbote ausgesprochen werden. Ob in Deutschland solche Verbote bundesweit oder nur in einzelnen Bundesländern gelten sollen, ist noch nicht entschieden. Für ein "lückenloses Verbot" der Grünen Gentechnik hat sich Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) ausgesprochen. Das berichtet das Portal Transgen über die Parlamentsentscheidung.
Quelle: Transgen
mehr beim Europaparlament
Deutschlands Biodiversitätsexperten beobachten Weltbiodiversitätsrat in Bonn
Der Weltbiodiversitätsrat IPBES (Intergovernmental Science Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services) wird nicht nur für die Gesellschaft sondern auch für die Forschungslandschaft immer wichtiger. Denn er wird innerhalb der deutschen Wissenschaft offenbar immer mehr aufgegriffen. Beim derzeitigen 3. Vollversammlung des vor zwei Jahren gegründeten Politikberatungsgremiums seien zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der deutschen Biodiversitätsforschung vor Ort, auch weit über den Kreis der bereits aktiven Autoren im IPBES-Prozesses hinaus. Das meldet das Netzwerkforum zur Biodiversitätsforschung in Deutschland (NeFo) und stellt die bereits beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Steckbriefen vor.
Quelle: NeFo
Sachverständigenrat fordert deutliche Reduktion der Stickstoffeinträge
Der zu hohe Eintrag von reaktiven Stickstoffverbindungen in die Umwelt gefährdet die menschliche Gesundheit, die Gewässer, die Biodiversität und das Klima. „Die Politik muss dieses bedeutende Umweltproblem entschiedener als bisher angehen. Dies betrifft sowohl die Landwirtschafts-, Verkehrs- als auch die Energiepolitik. Deshalb ist eine Stickstoffstrategie nötig“, fordert Prof. Karin Holm-Müller, die stellvertretende Vorsitzende des Sachverständigenrates für Umweltfragen der Bundesregierung (SRU). Heute übergibt der SRU sein Sondergutachten „Stickstoff: Lösungsstrategien für ein drängendes Umweltproblem“ an Bundesumweltministerin Barbara Hendricks.
Quelle: SRU
Sondergutachten "Stickstoff" (Kurzform)
Sondergutachten "Stickstoff" (Langform)
Studie analysiert Bioökonomie-Politik der G7
Die führenden Industrienationen haben sich in den vergangenen fünf Jahren in der Bioökonomie positioniert. Die Bioökonomie wird nicht nur mit einer ökologischen Transformation, sondern auch mit wirtschaftlichen Chancen verbunden. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die der Vorsitzende des Bioökonomierates, Prof. Dr. Joachim von Braun, auf dem Global Forum for Food and Agriculture am 15. Januar in Berlin vorgestellt hat.
Quelle: Bioökonomierat
direkt zur Studie (pdf, 4,5 MB)
Fachgesellschaften sehen Länder bei der Hochschul-finanzierung weiter in der Pflicht
Die sechs mathematisch-naturwissenschaftlichen Fachgesellschaften DGGV (Geologie), DMV (Mathematik), DPG (Physik), GDCh (Chemie), GI (Informatik) und VBIO (Biologie) haben sich mit einer gemeinsamen Stellungnahme zur Situation an den deutschen Hochschulen an die zuständigen Ministerien gewandt. Die Fachgesellschaften begrüssen ausdrücklich, dass der Bund sich nach der Änderung von Artikel 91b GG nun dauerhaft an der Hochschulfinanzierung beteiligen darf. Gleichzeitig appellieren sie aber an die Länder, ihr finanzielles Engagement für die Hochschulen keinesfalls zu reduzieren, sondern ebenfalls zu vergrößern.
Quelle: VBIO
zur ausführlichen Stellungnahme (pdf)
Anbau von Gentechnik-Pflanzen in Brasilien steigt weiter
In Brasilien bauen die Landwirte immer mehr gentechnisch veränderte Pflanzen an. Die damit bewirtschafteten Flächen sind in der aktuellen Anbausaison 2014/15 auf 42,2 Millionen Hektar gestiegen. Der Zuwachs gegenüber dem Vorjahr geht vor allem auf das Konto von gentechnisch veränderten Sojabohnen, berichtet das Portal Transgen. Brasilien erwartet hier eine Rekordernte von 91 Millionen Tonnen. 93,2 Prozent der in Brasilien angebauten Sojabohnen sind gentechnisch verändert.
Quelle: Transgen
Genom-Editierung und Zulassungsregularien
In einem Artikel in der überregionalen Tageszeitung New York Times (NYT) schildert Autor Andrew Pollack wie Firmen die Regularien für genetisch veränderte Organismen unterlaufen können, wenn sie neue Pflanzen mittels Genom-Editierung erfinden. Denn auf diese treffen die bisherigen Vorschriften nicht zu.
Quelle: NYT
Umweltministerin: Wir brauchen biologische Vielfalt für nachhaltige Entwicklung
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hat heute die dritte Plenarsitzung des Weltbiodiversitätsrats in Bonn eröffnet. Aufgabe des Weltbiodiversitätsrats IPBES (Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services) ist die wissenschaftliche Politikberatung beim Thema biologische Vielfalt. Bis zum 17. Januar 2015 tagt das mit dem Weltklimarat IPCC vergleichbare Gremium im World Conference Center Bonn (WCCB) im ehemaligen Plenarsaal des Deutschen Bundestages.
Quelle: Umweltministerium
Viele Wünsche, knappe Flächen: Vier Szenarien
Landwirtschaft und Ernährung sollen nachhaltiger und gerechter werden. Die Vorstellungen und Wünsche, wie dies zu erreichen ist, sind vielfältig. Die einen wollen die ökologische Landwirtschaft ausweiten. Die Futtermittelimporte aus Südamerika sollen reduziert werden, um den Regenwald zu schützen. Andere sehen den Schlüssel darin, den Fleischkonsum drastisch zu reduzieren. Die EU möchte den Anteil erneuerbarer Biotreibstoffe verdoppeln, um ihre Klimaziele zu erreichen. Alle diese Vorstellungen haben Auswirkungen auf die Flächennutzung. Aber die landwirtschaftlich nutzbare Fläche ist begrenzt. Schon jetzt belegt Deutschland etwa ein Viertel der für die Ernährung benötigten Fläche im Ausland. Das Portal Pflanzen.Forschung.Ethik. hat auf Basis realistischer Zahlen verschiedene Szenarien durchgespielt, um den zusätzlichen Flächenbedarf oder auch die Flächenersparnis durch einzelne Nutzungsansprüche zu verdeutlichen. In den bebilderten und animierten Szenarien geht es nicht um exakte Berechnungen, sondern um Größenordnungen und Zusammenhänge.
Quelle: Pflanzen.Forschung.Ethik.de
Forscher warnen vor Verbot
In Deutschland wird sehr emotionsgeladen über die Grüne Gentechnik diskutiert. Ab morgen steht es jedem EU-Staat frei, über Zulassung oder Verbot der Pflanzengentechnik zu entscheiden. Das Inforadio des rbb interviewte aus diesem Anlass den Göttinger Agrarökonomen und Erforscher ländlicher Entwicklung Martin Qaim. Qaim ist einer der Autoren der Empfehlung der Wissenschaftsakademien, die vor wenigen Tagen davor warnten ein deutschlandweites Verbot der Grünen Gentechnik einzuführen (vgl. Meldung vom 26.3.2015).
Quelle: Podcast beim rbb
Immer mehr Menschen sehen Umweltschutz nicht als Problem, sondern als Teil der Lösung
Das Umweltbewusstsein der Deutschen wandelt sich. Das belegt die neue Umweltbewusstseinsstudie von Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt (UBA). Demnach sehen immer mehr Befragte den Umwelt- und Klimaschutz als Teil der Lösung für Zukunftsaufgaben, Wohlstand, Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze. Fast zwei Drittel der Befragten (63 Prozent) geben an, dass sie den Umwelt- und Klimaschutz für eine grundlegende Bedingung zur Bewältigung von Zukunftsaufgaben wie beispielsweise die Globalisierung halten. 2012 taten dies nur 40 Prozent. Knapp die Hälfte aller Befragten hält Umwelt- und Klimaschutz zudem für eine grundlegende Voraussetzung, um den Wohlstand zu sichern (56 Prozent), die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu erhalten (48 Prozent) und Arbeitsplätze zu schaffen (46 Prozent).
Quelle: UBA
Wegen Gesetzen zu Züchtungsverfahren droht Europa den Anschluss zu verlieren
In der Pflanzenzüchtung bahnen sich neue Verfahren an. Anders als bisher wird es damit erstmals möglich, gezielt einzelne Gene abzuschalten oder umzuschreiben. Die Europäische Union zögert noch, ob die damit erzeugten Pflanzen als gentechnisch verändert einzustufen sind und damit unter die strengen Auflagen der Gentechnik-Gesetze fallen. In den USA und auch in China hat man bereits einen anderen Weg eingeschlagen, berichtet das Portal Transgen. Damit zeichnen sich nicht nur neue Probleme im Agrarhandel ab. Die europäische Pflanzenforschung könnte international den Anschluss verlieren.
Quelle: Transgen.de
Wird das BMBF die Nachhaltigkeitsforschung um 20 Prozent kürzen?
Bundesforschungsministerin Johanna Wanka muss aus dem Etat des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) 480 Millionen Euro an sogenannter „Globaler Minderausgabe“ aufbringen, größtenteils um das Betreuungsgeld zu finanzieren. Das melden der Deutsche Naturschutzring (DNR), der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Naturschutzbund Deutschland (NABU) in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Demnach müssen zwar auch andere Ministerien etwas dazu beisteuern, aber in geringerem Ausmaß: Das Familienministerium etwa spart nur 2,5 Millionen Euro.
Quelle: DNR
Bioökonomierat: Nutzpflanzenforschung ausbauen
Angesichts eines weltweit steigenden Bedarfs an biobasierten Rohstoffen für Ernährung und technische Nutzung müssen die Produktivität und Effizienz im Anbau pflanzlicher Biomasse gesteigert werden. Zu diesem Schluss kommt der Bioökonomierat, ein beratendes Expertengremium für die Bundesregierung in Deutschland, in einer am 3. Juli erschienen Empfehlung zur Förderpolitik im Bereich Pflanzenforschung. Um zu Pflanzensorten mit höheren Erträgen und besserer Anpassungsfähigkeit zu gelangen, sind den Autoren zufolge unter anderem biotechnologische Methoden und Präzisionszüchtung, aber auch ein besseres Verständnis der existierenden genetischen Vielfalt der Pflanzen unverzichtbar, berichtet das Portal Biotechnologie.
Quelle: Biotechnologie.de
zur Pressemitteilung des Bioökonomierates
zur Kurzanalyse des Bioökonomierates zur Rolle der Pflanzenforschung für den Fortschritt der Bioökonomie
zum Hintergrundpapier des Rates, das bei der Recherche entstand
EU-Länder dürfen Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen verbieten, müssen es aber nicht
Der EU-Ministerrat hat heute in Luxemburg einer nationalen Ausstiegsklausel beim Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen zugestimmt, meldet das Portal Transgen. Künftig können ihn einzelne EU-Länder verbieten, auch wenn die betreffende gv-Pflanze zugelassen und wissenschaftlich als sicher bewertet wurde. Deutschland, das sich bisher enthalten hatte, schloss sich nun der Mehrheit an. Nur Belgien und Luxemburg enthielten sich. Doch rechtskräftig sind die neuen Regeln noch nicht. Denn auch das EU-Parlament muss noch zustimmen.
Quelle: Transgen.de
Bioökonomierat empfiehlt Kurskorrekturen in der Agrarpolitik
Weitreichende Korrekturen empfiehlt der Bioökonomierat in der nationalen und europäischen Agrarpolitik, denn das Ziel muss sowohl die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit als auch ein verbesserter Umwelt- und Tierschutz sein, berichtet das online-Magazin Top-Agrar über ein Papier zur Landwirtschaft. Dieses hat der Rat unter Federführung vom Präsidenten des Thünen-Instituts, Prof. Folkhard Isermeyer, erarbeitet.
Quelle: TopAgrar
Aufbruch bei Bildungs- und Forschungskooperation
Die Verwendung der im Koalitionsvertrag zugesicherten zusätzlichen 9 Milliarden Euro für Kitas, Bildung, Forschung und Hochschulen ist geklärt. Der Bund übernimmt die Finanzierung des BAföG vollständig und auf Dauer ab 1. Januar nächsten Jahres, meldet das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Die Länder haben sich verpflichtet, die dadurch jährlich freiwerdenden rund 1,17 Milliarden Euro für Hochschulen und Schulen zur Verfügung zu stellen. Zudem wurde von Koalitionspartnern und Ländern eine Grundgesetzänderung zur Möglichkeit des dauerhaften Engagements des Bundes für Forschung und Lehre an Hochschulen vereinbart. Der Artikel 91 b des Grundgesetzes soll neu gefasst werden. 3 Milliarden Euro stehen in vollem Umfang für Forschung und Entwicklung (FuE) zur Verfügung. Ferner finanziert der Bund weiterhin außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, den Hochschulpakt, den Pakt für Forschung und Innovation und die Exzellenzinitiative.
Quelle: BMBF
Die Zukunft des Wissenschaftssystems nicht aufs Spiel setzen
Die Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Professor Dr. Peter Strohschneider, und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Professor Dr. Horst Hippler, sowie der Vorsitzende des Wissenschaftsrates (WR), Professor Dr. Wolfgang Marquardt, haben die politisch Verantwortlichen in Bund, Ländern und Parteien mit Nachdruck aufgefordert, ihre gegenseitige Blockade auf dem Feld der Bildungs- und Wissenschaftspolitik zu überwinden und die drängenden Zukunftsfragen des Hochschul- und Wissenschaftssystems rasch zu lösen.
Quelle: DFG (pdf)
Diskussion erst nach der Europawahl
Wie das Landwirtschaftsmagazin Top-Agrar-Online berichtet, werden die Brüsseler Chefdiplomaten der EU-Mitgliedstaaten wohl erst nach der Europawahl am 25. Mai eine Probeabstimmung über neue Regeln für nationale Anbauverbote gentechnisch veränderter Pflanzen durchführen.
Quelle: TopAgrar
Anbauverbot von Genpflanzen in Deutschland
Nach langem Ringen haben sich die Bundestagsfraktionen von Union und SPD grundsätzlich auf ein deutschlandweites Anbauverbot für gentechnisch veränderte Pflanzen verständigt, berichtet die Wochenzeitung Epoch-Times auf ihrer Website.
Quelle: Epoch-Times
Die Verbieter überbieten sich
Der Bundestag hat sich gestern mit der Mehrheit der Koalitionsfraktionen für die "Selbstbestimmung der Mitgliedsstaaten beim Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen" ausgesprochen. Die Bundesregierung wird aufgefordert, "die Möglichkeiten zum nationalen Ausstieg rechtssicher zu verankern". Ein weitergehender Antrag von Bündnis90/Die Grünen und der Linken, der im Kern auf ein dauerhaftes, pauschales Verbot der Grünen Gentechnik hinauslief, fand bei der namentlichen Abstimmung keine Mehrheit. Der grüne Abgeordnete Harald Ebner warf Bundeskanzlerin Angela Merkel "Wahlbetrug" und "Täuschung" vor, meldet das Portal Transgen.
Quelle: Transgen
Vermont erster US-Bundesstaat mit Gentechnik-Kennzeichnung – Umsetzung fraglich
Vermont hat als erster US-Bundesstaat eine verbindliche Kennzeichnung für Lebensmittel aus gentechnisch veränderten Organismen eingeführt. In der vergangenen Woche unterzeichnete der demokratische Gouverneur Peter Shumlin ein entsprechendes Gesetz. Doch ob die Vorschriften tatsächlich wirksam werden, hält das Portal Transgen für fraglich.
Quelle: Transgen.de
Bioökonomierat veröffentlicht Leitlinien
In einem neuen Strategiepapier fordert der Deutsche Bioökonomierat ein „richtig dosiertes“ Engagement der Politik für die biobasierte Wirtschaft. Erdöl und Erdgas sind nach den letzten erfolgreichen Funden noch jahrzehntelang verfügbar. Um den Umstieg auf nachwachsende Rohstoffe zu ermöglichen sind politische Eingriffe des Staates nötig. Allerdings sollten sie richtig dosiert sein, um die Wirtschaft nicht zu stark zu belasten, andererseits aber auch die Ziele der Klima- und Umweltpolitik nicht aus den Augen zu verlieren. Der Deutsche Bioökonomierat, das Beratungsorgan der Bundesregierung in Sachen biobasierte Wirtschaft, konstatiert dies in einem nun veröffentlichten Strategiepapier, berichtet das Portal Biotechnologie. In zehn Thesen konzentriert der Rat die Kernempfehlungen für den richtigen Weg in die Bioökonomie.
Quelle: Biotechnologie.de
"Biologie - Quo vadis? - Der neue "BildungVerhinderungsPlan in Baden-Württemberg"
Unter diesem Titel hat der Landesverband Baden-Württemberg des Verbandes Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO) ein Positionspapier vorgelegt. Es ist das Ergebnis intensiver Recherche und intensiver Diskussion einer adhoc Arbeitsgruppe. Der Landesverband fordert in dem Papier die Beibehaltung des Faches Biologie in den Klassenstufen 5 und 6 sowie eine Erweiterung des Stundenumfangs des Faches Biologie in der Klassenstufe 10 auf 2 Stunden. Auch die DBG setzt sich für die Erhaltung des Faches Biologie ein (siehe Vier Thesen der DBG zum Ersetzen der Fächer Biologie, Chemie und Physik durch ein Fach „Naturphänomene und Technik“ vom 31.1.2014)
Quelle: VBIO
Wie soll Forschung mit Bürgerbeteiligung im Jahr 2020 aussehen?
Bürgerforschung in Deutschland zu stärken, ist das Ziel der Citizen Science-Strategie 2020. Die Erarbeitung dieser Strategie befindet sich in einem Diskussionsprozess, in dessen Verlauf nun ein erstes Rahmenpapier öffentlich kommentiert werden kann. Ziel dieser Konsultation ist es, eine öffentliche Diskussion zum Mehrwert von Citizen Science herbeizuführen. Das Papier zeigt Potenziale, Herausforderungen und Handlungsoptionen für das Zusammenwirken von Forschenden und Bürgerinnen und Bürgern. Vom 19. September bis zum 15. Oktober 2015 haben alle, die Interesse an der Weiterentwicklung von Bürgerforschung in Deutschland haben, die Gelegenheit, den Text online zu kommentieren. Das meldet das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ).
Details beim UFZ
Séralini soll Whistleblower-Preis für Ratten-Studie erhalten
Die Vereinigung deutscher Wissenschaftler (VDW) will Professor Dr. Gilles-Eric Séralini von der französischen Universität Caen am 16. Oktober 2015 in Karlsruhe mit dem Whistleblower-Preis des Jahres auszeichnen. Zwar sei die Publikation über die Fütterung tumoranfälliger Ratten mit gentechnisch verändertem (gv) Mais und Glyphosat vom Fachjournal später aufgrund wissenschaftlicher Mängel zurückgezogen worden, woraufhin er die Ergebnisse später woanders publiziert habe. Der VDW begründet die Auszeichnung Séralinis damit, dass er gezeigt habe, dass das Mittel Glyphosat, als 'wahrscheinlich krebserregend' einzustufen sei. Nach Ansicht des VDW habe der Franzose den wissenschaftlichen Diskurs über die Gesundheitsrisiken des Glyphosat-basierten Herbizids „Roundup“ gefördert. Viele Vereinigungen hatten die Studie seinerzeit kritisiert, weil die Stichprobengrößen zu gering für solide wissenschaftliche Aussagen waren. Unter den Kritikern waren die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), Statistiker und der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO). Über die heftig geführte Debatte hatte die DBG im Jahr 2012 ausführlich berichtet (Meldungen vom 19.11.2013, 4.10.2012, 1.10.2012, 28.9.2012, 21.9.2012). Die Verbreitung der Studienergebnisse hatte nach Recherchen des Magazins der Spiegel Séralini selbst lanciert (24.9.2012). Der aktuelle Kommentar zur Preisverleihung in der Süddeutschen Zeitung sieht Séralini daher auch eher als Aktivist denn als neutralen Forscher und bedauert, dass sich der VDW blenden ließ. Zuletzt hatte den alle zwei Jahre verliehenen Preis für herausragende Leistungen als Whistleblower Edward Snowden erhalten, der die staatliche Überwachung in den USA publik machte, und dadurch seinen Job und seine Heimat verlor.
Quelle: VDW (pdf)
Querlle: Süddeutsche Zeitung
Akademien und DFG fordern verantwortlichen Umgang mit genome editing
Neue molekularbiologische Methoden, die gezielte Eingriffe in das Erbgut erlauben, eröffnen vielversprechende Möglichkeiten in Forschung und Anwendung. Gleichzeitig machen die unter dem Begriff genome editing (Veränderung des Genoms) zusammengefassten Methoden einen gesamtgesellschaftlichen Dialog über Chancen und Grenzen ihrer Anwendung notwendig. Darauf weisen die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, acatech ─ Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, und die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften sowie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) in ihrer Stellungnahme zu „Chancen und Grenzen des genome editing“ hin.
Quelle: Leopoldina
direkt zur Stellungsnahme
Leibniz: Koordinierungsstelle soll Umsetzung der UN-Konvention zur biologischen Vielfalt sicherstellen
Die Leibniz-Gemeinschaft empfiehlt eine unabhängige Koordinierungsstelle zur Einhaltung der Ziele des Nagoya-Protokolls. Damit will die Wissenschaftsorganisation die Umsetzung der UN-Konvention zur biologischen Vielfalt sicherstellen. Anlass ist die heutige öffentliche Anhörung im Ausschuss des Bundestages für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit zum Gesetzesentwurf der Bundesregierung zur Umsetzung des Nagoya-Protokolls und zur Durchführung der EU-Verordnung Nr. 511/2014.
Quelle: Leibniz
direkt zur Kurz-Stellungnahme (pdf)
Experten rügen Umgang mit Nagoya-Protokoll
Die von der Bundesregierung in einem Gesetzentwurf geplante Umsetzung des Nagoya-Protokolls stößt auf breite Kritik, meldet das Portal des Bundestags. Das wurde während einer öffentlichen Anhörung des Umweltausschusses am Mittwoch, 30. September 2015, deutlich. Dr. Ricardo Gent von der Deutsche Industrievereinigung Biotechnologie bemängelte das Fehlen der Definitionen zentraler Begriffe. "Nicht geklärt ist etwa der konkrete Anwendungsbereich." Schwerwiegende Kritikpunkte aus der Sicht der Grundlagenforschung brachte Dr. Christoph Häuser im Namen des Leibniz-Instituts für Evolutions- und Biodiversitätsforschung vor. Auch ihm fehlte es an Klarheit. EU-Verordnung und Gesetzentwurf verfehlten das Ziel, die kommerzielle und gewinnorientierte Nutzung der Ressourcen effektiv zu kontrollieren, bemängelte Dr. Cornelia Löhne von der Freien Universität Berlin. Das Nagoya-Protokoll regelt den Zugang zu genetischen Ressourcen und die ausgewogene und gerechte Aufteilung der Vorteile, die sich aus ihrer Nutzung ergeben.
Quelle: Bundestag
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Bundesregierung will Ausstiegsklausel auf gv-Maislinien anwenden
Deutschland will den Anbau von gentechnisch verändertem Mais bundesweit verbieten. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hat die EU-Kommission offiziell unterrichtet, dass die Bundesregierung für acht verschiedene gv-Maislinien die neue Ausstiegsklausel in Anspruch nehmen will. Nun können die betroffenen Unternehmen sich dazu äußern, ob sie Deutschland aus den Zulassungsanträgen herausnehmen wollen, meldet das Portal Transgen.
Quelle: Transgen
Bundestag beschließt Beitritt Deutschlands zum Nagoya-Protokoll gegen Biopiraterie
Der Bundestag hat heute das Nagoya-Protokoll zum Übereinkommen über die biologische Vielfalt in deutsches Recht umgesetzt. Bundesumweltministerin Hendricks: "Das Nagoya-Protokoll hilft, die illegale Nutzung genetischer Ressourcen von Tieren und Pflanzen zu bekämpfen. Das ist wichtig für den Naturschutz, insbesondere in den Entwicklungsländern." Das Abkommen enthält Regeln zum Zugang zu genetischen Ressourcen und deren Nutzung sowie der Verteilung der daraus entstehenden Vorteile, meldet das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB). Vor kurzem hatten Forschende im Bundestag den Gesetzentwurf als zu unkonkret kritisiert (vgl. Meldung vom 30.9.2015).
Quelle: BMUB
DIB beklagt widersprüchliche Gentechnik-Politik
Die Deutsche Industrievereinigung Biotechnologie (DIB) hat auf ihrer Jahrespressekonferenz die Biotech-Politik der Bundesregierung als „widersprüchlich“ moniert. Die Jahrespressekonferenz nutzte der Vorsitzende der DIB, Matthias Braun, um die aus Verbandssicht widersprüchliche Biotech-Politik der Bundesregierung zu kritisieren. „Einerseits ist die Biotechnologie für die Bundesregierung ein Leitmarkt für zukünftige Innovationen. Andererseits setzen sich Teile der Regierung dafür ein, dass sogenannte sozioökonomische Kriterien in das naturwissenschaftlich fundierte Zulassungssystem für gentechnisch veränderte Organismen in Europa aufgenommen werden“, so der Verbandschef. Dies schade langfristig den hiesigen Biotech-Unternehmen, berichtet das Portal Biotechnologie.
Quelle: Biotechnologie.de
EU-Kommission entscheidet über neue Züchtungstechniken
Noch in diesem Jahr will die EU-Kommission eine immer wieder aufgeschobene Entscheidung herbeiführen: Fallen Pflanzen, bei denen neue Züchtungsverfahren zur Anwendung kamen, künftig unter die Gentechnik-Gesetze oder nicht? Es ist eine grundsätzliche Weichenstellung für die Pflanzenforschung und –züchtung in Europa, schreibt das Portal Transgen. Von ihr hängt ab, ob die neuen Verfahren ein ähnliches Schicksal erleiden wie die grüne Gentechnik, die in der EU an strengen Auflagen, teuren Zulassungsverfahren, politischem Dauerstreit und fehlender gesellschaftlicher Akzeptanz gescheitet ist, schreibt das Portal.
Quelle: Transgen
EU-Kommission benennt sieben Wissenschaftler als Berater
Sieben Forschende werden die EU-Kommission in Zukunft beraten. Das gab die Europäische Kommission heute bekannt. Die vier Männer und drei Frauen stemmen aus verschiedenen Forschungsdisziplinen. Das hatte die EU bereits im Frühjahr angekündigt (siehe Meldung vom 27.5.2015) nachdem sie der früheren Amtsinhaberin im Jahr zuvor gekündigt hatte (vgl. Meldung vom 14.11.2014). Neben dem hochrangigen Expertenteam vergibt die EU-Kommission Zuschüsse in Höhe von sechs Millionen Euro, um sich von Europäischen Akademien und wissenschaftlichen Gesellschaften bei der politischen Arbeit beraten zu lassen.
Quelle: EU-Kommission
Neuer Präsident der ASPB setzt sich für Forschungsförderung und Öffentlichkeitsarbeit ein
Der neue Präsident der Amerikanischen Gesellschaft für Pflanzenwissenschaften (ASPB), Richard Dixon, wird sich ebenso sehr für ein besseres Ansehen der Pflanzenforschung in der Öffentlichkeit einsetzen, wie er sich für die Förderung der Forschung stark machen will. Die Öffentlichkeitsarbeit müsse vor allem wegen der Angst der Bevölkerung vor gentechnisch veränderten Pflanzen geleistet werden, begründet er. Sie sei auch deshalb nötig, weil US-Forschende in letzter Zeit gezwungen werden sollten, ihre E-Mails zu veröffentlichen, weil sie beschuldigt wurden, mit der Industrie gemeinsame Sache zu machen. Das geht aus seinem ersten "Brief des Präsidenten" an die Mitglieder der ASPB hervor, für die er sich einsetzen will. Unabhängig davon ob sie im Labor oder im Freiland forschen. Außerdem möchte er die Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen verbessern, wie etwa mit Lebensmittelforschern, Sozialwissenschaftlern und Juristen.
Quelle: Blog der ASPB
Anhörung: Experten gegen ausufernde Zeitverträge
Wissenschaftliche Stellen an Hochschulen und Forschungseinrichtungen sollen nicht mehr in so starkem Maß befristet werden wie bisher. Viele Wissenschaftler an Universitäten müssen mit sehr kurzen Vertragslaufzeiten von lediglich bis zu einem Jahr zurechtkommen. Das soll nun geändert werden. Zu dem Thema "Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses" hatte der Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung am Mittwochvormittag zu einer Öffentlichen Anhörung eingeladen. Überwiegend befanden alle geladenen Sachverständigen, dass eine Novellierung des WissZeitVG dringend nötig sei. Das berichtet das Portal „Heute im Bundestag“ (hib).
Quelle: hib
BVL: Neue Züchtungstechniken führen nicht zu Gentechnik-Pflanzen
Mit neuen Züchtungstechniken erzeugte Pflanzen sind in der Regel nicht als „gentechnisch verändert“ anzusehen und fallen daher nicht unter die strengen Auflagen des Gentechnik-Gesetzes. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Stellungnahme des BVL (Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit). Sie bezieht sich auf bestimmte, als Genome Editing bezeichnete Techniken, mit denen einzelne Bausteine im Erbgut von Pflanzen abgeschaltet oder ausgetauscht werden können, ohne jedoch neue Gene einzuführen. Zuvor waren zwei Rechtsgutachten, die vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) und mehreren gentechnik-kritischen Gruppen in Auftrag gegeben wurden, zu gegenteiligen Schlussfolgerungen gekommen. Ende des Jahres wird auch die EU-Kommission darüber entscheiden, berichtet das Portal Transgen.
Quelle: Transgen
Gentechnik: Mit CRISPR ändert sich alles
CRISPR: „Damit ändert sich in der Gentechnik alles“, titelte das Wissenschaftsmagazin Nature im Sommer. Mit diesem völlig neuen Verfahren ist es nun möglich, das Erbgut von Organismen „umzuschreiben“ – viel präziser, schneller und einfacher als mit der klassischen Gentechnik. In der Grundlagenforschung wird CRISPR schon länger eingesetzt. Aber nun steht es an der Schwelle erster praktischer Anwendungen – vor allem in der Medizin, aber bald wohl auch in der Tier- und Pflanzenzüchtung. Das Portal Transgen stellt die Technik vor, die das Ändern der arteigenen Gene ermöglicht, und erklärt, warum das Verfahren keine Gentechnik im klassischen Sinn ist.
Quelle: Transgen
UN-Wissenschaftsbeirat identifiziert acht Herausforderungen für nachhaltige Entwicklung
Die Rolle der Wissenschaft bei der Umsetzung der Globalen Nachhaltigkeitsagenda und des Klimaabkommens von Paris standen im Zentrum der Debatten des wissenschaftlichen Beirats von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon auf einer Tagung am 14. und 15. Dezember 2015 in Sankt Petersburg. 26 führenden Wissenschaftler aus aller Welt legten die acht wichtigsten globalen Herausforderungen aus Sicht der Wissenschaft fest: die nachhaltige Bewirtschaftung der Ozeane, wirksame Schutzsysteme für die biologische Vielfalt, der Schutz gegen Infektionserreger; belastbare Vorhersagen von Wetterextremen, der Abschied von fossilen Treibstoffen, die Trinkwasserversorgung, Strategien zum Bevölkerungswachstum und mehr Gerechtigkeit bei der Ressourcennutzung sowie eine öffentliche Mindestförderung der Grundlagenforschung. Der Beirat (Scientific Advisory Board, SAB) rief dazu auf, "Big Data" effektiver für die Lösung globaler Herausforderungen zu nutzen. Das meldet die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit der Deutschen UNESCO-Kommission.
Quelle: Leopoldina
Wissenschaftsrat sieht positive Entwicklung beim Bundesamt für Naturschutz
Im Rahmen seiner vielfältigen gesetzlichen Aufgaben auf den Gebieten des Naturschutzes und der Landschaftspflege leistet das Bundesamt für Naturschutz (BfN) in Bonn nach Auffassung des Wissenschaftsrates kompetente Arbeit. Die Entwicklung und Standardisierung von international anwendbaren Verfahren, wie beispielsweise die Identifizierung von Erzeugnissen aus gefährdeten Tieren oder Pflanzen, erfährt im In- und Ausland große Anerkennung. Auch für die Koordination des ehrenamtlichen Naturschutzes in Deutschland kommt dem BfN eine herausragende Bedeutung zu. Insgesamt hat sich das BfN seit der zurückliegenden Evaluation vor rund acht Jahren positiv weiterentwickelt.
Quelle: Wissenschaftsrat
Wissenschaftsrat wünscht Besserstellung der Lehre
Der Bericht des Vorsitzenden des Wissenschaftsrates zu aktuellen Tendenzen im Wissenschaftssystem widmete sich in diesem Jahr dem Thema „Institutionelle Strategien zur Verbesserung der Lehre an Hochschulen“. An Beispielen aus dem Lehralltag wie der Gestaltung von Prüfungen führte Professor Manfred Prenzel aus, wie der Anspruch der Bologna-Reform praktisch umgesetzt werden kann, die Hochschullehre stärker an Zielen und Kompetenzen der Absolventen auszurichten. Er unterstrich die institutionelle Verantwortung der Hochschulen, die Lehre durch geeignete Maßnahmen zu professionalisieren, zum Beispiel durch eine systematische Qualifizierung der Lehrenden oder durch gezielte Anreizsysteme. Der Bericht entwirft damit für verschiedene Akteure im Wissenschaftssystem und für den Wissenschaftsrat selbst Perspektiven, die Leistungsdimension Lehre stärker in den Blickpunkt zu rücken und die Qualität der Lehre an den Hochschulen zu verbessern.
Quelle: Wissenschaftsrat
Landesregierung in Baden-Württemberg will Biologie in 5. und 6. Klasse abschaffen
Beim Verband der Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin (VBIO) Baden-Württemberg, in dem viele Biologielehrer aber auch Hochschullehrer und freie Biologen organisiert sind, zeigt man sich entsetzt über das aktuelle Vorhaben der grün-roten Landesregierung, den Biologieunterricht in der Orientierungsstufe des Gymnasiums aufzulösen. Der VBIO Baden-Württemberg lehnt diese Pläne nachdrücklich ab und bittet alle, eine Petition zu unterzeichnen, die das verhindern will. Mit ihrer Unterschrift haben sich schon über 3.700 Personen für die Petition stark gemacht.
Der Landesverband bittet: Unterzeichnen auch Sie für ein solides biologisches Grundlagenwissen zukünftiger Generationen!
Quelle: VBIO
Zum Baden-Württembergischen Plan, das Fach Biologie abzuschaffen
„Es käme doch auch kein Schulpolitiker auf den Gedanken, die Fächer Englisch, Französisch und Spanisch zu einem Fächerverbund 'Moderne Fremdsprachen' zusammenzuschließen“, begründet ein Praktiker aus der Lehrerausbildung gegenüber der Online-Ausgabe der Tageszeitung „Die Welt“, warum er nichts von dem Ansinnen der Landesregierung in Baden-Württemberg hält, die Fächer Biologie, Physik und Chemie in einem Fach „Naturphänomene und Technik“ aufgehen zu lassen. Auch die DBG hält nichts vor einer Zusammenlegung der drei Fächer und hat dazu vier Thesen aufgestellt.
Quellen: Die Welt
Wenn die Politik Zukunftswissen stiehlt
Die Schulreform, die das Fach Biologie in einem Gemischtwarenladen namens „Naturphänomene und Technik“ aufgehen lassen will, erzürnt Dirk Maxeiner und Michael Miersch in einem Artikel der Tageszeitung „Die Welt“. Auch die DBG hatte in vier Thesen Bedenken gegen die Abschaffung des Schlüsselfaches geäußert.
Quelle: Die Welt
EFI-Gutachten kritisiert Innovationspolitik der Bundesregierung und beklagt Abwanderung der Forschenden
Die sechsköpfige Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) hat zum siebenten Mal ihr Jahresgutachten zu Forschung, Innovation und technologischer Leistungsfähigkeit Deutschlands vorgelegt. Am 26. Februar wurde die 260-seitige Expertise an Bundeskanzlerin Angela Merkel überreicht. Die Kritik der Berater fiel dieses Mal besonders deutlich aus. Ihr Urteil: das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) ist überflüssig, Deutschland in der Hochschulmedizin abgehängt und das deutsche Forschungssystem für Spitzenforscher zu unattraktiv. Bundeswirtschaftsminister Siegmar Gabriel und Bundesforschungsministerin Johanna Wanka widersprachen dieser Einschätzung, meldet das Portal Biotechnologie. Wie der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO) berichtet, beklagt das Gutachten auch, dass die besten deutschen Wissenschaftler ins Ausland gingen und nicht mehr zurück kämen. Demnach sei das deutsche Forschungssystem für Spitzenforscher derzeit nicht attraktiv genug. Darunter leide die Forschungsqualität in Deutschland.
Quellen: Biotechnologie.de
Anbau von Gentechnik-Pflanzen: Fast alle wollen die Ausstiegsklausel - Deutschland zögert noch als gedacht
Die Möglichkeit für EU-Mitgliedsstaaten, den Anbau EU-weit zugelassener gentechnisch veränderter Pflanzen bei sich zu verbieten, rückt näher. Nachdem ein erster Anlauf für nationale Ausstiegsklauseln vor zwei Jahren gescheitert war, hat sich der Rat der EU-Umweltminister heute erneut damit beschäftigt. Beschlüsse wurden nicht gefasst. Jedoch hat sich eine deutliche Mehrheit dafür ausgesprochen, die derzeitigen EU-Rechtsvorschriften zu überarbeiten und darin Ausstiegsklauseln vorzusehen. Deutschland hat sich noch nicht eindeutig festgelegt. Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) stellte in Aussicht, dass sich die Bundesregierung bald der Mehrheit der Mitgliedsländer anschließen werde.
Quelle: Transgen.de
EU diskutiert nationale Anbauverbote
Die EU-Umweltminister haben am 2. März in Brüssel erneut über nationale Anbauverbote für gentechnisch veränderte Pflanzen diskutiert. EU-Zulassungen sollen beschleunigt werden, den EU-Mitgliedsstaaten wird allerdings eine neue Ausstiegsoption offen gehalten. Laut einem eingereichten Entwurf des griechischen EU-Ratsvorsitzes sollen die wissenschaftlichen Legitimierungen für ein nationales Verbot um sozioökonomische Kriterien erweitert werden. Ob des Kompromisses zeichnet sich nach jahrelangem Stillstand nun eine Einigung in der Kommission ab. Sowohl Gentechnik-Gegner als auch Befürworter kritisieren den Entwurf jedoch als halbherzig, resümiert das Portal Biotechnologie.
Quelle: Biotechnologie.de
Fünf Bundesländer gegen gv-Pflanzen
Fünf Bundesländer haben im Bundesrat wie erwartet Anträge zum Zulassungsprozedere für gentechnisch veränderte Nutzpflanzen eingereicht. Sie zielen auf mehr Selbstbestimmung ab. Anlass für die Debatte ist die bevorstehende Zulassung der gentechnisch-veränderten Maissorte 1507 innerhalb der Europäischen Union. Bei einer Abstimmung des EU-Ministerrates im Februar in Brüssel hatten die Anbaugegner nicht die nötige Stimmenmehrheit erhalten. Der Grund: Vier Mitgliedsstaaten, darunter Deutschland, hatten sich eines Votums enthalten (vgl. Meldung vom 12.2.2014). Die Entscheidung liegt nunmehr wieder bei der EU-Kommission. Gesundheitsminister Tonio Borg hatte bereits angekündigt, die umstrittene Gentechnik-Maissorte zuzulassen, berichtet das Portal Biotechnologie.
Quelle: Biotechnologie.de
Bundesländer Deutschlands für Ausstiegsklausel
In der Debatte um den Anbau gentechnisch veränderter (gv-) Pflanzen in der EU hat sich der Agrarausschuss des Bundesrates vorige Woche fast einstimmig für ein Selbstbestimmungsrecht der Mitgliedstaaten ausgesprochen. Eine Mehrheit der Bundesländer hatte bei den Verhandlungen um die sogenannte opt out-Lösung die Bundesregierung aufgefordert, sich für eine rechtssichere Möglichkeit für die Mitgliedstaaten stark zu machen. Damit soll erreicht werden, dass der Anbau der umstrittenen gv-Pflanzen innerhalb ihres Hoheitsgebietes verboten werden kann, berichtet das Portal Biotechnologie. Die Länder lehnen insbesondere den Vorschlag der EU ab, im Falle eines nationalen Anbauverbotes, zunächst das Antrag stellende Unternehmen konsultieren zu müssen. Befürwortet wird hingegen, die Möglichkeiten für Anbauverbote im EU-Gentechnikrecht im Hinblick auf lokale und regionale Umweltauswirkungen oder sozioökonomischer Auswirkungen zu erweitern.
Quelle: Biotechnologie.de
Funktion der Bezahlung für die „Ökologisierung der Agrarpolitik“ bezweifelt
Von der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik werden voraussichtlich nur geringe Impulse für eine Verbesserung der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft ausgehen. Zu dieser Einschätzung sind Wissenschaftler des Thünen-Instituts gelangt, die die Politikbeschlüsse der EU zum sogenannten Greening analysiert haben. In ihrem Bericht bewerten die Thünen-Wissenschaftler unterschiedliche Optionen zur Ausgestaltung des EU-Rahmens in Deutschland. Sie empfehlen, möglichst schnell eine ökologische Begleitforschung zum Greening zu etablieren, um empirische Grundlagen für eine verbesserte Agrarpolitik zu schaffen.
Quelle: Thünen-Institut
2014: Spuren von Gentechnik-Soja in vielen auch in "Ohne-Gentechnik"-Lebensmitteln
In jedem fünften sojahaltigen Lebensmittel und in 3,7 Prozent der untersuchten Maiserzeugnisse fanden sich Spuren von gentechnisch veränderten Pflanzen. Nur vereinzelt gab es Verstöße gegen die Kennzeichnungs-Vorschriften sowie Funde nicht-zugelassener GVO, bei der Überprüfung des Jahres 2014. Auch "Ohne-Gentechnik"- und Bioprodukte wurden in einzelnen Bundesländern untersucht: Nicht alle erwiesen sich als gentechnik-frei. Erneut fielen den Kontrolleuren zahlreiche gentechnisch veränderte Papayas auf, meldet das Portal Transgen.
Quelle: Transgen
BfR fordert Sachlichkeit in der EU-Wirkstoffprüfung von Glyphosat
Der Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) hat in der 40. Sitzung des Bundestagsausschusses für Ernährung und Landwirtschaft am 28. September 2015 über den aktuellen Stand der EU-Wirkstoffprüfung von Glyphosat berichtet. Dabei forderte er mehr Sachlichkeit in der Diskussion und erinnerte an die gesetzlich verankerte Unabhängigkeit des BfR. „Es erfüllt mich mit Sorge, wenn unabhängige Institutionen wie das BfR bei der Erfüllung ihrer gesetzlichen Aufgabe ohne jedwede sachliche Grundlage öffentlichkeitswirksam verdächtigt werden, von der Wirtschaft oder der Politik beeinflusst zu sein“, sagte BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Der Versuch, nicht nur durch Unterstellungen direkten Einfluss auf die wissenschaftliche Bewertung zu nehmen, sondern damit gezielt die fachliche Reputation des BfR und der dort arbeitenden Wissenschaftler zu schädigen, widerspricht auch dem vom Deutschen Bundestag artikulierten Gründungsgedanken.“
Quelle: BfR
Status Quo: Kampf gegen den Hunger
Ein neuer Ernährungsbericht des International Food Policy Research Institutes (IFPRI) gibt einen Überblick über Schwerpunkte und aktuelle Entwicklungen bei den internationalen Bemühungen, Unter- und Mangelernährung von der Erde zu verbannen. Die Details stellt das Portal Pflanzenforschung vor.
Quelle: Pflanzenforschung.de
Biodiversität: mehr interdisziplinäre Forschung gefordert
Globale Veränderungen wirken sich immer stärker auf die Gesundheit des Menschen und die der Ökosysteme aus. Zum „Internationalen Tag der biologischen Vielfalt“ am 22. Mai fordert Prof. Klement Tockner, Direktor des Berliner Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB), die Politik auf, verstärkt Forschung an den Schnittstellen von Disziplinen zu fördern. Das berichtet der Forschungsverbund Berlin beim Informationsdienst Wissenschaft (idw). „Die Vielfalt des Lebens ist eine Grundvoraussetzung für den langfristigen Wohlstand und die Gesundheit des Menschen“, ruft Tockner in Erinnerung.
Quelle: idw
Gemischte Bilanz nach achtzehn Jahren Gentechnik-Pflanzen in den USA
Die Landwirte in den USA haben durch gentechnisch veränderte (gv) Nutzpflanzen wirtschaftlich profitiert, obwohl sie inzwischen deutlich mehr für das Saatgut zahlen müssen als zu Beginn der 2000er Jahre. Der Verbrauch von Insektiziden konnte seitdem deutlich gesenkt werden, Herbizide werden dagegen verstärkt eingesetzt, weil Unkräuter resistent geworden sind, berichtet das Portal Transgen. Es zitiert den Bericht des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA), für den die Erfahrungen mit dem Anbau von gv-Pflanzen ausgewertet wurden. Bei der Entwicklung neuer gv-Nutzpflanzen spielen inziwschen agronomische Merkmale wie die Trockentoleranz oder Produkteigenschaften wie der Nährstoffgehalt eine immer größere Rolle.
Quelle:Transgen
Ist Koexistenz beim Anbau von gv-Mais möglich?
Zumindest theoretisch ist es denkbar, dass auch nach einer EU-Zulassung in Deutschland Landwirte 1507-Mais nutzen und auf ihren Feldern ausbringen wollen. Dann müssten sie jedoch zahlreiche Regeln einhalten, mit denen Vermischungen und Einkreuzungen in konventionelle Maisprodukte vermieden werden sollen. Doch ob eine solche Koexistenz von „gentechnischer“ und konventioneller Erzeugung überhaupt möglich ist, darüber gehen die Meinungen ziemlich auseinander, schildert das Portal „Pflanzen.Forschung.Ethik.“
Quelle: Pflanzen.Forschung.Ethik
Wissenschaftler kritisieren Koalition und befürchten geringere Ausgaben für die Forschung
Deutliche Kritik am Koalitionsvertrag übt das Gutachten für „Forschung, Innovation und technologischer Leistungsfähigkeit Deutschlands 2013“ (18/760), das namhafte Wissenschaftler verschiedener Universitäten verfasst haben und die Bundesregierung als Unterrichtung veröffentlich hat. Wie der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO) auf seiner Website berichtet, heißt es darin: „Der Koalitionsvertrag der Regierungsparteien gibt an einigen Stellen Anlass zur Befürchtung, dass Investitionen in Forschung und Innovation in den Hintergrund treten werden. Aus innovationspolitischer Perspektive enttäuscht der Vertrag, weil er wesentliche Konzepte, die in den Wahlprogrammen der einzelnen Regierungsparteien enthalten waren, nicht aufnimmt“, schreiben die Mitglieder der Expertenkommission Forschung und Innovation.
mehr beim VBIO
direkt zum Gutachten beim Deutschen Bundestag (pdf)
Hendricks: „Die Weichen für mehr Naturschutz stellen“
Bundesnaturschutzministerin Barbara Hendricks (BMUB) will die Weichen für mehr Naturschutz in Deutschland stellen. "Wenn wir gefährdete Tiere und Pflanzen in Deutschland erhalten wollen, brauchen wir eine Kurskorrektur in mehreren Bereichen", sagte Hendricks bei der Vorstellung der neuen Berichte zur Lage der Natur. Die jüngste Bestandsaufnahme zeige neben einigen Erfolgen auch, dass mehr für den Naturschutz getan werden müsse. Als Handlungsfelder benannte Hendricks die Energiepolitik, die Landwirtschaft und den Hochwasserschutz. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz (BfN) mahnt in der gemeinsamen Pressemitteilung des BfN und des BMUB, dass die landwirtschaftlich genutzten Lebensräume aus Naturschutzsicht in einem überwiegend schlechten Zustand sind.
Quelle: BfN
Vorbehalte gegen Grüne Gentechnik
Der Vorschlag der griechischen Ratspräsidentschaft, im Rahmen einer Opt-Out-Klausel die Möglichkeit nationaler Anbauverbote von gentechnisch veränderten Pflanzen (GVO) zu schaffen, ist am Mittwochmorgen im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit der Bundesrepublik auf Kritik gestoßen. Wie der Dienst Heute im Bundestag (hib) meldet, forderten die Fraktionen von SPD, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen, die der so genannten Grünen Gentechnik insgesamt kritisch gegenüber stehen, ein Moratorium für die Zulassung des GVO-Anbaus, bis ein neues überarbeitetes Zulassungsverfahren auf Grundlage der Vorschläge des Europäischen Parlaments (EP) von 2011 umgesetzt sei. Die Bundestagsfraktionen kündigten an, einen entsprechenden fraktionsübergreifenden Entschließungsantrag in den Bundestag einbringen zu wollen. Das EP hatte unter anderem die Möglichkeiten für nationale Anbauverbote erweitert, seine Vorschläge wurden aber nie umgesetzt.
Quelle: hib
DBG macht sich für die Forschung stark
Die Rahmenbedingungen für die Forschung mit gentechnisch veränderten Pflanzen in Deutschland zu erhalten ist das Ziel des Apells an den Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt. Getragen vom Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO) und gezeichnet von der DBG sowie drei weiteren Fachgesellschaften soll er eine öffentliche, wirkungsvolle und unabhängige Forschung zu gentechnisch veränderten Organismen auch weiterhin gewährleisten.
zum offenen Brief an Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (pdf)
Jahresauftakt: DFG unterstreicht Erwartungen an neue Exzellenzinitiative
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat zum Auftakt des wissenschaftspolitischen Jahres 2016 die Erwartungen der Wissenschaft an die geplante neue Bund-Länder-Initiative zur Weiterentwicklung der Exzellenzinitiative unterstrichen. Gut zwei Wochen vor der Übergabe des Berichts einer internationalen Expertenkommission („Imboden-Kommission“) an die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz des Bundes und der Länder (GWK) nahmen DFG-Präsident Professor Dr. Peter Strohschneider und Generalsekretärin Dorothee Dzwonnek am Montagvormittag in Berlin in einem Pressegespräch Stellung zu den möglichen Zielen und zum Zuschnitt einer neuen Runde des seit 2006 laufenden Programms. Weitere Gesprächspunkte waren die Kriterien und die Rolle von Wissenschaft und Politik im künftigen Entscheidungsverfahren.
Quelle: DFG
"Kartoffeln der Zukunft" - Scheitern am schlechten Gentechnik-Image?
Forschende der Universität Wageningen haben eine Kartoffel entwickelt, die gegen die Kraut- und Knollenfäule resistent ist. Dazu haben sie verschiedene Resistenzgene aus Wildkartoffeln in gängige Kartoffelsorten übertragen. Die neuen Kartoffeln werden als cisgen bezeichnet, da sie nur Erbmaterial aus Kartoffel enthalten. In Freisetzungsversuchen konnten sie bereits unter Beweis stellen, dass ihre Pflanze funktioniert. Dennoch hat die Kartoffel in Europa derzeit keine Chance auf Vermarktung, weil sie nach derzeitigem Recht als gentechnisch veränderter Organismus (GVO) eingestuft wird. Die Wageninger Wissenschaftler treten dafür ein, dass sich das ändert. Das wird ihnen nun vorgeworfen, berichtet das Portal Transgen.
Quelle: Transgen
Mehr Planbarkeit für den wissenschaftlichen Nachwuchs
Für die Beschäftigung von Doktoranden, wissenschaftlichen Mitarbeitern oder Post-Docs gelten bald neue rechtliche Rahmenbedingungen. Das "Erste Gesetz zur Änderung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes" hat heute den Bundesrat passiert und kann damit nun bald in Kraft treten. Der Deutsche Bundestag hatte die Gesetzesnovelle am 17. Dezember beschlossen. Das geänderte Wissenschaftszeitvertragsgesetz zielt vor allem darauf, unsachgemäße Kurzbefristungen im Wissenschaftsbetrieb künftig zu unterbinden. Das meldet das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
Quelle: BMBF
"Das gängige Karriere-Schema ist frauenfeindlich"
Wie schwierig es für Frauen ist, im typischen Karriere-Schema der Wissenschaft erfolgreich zu sein – und wie man den Forscherinnenberuf frauen- und familienfreundlicher gestalten könnte, besprach der online-Ableger des Magazins Laborjournal mit einer Medizinerin. Ursula Schlötzer-Schrehardt erforscht Glaukomerkrankungen und hat als Frauenbeauftragte und Mentorin Einblick auch in die Karrieren von Biowissenschaftlerinnen. Sie fordert, dass man nicht nur über eine Frauenquote in Führungspositionen spricht, sondern endlich mal den akademischen Mittelbau in den Fokus rückt.
Quelle: Laborjournal
Erste Berichte des Weltbiodiversitätsrats fast fertig
Ende Februar treffen sich die 124 Mitgliedstaaten des Weltbiodiversitätsrates IPBES in Kuala Lumpur. Dort sollen die ersten wissenschaftlichen Berichte durch Politikvertreter angenommen werden. Die Berichte beschreiben unter anderem die globale Bedeutung der Bestäuber für die Nahrungssicherung und benennen die Ursachen des starken Schwundes sowie mögliche Maßnahmen. Um die 1000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus allen Reginen der Erde arbeiten derzeit an zwölf verschiedenen Berichten, die sukzessive bis 2019 vorliegen sollen. Ähnlich dem Weltklimarat bewerten sie dazu bestehende Publikationen und die Wissenslage, sie erstellen keine neuen Studien. Das Ergebnis soll ein konsolidierter, von allen Mitgliedstaaten und relevanten Interessengruppen anerkannter Überblick über das relevante Wissen biologischer Vielfalt sein. Das Dokument steht noch bis zur Verabschiedung durch das IPBES-Plenum unter Embargo. Mitautor Josef Settele vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ in Halle kommentiert den Bericht beim Netzwerk-Forum zur Biodiversitätsforschung (NeFo).
Quelle: NeFo
Weltbiodiversitätsrat: Bedeutung von Bestäubern und Schutzmaßnahmen
Vier Jahre nach seiner Gründung hat der Weltbiodiversitätsrat IPBES seinen ersten Bericht verabschiedet. Er fasst den aktuellen Stand des Wissens zur Bedeutung, Bedrohung und dem Schutz von Bestäubern zusammen. Seine Zahlen belegen: Bestäubung ist eine essentielle Leistung der Natur für das Wohlergehen und die Gesundheit der Menschen. Bestäubervielfalt ist wichtig für diese Leistung, die aber zunehmend bedroht ist: Neben Lebensraum- und Nahrungsmangel in den monotonen Agrarlandschaften leiden die Tiere auch an Insektiziden wie etwa Neonicotinoiden. Dies wurde nun erstmals auch im Freiland nachgewiesen. Politische Unterstützung kleiner strukturreicherer Landnutzung wären wirksame Gegenmaßnahmen, meint Mitautorin Professorin Alexandra Klein von der Uni Freiburg. Im Interview des Netzwerk-Forums zur Biodiversitätsforschung (NeFo) schildert sie die wichtigsten Aspekte und beschreibt, was den Bericht wertvoll macht.
Quelle: NeFo
direkt zum Interview
Energiewende und Naturschutz
Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) verstärkt und vernetzt seine Forschung zur Vereinbarkeit von Naturschutz und dem Ausbau der Erneuerbaren Energien. Dabei stehen Schutz und Erhalt der Artenvielfalt ebenso auf dem Programm wie die mögliche Entwicklung des Landschaftsbildes im Zuge der Energiewende. Zur Eröffnung einer Tagung, zu der die an den Forschungsvorhaben des BfN Beteiligten in Bonn zusammengekommen waren, forderte BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel einen stärkeren Austausch zwischen Forschung, Politik und Praxis.
Quelle: BfN
Förderung wissenschaftlicher Nachwuchs
Die Bundesregierung Deutschlands legt einen Paket zur "Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses" vor. Das kündigte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Thomas Rachel (CDU), vor dem Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung am Mittwochvormittag in Berlin an. Der Bund will 1.000 Tenure-Track-Professuren schaffen und dafür im Laufe von zehn Jahren eine Milliarde Euro ausgeben, meldet das Portal Heute im Bundestag (hib). Zurzeit laufen die Verhandlungen zwischen Bund und Ländern dazu, am 16. Juni soll der Pakt zur Verabschiedung kommen. Das Ziel des Paktes ist, einen Strukturwandel im Wissenschaftssystem herbei zu führen und die Karrierewege für junge Wissenschaftler transparenter und planbarer zu machen. So sollen junge Wissenschaftler frühzeitig die Aussicht und Chance erhalten im Anschluss an die Tenure-Track-Professur eine unbefristete Professur zu bekommen, wenn sie den Anforderungen genügen.
Quelle: hib
Nie gab es mehr Jobs in Forschung und Entwicklung
In Deutschland sind erstmals mehr als 600.000 Menschen in Forschung und Entwicklung (FuE) tätig. Allein zwischen 2005 und 2014 hat die Zahl neuer FuE-Arbeitsplätze um fast ein Drittel zugenommen. Dies geht aus dem Bundesbericht Forschung und Innovation 2016 hervor, den das Bundeskabinett heute beschlossen hat. Das meldet das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
Quelle: BMBF
Professoren-Gehälter: Bis zu 1.000 Euro mehr pro Monat je nach Bundesland
Auf rund 760 Euro können sich gegenwärtig die monatlichen Gehaltsunterschiede nach der Reform der W-Besoldung in Bund und Ländern im W2-Grundgehalt summieren. Beim W3-Grundgehalt klafft die Föderalismusschere um fast 1.000 Euro brutto im Monat auseinander. Dies geht aus einer aktuellen Übersicht des Deutschen Hochschulverbandes hervor, die die Zeitschrift „Forschung & Lehre“ in ihrer April-Ausgabe veröffentlicht. Über die Gehaltsunterschiede in den einzelnen Bundesländern berichtet der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO).
Quelle: VBIO
Noch immer keine Entscheidung zu neuen Pflanzenzuchtmethoden
Sollen neue Pflanzenzuchtmethoden unter die Gesetzgebung für gentechnisch veränderte Organismen (GVO) fallen? Erneut vertagt die EU-Kommission ihre Rechtsanalyse zu dieser Frage, meldet der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO) und bezieht sich auf einen Artikel des Portals EurActiv.
Quelle: VBIO
Gentechnik: „Entscheidend ist das Endprodukt“
Widerstandsfähiger gegen Schädlinge, unempfindlicher gegen Trockenheit, höhere Erträge – das ist nur eine kleine Auswahl der Anforderungen, die Nutzpflanzen in Zukunft erfüllen müssen. Die Menschheit braucht neue Kulturpflanzen, die den Veränderungen durch den Klimawandel widerstehen und den steigenden Bedarf an Nahrungsmitteln befriedigen können. Mit einer neuen Methode, der sogenannten Genom-Editierung, wollen Forschende künftig effizienter als bisher neue Sorten entwickeln. Wenn keine artfremden Gene eingefügt wurden, sind diese Pflanzen nicht von Pflanzen zu unterscheiden, die auf herkömmliche Weise gezüchtet wurden. Detlef Weigel vom Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen fordert deshalb zusammen mit Kollegen aus den USA und China, solche Genom-editierten Sorten nicht als gentechnisch verändert einzustufen (vgl. auch Meldung vom 28.1.2016). Die MPG hat ihn dazu interviewt.
Quelle: MPG
Freilandversuche mit gv-Pflanzen 2016: EU 7, USA 250
In der EU wurden 2016 bis Ende März sieben neue Anträge auf Freisetzung gentechnisch veränderter (gv) Pflanzen gestellt, drei in Schweden und je zwei in Großbritannien und Spanien. Laut dem Portal Transgen gingen im gleichen Zeitraum in den USA bereits etwa 250 Anträge ein. Die allermeisten nach wie vor für Mais und Soja. Dabei spielt die Anpassung der Pflanzen an klimatischen Stress eine immer größere Rolle.
Quelle: Transgen
Landwirtschafttechnologien im Fokus der EU
Neue Technologien können zukünftige Herausforderungen der Landwirtschaft lösen. Vor allem soll die Landwirtschaft nachhaltiger werden, berichtet das Portal Pflanzenforschung aus der Europäischen Politik. In einem durch die Europaabgeordnete Anthea McIntyre verfassten Entwurf, über technische Lösungen für eine nachhaltige Landwirtschaft in der EU, positioniert sich die Politikerin im Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (AGRI) im Europäischen Parlament klar für eine Unterstützung neuer Technologien, wie das "Precision Farming".
Quelle: Pflanzenforschung.de
DBU fordert für Landwirtschaft "dritten Weg der Nachhaltigkeit"
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fordert eine offene, sachgerechte und entideologisierte Diskussion über die Zukunft einer wirklich nachhaltigen globalen Landwirtschaft. Die in der öffentlichen Wahrnehmung bestehenden Gegensätze zwischen Bio-Bauern und konventionellen Landwirten müssten abgebaut und Strukturen einer Lebensmittelproduktion geschaffen werden, die ökonomisch tragfähig, sozial vertretbar und ökologisch vorzeigbar seien.
Quelle: DBU
Das neue Wissenschaftszeitvertragsgesetz im GEW-Ratgeber
Seit dem 17. März 2016 gilt das neue Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG). Mit ihrem neuen Ratgeber „Befristete Arbeitsverträge in der Wissenschaft“ gibt die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaften (GEW) Beschäftigten und ihren Interessenvertretungen eine Orientierungshilfe zur Umsetzung an die Hand. Das meldet der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO).
Quelle: VBIO
GEW: „Fünf Milliarden für 5.000 Tenure-Track-Professuren“
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat sich für eine deutliche Aufstockung des von Bund und Ländern geplanten Programms für den wissenschaftlichen Nachwuchs ausgesprochen. "Wir brauchen an den Universitäten zusätzlich 5.000 Tenure-Track-Professuren. Nur dann kann der Bedarf an zusätzlichen Hochschullehrerinnen und -lehrern gedeckt werden. Und nur so können Bund und Länder einen wirksamen Impuls für die Schaffung verlässlicher Karrierewege geben", sagte der stellvertretende Vorsitzende und Hochschulexperte der GEW, Andreas Keller, am Donnerstag in Berlin. Er bezog sich auf Berechnungen, die Anke Burkhardt vom Institut für Hochschulforschung Halle-Wittenberg in einer wissenschaftlichen Expertise vorgelegt hatte. Keller bezifferte die Kosten für die Professuren inklusive einer aufgabengerechten Ausstattung auf rund fünf Milliarden Euro. Bund und Länder verhandelten derzeit über ein Nachwuchsprogramm mit einem Volumen von einer Milliarde Euro, berichtet die Gewerkschaft.
Quelle: GEW
US-Behörden: Mit CRISPR gezüchtete Pflanzen sind keine Gentechnik
In fünf Jahren soll in den USA ein neuer, ertragreicher Wachsmais auf den Markt kommen. Das Besondere: Er verdankt seine neuen Eigenschaften einer mit Hilfe das CRISPR/Cas-Verfahrens herbeigeführten Punktmutation. Die neue Technik hat nicht nur die Pflanzenforschung weltweit in eine Aufbruchsstimmung versetzt, sondern auch neue Perspektiven für die praktische Pflanzenzüchtung eröffnet. Damit wurde nun in einer ertragreichen Gelbmaissorte ein bestimmtes, die Stärkebildung steuerndes Gen (Wx1) ausgeschaltet. Der neue Mais ist genauso ertragreich wie Gelbmais, hat aber die hochwertige Stärkezusammensetzung von Wachsmais. Die US-Behörden haben bereits entschieden, dass dieser Wachsmais nicht als „gentechnisch verändert“ einzustufen ist und er damit keinen besonderen gesetzlichen Auflagen unterliegt. Doch er ist nicht das einzige Produkt, bei dem die neuen Genome Editing-Verfahren zur Anwendung kommen, berichtet das Portal Transgen.
Quelle: Transgen
Botanischer Garten Berlin unterstützt Umsetzung des Nagoya-Protokolls
Biologische Grundlagenforschung und internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit sind ohne den Austausch von Material oder die Anlage von naturkundlichen Sammlungen undenkbar, so dass das Nagoya-Protokoll auch wissenschaftspolitisch eine wichtige Rolle spielt. Das Protokoll ist im Oktober 2014 in Kraft getreten und wurde in Europa durch eine entsprechende Verordnung umgesetzt. Deutschland ist am 21. April 2016 dem Nagoya-Protokoll beigetreten und hat sich somit diesen Grundprinzipien verpflichtet. Botanische Gärten beherbergen eine Fülle von Pflanzenarten aus aller Welt und haben daher bereits 2002 das „International Plant Exchange Network“ (IPEN) ins Leben gerufen. Es regelt in einer Selbstverpflichtung die Nutzung der in Botanischen Gärten befindlichen Pflanzen im Einklang mit der Biodiversitätskonvention. Die berechtigten Interessen der Ursprungsländer dieser Pflanzen werden beachtet. Botanische Gärten des IPEN-Netzwerkes geben deshalb keinerlei Pflanzenmaterial an kommerzielle Nutzer wie Pharmafirmen oder Zierpflanzenzüchter ab, ohne dass sich die jeweiligen Unternehmen vorher mit dem Ursprungsland auf einen Ausgleich der finanziellen Vorteile geeinigt haben. Dies gilt auch für Pflanzen, die schon weit vor dem Nagoya-Protokoll in die Sammlungen gelangten. Somit tragen die botanischen Gärten effektiv dazu bei, dass die Rechte der Ursprungsländer biologischer Vielfalt gewahrt bleiben – sogenannten Biopiraten wird hier kein Schlupfloch geboten. Auch der Botanische Garten Berlin (BGBM) ist Partner im IPEN-Netzwerk und trägt damit auch direkt zur Umsetzung internationaler Konventionen wie der Konvention über die Biologische Vielfalt oder des Nagoya-Protokolls bei.
Quelle: BGBM
Statuspapier: Mikroalgen als Säule der Bioökonomie
Mikroalgen sind eine wichtige Säule einer zukünftigen Bioökonomie, denn sie produzieren eine Vielfalt hochwertiger Produkte und zwar ohne Konkurrenz zu landwirtschaftlichen Flächen. Um diese Potenziale voll auszuschöpfen, bedarf es allerdings nicht nur gezielter Forschung und Entwicklung, sondern auch geeigneter politischer Rahmenbedingungen. Was genau zu tun ist, stellt die DECHEMA-Fachgruppe Algenbiotechnologie in ihrem neuen Statuspapier „Mikroalgen-Biotechnologie: Gegenwärtiger Stand, Herausforderungen, Ziele“ vor.
Quelle: DECHEMA
Petition wegen Exzellenzinitiative
Mehr als hundert Erstunterzeichner unterstützen eine Petition, die sich gegen die Exzellenzinitiative richtet. Dieser von Bund und Ländern angestrebte Weg, deutsche „Spitzenforschung“ weiterhin mit der Exzellenzinitiative zu fördern, wird von zahlreichen Forschenden, Lehrenden & Studierenden abgelehnt. Das Unterschriftenportal Open Petition legt die Beweggründe des Initiators dar und nennt die bislang unterzeichnenden. Dies sind bis heute mehr als 1500 Unterschreibende.
Quelle: Open Petition
GWK beschließt eine Milliarde Euro für wissenschaftlichen Nachwuchs
Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat in ihrer heutigen Sitzung einstimmig ein Bund-Länder-Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses auf den Weg gebracht. Die endgültige Entscheidung über das Programm treffen die Regierungschefinnen und Regierungschefs von Bund und Ländern am 16. Juni 2016.
Quelle: GWK (pdf-Datei)
Helmholtz-Gemeinschaft verabschiedet Open-Access-Richtlinie
Wissenschaftliche Publikationen, an denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Helmholtz-Gemeinschaft beteiligt sind, sollen der Allgemeinheit offen zur Verfügung stehen. Das sieht eine neue Open-Access-Richtlinie vor, die die Mitgliederversammlung der größten deutschen Forschungsgemeinschaft jetzt verabschiedet hat. Die Publikationen sollen demnach in den Naturwissenschaften spätestens nach sechs Monaten und in den Geistes- und Sozialwissenschaften spätestens nach zwölf Monaten kostenfrei zugänglich sein.
Quelle: Helmholtz-Gemeinschaft
EU will Forschungsergebnisse kostenfrei veröffentlichen
Die EU-Minister haben sich darauf geeinigt, bis 2020 öffentlich finanzierte wissenschaftliche Publikationen frei zugänglich zu machen. Die Entscheidung der Minister ist zwar für EU-Staaten nicht bindend, wird jedoch als Meilenstein gesehen, berichtet die Süddeutsche Zeitung.
Quelle: Süddeutsche Zeitung
Anne Glover zum Brexit: "Ich schäme mich für mein Land"
Anne Glover war die oberste Wissenschaftsberaterin der EU. Mit dem Austritt Großbritanniens aus der Staatengemeinschaft befürchtet die schottische Biologin verheerende Folgen für die Forschung im Vereinigten Königreich und befürwortet ein weiteres Referendum in Schottland: „Ich wäre lieber mit Schottland Teil der EU als Partner eines kleinen Englands zu sein“, sagte sie im Interview mit der Süddeutschen Zeitung.
Quelle: Süddeutsche
Wissenschaftsbarometer 2016: Vertrauen der Bürger in die Forschung gespalten
Das Wissenschaftsbarometer betrachtet aktuelle Einstellungen der Bürger zu Wissenschaft und Forschung in einer repräsentativen Umfrage. Eine auffällige Entwicklung: 41 Prozent der Befragten haben in diesem Jahr ein allgemein großes oder sehr großes Interesse an wissenschaftlichen Themen angegeben. Im ersten Wissenschaftsbarometer von 2014 waren es noch 33 Prozent. Und: Bürgerinnen und Bürger wollen stärker in Entscheidungen zu Wissenschaft und Forschung einbezogen werden. Die 1006 Telefoninterviews ergaben aber auch: Nur 17 Prozent glauben Forschenden, wenn es um das Thema Grüne Gentechnik geht. Dieses Ausmaß des Mißtrauens bezeichnet der Kommentator in der SZ, Hanno Charisius, als erschreckend (SZ). Die Bundesbildungsministerin Johanna Wanka betont dagegen, dass die Menschen in Deutschland der Wissenschaft überwiegend vertrauen würden. Denn 70 Prozent der Menschen widersprächen laut der Umfrage der Behauptung, dass alles in allem die Wissenschaft mehr schadet als nützt (BMBF). Die Umfrage wurde zum dritten Mal von Wissenschaft im Dialog (WiD) herausgegeben.
Quelle: WiD
Brexit: Ende der Milliarden-Sause an britischen Elite-Unis
Viele Forschende sind vom geplanten EU-Ausstieg entsetzt. Hinter den Kulissen beginnt jetzt das Tauziehen um Geld, Studenten und mächtige wissenschaftliche Behörden. Die Süddeutsche Zeitung hat Zahlen und Fakten aus der Forschung auf der Insel zusammengestellt und beantwortet aufkommende Fragen.
Quelle: Süddeutsche
Organisationen fordern Abgrenzung von Gewalt und unabhängige Politikberatung in der EU
Europäische Forschungsorganisationen fordern das Europäische Parlament zu einem Bekenntnis für eine unabhängige wissenschaftliche Politikberatung auf. Wie der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO) informiert, müssen die EU-Parlamentarier dazu beitragen, in der Bevölkerung für mehr Respekt für die unabhängige wissenschaftliche Politikberatung zu sorgen. Außerdem müssen sie sich deutlicher von tätlichen Angriffen auf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler distanzieren. Der VBIO ist einer der 35 Erstunterzeichner des Offenen Briefes. Die von der European Plant Science Organisation (EPSO) koordinierte Äußerung wurde vom VBIO und der Federation of European Societies of Plant Biology (FESPB) gezeichnet; in beiden ist die DBG Mitglied. Daneben teilen weitere europäische Wissenschaftsorganisationen, Akademien und Fachgesellschaften diese Sorge und unterzeichneten den Brief (pdf_Datei). Er wurde dem Präsidenten des Europäischen Parlamentes am 1. Juli zugesandt.
Quelle: VBIO
Brexit: "Das ERC wäre im Kern gefährdet"
Was der Brexit für die britische und europäische Wissenschaft konkret bedeutet, erläutert Max-Planck-Präsident Professor Martin Stratmann im Interview mit der Tageszeitung die Welt unter der Überschrift "Ein Eigentor für die britische Wissenschaft".
Quelle: die Welt
Brexit und Biowissenschaft
Die Entscheidung der britischen Wähler und Wählerinnen die Europäische Union zu verlassen, hat auch in der Wissenschaftsgemeinde überrascht und viele britische Forscher und Forscherinnen blicken in eine ungewisse Zukunft. Der Präsident der Verbandes Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO), der Pflanzenwissenschaftler Prof. Dr. Bernd Müller-Röber, betont in diesem Zusammenhang die hervorragende Forschungskooperationen, „die ohne die Förderung der EU und die Freizügigkeit in der EU so nicht möglich gewesen wären. Wir sehen nun die Gefahr, dass die Kooperation mit unseren britischen Kollegen und Kolleginnen schwieriger und teilweise vielleicht sogar unmöglich wird.“ Der VBIO hofft, dass sich die britische Regierung auch weiterhin für den akademischen Austausch und die enge Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg einsetzen wird. Auch die biowissenschaftliche Forschung sei auf den freien Austausch von Köpfen und Ideen sowie auf faire und vergleichbare Rahmenbedingungen angewiesen. Das gute partnerschaftliche Verhältnis des VBIO zur britischen Royal Society of Biology dürfe durch den Austritt aus der EU keinen Schaden nehmen.
Quelle: VBIO
Gesetz zur Umsetzung des Nagoya-Protokolls tritt in Kraft
Am 1. Juli tritt das Gesetz zur Umsetzung der Verpflichtungen aus dem Nagoya-Protokoll in Kraft. Damit müssen nun alle Forscherinnen und Forscher, die mit genetischen Ressourcen / biologischem Material arbeiten, die Regeln zu Zugang und Vorteilsausgleich befolgen, die eigentlich zum Eindämmen von Biopiraterie aufgestellt wurden. Dr. Thomas Hörnschemeyer von der Senckenberg-Gesellschaft war so freundlich und hat für die Gesellschaft für Biologische Systematik mehrere Informationsquellen zusammengestellt. Die Umsetzung kontrolliert das Bundesamt für Naturschutz (BfN), das auch Hilfe für Forschende und Sammlungswissenschaftler bereitstellt.
Quelle: BfN
Nobelpreisträger fordern Umdenken bei Grüner Gentechnik
Mit einem offenen Brief wenden sich mehr als 110 Nobelpreisträger an die Organisation Greenpeace und an Regierungen und fordern diese auf, Grüne Gentechnik in der Landwirtschaft zuzulassen. Denn die steigende Weltbevölkerung sei ohne gentechnisch veränderte Pflanzen nicht zu ernähren, zitiert das Magazin Spektrum aus dem Brief. Greenpeace solle vor allem seinen Widerstand gegen den mehr Betacarotin und Provitamin A produzierenden Goldenen Reis aufgeben. Diesen vorzuenthalten sei ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Gentechnisch hergestellte Nahrungsmittel sind sicher, betonen die Nobelpreisträger, wenn nicht sogar sicherer als andere Nahrungsmittel. Die Nobelpreisträger verwahren sich gegen Meinungsmache und Feldzerstörungen.
Quelle: Spektrum
1000 Professuren für den Nachwuchs angestrebt
Aus Sicht der Bundesregierung ist der Mangel an planbaren und transparenten Karrierewegen in der Wissenschaft das aktuell größte Problem des wissenschaftlichen Nachwuchses. Das schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (18/8759) auf die Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (18/8536) im Portal Heute im Bundestag (hib). Ende Mai 2016 hatte die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) von Bund und Ländern unter anderem den Pakt für den Wissenschaftlichen Nachwuchs vereinbart, der die Förderung von bis zu 1.000 Tenure-Track-Professuren an Universitäten in Deutschland vorsieht. Hierfür stellt der Bund eine Milliarde Euro im Zeitraum von 2017 bis 2032 bereit. Der Übergang auf eine dauerhafte Professur erfolgt automatisch, wenn die bei der Berufung auf die Tenure-Track-Professur vereinbarten Leistungen erbracht worden sind und dies in der Tenure-Evaluation festgestellt wird.
Quelle: hib
Exzellenz-Strategie und Innovative Hochschule
Die Bundeskanzlerin und die Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder haben am 16. Juni die Exzellenzstrategie, das Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und die Förderinitiative „Innovative Hochschule“ beschlossen. Damit setzen sie ein Signal, dass Wissenschaft, Forschung und Innovation auf der politischen Agenda von Bund und Ländern ganz oben stehen und für die Zukunftssicherung eine entscheidende Rolle spielen. Vorbereitet wurden die drei Programme, die auf Artikel 91b des Grundgesetzes basieren, durch die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) von Bund und Ländern. Das meldet das BMBF.
Quelle: BMBF
Anbau von Gentechnik-Pflanzen in USA unverändert hoch
Wie das Portal Transgen berichtet, ist der Trend ungebrochen: In den USA setzen die Farmer weiterhin auf gentechnisch veränderte Pflanzen, trotz Kennzeichnung. Die Flächen, auf denen sie Saatgut für gentechnische veränderte Sojabohnen, Mais und Baumwolle ausgebracht haben, sind im diesem Frühjahr wieder gestiegen. Der Anteil gentechnisch veränderter Organismen bei diesen Kulturarten ist nahezu unverändert und liegt weiterhin zwischen 92 und 94 Prozent. Offenbar haben die auch in den USA heftiger werdende kontroverse öffentliche Diskussion und die Forderung nach Kennzeichnung bei den Landwirten nicht dazu geführt, wieder zu konventionellen Sorten zurückzukehren.
Quelle: Transgen
Unis spüren erste Folgen des Brexits
Britische Hochschulen beklagen den Ausschluss aus EU-Projekten. Deutschland und die USA würden Forscher abwerben, Forschungsprojekte werden ohne Briten geplant. Das berichtet der TagesSpiegel über die ersten Folgen des Brexits.
Quelle: Tagesspiegel
Brexit: Was bedeutet das für die Wissenschaft?
Die Entscheidung der Briten, die EU zu verlassen, lässt viele Forschende besorgt zurück. Welche Konsequenzen der "Brexit" für die Forschung haben wird, sei noch unklar, schreiben die Autoren Daniel Cressey und Alison Abbott und stellen beim Spektrum Verlag mögliche Konsequenzen zusammen.
Quelle: Spektrum
Brexit: Tiefer Einschnitt auch für die Hochschulen
„Auch für die Hochschulen stellt der Brexit einen tiefen Einschnitt dar“, sagte der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Prof. Dr. Horst Hippler, heute in Berlin zu dem gestrigen Votum für einen Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union. „Die Konsequenzen treffen die britischen Hochschulen schwer und mit ihnen den gesamten europäischen Hochschul- und Forschungsraum. Wir müssen uns auf eine schwierige Übergangszeit einstellen. Denn es stehen nun umfangreiche Verhandlungen über die Konditionen für die Einbeziehung des Vereinigten Königreichs in europäische Förder- und Austauschprogramme an. Die britische Rektorenkonferenz Universities UK und die HRK hatten sich anlässlich des Treffens ihrer Präsidien erst am 2. Juni vehement gegen einen Brexit ausgesprochen.
Quelle: HRK
EU-Antwort: Abgrenzung von Gewalt gegen Wissenschaftler
Der Präsident des Europaparlaments, Martin Schulz, versichert, sich für den Schutz von Wissenschaftlern vor tätlichen Angriffen und die Bedeutung der Wissenschaft einzusetzen. Dies äußerte er in seinem Antwortschreiben auf die gleichlautende Forderung von 35 Wissenschaftsorganisationen, die sich in einem offenen Brief an ihn gewandt hatten, weil die European Food Safety Authority (EFSA) in Italien angegriffen worden war. Unter den Unterzeichnern waren die federführende European Plant Science Organisation (EPSO), der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO) und die Federation of European Societies of Plant Biology (FESPB) in denen die DBG Mitglied oder mit denen sie assoziiert ist (die DBG berichtete über den Brief im Juli 2016).
Quelle: EPSO (pdf)
Brexit: "Ganz schön uncool"
Wie die Deutsche Universitätszeitung (DUZ) berichtet, bemüht sich der britische Wissenschaftssektor nach dem Brexit-Votum offiziell um Schadensbegrenzung. Er proklamiere „business as usual“. Das Magazin konstatiert jedoch bleibende Verunsicherung, die durch die Attacken von Forscherkollegen aus der EU sogar noch angefeuert werde.
Quelle: DUZ
UN Scientific Advisory Board empfiehlt UN-Generalsekretär mehr wissenschaftsbasierte Politikberatung
Der Wissenschaftliche Beirat des UN-Generalsekretärs Ban Ki-moon (UN Scientific Advisory Board, UNSAB) hat einen Arbeitsbericht vorgelegt. Das Dokument wurde dem UN-Generalsekretär gestern am Hauptsitz der Vereinten Nationen in New York übergeben. Darin empfiehlt das Gremium, die wissenschaftsbasierte Politikberatung noch stärker in den Vereinten Nationen zu verankern. An dem Treffen nahmen auch der Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Prof. Dr. Jörg Hacker, und die Vorsitzende des UNSAB, UNESCO-Generaldirektorin Irina Bukova, teil. Jörg Hacker ist ad personam Mitglied des international besetzten Gremiums, dem insgesamt 26 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen angehören.
Quelle: Leopoldina
Brexit: Gemeinsames Statement des VBIO mit der britischen Royal Society of Biology
Bei ihrem jährlichen Treffen haben der Präsident des Verbandes Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO), Prof. Dr. Bernd Müller-Röber, und der Generalsekretär der britischen Royal Society of Biology (RSB), Mark Downs, das weitere Zusammenwirken beider Länder in den Biowissenschaften erörtert. Neben Überlegungen zu bilateralen Kooperationsmöglichkeiten stand – wenig überraschend – das britische Votum, die EU zu verlassen, im Mittelpunkt der Diskussion. Müller-Röber und Downs stimmten einhellig darin überein, dass die Zusammenarbeit in der Forschung und bei Innovationen wichtig sei. In einem gemeinsamen Statement erklärten sie, wie die Zusammenarbeit der Zukunft aussehen könnte und welche Voraussetzungen dazu nötig werden. Sie fordern deshalb:
- neue Wissenschaftsabkommen
- den Zugang zu Finanzmitteln
- den weiteren Austausch und die Mobilität von Studierenden und Wissenschaftlern
- vergleichbare rechtliche Standards.
Quelle: VBIO
Helmholtz: Digitale Forschungsdaten offen zugänglich machen
Die Helmholtz-Gemeinschaft legt ein Positionspapier zum Umgang mit Forschungsdaten vor. Darüber hinaus fördert sie mit der Helmholtz Data Federation (HDF) die Entwicklung einer international vernetzten Forschungsdateninfrastruktur und tritt der internationalen Initiative Research Data Alliance (RDA) bei. Der offene Zugang zu Forschungsdaten eröffnet der Wissenschaft ein großes Potenzial. Die Vernetzung digitaler Datensammlungen ermöglicht neue Ansätze zur Beantwortung drängender Forschungsfragen. Um den „Datenschatz“ nutzen zu können, sind verlässliche und vertrauenswürdige Informationsinfrastrukturen für die längerfristige Speicherung und den Austausch der stetig wachsenden Datenmengen notwendig.
Quelle: Helmholtz
Nobelpreisträger: EU-Politiker ignorieren „politisch unbequeme“ GVO-Forschung
EU-Politiker würden zwar die Forschung an gentechnisch veränderten Organismen (GVO) begrüßen. Anschließend würden sie aber deren Ergebnisse übergehen, falls ihnen diese zu unbequem seinen, rüffelt der Nobelpreisträger Rich Roberts die Volksvertreter in einem Interview mit dem Portal Euractive.
Quelle: Euractive.de
Entfristungsoffensive an Hochschulen gefordert
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat Bund und Länder aufgefordert, mit einer "Entfristungsoffensive" für bundesweit 50.000 zusätzliche Dauerstellen an den Hochschulen zu sorgen. Das ist eine der zentralen Forderungen der "Wittenberger Erklärung", die die Bildungsgewerkschaft während der 9. GEW-Wissenschaftskonferenz in Lutherstadt Wittenberg vorgelegt hat. Mit dem Titel "Geld her oder wir schließen" spricht sie sich für folgende Punkte aus:
- Bildungs- und Wissenschaftsfinanzierung aus einem Guss
- Ausbau der Grundfinanzierung der Hochschulen
- Dauerstellen für Daueraufgaben – für eine Entfristungsoffensive
- Bessere Studienbedingungen für eine inklusive Hochschule
- Reform der Studienfinanzierung
Details in der Pressemitteilung der GEW und in der Wittenberger Erklärung (pdf)
Nobelpreisträgerin: „Biolandbau mit Gentech-Pflanzen“
Im Tagesspiegel plädiert Nobelpreisträgerin Professorin Christiane Nüsslein-Volhard dafür die Nahrungsmittelproduktion endlich in Einklang mit dem Umweltschutz zu bringen. Um die wachsende Menschheit zu ernähren fordert sie einen Mix aus Biolandbau und Gentechnik in der Landwirtschaft.
Quelle: Tagesspiegel
Bündnis für Green Economy braucht Impulse aus der Forschung
Der Innovations- und Technologiestandort Deutschland soll durch nachhaltiges Wirtschaften gestärkt werden. Entsprechende Empfehlungen, wie dies künftig besser gelingen kann, wurden heute in Berlin vorgestellt. Im Mittelpunkt stehen dabei die Bereiche Produktion, Konsum und Finanzwirtschaft. Diese sollen durch gemeinsames Handeln von Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft künftig noch mehr auf Nachhaltigkeit ausgerichtet werden. Wie Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung, laut Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sagte: "Nachhaltigkeit steht nicht im Widerspruch zu Wirtschaftswachstum, sondern kann ein Wettbewerbsvorteil für Deutschland sein. Dafür brauchen wir starke Impulse aus der Forschung und ein breites Bündnis für die Green Economy." Noch in diesem Jahr werde eine neue Wissenschaftsplattform starten, die mehr nachhaltige Innovationen durch engere Zusammenarbeit ermöglichen soll. Wanka weiter: "Diese Plattform hilft, neue Allianzen zu knüpfen und neue Partner für nachhaltiges Wirtschaften zu finden."
Quelle: BMBF
Kabinett regelt Verbot von gv-Mais neu
Wie der Deutschlandfunk meldet, hat die Bundesregierung trotz erheblicher Bedenken von Umweltschützern das Anbauverbot für gentechnisch veränderte Pflanzen auf den Weg gebracht. Der Gesetzentwurf sieht eine Aufteilung der Verantwortung zwischen Bund und Ländern vor. Kritiker befürchten einen "Flickenteppich" von Ausnahmen, berichtet der Sender.
Quelle: Deutschlandfunk
FAQ zum neuen Gentechnikgesetz
Unter dem Titel „Kommt jetzt doch Genmais auf die Teller?“ hat die Zeit in ihrem Online-Magazin die wichtigsten Fragen und Antworten zum neuen Gentechnikgesetz des Kabinetts zusammengestellt. Das neue Gesetz sieht ein flächendeckendes Anbauverbot in Deutschland vor, Kritiker fürchten Ausnahmen.
Quelle: Zeit-online
Gentechnik: „Die Natur ist alles andere als gut“
Der Tagesanzeiger interviewte den emeritierten ETH-Professor Ingo Potrykus, der den Goldenen Reis schuf. 120 Nobelpreisträger wollen seinen mit Vitamin A angereicherten Reis zum Durchbruch verhelfen (die DBG berichtete am 30. Juni 2016). Gentechnik werde verteufelt, kommentiert der emeritierte Schweizer Professor, und Bio werde verklärt.
Quelle: Tagesanzeiger
Vor- und Nachteile neuer Gen-Verfahren
Neue Gentechnikverfahren werden in allen Bereichen der molekularbiologischen Forschung von großer Bedeutung sein, weil neue Möglichkeiten zum Beispiel für die Aufklärung von Genfunktionen, für die mikrobielle Biotechnologie oder für die Pflanzenzüchtung und Tierzucht eröffnet werden. Das geht aus einer Antwort der deutschen Bundesregierung (18/10301) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zum Umgang mit neuen Gentechnikverfahren (18/10138) hervor. Als neue Gentechnikverfahren oder neue Gentechnologien bezeichnen die Grünen das Genome Editing-Verfahren, zu denen unter anderem CRISPR/cas9, ODM, TALEN und ZFN zählen. Des Weiteren werden Cisgenesis und Intragenesis, Grafting, Agroinfiltration, RNA-dependent DNA methylation (RdDM) und Reverse Breeding dazu gerechnet. Das meldet die Pressestelle des Bundestages.
Quelle: Bundestag
HRK fordert europäische Bildungs-, Forschungs- und Innovationsgemeinschaft
„Die aktuelle Krise der Europäischen Union erfordert ein neues politisches Denken und Handeln", sagt der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Prof. Dr. Horst Hippler. „Europa sucht nach Stützen für den brüchig gewordenen Einigungsprozess. Es muss sich den gewaltigen Herausforderungen stellen, die nicht nur im Bereich der Wirtschaft und der Forschung und Innovation, sondern gerade auch im Bereich der Bildung und Kultur unübersehbar sind. Das zeigen die politischen Spannungen in Europa in Bezug auf den Zustrom von Flüchtlingen, der Aufstieg populistischer Parteien und der Brexit.
Quelle: HRK
Neuorientierung der Forschungsförderung für synthetische Biologie gefordert
Um die Chancen der synthetischen Biologie für den Standort Deutschland zu nutzen, soll sich die Forschungsförderung auf die breite Entwicklung neuer molekularbiologischer Bausteine und Methoden konzentrieren. Die Nutzung dieser Werkzeuge für innovative Produkte und Dienstleistungen soll nachgeschaltet sein – das fordern die Mitglieder der DECHEMA-Fachgruppe Systembiologie und Synthetische Biologie in ihrem neuen Positionspapier „Innovationsmotor Synthetische Biologie“. Wie werden aus Forschungsergebnissen in der synthetischen Biologie praktische Anwendungen? Indem man den Forschern möglichst große Freiheit für die Entwicklung von neuen Forschungswerkzeugen aus der Grundlagenforschung lässt. In der einseitigen Anwendungsorientierung der Forschungsförderung sehen die Wissenschaftler eine Hürde, die die volle Nutzung der Potenziale der synthetischen Biologie behindert. Sie rufen die Fördermittelgeber daher dazu auf, themenoffene Ausschreibungen, Graduiertenschulen und Maßnahmen zum erleichterten Austausch von Doktoranden zwischen Hochschule und Unternehmen zu unterstützen.
Quelle: Dechema
Umweltministerium will engen Rahmen für neue Gentechniken
Das Umweltministerium sieht neue gentechnische Methoden wie etwa CRISPR/Cas9 in der Landwirtschaft skeptisch und pocht auf strenge Zulassungsprüfungen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Quelle: Reuters
Biodiversität offensiv verteidigen
Um eine Trendwende beim ungebremsten Verlust der biologischen Vielfalt zu bewirken, müssen die globalen Naturschutzziele von den zuständigen Politikressorts übernommen werden. Einen Anfang soll eine gemeinsame Erklärung der höchsten Staatenvertreter am 3.12. noch im Vorfeld der UN-Vertragstaatenkonferenz zur biologischen Vielfalt machen. In Deutschland geht das Umweltministerium in die "Naturschutzoffensive". Wie man sich die Überzeugungsarbeit in der Bundespolitik vorstellt, erklärt Dr. Elsa Nickel, Abteilungsleiterin „Naturschutz und nachhaltige Naturnutzung“ des BMUB im Interview des Netzwerk-Forums zur Biodiversitätsforschung (Ne-Fo). Woran dies bisher scheiterte und was helfen würde, erklärt Politologe Dr. Norman Laws von der Leuphana Universität Lüneburg. Wie Sebastian Tilch von NeFo kommentiert würde ein Machtwort der Kanzlerin auch hier helfen.
Quelle: NeFo
Gentechnikgesetz: Änderungsentwurf im Bundestag
Damit der Anbau von gentechnisch veränderten Nutzpflanzen in Deutschland verboten werden kann, legt die Bundesregierung nun einen Entwurf zur Änderung des Gentechnikgesetzes vor. Hiermit soll insbesondere die Ausnahmeregelung „Opt-out“ gesetzlich verankert werden. Aber auch im Hinblick auf den Forschungszweig der Synthetischen Biologie sind Änderungen vorgesehen. Nun beschäftigt sich der Bundestag mit dem Entwurf, meldet das Portal Biotechnologie. Am morgigen Freitag wird der Änderungsentwurf in den Bundestagsausschüssen und am 16. Dezember im Bundesrat diskutiert werden.
Quelle: Biotechnologie.de
Elseviers Angebot widerspricht Open Access und fairen Preisen
Nach mehrmonatigen intensiven Verhandlungen hat der Verlag Elsevier der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen ein erstes Angebot für eine bundesweite Lizenz für den Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen vorgelegt. Das Angebot entspricht nach Überzeugung der Allianz nicht den Prinzipien von Open Access und einer fairen Preisgestaltung. Das melden die Organisationen in einer gemeinsamen Erklärung heute, abzurufen bei der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina.
Quelle: Leoplodina (pdf-Datei)
UN-Konvention zur biologischen Vielfalt sucht Definition für Synthetische Biologie
Was ist eigentlich Synthetische Biologie? Ein wirklich neues Phänomen oder lediglich eine technische Weiterentwicklung? Die Frage sollte auf der diesjährigen UN-Vertragsstaatenkonferenz zu biologischen Vielfalt CBD in Cancun beantwortet werden. Denn sonst entsteht ein Kontrollvakuum mit großen Risiken, befürchtet Dr. Ricarda Steinbrecher, Molekulargenetikerin und Entwicklungsbiologin. Das Vakuum würde Ökosysteme und die Lebenssituation vieler Menschen in Entwicklungsländern betreffen, meldet das Netzwerk-Forum zur Biodiversitätsforschung (Ne-Fo) in einer Pressemitteilung über ihr Interview mit der Biologin.
Quelle: NeFo
Gesetz zu GVO-Verbot vorgelegt
Der Anbau von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) soll in Deutschland verboten werden können. Die Bundesregierung legt dazu einen Entwurf zur Änderung des Gentechnikgesetzes (18/10459) vor, der die rechtssichere Grundlage für die sogenannte "Opt-out"-Regelung schaffen soll. Mit "Opt-out" ist eine Ausnahmeregelung für die EU-Mitgliedstaaten gemeint, nationale Anbauverbote oder Beschränkungen für GVO, die in der EU zugelassen sind, beschließen zu dürfen. Jeder Mitgliedsstaat soll dadurch selbst über den GVO-Anbau in seinem Hoheitsgebiet entscheiden. Die Änderung des Gentechnikgesetzes erfolgt auf Basis der Richtlinie (EU) 2015/412 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 11. März 2015 zur Änderung der Richtlinie 2001/18/EG.
Quelle: Bundestag
Schweiz will Gentech-Moratorium um vier Jahre verlängern
Der Schweizer Nationalrat will Gentech-Moratorium um vier Jahre verlängern, meldet die Neue Züricher Zeitung (NZZ). Damit folge er dem Bundesrat, der das Verbot bis 2021 weiterführen will, wodurch der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen in der Schweiz weiterhin verboten bleibe. Ausnahmen gibt es für Forschungszwecke, um die Forschenden nicht ins Ausland zu vertreiben.
Quelle: NZZ
Genehmigung von gv-Sojabohnen war rechtens
Der Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH) hat heute entschieden, dass die im Jahr 2014 erteilte Erlaubnis der EU-Kommission, Futter- und Lebensmittel zu vertreiben, die gentechnisch veränderte (gv) Soja enthalten, nicht gegen EU-Recht verstößt. Die Luxemburger Richter wiesen damit eine Klage als unbegründet zurück. Deren Klägern sei es nicht gelungen, Zweifel an dieser Feststellung zu wecken.
Quelle: Europäischer Gerichtshof (pdf-Datei)
EU-Richter entscheiden über die Zukunft des Genome Editings
Immer deutlicher zeichnet sich ab, was mit den neuen Verfahren der Genom Editierung möglich werden könnte, so auch in der Pflanzenforschung. Doch Europa blockiert sich selbst. Sind editierte Pflanzen und Tiere als „gentechnisch verändert“ einzustufen oder gleichen sie eher „natürlichen“ Mutationen? Seit Jahren zögere die EU-Kommission, sich in dieser Frage festzulegen, berichtet das Portal Transgen. Die rechtliche Unsicherheit lähmt die Forschung in Europa. Nun werden wohl die Juristen des Europäischen Gerichtshofs entscheiden.
Quelle: Transgen
Impuls: Innovationspotenziale der Biotechnologie
In ihrer heute erschienenen Impuls-Broschüre „Innovationspotenziale der Biotechnologie“ greift acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften die hohe Innovationsdynamik in der Biotechnologie auf. Diese schlägt sich in Wissenschaft, Wirtschaft und zunehmend auch in der politischen Debatte nieder. Die Publikation zeigt Chancen der Biotechnologie zur Stiftung eines gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Nutzens auf und analysiert Herausforderungen und Risiken, die dabei bedacht werden müssen. Wissenschaftliche Durchbrüche wie die rasante Leistungssteigerung der Genom-Sequenzierung oder neue Werkzeuge wie die CRISPR/Cas-Methode zur Genom-Editierung eröffnen neue Einsatzgebiete und Anwendungsmöglichkeiten. Als eine Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts kann die Biotechnologie nicht nur zu schonenderen und zugleich effektiveren Therapien der individualisierten Medizin beitragen, sondern auch zur Optimierung von industriellen Prozessen und zur Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel. Auf Seite 6 sind die Kernaussagen zusammengefasst.
Quelle: acatech
Experten kritisieren Änderung des Gentechnikgesetzes
Der Entwurf zur geplanten Änderung des Gentechnikgesetzes durch die Bundesregierung (18/10459) stößt bei Experten auf Kritik. In einer Anhörung des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft des Bundestages bemängelten die Sachverständigen, dass der Entwurf zu kompliziert sei. Über die Debatte berichtet der Deutsche Bundestag. Siehe auch Gesetzentwurf im Wortlaut (pdf).
Quelle: Deutscher Bundestag
Kommentar: Pflanzen aus neuen Zuchtmethoden erlauben
Schon bald könnte es virenresistente Gurken geben, dauerfrische Äpfel und Gewächse, die dem Klimawandel trotzen. Doch viele Menschen misstrauen jeder technischen Manipulation am Erbgut. Die Autorin Kathrin Zinkant mahnt in der Süddeutschen Zeitung die Grüne Gentechnik nicht pauschal zu verhindern, weil dann genau das geschehen würde, was Umweltverbände und Grüne Parteien mit ihrer Forderung zu verhindern wünschen. Die gedruckte Ausgabe der Zeitung illustriert auf einer Doppelseite zudem die sechs wichtigsten Methoden der modernen Pflanzenzüchtung: vom Smart Breeding über die Oligonukleotid-gesteuerte Mutagenese bis hin zur präzisen Genscheren, damit sich die Leser die einzelnen Methoden besser vorstellen können.
Quelle: Süddeutsche Zeitung
Alles Gentechnik, alles verbieten?
Über die neuen Zwischentöne in der grünen Debatte um CRISPR und Genome Editing berichtet das Portal Transgen: Gentechnik-Pflanzen verbieten – sei für die Grüne Partei und die Umweltbewegung ein Dogma. Auch neue Genome Editing-Verfahren wie etwa CRISPR wurden über viele Jahre als gefährlich und unerwünscht gebrandmarkten und der Gentechnik zugerechnet. Doch ganz so festgefügt wie es oft den Anschein hat, sei das grüne Lager nicht. Wissenschaftler, pragmatische Öko-Bauern und sogar Greenpeace wüssten, dass eine moderne Pflanzenzüchtung der Schlüssel ist, den Ressourcenverbrauch der Landwirtschaft zu senken. Eine pauschale Ablehnung der neuen Verfahren würden sie nicht teilen.
Quelle: Transgen.de
Politischer Streit: Was ist Grüne Gentechnik?
Müsste die Genschere CRISPR-Cas überhaupt als "Gentechnik" betrachtet werden? Oder ist sie eine klassische Pflanzenzüchtungdform im Zeitraffermodus? Wie die Pflanzenzucht der Zukunft aussehen sollte, darüber streiten die Pflanzenzüchterin Stephanie Franck und der Grünen-Bundestagsabgeordnete Harald Ebner in der Wochenzeitung "die Zeit".
Quelle: Zeit
Ausbau der taxonomischen Forschung gefordert
Um die Biodiversität zu schützen soll die taxonomische Forschung in Deutschland ausgebaut werden. Das fordern die Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und SPD in einem Antrag (18/10971), der am Donnerstagabend erstmals durch den Bundestag beraten werden soll. Darin heißt es, die Grundlage der Erforschung und letztlich auch des Schutzes der biologischen Vielfalt sei die Kenntnis der Arten. Die Taxonomie sei heute mehr als nur die Grundlage des Artenschutzes. "Die Taxonomie ist die grundlegende Wissenschaft für weite Bereiche der Lebenswissenschaften, von der Biodiversitätsforschung über die Wirkstoffforschung bis zur Infektionsmedizin", schreiben Unions- und SPD-Fraktion. Das wird auf der Website Heute im Bundestag (hib) berichtet.
Quelle: hib
Gentechnikgesetz enttäuscht Bundesrat
Der Bundesrat zeigt sich über den von der Bundesregierung Deutschlands vorgelegten Vorschlag zur Umsetzung von Anbauverboten für gentechnisch veränderte Pflanzen (GVO) enttäuscht. In einer Unterrichtung der Länderkammer (18/10982) wird der Entwurf der Bundesregierung zur Änderung des Gentechnikgesetzes (18/10459) als zu kompliziert kritisiert. Die Vorlage entspreche nicht der gefundenen Kompromisslinie zu Umsetzung der sogenannten Opt-out-Richtlinie (EU) 2015/412 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 11. März 2015 zur Änderung der Richtlinie 2001/18/EG. Das wird auf der Website Heute im Bundestag (hib) berichtet.
Quelle: hib
Die Wut der US-Wissenschaftler
Wie der Journalist Sebastian Herrmann im Wissenschaftsteil der Wochenendausgabe der Süddeutschen berichtet, planen amerikanische Forschende am 22. April einen Protestmarsch zum Weißen Haus. Sie wollen sich für die Freiheit der Forschung, die Bedeutung unabhängiger Forschungsergebnisse und die Anerkennung von Fakten stark machen. Denn der neue Präsident Trump hat Mitarbeitern der Umweltschutzbehörde EPA untersagt, eigene Pressemitteilungen herauszugeben. Außerdem sollen sie sich Publikationen vor einer Veröffentlichung genehmigen lassen. Herrmann erinnert daran, dass schon einmal Forscher in Scharen ihr Land verlassen haben, wo einer die Freiheit der Forschung massiv eingeschränkt hatte.
Quelle: Süddeutsche
VBIO kommentiert Gesetzentwurf des BMUB zu Invasiven Arten
Der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO) hat im Rahmen der Verbändeanhörung eine Stellungnahme zum „Entwurf eines Gesetzes zur Durchführung der Verordnung EU 1143/2014 über die Prävention und das Management der Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten“ vorgelegt. Aus fachlicher Sicht kritisiert der Dachverband die Liste des Bundesumweltministeriums (BMUB), die das zentrale Regelungsinstrument der Verordnung sein soll. Er fordert bei Bedarf mehr personelle bzw. finanzielle Ressourcen und wünscht sich, dass im Abwägungsfall der Schutz von Gesundheit, Umwelt und anderen Arten Priorität gegenüber dem Kostenargument haben wird.
Quelle: VBIO
Wissenschaftsorganisationen appellieren US-Einreiseverbot zurückzunehmen
Mit einer Stellungnahme haben die deutschen Wissenschaftsorganisationen auf das "immigration"-Dekret von US-Präsident Donald Trump reagiert. Sie stellen klar: Wissenschaftliche Erkenntnisse können nur in einem offenen, freien und internationalen Diskurs gewonnen werden. Hierfür ist der persönliche Austausch über akademische Disziplinen, Nationen und Kulturen hinweg notwendig. Das vom US-Präsidenten am vergangenen Freitag erlassene Dekret ist eine pauschale Benachteiligung von Menschen aufgrund ihrer Herkunft und damit ein Angriff auch auf die Grundwerte der Wissenschaft. Deutsche Wissenschaftsorganisationen sehen daher das Präsidialdekret mit größter Besorgnis, wie die Organisationen in einer gemeinsamen Pressemitteilung erklärten. Unterzeichnende waren: Alexander von Humboldt-Stiftung, Deutsche Forschungsgemeinschaft, Hochschulrektorenkonferenz, Leibniz-Gemeinschaft, Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften, Deutscher Akademischer Austauschdienst, Helmholtz-Gemeinschaft, Max-Planck-Gesellschaft und Wissenschaftsrat.
Quelle: Helmholtz
Gentechnik: Die Wissenschaft wird mit Füßen getreten
Formal regelt die neue "Opt-out-Richtlinie 2015/412/EG" der EU die Freisetzung gentechnisch veränderter (gv) Pflanzen. Praktisch jedoch werde mit deren Inkraftsetzung der Ausstieg aus der Gentechnik vorbereitet. Und die Wissenschaft komme so gut wie gar nicht vor, kommentiert Klaus-Dieter Jany in der aktuellen Ausgabe des Laborjournals. Er befürchtet einen Ausstieg aus der Wissenschaft.
Quelle: Laborjournal
Forscher, auf die Barrikaden!
Seit Trump gibt es zum politischen Aufstand der Wissenschaft keine Alternative, kommentiert Kathrin Zinkant in der Süddeutschen Zeitung. Viel zu lange haben sich Gelehrte und Professoren in ihrer akademischen Blase versteckt, leitet sie ihren Artikel ein, in dem sie das Vorhaben des Genetikers Michael Eisen berschreibt, der einen Lehrstuhl an der University of California in Berkeley innehat und nun für den US-Senat kandidieren will. Sie erwähnt darin auch den ScienceMarch.
Quelle: Süddeutsche
Nur qualitativ hochwertige Lebensmittel und Gemeinwohlleistungen fördern
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hat Anfang Januar ein neues Modell für Agrarsubventionen der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU ab 2020 vorgestellt. Es geht aus einem Forschungs- und Entwicklungsvorhaben mit dem Titel „Zukunftsfähige Agrarpolitik – Natur erhalten, Umwelt sichern“ (ZANEXUS) hervor und schlägt ein Punktesystem für verschiedene naturunterstützende Agrarmaßnahmen vor, die nicht vom Markt honoriert werden. Beteiligt war auch der Agrarökologe Prof. Dr. Volkmar Wolters von der Uni Gießen. Im Interview des Netzwerk-Forums zur Biodiversitätsforschung (NeFo) beschreibt er, welche Biodiversität der Politikansatz fördern möchte, welche Stärken das Fördermodell hat und wieso er eine hohe Akzeptanz unter den Landwirten erwartet.
Quelle: Ne-Fo
Experten diskutieren über genom-editierte Pflanzen
Die auch als Genomchirurgie bezeichnete Weiterentwicklung molekulargenetischer Methoden hat eine Debatte ausgelöst, was in der Pflanzenzucht als „gentechnisch veränderter Organismus“ bezeichnet und entsprechend reguliert werden muss und was nicht. In einer heute gemeinsam von der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, dem Deutschen Ethikrat und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in Berlin ausgerichteten Diskussionsveranstaltung wird das Thema von Experten aus Wissenschaft und Politik behandelt. Die zentrale Frage ist, ob die Gentechnik-Definition im Gentechnikgesetz vor diesem Hintergrund grundlegend überarbeitet werden muss. Die Leopoldina liefert in der gemeinsamen Pressemitteilung der drei Organisationen vorab kurze Statements der Beteiligten.
- Ausführliche Statements der Experten lieferte das wie eine Nachrichtenagentur arbeitende Science Media Center Germany (s.u.).
- Statement der Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (s.u.)
- Das Portal Bioökonomie lieftert eine Zusammenfassung.
- Auch das Portal Transgen berichtet.
Quelle: Leopoldina beim idw
Experten-Statements zur Gentechnik-Diskussion
Anlässlich der Diskussionsveranstaltung „Brauchen wir eine neue Gentechnik-Definition“ veröffentlichen die Nachrichtenagentur für Wissenschaftsthemen Science Media Center Germany (SMC) und die Initiatoren der o.g. Veranstaltung die Statements von Referenten des Symposiums und weiteren Experten des Fachgebebietes. Die Experten antworten auf die Frage: Welche Gründe sprechen für oder gegen eine neue Definition und Regelung der Grünen Gentechnik? Wie sollte gegebenenfalls die zukünftige Definition lauten und warum?
Die Experten (in alphabetischer Reihenfolge):
- Prof. Dr. Detlef Bartsch (Leiter der Abteilung Gentechnik im Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit)
- Prof. Dr. Katja Becker (Biochemikerin und Molekularbiologin, Universität Gießen, Vizepräsidentin der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG, Mitglied der Leopoldina)
- Dr. Margret Engelhard (Leiterin des Fachgebietes Bewertung gentechnisch-veränderter Organismen/Gentechnikgesetz am Bundesamt für Naturschutz)
- Jens Kahrmann (Stabsstelle Juristische Angelegenheiten der Gentechnik im Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit)
- Prof. Dr. phil. habil. Dr. theol. Bernhard Irrgang (LAAS; Institut für Philosophie, Professur für Technikphilosophie; TU Dresden)
- Prof. Dr. Urs Niggli (Agrarwissenschaftler, Direktor des Forschungsinstituts für Biologischen Landbau, FiBL)
- Prof. Dr. Matin Qaim (Professor für Agrarökonomie, Universität Göttingen)
- Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Stroebe, PhD (Professor der Sozialpsychologie, Universität Groningen, Niederlande, Mitglied der Leopoldina)
- Prof. Dr. Dr. h.c. Detlef Weigel (Pflanzengenetiker und Evolutionsbiologe, Direktor am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie, Tübingen, Mitglied der Leopoldina)
Quelle: Leopoldina (pdf-Datei)
Bundesforschungsministerin Wanka zur neuen Pflanzenzucht
"Die Landwirtschaft steht weltweit vor immer größeren Herausforderungen, die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren. Wir brauchen nicht nur höhere Erträge, sondern vor allem auch robuste Pflanzen, die auch auf kargen, trockenen und versalzten Böden wachsen und trotzdem eine sichere Ernte liefern. Einen entscheidenden Beitrag dazu können neue Züchtungstechniken leisten“, so beginnt das Statement von Bundesforschungsministerin Johanna Wanka, das das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) anlässlich der heute stattfindenden Diskussion über die neuen Genom-Editierungs-Techniken in einer Pressemitteilung mitteilt.
Quelle: BMBF
Wissenschaftsfreundliches Urheberrecht für Deutschland unverzichtbar
Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen begrüßt die vom Bundesjustizministerium aktuell initiierten Veränderungen des geltenden Urheberrechts nachdrücklich. Die Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind davon überzeugt, dass die fraglose Anerkennung und Vergütung der Nutzung geistiger Werke heute eingebettet sein muss in ein Urheberrecht, das einer internationalen, offenen und digitalisierten Lehr- und Forschungskultur an Hochschulen und Forschungseinrichtungen weltweit entspricht. Das meldet die Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, eine der unterzeichnenden Organisationen.
Quelle: Helmholtz
HRK und dbv begrüßen Entwurf zur Urheberrechts- Reform
Der aktuell diskutierte Referentenentwurf des Bundesministeriums für Justiz und Verbraucherschutz zur Reform des Urheberrechts wird von der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und dem Deutschen Bibliotheksverband e.V. (dbv) nachdrücklich begrüßt. Die darin vorgesehenen wissenschaftsfreundlichen Änderungen sind die richtige Antwort auf die zunehmende Digitalisierung von Forschung, Lehre und den Methoden des Lebenslangen Lernens und den sich daraus ergebenden innovative Nutzungsmöglichkeiten und neuen technischen Bedingungen.
Quelle: HRK
Grüne Gentechnik: Gut, besser, natürlich?
In der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) fragt sich die Redakteurin Sonja Kastilan wie man die neue Methoden der Züchtung kontrollieren will, wenn sich Unterschiede in den Pflanzen gar nicht mehr identifizieren lassen? Sie berichtet darin über alte und neue Züchtungsformen in der Pflanzenforschung und die Veranstaltung „Brauchen wir eine neue Gentechnik-Definition?“.
Quelle: FAS
Neue Regeln zum Schutz vor invasiven Arten beschlossen
Die Bundesregierung hat heute neue Regeln zum Schutz der Artenvielfalt vor invasiven Arten auf den Weg gebracht, meldet das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB). Das Kabinett beschloss ein entsprechendes Durchführungsgesetz zur EU-Verordnung über invasive gebietsfremde Arten. Die absichtliche Einfuhr und das unbeabsichtigte Einschleppen von Arten in Regionen außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes gehören zu den größten Gefahren für die biologische Vielfalt weltweit. Einige Neuankömmlinge können "invasiv" werden und dann ganze Ökosysteme, Biotope oder Arten schädigen, wenn sie sich etwa massenhaft vermehren und natürlich vorkommende Arten verdrängen. Auch in Deutschland können einige invasive Arten ernsthafte nachteilige Folgen für Natur, Mensch und Wirtschaft haben. Der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO) hatte den Gesetzentwurf des BMUB zu Invasiven Arten Ende Januar kommentiert, thematisiert das Positive und benennt Schwachstellen.
Quelle: BMUB
USA: Lebensmittelkonzerne meiden Gentechnik-Rüben
Die Zuckerrüben-Anbauer in den USA geraten zunehmend unter Druck, berichtet das Portal Transgen. Immer mehr große Lebensmittelunternehmen wollen für ihre Produkte keinen Zucker mehr aus gentechnisch veränderten Zuckerrüben. Sie reagieren damit auf die steigende Nachfrage nach „nicht-GVO“-Produkten. Da nahezu alle der in den USA angebauten Zuckerrüben gentechnisch verändert sind, steigt die Nachfrage nach Zuckerrohr.
Quelle. Transgen
"Es ist niemals die Technologie, die gut oder schlecht ist"
Im Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) erklärt der Pflanzenmolekularbiologe Bruno Studer von der ETH Zürich, den Unterschied zwischen Pflanzen, die in der Schweiz unter die GVO-Regelung fallen und welche Pflanzen nicht. Er mahnt bei neuen Züchtungen zu bedenken, "Es ist egal, wie ich eine neue Eigenschaft erreiche – die Eigenschaft sollte einer Risikoprüfung unterzogen werden, nicht die verwendete Technik." Quelle: SRF
Genomchirurgie an Nutzpflanzen
Im Radiointerview im Deutschlandfunk beschreibt der australische Forscher Armin Scheben, dass man mit den neuen gentechnischen Methoden wie CRISPR/Cas keine unabwägbaren Risiken eingehe und dass diese Technik nicht mehr Risiken berge, als die herkömmliche Züchtung von Nutzpflanzen mittels Chemikalien und radioaktiver Bestrahlung. Um dem Klimawandel und der wachsenden Weltbevölkerung zu begegnen brauche man neue Nutzpflanzen.
Quelle: Deutschlandfunk
ASPB: Wie sich Pflanzenforscher für Wissenschaft einsetzen können
Auch die American Society of Plant Biologists (ASPB) überlegt, wie sie sich für den March for Science engagiert, für den sich auch die DBG einsetzt. Noch wird aber in der ASPB darüber diskutiert, sich am 22. April 2017 den weltweit stattfindenden Demonstrationen für die Wissenschaft als Organisation anzuschließen, wie deren Präsidentin Sally Mackenzie schreibt. Wie auch immer die Diskussion ausgehen wird, sie fordert ihre Mitglieder auf, sich an allen Stellen für die Wissenschaft stark zu machen und auf Regierungsmitglieder und Laien zuzugehen.
Quelle: ASPB Presidents Letter
Wissenschaft darf sich nicht auf Fakten reduzieren
Nur ein umfassendes Wissenschaftsverständnis könne die Antwort auf den aktuellen Populismus sein, meint Kolumnist Uwe Schneidewind in Merton, dem Digitalmagazin des Stifterverbandes für Bildung, Wissenschaft und Innovation. Wissenschaft sei in einer erweiterten Rolle gefragt: Sie muss sich mit der Kraft guter Argumente in gesellschaftliche Prozesse einbringen. Es gelte, die Orientierungsfunktion von Wissenschaft neu zu verstehen, statt lediglich nach einer verbesserten Wissenschaftskommunikation zu rufen.
Quelle: Merton
Was die Genom-Editierung ermöglicht
Die Berliner Morgenpost berichtet ausführlich über den Artikel zweier australischer Forscher im Science-Magazin. Sie diskutieren, inwiefern mit den neuen Methoden des Genome Editing erzeugte Pflanzen dazu beitragen können, Lebensmittelknappheit zu überwinden und auf den Klimawandel zu reagieren. Zur Einordnung ihres Artikels mit der Überschrift „Können Superpflanzen den Hunger besiegen?“ befragten die Berliner auch den Agrarökonomen Matin Qaim von der Universität Göttingen.
Quelle: Berliner Morgenpost
Bundestag: Taxonomische Forschung stärken
Die Regierungsparteien legen einen Antrag zur Förderung der taxonomischen Forschung vor. Denn "der Schutz der biologischen Vielfalt auf unserem Planeten ist eine große und schwierige Zukunftsaufgabe." Die genetische Vielfalt, wie auch die Vielfalt an Ökosystemen und Lebensräumen seien ein großer Schatz, den man schützen müsse, sagte eine Vertreterin der CDU/CSU-Fraktion am Mittwoch im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung bei der Vorstellung eines Antrags ihrer Fraktion und der SPD-Fraktion zum Schutz der Biodiversität (18/10971). Ein großes Problem in der Taxonomie stellt die schiere Anzahl der zu bestimmenden Spezies dar. So geht die Zahl der noch nicht taxonomisch beschriebenen Organismen in die Millionen.
Quelle: Bundestag
EASAC empfiehlt evidenzbasierte Entscheidungen zum Genome Editing
Der Zusammenschluss der nationalen Wissenschaftsakademien von Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (European Academies' Science Advisory Council, EASAC) empfiehlt den Politikern Europas, alle Entscheidungen über die neuen Genom-Editierungs-Techniken nur evidenzbasiert zu treffen. Der Report “Genome Editing: Scientific opportunities, public interests, and policy options in the EU” ermuntert dazu sowohl die Vorteile der neuen Techniken für Pflanzen, Tiere, Mikroben und Patienten als auch hypothetische Risiken abzubilden und gleichzeitig flexibel genug zu bleiben, um auf zukünftige Fortschritte in der Wissenschaft reagieren zu können.
Quelle: EASAC
HRK und Elsevier im Clinch
Um die Kosten für teure Fachjournale zu senken und Open Access zu ermöglichen, sollen bundesweite Lizenzverträge für das gesamte Portfolio elektronischer Zeitschriften (E-Journals) großer Wissenschaftsverlage abgeschlossen werden, was sich als langer Streit entpuppt. Bei dem gestrigen Verhandlungstermin mit dem Projekt DEAL der deutschen Wissenschaftsorganisationen habe der Verlag Elsevier zum wiederholten Mal kein Angebot vorgelegt, das auf die Forderungen der Wissenschaft ansatzweise einginge, berichtet die Hochschulrektorenkonferenz (HRK). Der Elsevier-Verlag beschuldigt dagegen die HRK beim Treffen keine Gelegenheit erhalten zu haben, Vorschläge vorzustellen.
Quelle: HRK
Die gute Seite der Gentechnik
Unter dem Titel „Die gute Seite der Gentechnik“ postuliert ein Essay im Wirtschaftsteil der Süddeutschen Zeitung einen anstehenden Perspektivenwechsel. Denn mit Mehrheit haben sich Forschende und Fachleute aus der Pflanzenbiologie, Rechtsprechung, Wirtschaft und Philosophie vor kurzem für eine neue Definition ausgesprochen (die DBG berichtete). Es gilt, zwischen der alten Gentechnik, und den neuen Möglichkeiten des präzisen Genome Editing etwa mittels CRISPR-Cas klar zu unterscheiden. Um dem drohenden weltweiten Nahrungsmangel entgegenzuwirken und um eine erneute Vormachtstellung reicher Firmen wie bei der alten Gentechnik zu vermeiden, muss die Politik sich nun schnellstens über eine neue Gesetzeslage und die Lizenzverteilung einigen.
Quelle: Süddeutsche Zeitung
Internationalisierung der Wissenschaft
"Seit dem Brexit und der Wahl von Donald Trump ist die Internationalisierung der Wissenschaft kein selbstverständliches Prinzip mehr." Das sagte Britta Baron, Vice-Provost and Associate Vice-President (International) University of Alberta, Edmonton, Alberta/Canada, beim Öffentlichen Fachgespräch zum Thema "Internationalisierung von Bildung, Wissenschaft und Forschung" am Mittwochvormittag in Berlin vor dem Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung. Das berichtet der Pressedienst Heute im Bundestag (HIB). Zunehmend bedürfe es der Erläuterung von Internationalisierung. Zweck und Ziele müssten mehr als je zuvor definiert und erklärt werden.
Quelle: HIB
Wanka will Forschungsausgaben steigern
Das Bundeskabinett hat heute den Bericht zur Hightech-Strategie "Fortschritt durch Forschung und Innovation" beschlossen. Damit informiert die Bundesregierung über die Umsetzung ihrer Hightech-Strategie und nimmt Stellung zum Jahresgutachten 2017 der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI). In dem Bericht spricht sich die Bundesregierung auch dafür aus, die Einführung einer steuerlichen Forschungsförderung als Ergänzung zur Projektförderung zu prüfen und die Forschungsausgaben bis 2025 auf 3,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes steigern. Dies hatte die EFI-Kommission in ihrem Gutachten vorgeschlagen. Das vermeldet das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und bieten einen Link zur neuen Hightech-Strategie. Das Portal Bioökonomie will darin auch die "Biologisierung der Politikagenda" erkannt haben.
Quelle: BMBF
Urheberrechtsreform für die Wissenschaft fällt kleiner aus als geplant
Am 12. April hat das Bundeskabinett einen Gesetzentwurf auf den Weg gebracht, mit dem es das Urheberrecht "an die aktuellen Erfordernisse der Wissensgesellschaft" anpassen will. Kern der Initiative ist es, die bislang im Urheberrechtsgesetz weit verstreuten Bestimmungen zu bündeln und klarer zu fassen, auf deren Basis Lehrer, Wissenschaftler und Forscher Teile geschützter Werke nutzen und vervielfältigen dürfen. Lehrer und Forscher sollen demnach künftig 15 Prozent eines Werks kopieren oder in elektronische Semesterapparate einstellen und damit öffentlich zugänglich machen dürfen. Bundesjustizminister Heiko Maas wollte ursprünglich 25 Prozent für diese Zwecke freigeben, während der Bundesgerichtshof die Grenze für Lehrmaterialien in Intranets bei 12 Prozent gezogen hatte. Für die eigene wissenschaftliche Forschung sollen weiter bis zu 75 Prozent eines Werks verwendet werden dürfen, berichtet der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO). Der Verband bietet weitere Quellen und Links, wie etwa zur Website des Justizministeriums, das die Details des Gesetzgebungsverfahrens aufzeigt.
Quelle: VBIO
DHV skeptisch gegenüber forcierter Vermessung von Wissenschaft
Der Deutsche Hochschulverband (DHV) hat Hochschulpolitik, Wissenschaftsorganisationen und Fachgesellschaften in seinem Newsletter dazu aufgerufen, sich breiter und intensiver mit Nutzen und Gefahren von Datenerhebungen und Forschungsinformationssystemen auseinanderzusetzen.
Quelle: DHV (dort bitte nach unten scrollen)
Leopoldina empfiehlt mehr evolutionsbiologische Bildung
Die Evolutionsbiologie ist das übergreifende Erklärungsprinzip der Lebenswissenschaften. Aktuelle Fragen, wie zunehmende Antibiotikaresistenzen, Ausbreitung von Epidemien, neue Zivilisationskrankheiten oder soziale Konfliktlösung können mit evolutionsbiologischen Modellen beschrieben werden. Gemessen an ihrer gewachsenen Bedeutung sollten die modernen Erkenntnisse der Evolutionsbiologie in Schule und Hochschule stärker vertreten sein. Darauf weist die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina in der Stellungnahme „Evolutionsbiologische Bildung in Schule und Hochschule“ hin, die heute veröffentlicht wurde. Die Forschung und Lehre in Evolutionsbiologie müsse daher durch gezielte Berufungen und Schwerpunktbildungen an Hochschulen neu verankert werden.
Quelle: Leopoldina
EU-Aktionsplan zum Biodiversitätsschutz
Die Europäische Kommission hat einen neuen Aktionsplan verabschiedet, der den Schutz von Natur und Biodiversität in der EU verbessern soll, wovon auch die Menschen in Europa und die Wirtschaft profitieren sollen. Der Plan umfasst 15 Maßnahmen, die bis zum Jahr 2019 durchzuführen sind und die Umsetzung der Vogelschutz- und der FFH-Richtlinie, der zentralen Naturschutzmaßnahmen der EU, rasch verbessern sollen.
Quelle: EU-Kommission
Genome Editing im Dialog
Neue molekularbiologische Werkzeuge wie die Genomschere CRISPR-Cas bergen großes Potenzial für die Landwirtschaft. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat nun in Berlin einen Dialogprozess gestartet, wie das Portal Bioökonomie meldet. Demnach will sich das Ministerium möglichst offen und transparent mit verschiedenen Akteuren und Interessenträgern über den Umgang mit dem Genome Editing austauschen. Wie das Portal meldet, waren mehr als 200 Interessierte zu der vom Erlanger Ethiker Peter Dabrock moderierten Tagung gekommen. Der Gaterslebener Forscher Nicolaus von Wirén stellte die neuen Werkzeuge in den Kontext von natürlichen Prozessen und der Geschichte der Pflanzenzüchtung, berichtet das Portal.
Quelle: Bioökonomie.de
Evaluierung des IPBES bis 12. Mai mitgestalten
Das Sekretariat des Weltbiodiversitätsrates (IPBES, Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services) lädt alle interessierten Expertinnen und Experten ein, den überarbeiteten Entwurf des Fragebogens für die Evaluierung von IPBES als Plattform und Prozess zu kommentieren. Dabei können neben den Fragen gern auch die Struktur, Themen und der Ausdruck berücksichtigt werden. Kommentare (nicht die Antworten auf die Fragen!) können bis einschließlich 12. Mai 2017 eingereicht werden, meldet das Netzwerkforum zur Biodiversitätsforschung in Deutschland (NeFo).
Quelle: NeFo
Schweiz verlängert kommerzielles gv-Anbau-Verbot
In der Schweiz haben der Ständerat und der Nationalrat das seit 2005 bestehende Moratorium ein drittes Mal verlängert, diesmal bis 2021, der kommerzielle Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen bleibt damit weiterhin verboten. Den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen zu Forschungszwecken erlaubt das Parlament weiterhin. Autorin Brigitte Walser beklagt in der Berner Zeitung jedoch, dass die Skepsis gegenüber gv-Pflanzen aber nicht angebracht sei. Schließlich liegen die Risiken im gleichen Rahmen wie bei der herkömmlichen Pflanzenzüchtung. Außerdem gebe es nun Apfelsorten, die dank Gentechnik und dem Gen eines Wildapfels ohne Antibiotika gegen Feuerbrand bestehen können.
Quelle: Berner Zeitung
Stimme der Wissenschaft für eine nachhaltige Zukunft stärken
Was muss Deutschland tun, um seine Nachhaltigkeitsziele zu erreichen? Welchen Beitrag kann die Wissenschaft hierzu leisten? Deutschland hat sich zu einer ehrgeizigen Umsetzung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit ihren insgesamt 17 Zielen zur nachhaltigen Entwicklung, den Sustainable Development Goals (SDG), verpflichtet. Die Ziele decken das breite Spektrum der Bedürfnisse von Mensch, Umwelt und Wirtschaft ab: Von der Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern, Bildung und Gesundheit, Frieden, Gerechtigkeit und dem Kampf gegen die Armut, über den Klima- und Artenschutz bis hin zu nachhaltigem Konsum, einer umweltfreundlichen Energieversorgung und einer starken Wirtschaft. Alle Länder sind nun gleichermaßen in der Pflicht, diese Ziele umzusetzen. Unter Federführung des Kanzleramts ist die neue Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie entlang der Agenda 2030 der Vereinten Nationen ausgerichtet und zu Beginn des Jahres vom Kabinett verabschiedet worden. Ministerin Johanna Wanka vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) wird die Wissenschaft künftig noch stärker an der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie beteiligen. Dafür hat sie heute die neue Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030 vorgestellt, die als Forschungsverbund, Think-Tank und Dialogforum entsprechende Empfehlungen erarbeiten wird.
Quelle: BMBF
Status Quo: Promovierende und Promovierte in Deutschland
Nachwuchswissenschaftler tragen entscheidend zum wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Erkenntnisgewinn und zur Innovation bei, meldet der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO). Zugleich sei wissenschaftlicher Nachwuchs eine Voraussetzung, um den zukünftigen Bedarf an hoch qualifizierten Arbeitskräften in der modernen Wissensgesellschaft abdecken zu können. Das schreibt die unabhängige Expertenkommission in ihrem "Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs 2017, Statistische Daten und Forschungsbefunde zu Promovierenden und Promovierten in Deutschland" (Bundestag Drucksache 18/12310 und Bericht hier als pdf-Datei). Gleichzeitig wird vom wissenschaftlichen Nachwuchs viel verlangt: herausragende Arbeit bei geringer Planbarkeit, Herausforderungen, wenn man Familie und Karriere vereinbaren will, und gleichzeitig unsichere Perspektiven. Dies betreffe weniger die Promotionsphase als vielmehr die Qualifizierungsphase nach der Promotion.
Quelle: VBIO
Zukunftsthemen: Pflanzenzüchtung und Recycling
Mitte Mai hat das Hightech-Forum, dem zwanzig Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft angehören, die wichtigsten Themen für die Forschungspolitik der Bundesregierung genannt. Im Abschlussbericht „Gute Ideen zur Wirkung bringen – Umsetzungsimpulse des Hightech-Forums zur Hightech-Strategie" für die Bundesregierung sei die Bioökonomie eines der sechs Top-Themen, meldet das Portal Bioökonomie. Daher soll die Forschungspolitik vor allem folgende Themen stärken:
- Erschließung neuer Proteinquellen (insbesondere durch Innovationen in der Pflanzenzüchtung)
- Heben neuer Wachstumspotentiale durch die Bioökonomie
- Erfassung weiterer Abfall- und Reststoffe (inklusive neuer Recyclingkonzepte).
Quelle: Bioökonomie.de
Orange Petunien: Schön, nicht erlaubt und vernichtet
In Europa und den USA werden massenweise Petunien vom Markt genommen. Eine Gefahr sind sie nicht, aber deutsche Behörden haben gerade Händler und Blumenfreunde aufgefordert, lachs- und orangefarbene Petunien verschiedener Sorten zu vernichten und fachgerecht zu entsorgen. Ihre auffälligen Farben - meist ein kräftiges Orange - wurden mit gentechnischen Methoden erzeugt. Offenbar werden die auffällig gefärbten Petunien seit Jahren überall auf der Welt in Gärten und auf Balkonen angepflanzt. Viele Blumenzüchter haben sie in zahlreichen Varianten im Programm. Doch wie die für die neuen Farben verantwortlichen Gene in die Sorten hineingekommen sind, ist bisher unklar, meldet das Portal Transgen.
Quelle: Transgen
Wissenschaftsschranke im Urheberrecht
Wie das Portal Heute im Bundestag (hib) meldet, sollen die Regelungen für die erlaubte Nutzung urheberrechtlich geschützter Werke in Bildung und Wissenschaft an die Bedingungen des digitalen Zeitalters angepasst werden. Dazu hat die Bundesregierung den "Entwurf eines Gesetzes zur Angleichung des Urheberrechts an die aktuellen Erfordernisse der Wissensgesellschaft (Urheberrechts-Wissensgesellschafts-Gesetz)" (18/12329) vorgelegt und dem Bundestag zugeleitet. Mit dem Gesetz soll zugleich die derzeitige "Vielzahl kleinteiliger, an unterschiedlichen Stellen geregelter gesetzlicher Erlaubnistatbestände zugunsten von Unterricht und Wissenschaft", wie es in der Einleitung heißt, übersichtlich zusammengefasst werden. Der Gesetzgeber soll damit zum einen festlegen, inwieweit urheberrechtlich geschützter Werke im Unterricht und in der Forschung frei genutzt werden dürfen und insoweit die Urheberrechte außer Kraft sind - die sogenannte Bildungs- und Wissenschaftsschranke. Zum anderen soll sichergestellt werden, dass die Rechteinhaber eine angemessene Vergütung für die Nutzung ihrer Werke erhalten.
Quelle: hib
Wie sollen gentechnisch nachgebaute Organismen heißen?
Forschende warnen vor den juristischen Folgen der leichtfertigen Verwendung wissenschaftlicher Namen und empfehlen, künstlich erschaffene Arten mit einem eigenen Namen zu versehen und diese klar als künstliche Produkte zu kennzeichnen (durch den Zusatz „recr“ für „recrearis“). Die rasanten Fortschritte in der Gentechnik lassen inzwischen ungeahnte Möglichkeiten zu. Ein in den letzten Monaten immer wieder diskutiertes Thema ist die genetische Wiederherstellung ausgestorbener Arten, wie etwa Mammut, Wandertaube oder Auerochse. Zwar gibt es bislang noch keine länger überlebensfähigen Erfolge dieser „De-Extinction“ genannten Technik, doch wird diese Möglichkeit immer häufiger als ein möglicher Ausweg diskutiert, das Aussterben von Arten rückgängig zu machen. In einem Beitrag in der Fachzeitschrift Science haben UmweltjuristInnen und BiogeographInnen der Uni Trier mögliche juristische Konsequenzen beleuchtet. Die WissenschaftlerInnen betonen, dass die Bemühungen der genetischen Wiederherstellung von Arten nur ungenaue Kopien der genetischen Vorlage sein werden.
Quelle: Uni Trier
Forschende für demokratische und wissenschaftsbasierte Entscheidungen bei gvo-Zulassung
In einem als offener Brief adressierten Plädoyer für kohärente Entscheidungen in der EU wenden sich namhafte Forschende aus dem nationalen und internationalen Umfeld - darunter auch Vertreter des VBIO und des Wissenschaftlerkreises grüne Gentechnik - an den EU-Präsidenten Jean-Claude Juncker. Sie appellieren an die Institutionen der Eropäischen Union, demokratische und rechtsstaatliche Prinzipien einzuhalten; diese gelte auch im Zusammenhang mit der noch immer ausstehenden Zulassung dreier gentechnisch veränderter Maissorten (MON810, 1507 und Bt11) für den kommerziellen Anbau.
Quelle: VBIO
Kontroverse um Wissenschaftsschranke
Der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO) berichtet über die verschiedenen Ansichten zum geplanten Urheberrechts-Wissensgesellschafts-Gesetz, nach Angaben des Portals Heute im Bundestag (hib). Demnach haben Interessengegensätze von Wissenschaft und Lehre einerseits und Wissenschafts- und Lehrbuchverlagen andererseits eine öffentliche Anhörung des Rechtsausschusses geprägt.
Quelle: VBIO
Wunsch: Änderung der Tagungsfinanzierung durch die DFG
Der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO) hat sich auf Anregung seiner Fachgesellschaften, zu denen auch unsere Gesellschaft gehört, an die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gewendet. Der Dachverband bittet die DFG, die Regelung zur Finanzierung wissenschaftlicher Jahrestagungen deutscher Fachgesellschaften zu überdenken. Denn internationale Tagungen profitieren von internationalen Vortragenden. Deren Finanzierung wird immer schwieriger, da die Richtlinien der DFG vorsehen, dass Jahrestagungen deutscher Fachgesellschaften nur in einem Abstand von zwei Jahren unterstützt werden können. Der VBIO regt daher an, beide Förderlinien zu erhalten, die „Zweijahresregelung“ für Jahrestagungen aber in eine „Einjahresregelung“ zu überführen.
Quelle: VBIO
Bundeskartellamt greift Beschwerde gegen Projekt DEAL nicht auf
Bereits Ende Mai hat das Bundeskartellamt entschieden, kein Verfahren gegen das Projekt DEAL einzuleiten. Damit greift die Behörde eine Beschwerde des Börsenvereins des deutschen Buchhandels nicht auf. Dieser hatte DEAL vorgeworfen, seine Marktmacht beim Bezug elektronischer Zeitschriften zu missbrauchen. „Die Entscheidung des Bundeskartellamts stärkt der Wissenschaft den Rücken“, erklärte Prof. Dr. Horst Hippler, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und Verhandlungsführer des Projekts DEAL, und betonte, nun seien die Verlage am Zug. Im Rahmen des Projekts DEAL wollen die deutschen Wissenschaftsorganisationen bundesweite Lizenzverträge für elektronische Fachzeitschriften großer Wissenschaftsverlage erreichen.
Quelle: HRK
Türkische Regierung streicht Evolution aus dem Lehrplan
Angeblich sei das Thema zu kontrovers und zu kompliziert, berichtet das Wochenmagazin der Spiegel. Nach Recherchen des Magazins hat das türkische Bildungsministerium vor, die Evolutionslehre aus dem Stundenplan der Schulen zu streichen. Und das bereits in der kommenden Woche.
Quelle: Der Spiegel
HRK-Präsident zur Urheberrechtsreform: Kompromisslos für Digitalisierung
„Wenn die Abgeordneten die Digitalisierung in Deutschland ernsthaft voranbringen und die deutsche Wissenschaft fördern wollen, dürfen sie die roten Linien der Hochschulen nicht überschreiten“, so der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Prof. Dr. Horst Hippler angesichts der für die kommende Woche geplanten Verabschiedung des Urheberrechts-Wissensgesellschafts-Gesetzes. „Ich bitte sie noch einmal nachdrücklich, das Gesetz in der von der Regierung eingebrachten Fassung zu verabschieden.“ Für die Hochschulen gebe es bei dem Gesetzentwurf zwei rote Linien, sagte Hippler.
Quelle: HRK
Wie Fronten und Faktenferne über Goldenen Reis entstanden
Die aktuelle Ausgabe des Magazins ZEIT-Wissen stellt die Fragen „Sind Sie auch gegen Genfood? Und wissen Sie eigentlich noch warum?“ In dem Artikel erläutert Autor Max Rauner am Beispiel des Goldenen Reises, warum das Thema Grüne Gentechnik in Europa sich so kontrovers entwickelte. Darin kommen die Pflanzenforscher und Erfinder Ingo Potrykus und Peter Beyer zu Wort. Auch die Kampagne von Greenpeace wird seziert. Der Goldene Reis enthält zwei Fremdgene, durch die Reiskörner die Vitamin A-Vorstufe Betacarotin erzeugen können. Dies schützt Menschen vor Vitamin-A-Mangel, deren Grundnahrungsmittel Reis ist, der von Haus aus nur wenig Vitamin-A enthält. Einen Kurzabriss des beitragspflichtigen ZEIT-Artikels präsentiert das Portal Bioökonomie. Die Zeit-Wissen-Website listet öffentlich zugänglich die von Rauner ausgewerteten Dokumente und Quellen. Darin wird auch der offene Brief der Nobelpreisträger an die EU genannt, in dem diese die Politik zum Umdenken bei der Grünen gentechnik auffordern (die DBG berichtete).
Quelle: Bioökonomie.de
Update (18.7.2017):
Der Artikel ist nun bei Zeit online vollumfänglich zugänglich: http://www.zeit.de/zeit-wissen/2017/04/gentechnik-genfood-pflanzen-ernaehrung-gesundheit/komplettansicht">http://www.zeit.de/zeit-wissen/2017/04/gentechnik-genfood-pflanzen-ernaehrung-gesundheit/komplettansicht
Offenheit und Austausch durch internationale Kooperation
Weltweite Zusammenarbeit und Vernetzung stärken den Wissenschaftsstandort Deutschland. Dies geht aus dem "Bericht zur internationalen Kooperation in Bildung, Wissenschaft und Forschung 2014-2016" hervor, der unter der Federführung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) erstellt und heute vom Bundeskabinett beschlossen wurde. Im Jahr 2015 stellte allein das BMBF mehr als 800 Millionen Euro für internationale Kooperationen zur Verfügung. "In Zeiten, in denen wir den "Brexit" und andere isolierende Tendenzen erleben, setzen wir ganz klar auf die Zusammenarbeit mit unseren Partnern in Europa und der Welt. Das ist die Voraussetzung für bahnbrechende Spitzenforschung und Innovation in Deutschland", sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka.
Quelle: BMBF
Investitionen in Bildung und Forschung
Das Bundeskabinett hat heute den 1. Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt 2018 und den Finanzplan bis 2021 beschlossen, vermeldet das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Der Etat des BMBF werde auf dem Niveau von rund 17,6 Mrd. Euro fortgeführt. Es hatte sich in der derzeitigen Legislaturperiode um rund 4 Milliarden Euro erhöht, war also um 27 Prozent gewachsen. Damit seien die Zukunftsinvestitionen in Bildung und Forschung seit dem Jahr 2005 sogar mehr als verdoppelt worden.
Quelle: BMBF
Sechs Meilensteine für eine CO2-Wende bis 2020
Die Welt braucht Hochgeschwindigkeits-Handeln, um den globalen Ausstoß von Treibhausgasen zu senken und unser Klima zu stabilisieren, erklären führende Expertinnen und Experten. Wird das Verfeuern fossiler Brennstoffe rasch reduziert, können verheerende Hitze-Extreme und der Anstieg des Meeresspiegels wirksam begrenzt werden, schreiben die Autoren in einem Kommentar, der diese Woche in der Zeitschrift Nature veröffentlicht wird. Wenige Tage vor dem G20-Gipfel der führenden Wirtschaftsmächte setzen die Experten sechs Meilensteine für eine saubere industrielle Revolution, berichtet das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK).
Quelle: PIK
FU, HU, TU Berlin und Charitee kündigen Vertrag mit Elsevier
Die Freie Universität Berlin (FU), die Humboldt-Universität zu Berlin (HU), die Technische Universität Berlin (TU) und die Charité – Universitätsmedizin Berlin fordern faire Preise und den freien Zugang zu Wissen. Sie kündigen daher ihren Vertrag mit dem internationalen Verlag Elsevier. Alle vier stehen geschlossen hinter den Verhandlungszielen des Projekts DEAL www.projekt-deal.de der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen, das den Zugang zu wissenschaftlicher Literatur verbessern möchte. Durch bundesweite Verträge mit den großen Verlagen Elsevier, Springer/Nature und Wiley sollen deren Zeitschriften auf ein neues Finanzierungsmodell umgestellt werden, das deutsche Wissenschaftseinrichtungen finanziell entlastet und gleichzeitig eine Bereitstellung ihrer Publikationen auf Open-Access-Basis erlaubt. Die Finanzierung soll künftig nicht mehr über Zeitschriftenabonnements erfolgen, sondern über die Publikationskosten eigener Artikel, die dann kostenfrei für jedermann verfügbar sind.
Quelle: FU Berlin
Wissenschaftsfreiheit in vielen Ländern bedroht
Die Deutsche UNESCO-Kommission fordert mehr Einsatz für die Wissenschaftsfreiheit weltweit. Denn die Freiheit von Forschung und Lehre ist in vielen Ländern bedroht. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden in bei ihrer Arbeit stark behindert, sie können nicht mehr reisen, frei forschen und publizieren. Ergebnisse und Daten dürfen nicht veröffentlicht werden, Methoden und Erkenntnisse werden politisch verfälscht und Leitungspositionen von Forschungsinstitutionen politisch besetzt. Mit einer im Rahmen der 77. Hauptversammlung verabschiedeten Resolution (siehe Wortlaut) verurteilt die Deutsche UNESCO-Kommission diese Verletzungen der Wissenschaftsfreiheit und fordert die Bundesregierung zu mehr Einsatz für dieses Grundrecht auf.
Quelle: Deutsche UNESCO-Kommission
Artenverlust in Kleingewässern
Die Bundesregierung sieht in der meist aus der Landwirtschaft stammenden, zu hohen Belastung durch Nährstoffe, Pflanzenschutzmittel und Feinsedimenteinträge einen der Gründe für den Artenrückgang in Kleingewässern. Dies geht aus einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hervor. Da Kleingewässer nicht unter das Monitoring auf Basis der EU-Wasserrahmenrichtlinie fallen, lägen der Bundesregierung allerdings "keine systematischen (bundesweiten) Untersuchungen zum Erhaltungszustand aquatischer Organismen in Kleingewässern in Deutschland vor". Im Rahmen des "Nationalen Aktionsplans zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln" ist auch die Konzeption eines Kleingewässer-Monitorings vorgesehen. Der Abschluss der Konzeption sei für Ende des Jahres zu erwarten, schreibt die Bundesregierung. Die praktische Umsetzung sei für 2018 geplant, meldet das Portal Heute im Bundestag (hib).
Quelle: hib
Patente auf konventionelle Pflanzen und Tiere sind Vergangenheit
Das Europäische Patentamt hat eine Entscheidung zu Biopatenten getroffen. Nach Meldung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) werden seit Anfang Juli in Europa keine Patente mehr auf Pflanzen und Tiere erteilt, die im Wesentlichen aus biologischen Züchtungsverfahren entstanden sind. Das habe der Verwaltungsrat des Europäischen Patentamtes (EPA) beschlossen. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt erklärt dazu: "Ich begrüße die Entscheidung des Europäischen Patentamtes. Sie stärkt die Tier- und Pflanzenzucht. Für diese Klarstellung hat sich Deutschland lange auf europäischer Ebene stark gemacht. Patente auf konventionell gezüchtete Tiere und Pflanzen wird es künftig in Europa nicht mehr geben."
Quelle: BMEL
Experten fordern Förderung für Phyto-Extrakt-Forschung zu erhöhen
Um die wachsende Nachfrage nach Phyto-Extrakten für Lebensmittel, Pharmazie oder Agrochemie zu erfüllen und ihr Potential voll auszuschöpfen, sind koordinierte und öffentlich geförderte Forschungsanstrengungen zwingend notwendig. Im aktuellen Positionspapier Phytoextracts – Proposal towards a new and comprehensive research focus skizziert die ProcessNet-Fachgruppe "Phytoextrakte - Produkte und Prozesse" den aktuellen Stand von Forschung und Technik und formuliert Empfehlungen für Forschungsziele sowie das weitere Vorgehen. Die Fachgemeinschaft "Phytoextrakte - Produkte und Prozesse" in ProcessNet ist eine gemeinsame Initiative von Dechema und VDI. Deren Papier steht nun zum Download bei der Dechema zur Verfügung (pdf-Datei). Das meldet die Dechema beim Informationsdienst Wissenschaft (idw).
Quelle: Dechema beim idw
Destatis: mehr als 40.000 Professoren und vier mal soviele WiMis
Rund 46 700 Professorinnen und Professoren lehrten und forschten Ende 2016 an deutschen Hochschulen. Das waren 0,8 % mehr als im Vorjahr. Der Frauenanteil erhöhte sich innerhalb der Professorenschaft im Vergleich zu 2015 leicht um 0,7 Prozentpunkte auf gut 23 %. Die größte Gruppe des wissenschaftlichen und künstlerischen Personals bildeten die 182 000 wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (WiMi), deren Zahl gegenüber dem Vorjahr um 1,3 % anstieg. Der Frauenanteil lag hier bei 42 %.
Quelle: Destatis
Wissenschaftsorganisationen begrüßen Urheberrechtsnovelle
Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen begrüßt die heutige Verabschiedung des Urheberrechts-Wissensgesellschafts-Gesetzes (UrhWissG) durch den Deutschen Bundestag. Dass es zum Ende der Legislaturperiode noch gelungen ist, dieses wichtige Gesetzesvorhaben abzuschließen, ist sehr erfreulich und von großer Bedeutung für die Stärkung von Wissenschaft und Innovation in Deutschland. Die neue Rechtslage wird für Klarheit und damit auch für Anwendungssicherheit sorgen. Die Allianz bedauert allerdings, dass das neue Gesetz erstmal nur bis Ende Februar 2023 gelten soll.
Quelle: Leopoldina
Genome-Editing mit CRISPR/Cas9 und Landwirtschaft
Der Österreichische Standard hat einen allgemeinverständlichen Artikel über die neue Technik veröffentlicht, der viel kommentiert wurde. Er thematisiert das Potential zur Ertragssteigerung, die hinterherhinkende Gesetzgebung und den Umweltschutz. Viele Forscher sähen aufgrund seiner Präzision in CRISPR/Cas9 sogar die biologisch verträglichste Methode der Pflanzenzucht, heißt es dort. Und die Eva Stöger, die Leiterin des Departments für Angewandte Genetik und Zellbiologie der Universität für Bodenkultur Wien wünscht sich: "Mehr Information und neutrale Aufklärung wäre sicherlich ein Vorteil."
Quelle: Der Standard
VBIO stellt Kooperation mit AK Evolution ein
Der Arbeitskreis (AK) Evolutionsbiologie ist 2002 aus dem vdbiol (einer der beiden Vorgängerorganisationen des VBIO) heraus gegründet worden. Nach der Fusion gab es verschiedene Initiativen, den AK Evolutionsbiologie in die Arbeitsstrukturen des Verbands Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO) einzubinden, was jedoch nicht gelang. Der VBIO distanziert sich heute auch explizit von verschiedenen Äußerungen des Vorsitzenden des AK Evolutionsbiologie, Prof. Dr. Ulrich Kutschera, die mit dem Leitbild des VBIO nicht vereinbar sind. Der VBIO ist der Dachverband der Biowissenschaften, in dem auch die DBG Mitglied ist.
Quelle: VBIO
„Exotische“ Gene für die Pflanzenzucht
Pflanzenzüchter treffen oft auf Hinernisse, wenn sie „exotisches“ genetisches Material in Kultursorten integrieren möchten. Neue Methoden erleichtern dies jedoch inzwischen, was einer effizienteren Nutzung der weltweit vorhandenen genetischen Vielfalt dienen kann. Das Portal Pflanzenforschung berichtet über eine Publikation der Zeitschrift Trends in Plant Science, in dem Wissenschaftler fordern, eine weltweite Plattform zur Verknüpfung von Pflanzen-Nursuries, Samen- und Genbanken sowie Nutzern einzurichten. Einheitliche Standards und Evaluierungsabläufe könnten so weltumspannend etabliert und alle verfügbaren Daten an einer zentralen Stelle zusammengebracht werden. Das vorhandene Wissen ließe sich damit schnell und effizient anzapfen.
Quelle: Pflanzenforschung.de
Weniger Biologie und Chemie im neuen bayerischen G9
Bei der geplanten Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium (G9) hat der bayerische Kultusminister Spaenle am Dienstag, den 25.Juli 2017 verkündet, es gäbe „mehr Lernzeit, mehr digitale und politische Bildung, starke Kernfächer und Naturwissenschaften“ (KM, PM 296/2017). Entgegen seinen Beteuerungen werden die Naturwissenschaften aber nicht gestärkt, sondern Chemie und Biologie kommen in der neuen 11. Klasse gar nicht vor, wie der am Dienstag vorgestellte Entwurf der neuen Stundentafel für das neusprachliche Gymnasium zeigt. Darauf weist der Landesverband Bayern im Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO) hin. Damit entfalle eine wesentliche Orientierungsmöglichkeit in den Naturwissenschaften in der 11. Klasse. Die Bayern im VBIO halten daher gemeinsam mit den Verbänden für Physik und Chemie die Lücken in der Orientierungsphase der neuen 11. Klasse für ein falsches Signal, da sie die gesellschaftlich dringend notwendige Scientific Literacy einschränken und so eine solide naturwissenschaftliche Grundbildung verhindern.
Quelle: VBIO
Der Weg zu einer nachhaltigeren Welt
Autoreifen aus Löwenzahn, Flugkerosin aus Algen oder Plastik aus Kartoffeln: Bioökonomie verbindet natürliche Rohstoffe mit neuen Konzepten. Regierungen, Forschende und Unternehmen rund um den Globus zielen damit auf eine fundamentale Transformation unserer Wirtschaft, und sie erhoffen sich Lösungen für die zentrale Frage des 21. Jahrhunderts: Wie können in Zeiten des Klimawandels immer mehr Menschen von immer weniger Ressourcen mit Nahrung, Energie und Materialien zugleich versorgt werden? Dazu erforscht ein Verbund zwischen der Uni Kiel (CAU) und dem Institut für Weltwirtschaft (IfW), wie sich gesellschaftliche Ansprüche, technische Lösungsmöglichkeiten und deren politische Umsetzbarkeit zusammenbringen lassen. Und das ist gar nicht so leicht, wenn sich falsche Annahmen beispielsweise zum Klimawandel in den Köpfen festsetzen. Wichtig ist dem Team, zu untersuchen, wie diese „naiven“ Vorstellungen entstehen und wie sie sich systematisch ändern lassen.
Quelle: Uni Kiel
Wissenschaftsakademien: Empfehlungen zur Reform von Promotionen
Die institutionelle Verantwortung für die Promotion an den Universitäten muss gestärkt werden, empfiehlt die heute gemeinsam von der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften und der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften veröffentlichte Stellungnahme „Promotion im Umbruch“ (pdf-Datei). Sie analysiert die gegenwärtige Situation im internationalen Vergleich und zeigt Wege zu einer Verbesserung der Promotionspraxis auf.
Quelle: Akademie-Union (pdf)
Gleichstellung: DFG setzt neue Akzente
Mit zusätzlichen Maßnahmen und einer inhaltlichen Neuakzentuierung will die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) die Gleichstellung von Frauen und Männern in der Wissenschaft weiter vorantreiben. Die Gremien der größten Forschungsförderungsorganisation und zentralen Selbstverwaltungseinrichtung der Wissenschaft in Deutschland fassten hierzu am Mittwoch, dem 5. Juli 2017, im Rahmen der Jahresversammlung in Halle (Saale) einen mehrteiligen Beschluss. Dieser sieht zum einen vor, die Implementierung von Gleichstellungsmaßnahmen im Zuge der sogenannten „Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards“ fortzusetzen. Zum anderen soll das Thema Gleichstellung – das als Satzungsziel bereits eine herausgehobene Bedeutung für die Arbeit der DFG hat – künftig im eigenen Förderhandeln eine noch größere Rolle spielen.
Quelle: DFG
Resolution: Wissenschaftsfreiheit weltweit
Die Freiheit von Forschung und Lehre gerät zunehmend unter Druck —auch in den wichtigen Forschungsnationen der Welt. Neben Einschränkungen der Forschermobilität werden die Publikationsfreiheit eingeschränkt, wissenschaftliche Daten zensiert und Erkenntnisse ignoriert, die nicht ins politische Weltbild passen. Daher hat die Deutsche UNESCO-Kommission auf ihrer 77. Hauptversammlung am 30. Juni 2017 in Bonn eine Resolution mit 12 Punkten zur Wissenschaftsfreiheit verabschiedet.
Quelle: direkt zur Resolution bei UNESCO
Neue Techniken in alten Pflanzen
Mit den neuen Methoden des Genome Editings in sind vollkommen neue Züchtungsverfahren möglich. In einem Artikel in der Tageszeitung Neues Deutschland schildert Autor Bernd Schröder die neuen Möglichkeiten, den potenziellen Nutzen für den Anbau von Nutzpflanzen, sowie die komplizierte Gesetzeslage bezüglich gentechnisch veränderter Pflanzen.
Quelle: Neues Deutschland
Helmholtz-Zentren kündigen die Verträge mit Elsevier
16 Zentren der Helmholtz-Gemeinschaft haben ihre Lizenzverträge mit dem Wissenschaftsverlag Elsevier zum Jahresende 2017 gekündigt. Mit dieser Entscheidung laufen die Elsevier-Verträge aller Helmholtz-Zentren aus, deren Verträge am 31.12.2017 enden. Damit schließt sich die größte deutsche Forschungsorganisation den inzwischen mehr als hundert Wissenschaftseinrichtungen an, die ihre Lizenzverträge mit Elsevier gekündigt bzw. nicht verlängert haben, um die Verhandlungsposition des DEAL-Projektes zu stärken.
Quelle: Helmholtz
Strategie zur biologischen Vielfalt
Die Bundesrepublik muss mehr tun, um die Ziele der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt vollständig zu erreichen. Dies schreibt die Bundesregierung im Rechenschaftsbericht 2017 zur Umsetzung der Strategie (18/13280). Die bisher ergriffenen Maßnahmen reichten nicht aus, teils sei die Trendwende noch nicht geschafft, teils gehe die Zielerreichung nur sehr langsam voran.
Quelle: Deutscher Bundestag, Drucksache Drucksache 18/13280 (pdf-Datei)
EPSO: Plädoyer für strikte Trennung von "Synthetischer Biologie" und "Neuen Züchtungstechniken"
Die European Plant Science Organisation (EPSO) betont in einer Stellungnahme, dass zwar die Anwendung bestimmter Techniken (insbesondere der "Neuen Züchtungstechniken") als solche noch nicht festlegt sind, Produkte dieser Anwendung aber bereits als Produkt der Synthetischen Biologie gelten. Aus Sicht der EPSO sollten aber nur Organismen als echte „synthetische Organismen" bezeichnet werden, wenn sie sich substantiell von allen anderen in der Natur vorkommenden Organismen unterscheiden.
Quelle: EPSO (pdf-Datei)
48 Hochschulen nach erster Runde für „Innovative Hochschule“ im Rennen
Das unabhängige Auswahlgremium der Förderinitiative „Innovative Hochschule" hat in einem expertengeleiteten Wettbewerbsverfahren 48 Hochschulen in 19 Einzel- und 10 Verbundvorhaben zur Förderung ausgewählt. Darunter sind 35 Fachhochschulen, 1 Kunst- und Musikhochschule sowie 12 Universitäten und Pädagogische Hochschulen. Die Gewinner der ersten Auswahlrunde wurden heute bekannt gegeben, meldet das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Der Beginn der Förderung ist für Anfang 2018 geplant. Es werden für eine Förderdauer von bis zu fünf Jahren Mittel in Höhe von jährlich jeweils bis zu 2 Millionen Euro für Anträge einzelner Hochschulen und jeweils bis zu 3 Millionen Euro für Anträge von Hochschulverbünden veranschlagt.
Quelle: BMBF
Wahlprüfsteine Bundestagswahl 2017
Die großen mathematisch-naturwissenschaftlichen Fachgesellschaften haben allen im deutschen Bundestag und in den Länderparlamenten vertretenen Parteien sogenannte „Wahlprüfsteine“ vorgelegt, die in deren Programmen zur Bundestagswahl 2017 stehen. Sie belegen, welche grundlegenden wissenschaftspolitischen Vorstellungen die Parteien haben. Daran beteiligt waren der Dachverband der Geowissenschaften (DVGeo), die Deutsche Mathematiker-Vereinigung (DMV), die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG), die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) sowie der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO). Die Antworten der Parteien sind dieses Jahr bei den Mathematikern nachzulesen.
Quelle: VBIO,
Ergebnisse direkt bei Mathematik.de
Neue Techniken in der Pflanzenzüchtung kommentieren
Noch bis zum 13. Oktober 2017 können Interessenten fachliche Kommentare zum Entwurf zum wissenschaftlichen Bericht zu den neuen Techniken in der Pflanzenzüchtung und der Tierzucht und ihrer Verwendung in Ernährung und Landwirtschaft einreichen. Darum bittet das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Dieser wissenschaftliche Bericht, der aus vier vom BMEL vorgegebenen Modulen besteht, wird nunmehr begleitend zum Dialogprozess zu den neuen molekularbiologischen Techniken auf der Homepage des BVL veröffentlicht. Nach Ablauf der Frist für die fachlichen Kommentare werden die Kommentare nach Themen gebündelt, zusammengefasst und anonymisiert. Eine Auswertung der Kommentare wird dem BMEL vor der nächsten Veranstaltung im Rahmen des Dialogprozesses zu den neuen molekularbiologischen Techniken (NMT) zur Verfügung gestellt.
Quelle: BMEL
US-Regierung stoppt Studie
So wie es aussieht, setzt die US-Regierung darauf, industrielle Interessen über die Interessen der Bevölkerung an Gesundheit und Sicherheit zu stellen. So kommentiert die New York Times eine Anweisung aus Trumps Administration. Diese hatte vor kurzem die National Academies of Sciences, Engineering and Medicine (NAS) angewiesen, eine Studie zu den Auswirkungen des Kohleabbaus von Bergrücken zu stoppen. Wie die Zeitung unter dem Titel Trumps war on Science schildert, kam der Stopp just in dem Moment, in dem die Wissenschaftler der kostenintensiven Studie die betroffenen Bewohner der Gegend treffen wollten. Voruntersuchungen hatten gezeigt, dass diese Menschen in der betroffenen Appalachen-Region Geburtsdefekte, Krebs und andere Gesundheitsprobleme aufwiesen.
Quelle: New York Times (engl.)
Waldbericht: Elf Millionen Hektar Wald in Deutschland
Der Wald in Deutschland sei in einem guten Zustand, geht aus dem als Unterrichtung der Bundesregierung (18/13530) vorliegenden Waldbericht 2017 hervor. Die Waldfläche betrage insgesamt mehr als elf Millionen Hektar und damit 32 Prozent der Landesfläche, meldet der Infodienst Heute im Bundestag (hib). Die Flächenveränderungen zwischen den Jahren 2002 und 2012 fallen laut Bericht gering aus. Einem Waldverlust von 58.000 Hektar stünden 108.000 Hektar neuer Wald gegenüber.
Quelle: hib
Niederländische Initiative zum Umgang mit CRISPR-Pflanzen
Genome Editing, die „Gen-Schere“, revolutioniert die Pflanzenforschung – weltweit. Doch die EU schaue wie gelähmt zu, bemängelt das Portal TransGen. Seit Jahren schiebe sie die längst überfällige politische Entscheidung vor sich her, ob und wie solche Pflanzen reguliert werden sollen. Es herrsche daher Rechtsunsicherheit und Europa drohe, den Anschluss zu verpassen. Das Portal schildert daher, in welcher Form die Niederlande nun die Initiative ergriffen haben. Demnach wollen die Niederländer einheitliche – und überprüfbare - Kriterien, unter denen editierte Pflanzen von der Gentechnik-Regulierung ausgenommen werden können, ohne Abstriche beim hohen Sicherheitsniveau zu machen.
Quelle: TransGen.de
Öffentlichkeitsbeteiligung zum Management invasiver Arten gestartet
Hessen hat federführend ein Internetportal entwickelt, in dem die Managementblätter für die am weitesten verbreiteten invasiven Arten angesehen und heruntergeladen werden können. „Der Schutz und der Erhalt der heimischen Artenvielfalt sind wichtig, denn sie bildet unsere Lebensgrundlage. Zugleich stehen vermehrt invasive Arten im Fokus der Öffentlichkeit: Waschbären, Nutria und Schmuckschildkröten, aber auch unbekanntere Arten wie das Brasilianische Tausendblatt oder der Blaubandbärbling. Für den Umgang mit diesen invasive Arten wurden nun Pläne aufgestellt“, sagte Umweltministerin Priska Hinz heute in Wiesbaden. „Zwar verursachen nur wenige Neuankömmlinge wirklich Probleme, aber gegen diejenigen Arten, bei denen ökologische, wirtschaftliche oder gesundheitliche Probleme zu befürchten sind, muss bereits bei der Früherkennung schnell und konsequent gehandelt werden“, so die Ministerin. Dabei helfen sollen sogenannte Managementmaßnahmenblätter für die am weitesten verbreiteten invasiven Arten. Dies sieht die EU-Richtlinie für Invasive Arten vor.
Quelle: Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
468 zusätzliche Tenure-Track-Professuren
Deutschlandweit werden in der ersten Bewilligungsrunde des Bund-Länder-Programms zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses 468 Tenure-Track-Professuren an 34 Universitäten gefördert. Diese Entscheidung hat heute das Auswahlgremium getroffen – Grundlage für die Auswahl war ein wissenschaftsgeleitetes Wettbewerbsverfahren, berichtet die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaften (GEW).
Quelle: GEW (pdf-Datei)
Verhandlungen von DEAL und Wiley gehen weiter
Vertreter des Projekts DEAL der Allianz der Wissenschaftsorganisationen und des Verlags Wiley haben in der vergangenen Woche ihre Verhandlungen über ein zukunftsorientiertes Modell des Publizierens und Lesens wissenschaftlicher Literatur fortgesetzt. Der Sprecher des Projektlenkungsausschusses, Prof. Dr. Horst Hippler, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), und Dr. Guido F. Herrmann, Geschäftsführer Wiley-VCH, berichteten im Anschluss von einer guten Atmosphäre und konstruktiven, zielorientierten Gesprächen. Das Projekt DEAL wurde von der Allianz der Wissenschaftsorganisationen ins Leben gerufen. Im Rahmen des Projekts sollen bundesweite Lizenzverträge für das gesamte Portfolio elektronischer Zeitschriften großer Wissenschaftsverlage abgeschlossen werden.
Quelle: HRK
DFG: Senatskommission für biologische Vielfalt eingerichtet
Der Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat in seiner Herbstsitzung die Einrichtung von zwei neuen Senatskommissionen beschlossen: Die Ständige Senatskommission für Grundsatzfragen der biologischen Vielfalt soll aktuelle rechtliche und politische Entwicklungen fachlich begleiten und die Interessen der Grundlagenforschung vertreten. „Der große Verlust der biologischen Vielfalt und dessen weitreichende Konsequenzen für Mensch und Umwelt rücken zunehmend in den Mittelpunkt der öffentlichen Wahrnehmung und der Politik“, sagt Prof. Dr. Markus Fischer von der Universität Bern, der die Kommission für Grundsatzfragen der biologischen Vielfalt leiten wird. Gesellschaftliche und politische Debatten rund um den Schutz der biologischen Vielfalt, etwa zur Auswirkung und Nutzung neuer Technologien oder Methoden, zögen fortwährend Gesetzgebungs- und Regelungsverfahren auf internationaler, europäischer und nationaler Ebene nach sich. „Die vorbereitende Diskussion und Umsetzung solcher Regelungen in Deutschland und ihre unmittelbaren Auswirkungen auf die Grundlagenforschung sollen von der Senatskommission eng begleitet werden“, führte Fischer aus. Die zweite Senatskommission beschäftigt sich mit Erdsystemforschung, konkret mit der Erdoberfläche, dem Erdinnern, Wassers und Luft und ist zunächst auf eine Mandatsperiode von sechs Jahren befristet.
Quelle: DFG
Interview zum Bundeskonzept Grüne Infrastruktur
Das Netzwerkforum zur Biodiversitätsforschung in Deutschland (NeFo) hat die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Prof. Dr. Beate Jessel, und den Leiter des Gutachtens, Prof. Dr. Stefan Heiland, zu Zielen und zum Erstellungsprozess des Bundeskonzeptes Grüne Infrastruktur (BKGI) befragt. Das Bundeskonzept fasst kartographisch die Schwerpunkträume von Naturschutz und Landschaftspflege auf Bundesebene zusammen und macht das bestehende und noch auszubauende Biotopverbundsnetz, vor allem aber die Konfliktpunkte sichtbar, die durch den prognostizierten Ausbau der Verkehrs- und Siedlungsinfrastruktur entstehen könnten. Damit bekommen Behörden von Bund und Ländern ein Hilfsinstrument zur besseren Berücksichtigung des Naturschutzes an die Hand. Im März 2017 war das BKGI vorgestellt worden. Das wissenschaftliche Fachgutachten, auf dem das BKGI basiert, wurde kürzlich nachgereicht.
Quelle: NeFo
Wissenschaft und Forschung für die Zukunft weiter stärken
Wissenschaft und Wirtschaft formulieren erstmals gemeinsame Empfehlungen für neue Legislaturperiode. Zur neuen Legislaturperiode und zur bevorstehenden Regierungsbildung haben die Spitzenverbände der Wirtschaft und die großen Wissenschaftsorganisationen erstmals gemeinsame Empfehlungen für eine wirksame Forschungs- und Innovationspolitik formuliert. Diese wurden nun an die Entscheidungsträger im politischen Raum gesandt und veröffentlicht. Zu den Unterzeichnern der Erklärung „Wissenschaft und Forschung als Fundament unserer Zukunft weiter stärken“ gehört auf Seiten der Wissenschaft auch die DFG.
Quelle: DFG-Stellungnahme (pdf)
DEAL und Springer Nature: Erste Ergebnisse der Verhandlungen
Das Projekt DEAL der Allianz der Wissenschaftsorganisationen und der Verlag Springer Nature stehen in Verhandlungen über ein zukunftsorientiertes Modell des Publizierens und Lesens wissenschaftlicher Literatur. Nach der letzten Gesprächsrunde berichteten der Sprecher des DEAL-Projektlenkungsausschusses und Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Prof. Dr. Horst Hippler, und Dagmar Laging, Vice President Institutional Sales Europe bei Springer Nature, dass man in grundsätzlichen Fragen bereits Annäherung erzielen konnte.
Quelle: HRK
Wissenschaftler legen Herausgeberschaft von Elsevier-Zeitschriften nieder
Im Zuge der Auseinandersetzungen der deutschen Wissenschaftsorganisationen mit dem Wissenschaftsverlag Elsevier legen erste Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Mitarbeit als Herausgeber und Mitglieder der Editorial und Advisory Boards für Zeitschriften des Verlags nieder. Damit positionieren sie sich gegen die bislang erfolglos gebliebenen Verhandlungen mit dem Verlag über bundesweite Verträge für den Zugang zu elektronischen Fachzeitschriften. Der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Horst Hippler, kündigte an, dass in den kommenden Wochen die Namen weiterer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler veröffentlicht werden, die ebenfalls ihre Herausgeberschaft von Elsevier-Zeitschriften niederlegen.
Quelle: HRK
Keine Lehrstühle mehr: Schluss mit Pyramide!
In einem frischen Debattenpapier fordert die Junge Akademie, das Lehrstuhl-Prinzip der deutschen Wissenschaft zugunsten einer Department-Struktur aufzugeben. Und beschreibt darin sehr konkret, wie eine solche Umwälzung gelingen könnte. Die online-Ausgabe des Laborjournals stellt das Debattenpapier vor, das auch der Journalist Jan-Martin Wiarda in seinem Blog vorgestellt hatte.
Quelle: Laborjournal
Pflanzen für Milliarden - Botanikertagung Kiel
Pflanzen produzieren ungefähr 95 % des derzeitigen Kalorienbedarfes der Welt. Doch können wir mit diesen Pflanzen die Welt in 20 Jahren noch ernähren? Fachleute verschiedener Disziplinen diskutierten darüber auf der diesjährigen Botanikertagung der DBG in Kiel. Mirl Trötsch berichtet in der Zeitschrift Biologie in unserer Zeit (BIUZ) über den Abend, dass es viel Ausdauer und Innovationen bedarf, die Pflanzen der Zukunft zu entwickeln und die Landwirtschaft nachhaltiger zu machen, um zukünftig neun Milliarden Menschen gut zu ernähren. Der Verlag hat den Artikel noch bis Februar 2018 frei zugänglich geschaltet.
Quelle: BIUZ 5/2017, Seite 290
Themendossier: 5 Fakten zum Gentechnikgesetz
Die Nutzung der Gentechnik wird hierzulande über das Gentechnikgesetz reguliert. Die wichtigsten fünf Fakten hat das Portal Bioökonomie in einem allgemeinverständlichen Dossier zusammengestellt:
- Was regelt das Gentechnikgesetz?
- Zulassung von gentechnisch veränderten Pflanzen in der Europäischen Union (EU)
- Opt-out-Richtlinie der EU
- Gentechnisch veränderte Organismen (GVO) in Deutschland
- Gentechnik-Kennzeichnung
Quelle: Bioökonomie
Forschungsdaten – die Ressource für die Zukunft
Die Leibniz-Gemeinschaft begrüßt die heute veröffentlichte Erklärung der Europäischen Kommission zur Entwicklung einer European Open Science Cloud (EOSC) und hat ihre aktive Unterstützung bei deren Umsetzung zugesagt. Die EOSC soll innerhalb der EU einen verlässlichen Zugang zu Forschungsdaten über fachliche und geografische Grenzen hinweg sicherstellen.
Quelle: Leibniz
Ein Jahr Trump: Der Kampf der Wissenschaftler
Wie der Deutschlandfunk berichtet, was das erste Regierungsjahr unter Donald Trump keine gute Zeit für die US-Wissenschaft. Forschende mussten sich mit Zensur und Eingriffen der US-Regierung auseinandersetzen, es wurde gespart und gekürzt. Aber sie geben nicht auf - und engagieren sich zunehmend auch politisch.
Quelle: Deutschlandfunk
SPD fordert Verbot für grüne Gentechnik
Die SPD-Fraktion fordert ein Verbot für gentechnisch veränderte Organismen (GVO) in Deutschland. Die Abgeordneten haben dazu einen Gesetzentwurf zur Änderung des Gentechnikgesetzes (19/14) vorgelegt, der Anbaubeschränkungen oder -untersagungen für GVO durch ein zentrales und einheitliches Verfahren bundesweit regeln soll. via VBIO.de
Quelle: Bundestag.de (pdf)
Vertrauenskrise in der Wissenschaft?
Der Wissenschaftssektor ist in die Kritik geraten und wird ganz grundsätzlich mit Vorbehalt bedacht. Die Konferenz „Wissenschaft braucht Gesellschaft" suchte in Hannover nach Erklärungen und fand vielstimmige Antworten. Unter anderem zu der Frage, inwieweit sich die Wissenschaft politisch äußern soll oder nicht. Sowie über den March for Science, den auch die DBG unterstützt hatte. Über die Zusammenkunft berichtet das online Magazin Merton vom Stifterverband für die Wissenschaft.
Quelle: Merton
GWK beschließt Fortführung des Professorinnen-Programms
Eine Erfolgsschichte geht weiter: Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat die Fortführung des Professorinnenprogramm bis 2022 beschlossen. Bereits im Juni 2017 hat die GWK sich grundsätzlich für die Fortführung des seit 2008 von Bund und Ländern gemeinsam geförderten Programms ausgesprochen, heute wurde die bis 2022 laufende dritte Runde endgültig beschlossen.
Quelle: GWK (pdf)
Bundesregierung: Positionspapier zu EU-Rahmenprogramm für F&I
Die Bundesregierung hat ihr Positionspapier "Leitlinien zum neuen EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation" veröffentlicht. Es enthält grundsätzliche, strategische Aussagen zur Ausrichtung eines neunten Rahmenprogramms für die Finanzperiode ab 2021. Deutschland setzt sich für ein exzellenzorientiertes Programm ein, das einen hohen europäischen Mehrwert sicherstellt und damit komplementär zu den nationalen Anstrengungen der Mitgliedstaaten ist. Das nächste Rahmenprogramm müsse mutiger, zielgerichteter, integrativer, ergebnisorientierter, konsistenter, nutzerfreundlicher, näher am Bürger und konsequenter werden.
zum Positionspapier des BMBF (pdf)
Gutachten: Keine ausreichende Kontrolle Neuer Techniken außerhalb des Gentechnikrechts
Ein vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) beauftragtes Rechtsgutachten (Gutachten als pdf) zeigt, dass die verschiedenen europäischen Spezialgesetze außerhalb des Gentechnikrechts keine adäquaten Kontroll- und Prüfmaßstäbe für die Regulierung von Umweltauswirkungen für Techniken, wie CRISPR/Cas und andere Verfahren der Genom-Bearbeitung, zur Verfügung stellen. Die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) Prof. Beate Jessel will deshalb die neuen Techniken nicht aus dem Gentechnikrecht herausnehmen und pocht auf das Vorsorgeprinzip. Der begutachtende Jurist analysierte unter anderem das Saatgutrecht, das europäische Lebens- und Futtermittelrecht sowie das Pflanzenschutzmittel- und Sortenschutzrecht und zeigt dabei Regelungslücken auf.
Quelle: BfN
Genome-Editing: Rechtslage USA, Kanada und Argentinien
Das interdisziplinäre Portal Dialog-GEA zum Genome Editing in der Landwirtschaft zeigt, wie unterschiedlich die Herangehensweisen sein können, wenn es um die Bewertung der neuen Techniken zur Genomänderung geht. Sie stellen die Rechtslagen in den USA, Kanada und Argentinien gegenüber.
Quelle: Dialog GEA
Mit alten Ängsten gegen neue Genome Editing-Verfahren
Noch ist in der EU nicht geklärt, ob die neuen Genome Editing-Verfahren (CRISPR/Cas & Co) besonders reguliert werden müssen. Doch je näher die Entscheidung rückt, umso vehementer fordern Gentechnik-kritische Organisationen strenge Vorschriften – und damit De-facto-Verbote, berichtet das Portal TransGen. Sie greifen dabei überwiegend auf alte, seit 25 Jahren nahezu unverändert wiederholte Einwände zurück. Dabei würden auch wirtschaftliche Interessen eine Rolle spielen.
Quelle: TransGen.de
Verfassungsgericht prüft Open-Access-Pflicht
Dürfen Universitäten ihre Wissenschaftler verpflichten, Aufsätze frei zugänglich zu machen? Nach Angaben des Portals irights.info wollen Professoren in Konstanz eine Satzung ihrer Universität kippen. Nun wird das Bundesverfassungsgericht darüber entscheiden, ob Baden-Württemberg seinen Hochschulen Open-Access-Vorgaben machen darf oder nicht.
Mehr dazu unter irights.info
Zuwächse im EU-Haushalt für Studierendenmobilität und Forschung
Am 30.11. 2017 hat das Europaparlament in Brüssel den EU-Haushalt für das Jahr 2018 verabschiedet, meldet die Hochschulrektorenkonferenz (HRK). Nachdem der EU-Ministerrat im Juli die Forschungsmittel noch um eine halbe Milliarde Euro kürzen wollte, haben sich nun das Europaparlament und die Finanzminister auf eine Erhöhung der Forschungsmittel für das kommende Haushaltsjahr geeinigt: 2018 steigt die Finanzausstattung der EU-Förderung um 110 Millionen Euro auf insgesamt 11,2 Milliarden Euro. Auch die Mittel für das Mobilitätsprogramm Erasmus+ sind gestiegen und betragen nun 2,3 Milliarden Euro.
Quelle: HRK
Akademien veröffentlichen Prinzipien zur Evaluation von Forschung
Die wachsende internationale Wissenschaftsgemeinschaft möchte eine angemessene und effiziente Nutzung der erheblichen Finanzmittel für wissenschaftliche Forschung gewährleisten. Dies hat zu einer verstärkten Betonung der Rechenschaftspflicht und der Bewertung sowohl der Forscherinnen und Forscher, der Forschungsaktivitäten als auch der Forschungsprojekte geführt. Dazu veröffentlichten die Leopoldina, die französische Académie des sciences und die britische Royal Society eine gemeinsame Stellungnahme.
Quelle: Leopoldina
BMUB gründet Gesellschaft für Projektförderung
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) hat eine bundeseigene Dienstleistungs-GmbH zur Förderung von Umwelt-, Natur- und Klimaschutz gegründet. Die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH unterstützt das Ministerium dabei, seine förderpolitischen Zielsetzungen zu verwirklichen. Die ZUG wird zunächst vor allem Förderprogramme im Auftrag des BMUB administrativ und inhaltlich begleiten und so eine Vielzahl politischer Schwerpunktthemen im Bereich des Umwelt-, Natur- und Klimaschutzes in Maßnahmen umsetzen helfen.
Quelle: BMUB
Studiensituation in Deutschland hat sich verbessert
Die Mehrheit aller Studierenden in Deutschland ist mit der Organisation ihres Studiengangs zufrieden. Das ist eine Aussage des 13. Studierendensurvey, der am 18. Dezember vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) veröffentlicht wurde. Wahlmöglichkeiten von Kursen und Modulen, die Erfüllbarkeit der zeitlichen Vorgaben und die Abstimmung der Lehrinhalte auf das Prüfungssystem werden überwiegend positiv wahrgenommen. "Der Hochschulpakt und der Qualitätspakt Lehre haben dazu beigetragen, die Studiensituation in Deutschland zu verbessern. Die Anstrengungen von Bund und Ländern haben Wirkung gezeigt. Hochschulen, Bund und Länder dürfen nicht nachlassen, gute Studienbedingungen zu gewährleisten", sagte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka.
Quelle: BMBF
Crispr ist nicht immer Gentechnik
Ob erbgutverändernde Verfahren wie die Genschere „Crispr/Cas9“ unter die bisherige Gesetzgebung zur Regulierung von „Gentechnisch Veränderten Organismen“ (GVO) fallen wird oder nicht, muss der Europäischen Gerichtshof noch entscheiden. Im Vorabentscheidungsersuchen des EuGH-Generalanwalts Michal Bobek kommt dieser zu dem Schluss: erbgutveränderte Organismen gelten nur dann als „Gentechnisch Veränderte Organismen (GVO)“ und werden als solche reguliert werden müssen, wenn ihr „genetisches Material so verändert worden ist, wie es auf natürliche Weise nicht möglich ist.“ Ob also ein Lebensmittel unter die bisherige Gentechnikverordnung fällt oder nicht, ist demnach nicht von der verwendeten Methode, sondern vom Ergebnis abhängig.
Quelle: Tagesspiegel.de
„Wissenschaft ist Gegengift gegen radikale Positionen“
Hans-Christian Pape, der neue Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung, wirbt für mehr gesellschaftliches Engagement der Forschung. Die Wissenschaft muss sich stärker als bislang gesellschaftlichen Herausforderungen stellen. Hierin sieht der neue Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung, der Neurophysiologe Hans-Christian Pape, ein zentrales Thema seiner Präsidentschaft. „In der Politik erleben wir international das Wiedererstarken von Nationalismus, Isolationismus und radikalen Positionen. Unsere Arbeit, das Engagement unserer Geförderten in mehr als 140 Ländern weltweit, ist ein Gegengift gegen solche Tendenzen“, sagte Pape heute in Berlin vor Journalisten.
Quelle: Alexander von Humboldt-Stiftung
Leistungen der Natur für die Menschen brauchen mehr Anerkennung
Vielfältiges Essen, sauberes Wasser und gesunde Luft gehören zu den sichtbarsten Vorteilen, welche die Natur den Menschen bietet. Dies hat zu der kontroversen Überzeugung geführt, dass die Natur hauptsächlich eine Quelle von Leistungen oder Rohstoffen ist. In der Fachzeitschrift Science haben 30 Fachleute, die mit dem Weltbiodiversitätsrat (IPBES) in Verbindung stehen, einen neuen Ansatz präsentiert: die Idee, alle Leistungen der Natur für die Menschen zu nutzen, um sie in Politik und Entscheidungsfindungen einzubringen. Unter den Autoren der Studie sind auch die zwei Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig.
Quelle: iDiv
GEW fordert „Dauerstellen für Daueraufgaben“
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat CDU/CSU und SPD aufgefordert, sich in ihren Verhandlungen zur Bildung einer Großen Koalition darauf zu verständigen, die sachgrundlose Befristung abzuschaffen. „2016 hat der Bundestag die Anforderungen an eine Befristung von Beschäftigungsverhältnissen in der Wissenschaft verschärft: Zeitverträge sind nur noch zulässig, wenn die Befristung zur Förderung der Qualifizierung erfolgt oder es eine Drittmittelfinanzierung gibt. Hochschulen und Forschungseinrichtungen weichen daher mehr und mehr auf die Option der sachgrundlosen Befristung gemäß Teilzeit- und Befristungsgesetz aus. Die neue Bundesregierung muss endlich alle Schlupflöcher im Befristungsrecht schließen. Die Arbeitgeber müssen unbefristete Arbeitsverträge anbieten, wenn es keinen Befristungsgrund gibt. Es muss der Grundsatz ‚Dauerstellen für Daueraufgaben‘ gelten“, betonte der stellvertretende Vorsitzende und Hochschulexperte der GEW, Andreas Keller.
Quelle: GEW
HRK Koalitionsvereinbarung ist starke Basis für Hochschulpolitik
„Wenn es nach den Hochschulen geht, kann es auf dieser Basis jetzt losgehen.“ So kommentierte der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Prof. Dr. Horst Hippler, den Entwurf der Koalitionsvereinbarung von CDU/CSU und SPD. „Angesichts des erfreulich hohen Stellenwerts, den die Parteien Bildung und Wissenschaft einräumen wollen, hoffen wir nun auf ein zügiges Zustandekommen der Großen Koalition. Die Vereinbarung wäre grundsätzlich eine spürbar verbesserte, starke Basis für notwendige Fortschritte in der Hochschulpolitik und spiegelt Vieles wider, was die HRK in der Vergangenheit formuliert und vorgeschlagen hat.“
Quelle: HRK
VBIO begrüßt "Biologie und Innovation" im Koalitionsvertrag
Der von CDU/CSU und SPD vorgelegte Koalitionsvertrag liefert nach Ansicht des Verbandes Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin (VBIO e. V.) wichtige Impulse und Weichenstellungen für Bildung und Wissenschaft. Der Dachverband der Biowissenschaften begrüßt besonders die angekündigte Agenda „Von der Biologie zur Innovation“. Konfliktpotential sieht der Verband in den Festlegungen des Koalitionsvertrages zur Gentechnik und zur Biodiversitätsforschung. Und der Biologenverband, in dem auch die DBG Mitglied ist, macht auf die Abschnitte der Koalitionsvereinbarungen aufmerksam, in denen wissenschaftliche Expertise noch integriert werden muss.
Quelle: VBIO
Offener Zugang zu digitalen Sequenzinformationen gefährdet
Die Nutzung digitaler Sequenzinformationen genetischer Ressourcen könnte in Zukunft im Rahmen des Nagoya-Protokolls und der Konvention über die biologische Vielfalt (CBD) eingeschränkt werden. Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen warnt daher eindringlich vor weitreichenden Konsequenzen für die Umwelt- und Lebenswissenschaften sowie die Biodiversitätsforschung, sollte zukünftig auch die Nutzung von digitalen Sequenzinformationen genetischer Ressourcen den Regelungen des Nagoya-Protokolls und der Konvention über die biologische Vielfalt unterliegen. Insbesondere würde die internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit in diesen Bereichen erheblich behindert werden. Die bisher unternommenen gemeinsamen Anstrengungen für mehr Transparenz und Offenheit der Wissenschaft (z.B. European Open Science Cloud Declaration) und für den grundsätzlich offenen Zugang zu Daten aus der öffentlich geförderten Forschung würden zumindest teilweise zunichte gemacht.
Quelle: Fraunhofer
USA: CRISPR-Sojabohnen vor dem Sprung auf den Acker
Wie das Portal Transgen meldet, soll in den USA noch in diesem Jahr die erste Pflanze auf den Markt kommen mit Eigenschaften, die sie den neuen Genome Editing-Verfahren verdankt: Sojabohnen mit einem veränderten Fettsäureprofil. Die amerikanischen Behörden haben bereits entschieden, dass sie nicht unter die Gentechnik-Bestimmungen fallen. Damit wird der Marktzugang deutlich einfacher, schneller und kostengünstiger. Weitere mit der „Gen-Schere“ CRISPR editierte Pflanzen werden folgen. Europa muss sich auf diese Entwicklung einstellen.
Quelle: Transgen
Hört auf die Forscher
Bundespräsident Frank Walter Steinmeier lobt die Leopoldina in Halle an der Saale, die vor kurzem ihr zehnjähriges Bestehen als Nationale Akademie der Wissenschaften feierte, auch wenn sie bereits 1652 gegründet wurde. Ihre Mitglieder aus Wissenschaft und Forschung verteidigten die Vernunft gegen die Verrohung der öffentlichen Debatten, berichtet Kathrin Zinkant in der Süddeutschen Zeitung. Womöglich müsse sich die Leopoldina aber auch verstärkt der Öffentlichkeit zuwenden, ließ Steinmeier anklingen.
Quelle: Süddeutsche.de
EU-Agrarpolitik muss evidenzbasiert sein
Heute treffen sich die AgrarministerInnen der EU-Mitgliedstaaten, um über die Direktzahlungen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) zu diskutieren, ohne die viele Betriebe eingingen. Tatsächlich sind diese aber wirkungslos, meint der Ökologe Dr. Guy Pe’er. Gemeinsam mit Ökonomen, Soziologen und weiteren ExpertInnen hat er die GAP auf ihre Wirtschaftlichkeit, Wirksamkeit und Erfüllung der globalen Nachhaltigkeitsziele untersucht und festgestellt: Sie erreicht keines ihrer selbst gesteckten Ziele. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt für mutige Schritte und eine echte Neuerung, meint Pe’er in Richtung neuer Bundesregierung. Wie diese aus Forschungssicht aussehen müsste, erklärt er im Interview des Netzwerkforums Biodiversität (NeFo).
Quelle: NeFo
Für mehr Chancengleichheit an den Hochschulen
Das Professorinnen-Programm geht in die dritte Runde. Es ist das zentrale Instrument von Bund und Ländern, um die Gleichstellung von Frauen und Männern in Hochschulen zu fördern, die Zahl von Frauen in Spitzenfunktionen in der Wissenschaft zu steigern und die Repräsentanz von Frauen auf allen Qualifikationsstufen zu verbessern. Denn Frauen machen heute häufiger Abitur als Männer, sie studieren häufiger, und sie verfassen fast die Hälfte aller Promotionen. Damit auch mehr Frauen sich für Berufswege in der Wissenschaft entscheiden, will das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit diesem Programm strukturelle Veränderungen herbeiführen.
Quelle: BMBF
VBIO-Jahresbericht 2017 ist online
Der VBIO-Jahresbericht gibt einen Einblick in die Aktivitäten und Positionen des VBIO und zeigt, dass der Biologen-Dachverband ein überzeugender Ansprechpartner für Politik, Presse und Wissenschaft ist. Er feierte 2017 nicht nur sein zehnjähriges Verbandsjubiläum, sondern berichte auch vom Fotowettbewerb und über eine besondere Ausgabe unseres Verbandsjournals „Biologie in unserer Zeit“. Alle weiteren Themen auf der Website des Verbands.
Quelle: VBIO
„Biodiversität erhalten - in verschiedenen Politikfeldern“
Seit Herbst letzten Jahres hat das Thünen-Institut für Biodiversität einen neuen Leiter: Agrarökologe Prof. Jens Dauber. Das Netzwerkforum Biodiversität (NeFo) interviewte den neuen Kopf der nachgeordneten Behörde des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Dauber soll Entscheidungshilfen für die Politik entwickeln, u.a. mit Konzepten zum Schutz und zur Nutzung der biologischen Vielfalt in Agrarökosystemen. Die Kernkompetenzen Biodiversität in offenen Agrarlandschaften und Biodiversität landwirtschaftlich genutzter Böden werden nun, auch personell, um die Bereiche Modellierung und Biodiversitäts-Monitoring erweitert. Auf welche Fragenstellungen ein nationales Monitoring ausgerichtet sein sollte, welche Konzepte die Rolle der Biodiversität in der Agrarpolitik stärken und wie die üblichen Grabenkämpfe zwischen den Ressorts beendet werden könnten, stellt der neue Institutsleiter im Interview vor.
Quelle: NeFo
Sanfte Biotechnologie: Gentechnik im Hoffnungslauf
3 #CrisprCas9 Genscheren präsentierte Caixia Gao von der chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking während der Tagung Molecular Biology of Plants der Sektion Pflanzenphysiologie und Molekularbiologie der DBG in Dabringhausen. Autorin Hildegard Kaulen berichtet in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) auch über die Vielfalt der nichtkodierenden Ribonukleinsäuren, die im Sommer anstehende Neuregulierung des Gentechnikgesetzes durch den Europäischen Gerichtshof (EuGH) und wie dadruch eine Kehrtwende für die sanfte Biotechnologie möglich werden kann: Wenn nämlich – wie von vielen Wissenschaftlern seit langem gefordert – nicht mehr das verwendete biotechnologische Verfahren über die Einstufung eines Organismus entscheidet, sondern die Eigenschaften des fertigen Produktes, wie Sektionssprecher Professor Andreas Weber am Rande der Konferenz erklärt.
Quelle: FAZ.net
Weltbiodiversität bringt neue Berichte
Vom 17. bis 24. März 2018 treffen sich die Vertreter der 128 Mitgliedsstaaten sowie der Wissenschaften, Verbände und andere Beobachter zur 6. Vollversammlung des Weltbiodiversitätsrates IPBES in Medellín, Kolumbien. Hohe Erwartungen sind daran geknüpft: Ganze fünf Berichte zum Wissensstand über die Ökosysteme und deren Beiträge zum Wohlergehen der Menschen stehen zur Genehmigung. Sie widmen sich den regionalen Unterschieden des Wandels der Biodiversität sowie dem Thema der Landdegradierung. Über 20 wissenschaftliche Expertinnen und Experten deutscher Forschungseinrichtungen haben zu den Berichten beigetragen. Im Blog beglieitet das Netzerwkforum Biodiversität (NeFo) die Konferenz und kommentiert die Vorgänge.
zum NeFo-Blog
Taxonomen reagieren auf fachfremde Art-Klassifizierung
Über 180 Taxonomen aus 37 Ländern – unter ihnen auch der Senckenberg-Wissenschaftler Professor Uwe Fritz– haben gestern im Fachjournal PLoS Biology einen kürzlich in Nature erschienenen Artikel kritisiert. In diesem wurde vorschlagen, die Art und Weise, wie Tiere und Pflanzen benannt und klassifiziert werden, grundlegend zu ändern. Nach dem Vorschlag in Nature sollen Arten in Zukunft von einem internationalen Gremium, dem keine Naturwissenschaftler, sondern z.B. Anwälte, Anthropologen und Soziologen angehören, als „gültig“ erklärt werden. Fritz und seine Kollegen befürchten nun „dass ein nicht-wissenschaftliches Gremium die Qualität der taxonomischen Arbeit massiv beeinträchtigen würde.“ Und weiter: „Aus unserer Sicht ist die unzureichende Finanzierung taxonomischer Forschung das weitaus größere Problem, als die [im Artikel] genannte ‚Anarchie’ in der Systematik“, schließt Fritz.
Quelle: Senckenberg
DBG für March for Science

Der zweite March for Science findet weltweit am 14. April 2018 statt. Zehntausende Menschen, unter Ihnen viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, werden für die Freiheit und Anerkennung der Wissenschaft demonstrieren. Die DBG unterstützt den March for Science. Wir möchten darauf hinweisen, dass die Wissenschaft in ihrer Vielfalt faktenbasierte Erkenntnisse erarbeitet und vermittelt, die wesentliche Orientierung für gesellschaftliche und politische Entscheidungen geben. Wissenschaftliche Fakten sind als Grundlage für den gesellschaftlichen Diskurs nicht verhandelbar, solange nicht andere Analysen und Studien gleichen wissenschaftlichen Standards zu weiterführenden Erkenntnissen führen. Alternative und willkürliche Behauptungen müssen bloßgestellt werden und geeignete Erwiderung erfahren. Nur wissensbasierte Entscheidungen sind tragfähig für unser aller Zukunft. Auch im vergangenen Jahr hat die DBG die Märsche unterstützt.
Weiterführende Informationen
Deutsche Initiativen https://marchforscience.de/
Teilnehmende Städte: https://sciencemarchger.wordpress.com/auch-in-deiner-stadt/
Gemeinsamer Aufruf von fünf naturwissenschaftlich-mathematischen Fachgesellschaften: http://www.science-bridges-cultures.de/index.html
Unterstützende Organisationen und Wissenschaftler: https://sciencemarchger.wordpress.com/unterstuetzer/
Twitter: https://twitter.com/ScienceMarchGER
Facebook: https://www.facebook.com/ScienceMarchGER
USA und weltweit: https://www.marchforscience.com
ARRIGE: Vereinigung zum verantwortlichen Umgang mit Genome Editing gegründet
Wie das Portal Pflanzenforschung berichtet, haben Forscherinnen und Forscher die internationale Association for Responsible Research and Innovation in Genome Editing (ARRIGE, @ArrigeOrg) gegründet. Ihr Ziel ist es, weltweit einen verantwortlichen Umgang mit den neuen Technologien zu ermöglichen. Dabei sollen Tools entwickelt werden, um ethische und gesellschaftliche Herausforderungen anzugehen, die durch die rasche Einführung und Weiterentwicklung der Methoden der Genom-Editierung entstanden sind. Am Ende soll ein gesellschaftlich akzeptierter Umgang mit den neuen Techniken ermöglicht werden. Dabei müssen ethische Fragen und soziale Realitäten genauso bedacht werden wie die wissenschaftlichen Fakten und die methodischen sowie technischen Fragen. Wichtig ist, dass verschiedene fachliche Disziplinen in Kontakt treten und ihre verschiedenen Sichtweisen auf die neuen Technologien lösungsorientiert diskutieren. Hier will ARRIGE ansetzen.
Quelle: Pflanzenforschung.de
Bundesregierung setzt auf Biotechnologie
Mit einer ressortübergreifenden Agenda will die Bundesregierung der Biotechnologie mehr Bedeutung beimessen, meldet das Portal Bioökonomie. Wirtschaftsminister Peter Altmaier gehe davon aus, dass die Biotechnologie „die nächste große Welle der Innovation hervorbringt” und betonte „wir brauchen jetzt eine Biotech-Agenda, die der digitalen Agenda entspricht”. Das sagte der CDU-Politiker auf den Deutschen Biotechnologietagen.
Quelle: Bioökonomie.de
Weltbiodiversitätsrat verabschiedet ersten Zustandsbericht für Europa & Zentralasien
Die Biodiversität in Europa und Zentralasien hat einen enorm hohen Wert für die Region, aber schwindet Jahr für Jahr. Immer mehr Menschen werden längerfristig in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt. Dies besagt der erste vom Weltbiodiversitätsrat IPBES erarbeitete Zustandsbericht für Europa und Zentralasien. Die ExpertInnen zeigen diverse Handlungsmöglichkeiten auf und empfehlen, die Biodiversität und die Leistungen der Natur für den Menschen künftig viel stärker zu berücksichtigen. Der Bericht wurde zusammen mit den Zustandsberichten zu Asien-Pazifik, Amerika und Afrika und einem Bericht zur Landdegradierung am 22. März 2018 in Medellìn (Kolumbien) verabschiedet, berichtet die Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT).
Quelle: SCNAT
Weltbiodiversitätsrat: Naturverlust gefährdet global menschliches Wohlergehen
Der Rückgang der biologischen Vielfalt gefährdet das menschliche Wohlbefinden, aber es gibt Möglichkeiten zum Schutz und zur Wiederherstellung. So titelt der Weltbiodiversitätsrat IPBES in seiner heutigen Presseerklärung, nachdem in der Nacht vier regionale Berichte zur Biodiversität und der Ökosystemleistungen beim 6. Plenum in Medellín/Kolumbien von den Staatenvertretern verabschiedet wurden. Sie umfassen die Regionen Amerika, Asien und Pazifik, Afrika sowie Europa und Zentralasien. Über 20 deutsche Expertinnen und Experten waren daran beteiligt. „Wir brauchen derzeit unser Naturkapital auf, dabei sollten wir von den Zinsen leben“, resümieren 5 AutorInnen des Europa-Zentralasien-Berichts im Interview des Netzwerkforums Biodiversität (NeFo).
Quelle: NeFo
DBG fordert mehr Forschungsförderung der EU für 2021-27
Die Deutsche Botanische Gesellschaft unterstützt die Initiative More Funds For Research&Innovation. Deren Manifest ruft dazu auf, deutlich mehr Finanzmittel für Forschung und Innovation für die Jahre 2021 bis 2027 (in Multiannual Financial Framework, MFF) durch die EU bereit zu stellen; besonders für die wichtigen Schwerpunkte Landwirtschaftspolitik, Zusammenhalt und Wettbewerbsfähigkeit. Denn nur so kann dringend notwendige Forschung geleistet werden. Bekanntermaßen war das Budget im Forschungs-Programm Horizon 2020 deutlich unterfinanziert und das darf sich nicht wiederholen. Nur ausreichende Investitionen helfen, hochwertige und qualitativ wertvolle Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, Wachstum zu fördern und Arbeitslosigkeit zu reduzieren. Nur diese Maßnahmen werden ein nachhaltiges Wachstum der ganzen EU ermöglichen. Wissenschaft und Forschung kommen allen EU-Bürgern zugute. Neu entwickelte Produkte werden bald das Leben aller Menschen beeinflussen. Nur Forschung und Entwicklung werden die Wettbewerbsfähigkeit der EU erhalten bzw. die EU wieder auf Wachstumskurs bringen. Da dies nicht nur einzelne sondern sehr viele Disziplinen voranbringt, ist es wichtig, das Budget für künftige Forschung und Entwicklung zu steigern. Über die Mittel für den zukünftigen Haushalt wird der EU-Rat in den kommenden Monaten entschieden. Das o.g. Manifest haben bis zum heutigen Tag bereits 1518 Forschende, wissenschaftliche Gesellschaften, Forschungsverbünde sowie forschende Unternehmen unterzeichnet, auch der Präsident der DBG im Namen aller Mitglieder.
Weitere Informationen:
HRK: Alle Affiliations auf Paper angeben
Welcher Institution wissenschaftliche Publikationen zugerechnet werden, hat großen Einfluss auf die Position der Institution in internationalen Rankings. Deshalb ist es den Hochschulen wichtig, dass die Zugehörigkeit („Affiliation“) zur jeweiligen Einrichtung von den wissenschaftlichen Autorinnen und Autoren bei einer Publikation angegeben wird. Die Mitgliederversammlung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hat hierzu entsprechende Leitlinien verabschiedet, dass die Zugehörigkeit zu einer sowie zu mehreren Einrichtungen alle genannt werden sollen.
Quelle: HRK
Wissenschaftsrat nimmt Stellung zur Hochschulpakt-Nachfolge
Zum Ende des Jahres 2020 wird mit dem Hochschulpakt das derzeit umfangreichste Förderprogramm des Bundes und der Länder für den Hochschulsektor auslaufen. Die Nachfolgevereinbarung stellt eines der wichtigsten wissenschaftspolitischen Vorhaben der nächsten Jahre dar. Welche Anforderungen sie erfüllen sollte, erläutert der Wissenschaftsrat in einem Positionspapier.
Quelle: Wissenschaftsrat
Dossier zum Genome Editing
Die Verfahren des Genome Editing ermöglichen gezielte Eingriffe in das Erbgut, deren Resultate nicht von natürlichen Mutationen zu unterscheiden sind. Wegen ihrer besonderen Vorteile - vor allem Präzision, Zeit- und Kostenersparnis - werden sie inzwischen in vielen Bereichen von Biotechnologie und Pflanzenzüchtung genutzt. Allerdings ist derzeit nicht geklärt, ob derart veränderte Pflanzen als gentechnisch veränderte Pflanzen (GVO) eingestuft werden müssen. Das Fehlen rechtlich verbindlicher Entscheidungsgrundlagen stellt Wissenschaftler in der EU vor erhebliche Probleme und blockiert Forschungs- und Züchtungsprojekte. Der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO) präsentiert verschiedene Standpunkte zur rechtlichen Einordnung von Genome Editing bei Pflanzen aus der Sicht der Wissenschaft. Alle Informationen des Webiste-Dossiers gibt es auch als pdf-Datei (Stand: März 2018).
Quelle: VBIO
Vorbild Natur: Künstliche Photosynthese fördern
Eine gemeinsame Stellungnahme der deutschen Wissenschaftsakademien - unter ihnen acatech - empfiehlt, die Künstliche Photosynthese stärker in Zukunftsszenarien der Energiewende einzubeziehen. Die Künstliche Photosynthese eröffnet bislang ungenutzte Ansätze für umwelt- und klimafreundliche Energiesysteme. Die Grundlagenforschung soll der Stellungnahme zufolge stärker koordiniert und mit industrieller Forschung verknüpft werden. Wichtig sei insbesondere ein Fokus auf die Systemintegration, um effiziente und kostengünstige Anlagen zu entwickeln.
Quelle: acatech, Deutsche Akademie der Technikwissenschaften
ABS: Sorgfaltserklärungen jetzt verpflichtend
Das Bundesamt für Naturschutz als zuständige Vollzugsbehörde weist darauf hin, dass die Abgabe von Sorgfaltserklärungen gemäß EU-Verordnung zum Nagoya Protokoll für das Access and Benefit Sharing (ABS) für die Empfänger von Forschungsmitteln seit dem 10. Mai 2018 verpflichtend ist. Das meldet der VBIO und bietet mehrere Links mit weiterführenden Informationen.
Quelle: VBIO
Leopoldina-Experten fordern strengere Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel
Etliche chemische Pflanzenschutzmittel, auch Pestizide genannt, haben in ihrem derzeitigen Einsatz eine schädliche Wirkung auf Ökosysteme und die biologische Vielfalt. Neben dem Klimawandel, den Veränderungen der globalen Nährstoffkreisläufe und der Zerstörung von Lebensräumen durch veränderte Landnutzung hat auch der Einsatz von Pestiziden zu einem dramatischen Rückgang der Artenvielfalt geführt. Dies erklärt eine Leopoldina-Expertengruppe in dem heute veröffentlichten Diskussionspapier.
Quelle: Leopoldina
VBIO: ABS und Digitale Sequenzinformationen
Der VBIO unterstützt gemeinsam mit mehr als 50 weiteren internationalen Organisationen eine Erklärung, in der Bedenken zur Ausweitung der Access and Benefit Sharing (ABS)-Verpflichtungen auf Digitale Sequenzinformation (DSI) erläutert werden. Die Unterzeichnenden sind besorgt über die potenziell schädlichen Auswirkungen einer möglichen zukünftigen unangemessenen Regulierung. Solche Verpflichtungen würden der biologischen Forschung zusätzliche Hürden aufbürden - mit potenziell negativen Folgen für den wissenschaftlichen Fortschritt und den daraus resultierenden enormen gesellschaftlichen Nutzen sowie für die Erreichung der drei Ziele des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD). Der VBIO hatte sich bereits mehrfach ähnlich geäußert und sich mit dieser Sicht bereits an das Sekretariat der CBD gewandt.
Quelle: VBIO
Forscher warnen vor negativen Folgen der internationalen Biodiversitäts-Konvention
In einem heute im Fachmagazin Science veröffentlichten Positionspapier (DOI: 10.1126/science.aat9844) kritisieren knapp 180 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus 35 Ländern die internationale Biodiversitätskonvention (engl. Convention on Biological Diversity). Sie argumentieren, dass das Übereinkommen die Erforschung biologischer Vielfalt einschränkt, die internationale Zusammenarbeit beeinträchtigt und den Zugang zu genetischen Ressourcen und die Wissenschaft behindert. Damit sei diese Konvention letztendlich kontraproduktiv: Sie schade sogar dem Schutz der Biodiversität. Unter den Unterzeichnenden sind auch Forscherinnen und Forscher der Senckenberg-Gruppe.
Quelle: Senckenberg
Nobelpreisträger setzt sich für Grüne Gentechnik ein
Grüne Gentechnik und gentechnisch modifizierte Pflanzen sind eine Schlüsseltechnik für die Welternährung der Zukunft. Dafür setzt sich der Medizin-Nobel-Preisträger Sir Richard Roberts während der Lindauer Nobelpreisträgertagung ein. Ihm geht es um die Ärmsten der Welt. Er prangert das Verhalten der Anti-Gentechnik-Aktivisten an, die Kampagnen gegen die Technik führten und den Menschen Angst machen. Dies hätte ihnen viele Spenden eingebracht. Er verlangt deshalb eine Entschuldigung von Greenpeace, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ). Der FAZ erklärt er auch, warum er seinen Studierenden den "Großmuttertest" machen lässt und warum sich die Ergebnisse der Forschungs-Community so langsam und schlecht durchsetzen. Das Video seiner Ansprache ist in der Mediathek der Nobelpreisträger-Tagung (Lindau Nobel) abzurufen.
Quelle: FAZ und Lindau Nobel
Wie das Nagoya Protocol nicht nach hinten losgeht
Schweizer Forschende warnen im Fachjournal Nature Ecology & Evolution, dass das Nagoya Protocol der internationalen Biodiversitätskonvention (CBD) den artenreichen Ländern im Süden ehr schaden als nutzen könnte, obwohl es sie eigentlich beschützen soll. Denn das Protokoll führt zu paradoxen Konsequenzen, wenn auch die nicht-gewinnorientierte Forschung diesem unterworfen werden wird. Sie schlagen stattdessen Maßnahmen vor, die dies verhindern können. Das Journal Nature Plants
bietet einen Link (via: twitter.com/NaturePlants/status/1014091713961451521), mit dem der Kommentar frei zur Verfügung steht rdcu.be/2nS6.
Quelle: Nature Ecology & Evolution
Vor EuGH-Entscheid: Debatte über Genome Editing
Einige der Umwelt- und Industrieverbände, die sich vor dem am 25. Juli erwarteten Entscheid des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) zur Regulierung Genom-editierter Pflanzen zu Wort gemeldet haben, nennt ein Artikel des Bioökonomie-Portals. Das von der Bundesregierung finanzierte Portal nennt dabei die relevante Frage: Entscheidet das Produkt oder der Produktionsweg darüber, ob eine Pflanze als gentechnisch veränderter Organismus (GVO), zählt oder nicht. Organisationen aus Landwirtschaft, Umwelt- und Verbraucherschutz fordern, dass alle Verfahren, die unter Begriffen wie Genome Editing, zielgerichtete Mutagenese oder neuere Mutagenese-Verfahren laufen, als Gentechnik reguliert und sogar alle Produkte daraus als GVOs bezeichnet werden sollen. Die Deutsche Industrievereinigung Biotechnologie (DIB) hält dagegen, daß eine pauschale Einordnung als Gentechnik wissenschaftlich nicht gerechtfertigt ist und daher im Einzelfall entscheiden werden muss.
Quelle: Bioökonomie
Internationalisierung von Hochschulen: Jetzt erst recht!
Die weltpolitische Lage und die wissenschaftspolitische Landkarte verändern sich in den letzten Jahren dynamisch: Aufstrebende Wissenschaftsnationen bieten neue Kooperationsmöglichkeiten in Lehre und Forschung, der internationale Wettbewerb nimmt zu. Gleichzeitig erschwert eine zunehmende Wissenschaftsskepsis bis hin zu Wissenschaftsfeindlichkeit in Staaten innerhalb und außerhalb Europas den grenzüberschreitenden Austausch und die internationale Zusammenarbeit. Daher mahnt der Wissenschaftsrat zur vermehrten Internationalisierung der Hochschulen. Der Rat ist das Gremium, das die Bundesregierung und die Regierungen der Länder berät in Fragen der inhaltlichen und strukturellen Entwicklung der Hochschulen, der Wissenschaft und der Forschung.
Quelle: Wissenschaftsrat
SBSTTA 22: Digitale Sequenz Information - Keine Einigung in Sicht
Dass die Beratungen über die Aufnahme Digitaler Sequenz Information (DSI) in das sog. Nagoya-Protokoll bei der Twenty-second meeting of the Subsidiary Body on Scientific, Technical and Technological Advice (SBSTTA 22) schwierig werden würden, war dem Ökologen Dr. Axel Paulsch vom Institut für Biodiversität (IBN) klar. Aber - wie er im Blog beim Netzwerkforum für Biodiversität in Deutschland (NeFo) berichtet - fanden die Zusammengekommenen zu gar keiner Einigung, obwohl man auch in kleinen Gruppen in Hinterzimmern darum gerungen hat. Dass es schwierig werden würde, einen gerechten Vorteilsausgleich im Protokoll der CBD (Convention of Biological Diversity) zu finden, war schon zuvor klar. Denn einerseits soll es um einen gerechten Vorteilsausgleich bei der Nutzung genetischer Ressourcen gehen für biodiversitätsreiche Länder. Wenn nun aber auch digitale Sequenzinformationen in die Vereinbarungen aufgenommen werden, gefährdet das die freie wissenschaftliche Grundlagenforschung und damit die Biodiversitätsforschung selbst (die DBG berichtete mehrfach).
Quelle: NeFo
Brexit-Whitepaper: UK setzt auf Kooperation in Wissenschaft und Forschung
Die Britische Regierung strebt eine Beteiligung an den europäischen Forschungsförderprogrammen sowie Austauschprogramme für Studierende und Forschende an, berichtet der Verband der Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin (VBIO) und zitiert aus dem Whitepaper The Future Relationship Between the United Kingdom and the European Union, das die britische Regierung nun vorlegte.
Quelle: VBIO
Deutsche Positionen zum EU-Programm für Forschung & Innovation
Nachdem die Europäische Kommission am 7. Juni 2018 den Gesetzgebungsvorschlag für das nächste EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation, „Horizont Europa“ (2021-2027), veröffentlicht hatte, liegt seit dem 17. Juli auch eine erste Reaktion der Bundesregierung vor (pdf). Wie der Dachverband der Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin (VBIO) berichtet, sei das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Deutschlands damit eines der ersten EU-Mitgliedsländer, die auf Verhandlungsaspekte aus ihrer Sicht hinweisen.
Quelle: VBIO
Gentechnik-Sicherheits-Verordnung auf den Weg gebracht
Wie der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO) berichtet, hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) vor Kurzem den Entwurf einer "Verordnung zur Neuordnung des Rechts über die Sicherheitsstufen und Sicherheitsmaßnahmen bei gentechnischen Arbeiten in gentechnischen Anlagen" (kurz: Gentechniksicherheitsverordnung, GenTSV) vorgelegt (siehe: https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/GlaeserneGesetze/Referentenentwuerfe/GenTSV-E.html).
Quelle: VBIO
Europäischer Gerichtshof entschied zum Genome Editing
Heute hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) über die Techniken des Genome Editings wie beispielsweise die Gen-Schere CRISPR/Cas entschieden: "Durch Mutagenese gewonnene Organismen sind genetisch veränderte Organismen (GVO) und unterliegen grundsätzlich den in der GVO-Richtlinie vorgesehenen Verpflichtungen", schreibt die Pressestelle des EuGH. "Von diesen Verpflichtungen ausgenommen sind aber die mit Mutagenese-Verfahren, die herkömmlich bei einer Reihe von Anwendungen verwendet wurden und seit langem als sicher gelten, gewonnenen Organismen, wo bei es den Mitgliedstaaten freisteht, diese Organismen unter Beachtung des Unionsrechts den in der GVO-
Richtlinie vorgesehenen oder anderen Verpflichtungen zu unterwerfen." Es entschied damit anders als das Schlussplädoyer seines Generalanwaltes Bobek empfahl zu entscheiden. Viele WissenschaftlerInnen und Forschungsorganisationen sind von diesem Urteil sehr enttäuscht - siehe Posts auf Twitter, gesammelt unter https://twitter.com/PlantScienceDBG/ (deutsche) und https://twitter.com/PlantSciDBG_en/ (englische).
zur Pressemitteilung des EuGH (pdf)
EuGH-Urteil: Stellungnahmen des Exzellenzclusters für Pflanzenwissenschaften
Am 25. Juli 2018 hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg über die rechtliche Einordnung von neuen Methoden und Verfahren der Genome Editierung wie der „Genschere“ Crispr/Cas9 in der Pflanzenzüchtung entschieden. Wie der Gerichtshof entschied fallen die durch Mutationen im Erbgut von Lebewesen (Mutagenese) gewonnenen Organismen unter die strenge EU-Gesetzgebung zur Regulierung von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) und unterliegen grundsätzlich den hier vorgesehenen Verpflichtungen. Pflanzen, die durch Genome Editing wie CRISPR/Cas erzeugt wurden, müssen vor Zulassung auf Sicherheit geprüft werden und unterliegen der Kennzeichnungspflicht. Zwei Forscher des Exzellenzclusters Pflanzenwissenschaften, CEPLAS Sprecher Professor Andreas Weber sowie Humboldt Professor Wolf B. Frommer äußerten sich dazu. Die Folgen des Urteils, sowie die Methode an sich und deren Perspektiven wird das CEPLAS bei einer öffentlichen Veranstaltung am 30. Oktober in Düsseldorf diskutieren. Gäste sind herzlich eingeladen!
Quelle: CEPLAS
Petition: Entscheidung zum Genom-Editing des EuGH
Der französische Pflanzenforscher Benoît Lacombe hat während der internationalen Konferenz zur Molekularbiologie der Pflanzen (IPMB2018) in Montpellier eine Petition zur Überprüfung des Urteils des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) zum Genom-Editing gestartet. Darin fordert er die Überprüfung der Entscheidung. Denn das Urteil besage, dass alle Pflanzen, die mit den neuen Verfahren des Genom-Editings - wie CRISPR/Cas9 oder TALEN – erzeugt werden, als genetisch veränderte Organismen (GVO) eingestuft werden sollen, was eine spezielle Kennzeichnungspflicht und spezielle Sicherheitsprüfung vor deren Zulassung erfordert. Der Forscher argumentiert, dass die diesem Urteil zugrundeliegenden Begründungen der Richter den bisherigen wissenschaftlichen Ergebnissen widersprechen. Die Petition auf dem Portal Change.org fordert, dass das Urteil anhand wissenschaftlicher Fakten und Evidenz überprüft werden muss und dass dabei alle Anstrengungen unternommen werden müssen, sowohl die Nahrungsmittelsicherheit als auch die Landwirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit zu verbessern.
Zur Petition bei Change.org
Statement der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG) zum EuGH Urteil über Genom-Editierung
Viele Mitglieder der DBG sind enttäuscht vom Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) zur Genom-Editierung bei Pflanzen und der Bewertung ihre Produkte als gentechnisch veränderte Organismen einzustufen. Viele Kommentare spiegeln die Besorgnis wider, dass diese Entscheidung andauernde und irreparable Nachteile für Forschung und Entwicklung der nötigen ertragreichen und Dürre-, Überschwemmungs- und Nährstoffmangel-toleranten Pflanzengenotypen in Europa nach sich zieht.
Tatsächlich muss die Diskussion darüber beschleunigt werden. Vor allem aber müssen jenseits der Judikative, die den gesetzlichen Rahmen lediglich auslegt und eine der möglichen Interpretationen gewählt hat, die beiden grundsätzlichen Adressaten wieder in den Blick genommen werden: die Öffentlichkeit und die Legislative.
In vielfach ausgewogener Weise wurden die Chancen der Genom-Editierung nach dem Urteil des EuGH in den Medien diskutiert. Dieses Momentum gilt es zu nutzen und auszubauen. Letztendlich müssen vorteilhafte Pflanzen im Feld überzeugen, die mit einer sehr geringen Anzahl an Sequenz-Editierungen die Erträge sichern oder die Nahrungsqualität erhöhen. In Anbetracht des besorgniserregend trockenen und heißen Sommers als Indikator des Klimawandels reift hoffentlich auch in der breiten Öffentlichkeit die Erkenntnis, dass alle sicheren Wege genutzt werden müssen, um unsere Nahrungssicherheit zu realisieren und nachhaltige Anbauweisen zu entwickeln.
Darüber hinaus ist die Legislative anzusprechen, um über gesetzgeberische Maßnahmen eine angemessene Regulierung gegebenenfalls innerhalb des Gentechnikgesetzes zu bewirken, das noch aus dem Jahr 2001 stammt. Der offene Brief von mehr als 60 wissenschaftlichen Institutionen und Forscherpersönlichkeiten an den EU-Kommissionspräsidenten Junker mit Anregungen zur Bewertung neuer Züchtungsmethoden ist eine solche Maßnahme. Die auch von der DBG gezeichneten Vorschläge ermöglichen es dem öffentlichen und privaten Forschungssektor in der EU, im Interesse von Verbrauchern, Züchtern, Landwirten, Wirtschaft und Umwelt, wieder an die Spitze der Innovationen in der Pflanzenzüchtung zu gelangen (siehe: offener Brief, pdf).
Allerdings stellt sich auch die Frage, ob die Namen der Technologien wie „Gentechnik“ und „Genom-Editierung“ vertrauensfördernd sind. Nur Transparenz und Vertrauen zwischen Politik, Gesellschaft und Wissenschaft wird die Basis schaffen, den optimalen Raum zur Entwicklung und Akzeptanz neuer Kulturpflanzen zu schaffen. Was wir brauchen sind kluge sowie sachgerechte Regulierungen und „geneditiert“ als Qualitätslabel.
Pflanzengenetiker zum EuGH-Entscheid "wissenschaftlich nicht nachvollziehbar"
Für seine Titelgeschichte interviewte das Laborjournal den Pflanzengenetiker Frank Hochholdinger. Unter dem Titel "Das entbehrt jeglicher Logik!“ berichtet der Professor der Uni Bonn von fassungslosen Forschenden, drei nicht nachvollziehbaren Punkten in der Begründung des Gerichts und die schwerwiegenden Folgen dieses Urteils für Forschende, die Wirtschaft und die Züchter. Er wünscht sich, dass mehr Wissenschaftler sich äußern und Politiker direkt ansprechen. Der Europäische Gerichtshof hatte am 25. Juli entschieden: Pflanzen, die durch moderne Zuchtverfahren wie das Genome Editing erzeugt wurden, gelten als genetisch veränderte Organismen im Sinne der EU-Freisetzungsrichtlinie des Jahres 2001.
Quelle: Laborjournal
Gesamtstrategie Bioökonomie für 2019
Die Bundesregierung setzt mit einem umfassenden Bioökonomie-Konzept auf den verstärkten Einsatz biologischer Ressourcen und umweltschonender Produktionsverfahren in allen Wirtschaftsbereichen. Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, und die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek, haben sich nun darauf verständigt, ihre strategischen Aktivitäten für den Wandel hin zu einer biobasierten Wirtschaft in einer Strategie politisch zu bündeln. Kernthemen der Gesamtstrategie zur Bioökonomie sind die nachhaltige Ausgestaltung der land- und forstwirtschaftlichen Produktion und die Entwicklung innovativer biobasierter Alternativen zu bestehenden Produkten und Prozessen sowie länderübergreifende Kooperationen. Aussagen über Forschungsschwerpunkte sind darin leider (noch) nicht zu finden. Die Bundesministerinnen werden die Gesamtstrategie erst im nächsten Jahr vorlegen, berichtet das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Bislang existieren zwei getrennte Strategien der Bundesregierung, die "Nationale Forschungsstrategie Bioökonomie 2030" vom BMBF und die "Nationale Politikstrategie Bioökonomie" vom BMEL.
Quelle: BMBF
Wie die HRK Veröffentlichungen in „Raubzeitschriften“ eindämmen will
In einer heute verabschiedeten Stellungnahme des Senats der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) zu sogenannten Raubverlagen bekennen sich die Hochschulen zu ihrer Verantwortung für die wissenschaftliche Qualitätssicherung. Konkret empfiehlt die HRK in ihrer Stellungnahme vier Punkte, mit denen Hochschulen die Standards des wissenschaftlichen Publizierens verteidigen und Qualitätssicherungsprozesse verbessern können.
Quelle: HRK
DFG: Standortbestimmung Synthetische Biologie
Die Ständige Senatskommission für Grundsatzfragen der Genforschung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat eine Standortbestimmung zur Synthetischen Biologie veröffentlichten, die wesentliche wissenschaftliche Fortschritte auf diesem Gebiet beschreibt und mit Blick auf derzeitige gesellschaftliche Diskussionen einzuordnet. Die Analyse zeigt, dass die aktuellen wissenschaftlichen Fortschritte kein neues Gefährdungspotenzial erkennen lassen und somit durch bestehende gesetzliche Regelungen, insbesondere das Gentechnikgesetz, abgedeckt sind. Ebenso erwachsen aus den neuen Entwicklungen keine neuen ethischen Fragen, sie sind vielmehr bereits im Kontext der Debatten zur Gentechnologie und der Stammzellforschung erfasst. Mit der Standortbestimmung möchte die Senatskommission einen Beitrag zu einer sachlichen Diskussion der Chancen und Risiken der Synthetischen Biologie leisten und damit den satzungsgemäßen Auftrag der DFG zur wissenschaftlichen Politikberatung wahrnehmen.
Quelle: DFG
Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung
Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat soeben die „22. Fortschreibung des Datenmaterials (2016/2017) zu Frauen in Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen“ veröffentlicht. Der diesjährige Bericht zeigt erneut, dass der Anteil von Wissenschaftlerinnen sowohl bei den Hochschulen als auch bei den außerhochschulischen Forschungseinrichtungen kontinuierlich angestiegen ist, die Fortschritte in allen Bereichen allerdings nur langsam erfolgen und anhaltender Handlungsbedarf besteht. So hat sich seit 1997 der Anteil von Frauen an der Gesamtzahl
- der Erstimmatrikulationen von 48,6 % auf 50,5 %,
- der Studienabschlüsse von 42,1 % auf 50,9 %,
- der Promotionen von 32,1 % auf 45,2 % und
- der Habilitationen von 15,7 % auf 30,4 %
erhöht. Dies belegt aber auch, dass der Anteil von Frauen noch immer mit jeder Qualifikations- und Karrierestufe nach Studienabschluss sinkt. Mit dieser „leaky pipeline“ geht erhebliches Qualifikationspotential für das Wissenschaftssystem verloren.
Quelle: GWK (pdf)
9-Punkte-Plan gegen das Insekten- und Bestäuber-Sterben
Mit weltweit circa 1 Million bekannten Arten gehören die Insekten zu den erfolgreichsten Organismengruppen auf unserem Planeten. Trotzdem sind in Mitteleuropa mittlerweile viele Insektengruppen massiv bedroht und so stark im Rückgang begriffen, dass man von einem weitreichenden Insektensterben sprechen kann. Unter dem Motto „Fakten, Ursachen, Lösungen“ haben sich heute im Naturkundemuseum Stuttgart renommierte Forschende aus ganz Europa mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Naturschutz getroffen, um mögliche Lösungsansätze zu diskutieren, wie die Uni Hohenheim berichtet. Diese Lösungsansätze haben die Forschenden am Ende des Symposiums in einem gemeinsamen 9-Punkte-Plan präsentiert.
Quelle: Uni Hohenheim
Sofortmaßnahmen gegen Artenrückgang in der Agrarlandschaft
Die biologische Vielfalt ist in Deutschland in den vergangenen 25 Jahren stark zurückgegangen und ist zu einer der zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen geworden. Die Arbeitsgruppe „Biodiversität in der Agrarlandschaft“ der Leopoldina, der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften und acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften empfiehlt deswegen, die anstehende Reform der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik für Maßnahmen zum Schutz der biologischen Vielfalt zu nutzen.
Quelle: Leopoldina
Moore in Deutschland sollen wiederbelebt werden
In Deutschland soll es wieder mehr Moore geben. Der Großteil ist derzeit trockengelegt. Da sie für den Natur- und Klimaschutz eine wichtige Rolle spielen, will die Bundesregierung den Schutz der Moore verstärkt fördern. Das Bundesumweltmi-nisterium unterstützt daher unter anderem den Deutschen Moorschutzdialog, der heute in Berlin tagte und seine Ergebnisse in die geplante Moorschutz-Strategie des Bundes einbringen wird. Das Projekt des „Greifswald Moor Centrum“ wird mit 1,4 Millionen Euro aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert, berichtet der VBIO.
Quelle. VBIO
Workshop zum Nagoya-Protokoll
Seit rund 4 Jahren ist das Nagoya-Protokoll in Kraft. Die Zielsetzung ist ein Interessensausgleich zwischen den Ursprungsländern genetischer Ressourcen und den Ländern, in denen diese Ressourcen genutzt werden. Was bedeutet das Nagoya-Protokoll für die praktische akademische Forschung? Welche Erfahrungen wurden gemacht und wohin wird die Reise gehen? Werden zukünftig auch digitale Sequenzinformationen unter das Nagoya-Protokoll fallen? Diese und weitere Fragen werden in den Impulsvorträgen ausgewiesener Experten beleuchtet. Anschließend wird in drei parallelen Arbeitsgruppen anhand von konkreten Beispielen Wissen für die Praxis vermittelt, aber auch vertiefend über bisherige Erfahrungen und zukünftige Entwicklungen diskutiert. Der Workshop wird vom Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO), gemeinsam mit VBU und DECHEMA am 3. Dezember 2018 im DECHEMA-Haus, Frankfurt am Main, organisiert. Er kostenfreie Workshop steht auch Mitgliedern der Fachgesellschaften es VBIO offen, wie der DBG.
Quelle: VBIO
Europäische Forschende sind für Präzisionszüchtung
Mehr als 85 Europäische Wissenschaftler*innen und Wissenschaftsorganisationen, darunter unsere Deutsche Botanische Gesellschaft (DBG), bitten den Europäischen Gerichtshof (EuGH) das Urteil über neue Pflanzen-Züchtungsmethoden wie CRISPR/Cas9 und andere Formen der Genom Editierung zu überarbeiten. Sie alle plädieren dafür, dass Präszisionszüchtung für nachhaltige Landwirtschaft anders gehandhabt werden muss als im Urteil vom 25. Juli 2018. Die Unterzeichnenden fordern, dass Präzisionszüchtungen und Pflanzenzüchtungen ohne Fremd-Gene genau so wie herkömmliche Züchtungen anzusehen sind, weil sie genauso sicher sind. Die Erkenntnisse der Wissenschaft müssen in die Handhabung einfließen und die diesbezügliche Gesetzgebung muss daher schnellstens korrigiert werden. Langfristig muss dann auch das veraltete Gentechnikrecht an die aktuellen Erkenntnisse der Wissenschaft angepasst werden. Eine deutsche Übersetzung der belgischen Pressemitteilung bietet das Max-Planck-Institut für molekulare Pflanzenforschung in Potsdam auf seiner Website. Wer das Positionspapier unterstützen möchte, kann auch seinen Namen auf der Liste der Unterzeichner hinzufügen.
Zur Pressemitteilung und offenem (englischen) Brief der Europäischen Initiative und zum Unterzeichnen
Gentechnik: "Sicherheit ist wichtig, nicht die Entstehung"
Im Sommer 2018 hat der Europäische Gerichtshof entschieden: Pflanzen, die mit der modernen Gentechnik-Methode „CRISPR/Cas“ verändert wurden, unterliegen strengen Regulierungen. Ralf Reski, Professor für Planzenbiotechnologie, fordert deshalb von den Gesetzgebern neue Richtlinien. Im Online-Magazin der Uni Freiburg erklärt er die Verwendungsmöglichkeiten sowie die wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Vorteile von CRISP/Cas. Er vergleicht das mit einem Auto: "Da fragt man nicht, ob es in Handarbeit oder am Fließband gebaut wurde, sondern ob es am Ende sauber, sicher und effizient ist".
Quelle: Uni Freiburg
UN-Biodiversitätskonferenz – Botschaft der Jugend
Vom 14.-29.11. treffen sich die Mitgliedsstaaten des Übereinkommens über die Biologische Vielfalt (CBD) in Ägypten zur COP-14 u.a. um zu diskutieren, wie es nach dem Ablauf der selbstgesteckten Ziele nach 2020 weitergehen soll. Der Schwund von Arten und Lebensräumen ist ungebremst, die bisherigen Maßnahmen reichen nicht. Die Folgen werden vor allem die Jungen und nachfolgende Generationen tragen. Diese müssten auch an politischen Entscheidungsprozessen beteiligt werden. Dafür setzt sich Adina Arth, Jugendbotschafterin der UN-Dekade Biologische Vielfalt, in Sharm El-Sheikh ein. Wie genau, erzählt sie im Interview: „Es ist unsere Zukunft, lasst sie uns gestalten!“ Das Netzwerk-Forum zur Biodiversitätsforschung in Deutschland (NeFo) ist vor Ort dabei und hat eine Info-Seite zu den Themen eingerichtet.
Quelle: NeFo
Beim Genome Editing muss nun die Politik ran
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Deutschland sind besorgt über die pauschale Einstufung von Techniken des Genome Editing als gentechnische Methoden durch den Europäischen Gerichtshof (wir berichteten). Auf Initiative des Wissenschaftlerkreises Grüne Gentechnik (WGG e. V.) und des Dachverbandes der Biowissenschaften (VBIO e. V.) haben sich über 130 Akteure der akademischen Pflanzenforschung in einem Offenen Brief (pdf) an die Bundesministerinnen für Bildung und Forschung, Anja Karliczek, sowie Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, gewandt. Sie fordern die Politik zu einer differenzierten Bewertung, verantwortungsbewusstem Handeln und einem ergebnisorientierten Dialog auf.
Quelle: VBIO
Europäischer Strategieprozess zur Pflanzenforschung
Um die Ernährung der massiv wachsenden Weltbevölkerung angesichts des Klimawandels sicherstellen zu können, steht auch die Pflanzenforschung vor großen Herausforderungen. Im Rahmen des EU-geförderten Projekts CropBooster-P wollen Forschende eine Roadmap dafür erstellen. Dazu haben sich unter Federführung der niederländischen Universität Wageningen Institute aus acht europäischen Ländern zusammengeschlossen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande, Rumänien, Vereinigtes Königreich. Die zu formulierende europaweite Forschungsstrategie für die nachhaltige Sicherung der Ernährung soll vielversprechende Forschungsansätze und Methoden eruieren. In Deutschland sind Prof. Dr. Andreas Weber und Prof. Dr. Peter Westhoff von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) beteiligt. „Die HHU gestaltet damit eine EU-weite Blaupause für die zukünftige Forschungsförderung der Gemeinschaft in den Bereichen Pflanzen- und Agrarwissenschaften mit“, so Professor Westhoff. „Ziel ist es, daraus ein europäisches Flaggschiffprojekt für unser Forschungsgebiet zu entwickeln, so wie es etwa das Human Brain Project ist“, ergänzt Professor Weber. An der HHU sollen konkret aktuelle und zukünftige Methoden und Techniken zur Ertrags- und Nährwertsteigerung von Pflanzen wie Mais, Raps und Weizen untersucht werden.
Quelle: HHU
Springer Nature und DEAL: Fortschritte in Verhandlung erzielt
Die Verhandlungspartner haben sich jetzt als Zwischenschritt auf eine erneute kostenneutrale Verlängerung der bestehenden Verträge für das Jahr 2019 geeinigt. Dies verschafft zusätzlichen zeitlichen Spielraum, um der Komplexität des angestrebten Modells gerecht zu werden. Gleichzeitig sorgen Springer Nature und DEAL dadurch für Stabilität für wissenschaftliche Einrichtungen, die weiterhin auf alle bisherigen Inhalte von Springer Nature zugreifen können. Das berichtet die Hoschulrektorenkonferenz (HRK) auf ihrer Website.
Quelle: HRK
Pflanzenzüchter erproben Open-Source Saatgut Lizenz
Um Saatgut als Gemeingut zu schützen haben Züchterinnen und Züchter der Uni Göttingen und der Verein Agrecol eine gemeinsame Initiative gestartet. Agrecol entwickelte eine „Open-Source Saatgut Lizenz“, die Saatgut als Gemeingut rechtlich absichert und so vor Patentierung und Sortenschutz bewahrt.
Quelle: Uni Göttingen
ZKBS-Statement zum EuGH-Urteil über Genome Editing
Die Zentrale Kommission für die biologische Sicherheit (ZKBS) sieht einen dringenden Anpassungsbedarf für das europäische Gentechnikrecht, das wesentlich auf dem Wissensstand von 1990 beruht. Denn das Urteil des EuGH vom 25. Juli 2018 beziehe die vorangegangenen Bewertungen anerkannter Institutionen nicht mit ein, u. a. der European Academies Science Advisory Council (EASAC), der High Level Group of Scientific Advisors (part of Scientific Advice Mechanism - SAM) der Deutschen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften acatech. Das ZKBS nennt daher vier Punkte in denen das Urteil nicht mit nicht mit der Sichtweise der ZKBS übereinstimmt und geändert werden soll.
Quelle: ZKBS
Umsetzung des Nagoya-Protokolls
Die Bundesregierung hat den "Zweiten Bericht zum Stand der Umsetzung des Nagoya-Protokolls" (19/6495) vorgelegt. Der Bericht gibt unter anderem Auskunft über "Anträge auf Registrierung von Sammlungen" sowie der Zusammenarbeit des Bundesamtes für Naturschutz mit anderen Behörden.
Quelle: Bundestag (hib)
Bundestag: Neubewertung der Mutagenese-Verfahren
Pflanzenzüchtungen auf Basis klassischer Mutageneseverfahren bleiben von der Anwendung des Gentechnikgesetzes ausgenommen. Das stellt die Bundesregierung in ihrer Antwort (19/6666) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (19/6253) zur Einordnung neuer Züchtungsverfahren auf Grundlage des CRISPR/Cas-Verfahrens im Rahmen des europäischen Gentechnikrechts nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) vom 25. Juli 2018 fest. Danach seien alle Mutagenese-Verfahren als Gentechnik im Sinne des Gentechnikrechts der EU einzustufen. Dazu heißt es in der Antwort weiter, dass die klassischen Mutagenese-Verfahren auf Grundlage herkömmlicher Methoden wie der Zufallsmutagenese durch chemische Substanzen oder ionisierende Bestrahlung zwar dem Begriff nach den genetisch veränderten Organismen (GVO) zugeordnet würden, aber auf Grundlage der EU-Richtlinie 2001/18/EG von der Anwendung des Gentechnikrechts ausgenommen seien. Das habe das EuGH im Zuge seines Urteils bestätigt. Aus diesem Grund sehe die Regierung im Nachgang des Urteils für eine Anpassung der gültigen nationalen Regelungen keine Notwendigkeit. Allerdings dürften mit neuen Mutagenese-Verfahren hergestellte Produkte nur dann in die EU importiert werden, wenn eine Zulassung nach EU-Gentechnikrecht vorliege und die Produkte als GVO gekennzeichnet worden sind.
Quelle: Bundestag (hib)
Neues Rote-Liste-Zentrum etabliert
Ein neu gegründetes Rote-Liste-Zentrum wird künftig die Erstellung der bundesweiten Roten Listen im Auftrag des BfN koordinieren. Das Bundesumweltministerium fördert das Zentrum mit jährlich 3,1 Millionen Euro. Es wurde im Dezember 2018 am Projektträger im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Bonn etabliert und wird fachlich vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) betreut. In den Roten Listen ist der Gefährdungsgrad von über 30.000 Arten von Tieren, Pflanzen und Pilzen in Deutschland erfasst.
Quelle: BfN
Fachgesellschaften zum Open-Access-Plan-S
Die großen mathematisch-naturwissenschaftlichen Fachgesellschaften haben sich mit einer kurzen gemeinsamen Stellungnahme zum Plan S positioniert. Der Plan S fordert ab 2020 verpflichtend einen vollständigen und sofortigen offenen Zugang zu den von den zusammengeschlossenen europäischen Forschungsförderorganisationen (cOAlition S) geförderten wissenschaftlichen Veröffentlichungen ein. Im Prinzip begrüßen die großen Fachgesellschaften Plan S. Sie fordern aber ihrerseits mehr Zeit für die ihrer Meinung nach notwenigen und sorgfältigen Diskussion über die Folgen sowie über die Vor- und Nachteile des Plans S. Sie kritisieren daher die vorgegebene Frist für Rückmeldungen als zu eng bemessen. In dieser kurzen Zeit sei es nicht möglich, einen umfassenden Diskussions- und Entscheidungsprozess in den Gesellschaften zu organisieren. Das kritisieren die großen mathematisch-naturwissenschaftlichen Fachgesellschaften, DMV (Deutsche Mathematiker Vereinigung), DPG (Deutsche Physikalische Gesellschaft), DVGeo (Dachverband Geowissenschaften), GDCh (Gesellschaft Deutscher Chemiker) und VBIO (Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland) in ihrer Stellungnahme.
Quelle: VBIO
Japan will gen-editierte Lebensmittel freigeben
In Kürze will Japan den Verkauf von gen-editierten Lebensmitteln ohne Sicherheitsbewertung genehmigen, schreibt das Fachjournal Science (DOI: https://doi.org/10.1126/science.aax3903). Dazu müssen diese bestimmte Kriterien erfüllen: es darf kein fremdes Genmaterial im editierten Organismus zurückbleiben. Schon vor einem Jahr hatte das Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten (U.S. Department of Agriculture, USDA) beschlossen, dass keine Überwachung für gen-editierte Lebensmittel nötig sei. In der EU dagegen ist ein Genehmigungsverfahren Pflicht.
Quelle: Science
70 Jahre Grundgesetz: Allianz-Kampagne zur Wissenschaftsfreiheit
„Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei“ heißt es in Artikel 5 des Grundgesetzes, das vor 70 Jahren in Deutschland in Kraft trat. Die Wissenschaft nimmt den Jahrestag zum Anlass, über die Erfolgsgeschichte, die Chancen, aber auch die Gefährdungen dieser Freiheit zu debattieren und zu fragen, welche Verantwortung daraus erwächst. „Freiheit ist unser System. Gemeinsam für die Wissenschaft“ ist – angestoßen von der Max-Planck-Gesellschaft – eine Initiative der Allianz der zehn großen deutschen Wissenschaftsorganisationen. Ziel ist es, in einer Reihe von Veranstaltungen, Reden, Debatten und Meinungsbeiträgen die Bedeutung der Unabhängigkeit von Forschung und Lehre zu betonen, sich gleichzeitig kritisch mit eigenen Entwicklungen auseinanderzusetzen sowie mögliche Gefahren für die Wissenschaftsfreiheit (siehe: wissenschaftsfreiheit.de) in den Blick zu rücken. Die zehn Mitglieder der Allianz sind: Alexander von Humboldt-Stiftung, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Deutscher Akademischer Austauschdienst, Deutsche Forschungsgemeinschaft, Fraunhofer-Gesellschaft, Helmholtz-Gemeinschaft, Hochschulrektorenkonferenz, Leibniz-Gemeinschaft, Max-Planck-Gesellschaft, Wissenschaftsrat.
Quelle: Leopoldina
Europäische Organisationen im Team für Wissenschaftsfreitheit
Wie der Biologen-Dachverband VBIO meldet, vernetzen sich Europäische Forschungsorgansationen, um die Wissenschaftsfreiheit als fundamentales Gut zu stärken. Das haben die All European Academies (ALLEA), die European University Association (EUA) und Science Europe in einem gemeinsamen Statement bekräftigt.
Quelle: VBIO (engl.)
Europawahl: Positionen der Parteien zur EU-Hochschulpolitik
Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hat die im Bundestag vertretenen Parteien zu ihren hochschulpolitischen Standpunkten auf europäischer Ebene befragt. Die Antworten auf sechs Wahlprüfsteine sind auf der HRK-Website einander gegenübergestellt. Der Präsident der HRK bemängelt fehlende Vorschläge für die Umsetzung einer gelungenen Hochschulpolitik bzgl. der Repräsentation der Hochschulen auf EU-Ebene sowie der Hochschulautonomie und betont die Wichtigkeit der Finanzierung von Forschung und Innovation sowie von Bildung und Mobilität.
Quelle: HRK
Dachverband VBIO veröffentlicht Jahresbericht
Jetzt ist er online abrufbar, der jüngste Jahresbericht des Verbandes Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland e.V. (VBIO). Er gewährt Einblick in die Aktivitäten und Positionen des Dachverbandes der Biowissenschaften und zeigt, dass der Biologenverband auch 2018 ein überzeugender Ansprechpartner für Politik, Presse und Wissenschaft gewesen ist und um seine Expertise gebeten wurde. Im zurückliegenden Jahr hat er Veranstaltungen zu Access and Benefit Sharing organisiert und sich zur wissenschaftsfreundlichen Regelung des Nagoya Protokolls positioniert. Darüber hinaus bezog der Verband Stellung zum Koalitionsvertrag Von der Biologie zur Innovation sowie zu den Themen Genome Editing und Synthetische Biologie. Die DBG ist eine der 26 dem VBIO beigetretenen biowissenschaftlichen Fachgesellschaften.
Quelle: VBIO
Bio-Agenda soll Natur- und Technikwissenschaften voranbringen
Auf den Deutschen Biotechnologietagen in Würzburg erläuterte Andrea Noske, Leiterin des BMBF-Referats „Nachhaltiges Wirtschaften, Bioökonomie“, die Ziele der im Koalitionsvertrag und in der Hightech-Strategie 2025 angekündigten ressortübergreifenden Agenda „Von der Biologie zur Innovation“. Die Bio-Agenda solle die Potenziale der Biologie mittels Natur- und Technikwissenschaften erschließen, und zwar „biobasiert, bioinspiriert und biointelligent“, sagte Noske. Diesen Sommer soll die Bio-Agenda vorgestellt werden, berichtet das Portal Bioökonomie von der Zusammenkunft der Unternehmer aus der Biotech-Branche. Zentral sei die neue Bioökonomie-Strategie der Bundesregierung, die ebenfalls diesen Sommer veröffentlicht werden soll. Und das kommende Wissenschaftsjahr 2020 wird der Bioökonomie gewidmet werden, kündigte Noske an.
Quelle: Bioökonomie
Wissenschaft soll in Dialog mit Gesellschaft
Die Bundesregierung setzt sich dafür ein, das Vertrauen in die Wissenschaft und die Wissenschaftskommunikation zu stärken. Die Regierung versteht Wissenschaftskommunikation als die allgemeinverständliche Kommunikation und Vermittlung von Forschung und wissenschaftlichen Inhalten an Zielgruppen außerhalb des Wissenschaftsbetriebs. Sie richtet sich vor allem an die Öffentlichkeit, aber auch an Akteure oder Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft und anderen Gesellschaftsbereichen. Das schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (19/9355) auf die Kleine Anfrage von Bündnis 90/Die Grünen (19/8136). Wissenschaftskommunikation umfasse unterschiedliche Formen der Vermittlung: Sie könne direkt stattfinden, zum Beispiel bei Dialogveranstaltungen, Science Slams, Tagen der offenen Tür, bei Citizen Science-Projekten, aber auch medial erfolgen. Auch Wissenschaftsjournalismus, wissenschaftsbezogene Massenkommunikation, Public Relations und Öffentlichkeitsarbeit können Bestandteil der Wissenschaftskommunikation sein. Das berichtet das Portal Heute im Bundestag (hib).
Quelle: hib
Macht Agrarimporte aus Brasilien nachhaltig!
Das fordern Wissenschaftler*innen sowie idigene Gruppen Brasiliens in einem offenen Brief an die Europäische Kommission, der im Fachmagazin Science (DOI: 10.1126/science.aaw8276) veröffentlicht wurde. Unter der derzeitigen Regierung Brasiliens sei das Pochen auf nachhaltigen Handel noch dringender geworden. Mitinitiiert von Forschenden am Geographischen Institut der Humboldt-Universität zu Berlin (HU), wurde die Petition bisher von mehr als 600 Forschenden aus allen Ländern der Europäischen Union sowie von 300 indigenen Gruppen Brasiliens unterzeichnet.
Quelle: HU Berlin
Forschende fordern Umdenken bei Renaturierungen
Egal, ob einzelne Auenlandschaften oder ganze Nationalparks: Der Erfolg von Renaturierungsprojekten hängt nicht nur davon ab, ob einzelne Pflanzen- oder Tierarten wieder in einem Gebiet angesiedelt werden. Wie ein internationales Forscherteam unter Leitung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig zeigt, geht es vielmehr darum, dem geschädigten Ökosystem zu helfen, sich selbst zu regenerieren und zu erhalten. In der aktuellen Ausgabe von Science (DOI: 10.1126/science.aav5570) beschreiben sie, wie Rewilding-Maßnahmen besser geplant und umgesetzt werden können – und welche Vorteile sich daraus für den Menschen ergeben.
Quelle: MLU
Positionspapier zur bayerischen Oberstufe ohne Biologie und Chemie
Der Landesverband Bayern des VBIO (in dem auch die DBG MItglied ist) hat zusammen mit anderen naturwissenschaftlichen Verbänden einen dringenden Appell an den Bayerischen Staatsminister für Kultus Prof. Piazolo gerichtet, die Naturwissenschaften in der Oberstufe im neuen neunjährigen Gymnasium zu stärken. Denn im Moment sieht es so aus, als ob Biologie und Chemie kaum noch eine Rolle spielen sollen nach der Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium. "Wir können uns weder einen Fachkräftemangel im MINT-Bereich noch eine auf fehlendem Grundwissen basierende Technikfeindlichkeit leisten." Neben dem VBIO haben den Appell unterzeichnet: Der Deutsche Verein zur Förderung des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts (MNU), die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) und der Verband der Chemielehrer Bayerischer Gymnasien (VCBG). Unterstützer des Appels sind die Berufsvertretung Deutscher Biologen (BDBiol), die European Countries Biologists Association (ECBA), das Zentrum zur Förderung des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts (Z-MNU, Bayreuth) und das Forum Technologie der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Quelle: VBIO
Neue Ziele für das Wissenschaftssystem
Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat heute die Fortschreibung des Pakts für Forschung und Innovation in den Jahren 2021 bis 2030 auf den Weg gebracht. Damit setzen Bund und Länder ein klares Signal für die internationale Wettbewerbsfähigkeit derdeutschen Wissenschaft und verbindliche Rahmenbedingungen für Forschung und Innovation in Deutschland. Dabei wurden erstmalig Zielvereinbarungen für die organisationsspezifische Umsetzung vereinbart:
- Dynamische Entwicklung fördern
- Transfer in Wirtschaft und Gesellschaft stärken
- Vernetzung vertiefen
- Die besten Köpfe gewinnen und halten
- Infrastrukturen für die Forschung stärken
Quelle: GWK (pdf)
Weltbiodiversitätsrat: Weltweiter Verlust von Arten bedroht unsere Lebensgrundlage
Der Weltbiodiversitätsrat hat heute in Paris seinen Globalen Bericht zum Zustand der Natur vorgestellt. Die Botschaft des Berichts ist eindeutig: Der Zustand der Natur verschlechtert sich dramatisch. Bis zu eine Million Arten sind vom Aussterben bedroht, viele davon bereits in den nächsten Jahrzehnten. Wertvolle Ökosysteme sind zunehmend geschädigt, ihre wichtigen Leistungen für den Menschen in Gefahr. Ministerin Anja Karliczek vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mahnt: "Der Bericht des Weltbiodiversitätsrats ist ein klares Signal an die Menschheit, umzudenken und die Artenvielfalt zu schützen. Die dargelegten Trends des Artenverlustes sind zutiefst beunruhigend. Der Bericht ist ein wichtiger Meilenstein und führt uns vor Augen, dass immenser Handlungsbedarf besteht – auch in der Wissenschaft. Forschung muss die noch bestehenden Wissenslücken schließen, Lösungsmöglichkeiten aufzeigen und deren Umsetzung in die Praxis begleiten. Dazu wird die Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt meines Hauses einen erheblichen Beitrag leisten, um unsere Natur und unsere Zukunft zu sichern."
Quelle: BMBF
Pflanzensterben "betrifft uns alle"
Die öffentliche Diskussion zum Artensterben greife zu kurz, sagt Prof. Dr. Thomas Borsch, Direktor des Botanischen Gartens Berlin (BGBM). Im Statement seiner Einrichtung fordert er eine weiterreichende Diskussion zum Artensterben. Er ist alarmiert, weil es auch den früher häufigen Pflanzenarten massiv an den Kragen gehe. „Das große Pflanzensterben betrifft uns alle. Denn ohne pflanzliche Vielfalt gibt es kein Überleben!“, unterstreicht Borsch die Bedeutung von Pflanzen als Grundlage der Natur.
ganzes Interview bei BGBM
Artenvielfalt auf der Agenda
Vom BMBF-Forum für Nachhaltigkeit, dessen 15. Ausgabe vom 13. bis 14. Mai in Berlin stattfand, berichtet das Portal Bioökonomie. Dieses Jahr im Fokus: Digitalisierung und Biodiversitätsforschung. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek eröffnete das Forum mit einem Vereis auf den vor Kurzem veröffentlichten IPBES-Bericht zum Artensterben: „Der Bericht des Weltbiodiversitätsrates ist ein klares Signal: Wir müssen neu denken, um die Artenvielfalt zu schützen. Wir brauchen Lösungswege, die eine praktische Umsetzung ermöglichen“, sagte Karliczek. Sie stellte die neue Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt vor, für die in den kommenden fünf Jahren 200 Mio. Euro bereitgestellt werden.
Quelle: Bioökonomie
FDP und Grüne zum Gentechnikrecht und Freisetzungsrichtlinie
Wie der Biologen-Dachverband VBIO zusammenfasst, hat die FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag einen Antrag vorgelegt, der die Bundesregierung unter anderem dazu auffordert, auf europäischer Ebene für eine grundsätzliche Überarbeitung des EU-Gentechnikrechts einzutreten und das deutsche Gentechnikrecht entsprechend anzupassen. Ein Antrag von Bündnis 90/Die Grünen fordert, dass sich die Bundesregierung in der EU für die Stärkung des Vorsorgeprinzips einsetzt, indem auch neue gentechnische Methoden unter dem Rechtsrahmen der Freisetzungsrichtlinie verbleiben.
mehr beim VBIO
MPG: "Gen-edtitierte Pflanzen nicht mehr als gentechnisch verändert einstufen"
Die rasante Entwicklung von CRISPR‐Cas und anderen Techniken zur Genom‐Editierung werfen eine Vielzahl wissenschaftlicher, rechtlicher und ethischer Fragen auf. Die Max-Planck-Gesellschaft möchte die Expertise ihrer Wissenschaftler*innen in die wissenschaftliche und gesellschaftliche Debatte einbringen. In einem Positionspapier hat sie deshalb ihren Standpunkt zur Genom-Editierung formuliert. Sie lehnt darin unter anderem die Veränderung der menschlichen Keimbahn auf Basis des gegenwärtigen Wissenstandes ab. Außerdem fordert sie, die europäische Gesetzgebung an den aktuellen Forschungsstand anzupassen und Pflanzen mit editiertem Erbgut nicht mehr als gentechnisch verändert einzustufen, wenn diese den natürlichen Mutageneseprozess nachahmen.
Quelle: MPG
Bevölkerung erwartet mehr Umwelt- und Klimaschutz von allen Akteuren
Der Stellenwert von Umwelt- und Klimaschutz ist in der Bevölkerung in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Das ist ein Ergebnis der Umweltbewusstseinsstudie, die Bundesumweltministerin Svenja Schulze und die Präsidentin des Umweltbundesamtes (UBA) Maria Krautzberger heute vorgestellt haben. Die Bevölkerung ist mehrheitlich der Ansicht, dass relevante Akteure (Industrie, Bund, Kommunen) noch nicht genug für den Umwelt- und Klimaschutz tun – und sieht dabei auch ihr eigenes Engagement als Bürgerinnen und Bürger kritisch. Mit der Umweltbewusstseinsstudie untersuchen Bundesumweltministerium und UBA alle zwei Jahre, wie sich das Umweltbewusstsein und Umweltverhalten der Deutschen entwickelt. Für die aktuelle Studie wurden in der zweiten Jahreshälfte 2018 rund 4000 Personen befragt.
Quelle: BMU
Gentechnikrecht: CRISPR ist nicht gleich CRISPR
„Es gibt keine einfachen Antworten und wenn, dann sind sie falsch“, sagte Dr. Klaus Schäfer, Vorsitzender der DECHEMA, zu Beginn des diesjährigen DECHEMA-Tages, der fragte "Brauchen wir ein neues Gentechnikrecht?". Das trifft wohl auch auf die Frage nach dem Gentechnikrecht zu, die im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Vorträge und der Podiumsdiskussion stand. Das Netzwerk für chemische Technik und Biotechnologie in Deutschland fasst seine Tagung und die Podiumsdiskussion auf seinem Blog zusammen.
Quelle: DECHEMA-Blog
Wissenschaftliche Konsultation zur deutschen Nachhaltigkeitspolitik
Ab sofort haben Forschende aus allen Fachrichtungen eine neue Möglichkeit, sich an der Weiterentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie zu beteiligen. Dafür hat die Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030 (wpn2030) die Online-Konsultation „Eine Frage der Wissenschaft: Die Nachhaltigkeitsstrategie auf dem Prüfstand“ aufgesetzt. Bis zum 31. Juli 2019 können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Erkenntnisse, Vorschläge und Ideen einspeisen. Sieben Leitfragen setzen sich mit der für 2020 anstehenden Weiterentwicklung der Strategie auseinander:
- Warum ist die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie in manchen Bereichen “off track”?
- Misst die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie den Wandel, den wir (messen) wollen?
- Welche Konflikte zwischen den Zielen können gelöst, welche Synergien genutzt werden?
- Fördert die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie lokal und global nachhaltige Entwicklung?
- Wie kann die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie besser funktionieren?
- Wie zukunftsfähig ist die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie?
- Wie kann die Wissenschaft besser zur Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie beitragen?
„Mit der Online-Konsultation wollen wir Wissenschaft und Politik eine neue Möglichkeit bieten, wirksamer für nachhaltige Entwicklung zusammenzuarbeiten“, betonen die Co-Vorsitzenden der wpn2030, Dirk Messner, Patrizia Nanz und Martin Visbeck.
Quelle: Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030
VBIO-Stellungnahme: Digitale Sequenz-Informationen (DSI)
Basierend auf den Beschlüssen der letzten Vertragsstaatenkonferenz in Sharm El-Sheikh im November letzten Jahres hatte das Sekretariat der Biodiversitätskonvention um die Einreichung von Stellungnahmen und Informationen zu „Digitalen Sequenzinformationen“ (DSI) zu genetischen Ressourcen gebeten. Der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO) hat gemeinsam mit dem Leibniz Verbund Biodiversität und dem Konsortium Deutsche Naturforschende Sammlungen einen Input beim Sekretariat der Biodiversitätskonvention eingereicht. Die Kooperationspartner betonen, dass der Begriff "Digitale Sequenzinformationen" mehrdeutig sei und außerdem in der wissenschaftlichen Community kaum verwendet werde. Der Dachverband der Biowissenschaften schlägt daher den Begriff Nucleotide Sequence Data (Nucleotid-Sequenz-Daten, NSD) vor. Die Stellungnahme unterstreicht weiterhin, dass die biowissenschaftliche Forschung ständig neue Nucleotidsequenzen generiert und in zunehmendem Maße darauf angewiesen ist, diese aus öffentlichen Datenbanken herunterzuladen. Besorgt sind die Unterzeichnenden darüber hinaus, dass zunehmende Beschränkungen für die Verwendung von NSD die Forschung zur biologischen Vielfalt beeinträchtigen wird (Wortlaut der Stellungnahme: https://www.cbd.int/abs/DSI-views/2019/DNFS-VBIO-LVB-DSI.pdf).
Quelle: VBIO
Von Saatgut-Sammlungen zu bio-digitalen Ressourcen-Zentren
Die Herausforderungen und Möglichkeiten für die Zukunft von Genbanken haben Forschende in einem Perspektiven-Essay im Fachjournal Nature Genetics (DOI: https://doi.org/10.1038/s41588-019-0443-6) beleuchtet. Wie die Forschenden des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben betonen, ist die Entwicklung der Genbanken zu bio-digitalen Ressourcenzentren, welche Saatgut sowie die molekularen Daten der eingelagerten Proben sammeln, für Wissenschaftler, Pflanzenzüchter und die gesamte Gesellschaft gleichermaßen von großem Vorteil.
Quelle: IPK (pdf)
Fachgespräch zu Genome Editing
Pflanzenforscherinnen und Pflanzenforscher kamen auf Initiative von WGG (Fachgesellschaft im VBIO) und VBIO im Juni mit Vertretern des BMU und des BfN zu einem Fachgespräch zum Thema Genome Editing zusammen. Ein Augenmerk lag dabei auf den Auswirkungen des EuGH-Urteils zur Freisetzungsrichtlinie 2001/EG auf die wissenschaftliche Forschung. Dabei wurde deutlich, dass die grundlagenorientierte Forschung nicht auf eine Prüfung genomeditierter Pflanzen unter Freilandbedingungen verzichten kann. Eine deutliche Fokussierung auf eine stärkere Produktbewertung erscheint derzeit wenig realistisch, resümiert der VBIO.
Quelle: VBIO
VBIO-Position zur Schulbiologie
Biowissenschaftliche Erkenntnisse liefern Grundlagen zur Beantwortung wesentlicher Zukunftsfragen für z. B. Gesundheit, Ernährung, Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Grundlegendes biowissenschaftliches Wissen wird so für die Gesellschaft wie für den Einzelnen immer bedeutsamer. Dabei bildet biologisch-naturwissenschaftliches Denken die Basis für rationale, wissensbasierte Entscheidungen. In diesem Kontext kommt dem Biologieunterricht eine herausgehobene Bildungsverantwortung zu. Lehrkräfte müssen daher sowohl über hohe fachwissenschaftliche als auch fachdidaktische Kompetenzen verfügen. Zu den Themen Schulbiologie und Lehrkräftebildung Biologie hat der Biologenverband VBIO nun Position bezogen. Die Positionspapiere des Verbandes Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO e. V.) wurden von ihrem Arbeitskreis Schulbiologie erarbeitet und richten sich an die Kultus- und Wissenschaftsministerien der Bundesländer sowie an die Hochschulen, die in der Biologielehrkräftebildung tätig sind.
Quelle: VBIO
DFG: Entscheidungen in der Exzellenzstrategie
Die Exzellenzkommission wählt zehn Exzellenz-Universitäten und einen Exzellenzverbund aus, gibt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) heute nachmittag bekannt. Ausgewählt wurden (in alphabetischer Reihenfolge):
- Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen
- Verbund Berlin
- Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
- Technische Universität Dresden
- Universität Hamburg
- Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
- Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
- Universität Konstanz
- Ludwig-Maximilians-Universität München
- Technische Universität München
- Eberhard Karls Universität Tübingen
Sie erhalten ab dem 1. November 2019 jährlich insgesamt 148 Millionen Euro Förderung.
Quelle: DFG
Appell an die EU: Gentechnik-Gesetz modernisieren
Weitere Unterzeichnende des oben genannten und auch von uns unterzeichneten Appels sind:
Forschende der Technischen Universität München: Nachhaltige Landwirtschaft durch Genomeditierung
Forschende der Universität Münster: Biologen wünschen sich neue Regeln für die Pflanzenzucht
Forschende der Heinrich-Heine-Universität (HHU) Düsseldorf: HHU-Pflanzenforscher nehmen Stellung zu Präzisionsmethoden in der Züchtungsforschung
Die Pflanzenforschergruppe in der Gesellschaft für Molekularbiologie (GBM)
Das Exzellenz-Cluster of Excellence on Plant Sciences (CEPLAS)
Institutionen fordern Modernisierung des europäischen Gentechnik-Gesetzes
117 Forschungseinrichtungen, darunter Direktoren aus der Max-Planck-Gesellschaft (MPG), appellieren an die neu gewählten Institutionen, Hemmnisse bei Zucht neuer Pflanzensorten zu beseitigen. In der konventionellen Pflanzenzüchtung dauert es meist verhältnismäßig lange neue Pflanzensorten mit günstigen Eigenschaften zu züchten. Präzisionszüchtung mit Genscheren wie CRISPR-Cas kann dies dagegen deutlich beschleunigen. Die derzeitige Auslegung der Europäischen Gesetzgebung verhindert jedoch den Einsatz der Genom-Editierung in der Europäischen Union. Europäische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler appellieren nun an das neu gewählte Europäische Parlament und die Europäische Kommission, die Nutzung neuer Methoden für die züchterische Verbesserung von Kulturpflanzen zu vereinfachen, um die Entwicklung einer nachhaltigen Landwirtschaft in Europa zu ermöglichen.
Quelle: MPG
Für genetische Präzisionsmethoden und nachhaltige Nutzpflanzen
Auch die Deutsche Botanische Gesellschaft (DBG) und ihre Sektion Pflanzenphysiologie und Molekularbiologie (SPPMB) appellieren an das neu gewählte Europäische Parlament und die Kommission der Europäischen Union (EU), das veraltete Gentechnikrecht aus dem Jahr 2001 an den Kenntnisstand der Wissenschaft und die internationalen Gegebenheiten anzupassen und entsprechend zu modernisieren. Gemeinsam mit 115 anderen Wissenschaftsorganisationen und -instituten plädieren sie dafür die Nutzung neuer Präzisionsmethoden der Genomeditierung zur Zucht von Kulturpflanzen zu vereinfachen, um eine nachhaltige Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion in der EU zu ermöglichen.
Lesen Sie das gemeinsame Statement (pdf), ins Deutsche übertragen von
- Prof. Dr. Holger Puchta (Botanisches Institut, Karlsruher Institut für Technologie, KIT),
- Prof. Dr. Claus Schwechheimer (Systembiologie der Pflanzen, Technische Universität München, TUM),
- Prof. Dr. Caroline Gutjahr (Pflanzengenetik, Technische Universität München, TUM),
- Prof. Dr. Andreas Graner (Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung, IPK) und
- Prof. Dr. Ralph Bock (Max Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie, Potsdam)
- Prof. Dr. Andreas P.M.Weber (Biochemie der Pflanzen, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf)
Zehn Thesen zur Wissenschaftsfreiheit
Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen hat ein Memorandum „Zehn Thesen zur Wissenschaftsfreiheit“ veröffentlicht. Ziel ist, die Freiheit der Wissenschaft hervorzuheben und sie für künftige Herausforderungen zu stärken.
Quelle: wissenschaftsfreiheit.de (pdf)
Anthropogener Klimawandel unbestritten
Dass der Klimawandel von Menschen verursacht wird, ist in der Fachwelt nahezu unbestritten. Darauf verweist die Bundesregierung in einer Antwort (19/12631) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (19/12228). Die Bundesregierung ist laut Antwort inzwischen der Auffassung, "dass 99 Prozent der Wissenschaftler, die Fachaufsätze zum Klimaschutz veröffentlichen, der Überzeugung sind, dass der Klimawandel durch den Menschen verursacht ist". Die AfD-Fraktion hatte in der Anfrage unter anderem auf Aussagen von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) Bezug genommen, die im Mai 2019 im Bundestag gesagt habe, dass "97 Prozent der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler" sagten, der Klimawandel sei menschengemacht, und nach weiteren Studien gefragt, bersichtet Heute im Bundestag (hib) .
Quelle: hib
Positionspapier: Wälder intensiver an den Klimawandel anpassen
Der Deutsche Verband Forstlicher Forschungsanstalten (DVFFA) hat ein Positionspapier veröffentlicht, mit dem er die Diskussion um die Anpassung der Wälder an den Klimawandel versachlichen will, die nach zwei heißen und trockenen Sommern vor allem von Extrempositionen bestimmt ist. Die Wissenschaftler*innen plädieren für eine rasche und aktive Anpassung der Wälder an den Klimawandel. Dadurch sollen auch zukünftig die vielfältigen Anforderungen der Gesellschaft an den Wald erfüllt werden, vom Rohstoff Holz über den Klimaschutz und die Erhaltung der Biodiversität bis zur Erholung. Im Rahmen der Waldanpassung müssen alle waldbaulichen Möglichkeiten genutzt werden, um Mischbestände mit Baumarten und Herkünften zu begründen, die sowohl an das herrschende als auch zukünftige Klima angepasst sind. Dabei sollten neben Pflanzung und Saat auch natürliche Prozesse der Wiederbewaldung und Naturverjüngung genutzt werden. Die Klimaanpassung der Wälder ist unverzichtbar, meldet das Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei.
Quelle: Thünen
1.000 neue Tenure-Track-Professuren
Wie die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) vergangenen Donnerstag meldete, werden 1.000 zusätzliche Tenure-Track-Professuren für den wissenschaftlichen Nachwuchs bewilligt. Manche Unis erhalten nur 2 und andere 28 Professuren. In einem wissenschaftsgeleiteten Verfahren hat das Auswahlgremium heute 532 Tenure-Track-Professuren an 57 Hochschulen zur Förderung ausgewählt.
Quelle: GWK (pdf)
EU: Wissenschaft unter dem Dach von Innovation und Jugend?
Ab November 2019 nimmt die neue EU-Kommission ihre Arbeit auf. Um die Wissenschaft soll sich dann die Bulgarin Mariya Gabriel kümmern. Sie soll – steht es in ihrem Mandatsschreiben – sicherstellen, dass Bildung, Forschung und Innovation dazu beitragen, größere Ziele der EU zu erreichen. Sie firmiert dabei allerdings nicht wie ihr Vorgänger Carlos Moedas als „European Commissioner for Research, Science and Innovation“, sondern als Kommissarin für „Innovation und Jugend“. Viele europäische Wissenschaftler*innen sind beunruhigt, dass damit die Bereiche Bildung und Forschung nicht mehr explizit in den Ressortnamen vertreten sind. Der Titel "Innovation und Jugend" betone die wirtschaftliche Verwertbarkeit vernachlässige aber deren Grundlage, nämlich Bildung und Forschung. Bildung werde auf "Jugend" reduziert, sei aber für alle Altersgruppen unverzichtbar ist. In einem offenen Brief fordern mittlerweile über 10.000 Wissenschaftler*innen die EU-Kommission auf, den Titel für Kommissar Gabriel in "Bildung, Forschung, Innovation und Jugend" zu ändern. Zugleich fordern sie das Europäische Parlament auf, diese Namensänderung zu beantragen, bevor es die Kandidaten für das Amt des Kommissars bestätigt. Der offene Brief kann noch bis zum 8. Oktober mitgezeichnet werden. Der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO) hat sich gemeinsam mit den großen mathematisch-naturwissenschaftlichen Fachgesellschaften an die EU-Akteure gewendet und die explizite Nennung des Begriffs "Forschung" als Zuständigkeitsbereich der Kommission gefordert.
Quelle: VBIO
Neuen Waldschäden richtig vorbeugen
Ökolog*innen der Universität Würzburg plädieren für eine andere Lösung, als die, welche die Bundesregierung gegen das „Waldsterben 2.0“ anstrebt. Die Bundesregierung möchte abgestorbene Bäume aus den Wäldern schaffen und in großem Stil aufforsten. Die Wissenschaftler plädieren dagegen für einen radikalen Wandel. Im Fachmagazin Science (DOI: https://doi.org/10.1126/science.aaz3476) schlagen die Waldökologen Simon Thorn, Jörg Müller und Alexandro Leverkus von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) vor, Totholz nicht restlos zu entfernen und nicht im großen Stil wiederaufzuforsten. Ihnen zufolge sollten auf natürlich entstehenden Lichtungen unterschiedlichste einheimische Baumarten nachwachsen. Die Subventionen für die Forstwirtschaft sollten besser eine vielfältige Baum- und Altersstruktur sowie zeitweilig existierende Lichtungen fördern. Diese Strategie komme wirtschaftlich wichtigen Baumarten und stark bedrohten Insekten gleichzeitig zugute.
Quelle: Uni Würzburg
Grundlagenforschung wertschätzen, fördern und kommunizieren
Grundlagenforschung braucht mehr Wertschätzung, eine wirksame und längerfristige Finanzierung und die strukturelle Absicherung der dort Beschäftigten. Auch die Wissenschaftskommunikation muss ausgebaut werden, fordert der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland e.V. (VBIO) in seinem Positionspapier. Diese Positionen teilt die DBG, die im Dachverband der Biolog*innen Mitglied ist, und das Papier gemeinsam mit weiteren 12 biowissenschaftlichen Fachgesellschaften gezeichnet hat.
Quelle: VBIO
Akademische Nachwuchsführungskräfte formulieren Leitlinien
Die Rechte und Pflichten von Nachwuchsführungskräften an Hochschulen sind häufig sehr unklar geregelt. Die Ansprüche an die Wissenschaftler sind hoch, der Grad ihrer Selbständigkeit wird aber weitgehend durch die jeweiligen Vorgesetzten bestimmt. Das Zukunftsforum der DECHEMA-Fachgemeinschaft Biotechnologie hat in einer Stellungnahme Leitlinien formuliert, um die Verantwortung und Rahmenbedingungen der Arbeit von Nachwuchsführungskräften besser zu regeln.
Quelle: DECHEMA
Ihre Stimme für die Wissenschaft: Fachkollegien-Wahl der DFG
Vom 21. Oktober bis zum 18. November können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Mitglieder in den neuen Fachkollegien der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mittels online-System wählen. An der Auswahl der Kandidat*innen war die DBG beteiligt. Die Fachkollegien sind drei Jahre lang (2020 bis 2023) für die Begutachtung von Forschungsanträgen zuständig. Die Kollegien sind folgendermaßen gegliedert:
202: Pflanzenwissenschaften
202-01 Evolution und Systematik der Pflanzen und Pilze
202-02 Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
202-03 Organismische Interaktionen, chemische Ökologie und Mikrobiome pflanzlicher Systeme
202-04 Pflanzenphysiologie
202-05 Biochemie und Biophysik der Pflanzen
202-06 Zell- und Entwicklungsbiologie der Pflanzen
202-07 Genetik der Pflanzen
207: Agrar-, Forstwissenschaften und Tiermedizin
207-02 Pflanzenzüchtung, Pflanzenpathologie
207-03 Pflanzenbau, Pflanzenernährung, Agrartechnik
207-04 Ökologie der Landnutzung
207-06 Forstwissenschaften
Wie man seine Stimmen abgibt, erklärt das Informationsvideo der DFG Schritt für Schritt bei YouTube https://www.youtube.com/watch?time_continue=47&v=m8kzpX-mv18
Quelle: DFG
„Goldener Reis“ zählt zu den einflussreichsten Projekten der letzten 50 Jahre
Der Goldene Reis ist um ein Vielfaches reicher an Provitamin A als andere Reissorten. Damit kann er Mangelerscheinungen entgegenwirken, an denen weltweit viele Menschen leiden, für die Reis das Grundnahrungsmittel ist. Prof. Dr. Peter Beyer, emeritierter Professor am Institut für Biologie der Universität Freiburg, und Prof. Dr. Ingo Potrykus, emeritierter Professor am Institut für Pflanzenwissenschaften an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich/Schweiz, haben den gentechnisch veränderten Reis in den 1990er-Jahren entwickelt. Nun hat das Projektmanagement-Institut (PMI) den Goldenen Reis als eines der einflussreichsten Projekte der letzten 50 Jahre honoriert und in die Top-10-Liste in der Kategorie „Gesundheit“ aufgenommen, berichtet die Universität Freiburg.
Quelle: Uni Freiburg
Quo vadis Landwirtschaft?
Die Kommission Landwirtschaft am Umweltbundesamt (KLU) schlägt für fünf Bereiche eine Neuausrichtung hin zu einer nachhaltigeren Agrarwirtschaft vor:
- bei den Nährstoffüberschüssen
- beim Ernährungssystem
- im internationaler Agrarhandel
- der Entwicklung des ländlichen Raumes
- in der Digitalisierung.
Quelle: Umweltbundesamt
Ausführliche Bewertung des Klimapakets: Nachsteuern erforderlich
Das Klimaschutzprogramm der Bundesrgeierung ist für das Erreichen der Klimaziele 2030 aller Voraussicht nach nicht ausreichend. Dieses hatte die Bundesregierung in der vergangenen Woche verabschiedet zur Begrenzung der Treibhausgas-Emissionen vor allem in den Problembereichen Verkehr und Wärme. Die Politik muss vor allem an vier Punkten nachsteuern, forden das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und das Berliner Klimaforschungsinstitut MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change): Sie muss
- das Ambitionsniveau beim CO2-Preis erhöhen
- den sozialen Ausgleich verbessern
- die Überführung auf EU-Ebene weiter ausgestalten
- einen effektiven Monitoringprozess einführen.
Das ist die Kernbotschaft einer ausführlichen Bewertung des Klimapakets, vorgelegt vom PIK und dem Klimaforschungsinstitut MCC.
Quelle: MCC-Berlin
MPG: Genom-Editierung bei Mensch und Pflanzenzucht verschieden handhaben
Als Organisation der Grundlagenforschung trägt die Max-Planck-Gesellschaft eine besondere Verantwortung für einen Einsatz neuer wissenschaftlicher Techniken zum Wohle des Menschen und der Umwelt. Der Ethikrat der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) hat deshalb ein Diskussionspapier zur sogenannten Genom-Editierung erarbeitet, das die Potenziale und Risiken dieser Methode beleuchtet. In dem Papier kommt der Ethikrat zu dem Schluss, dass die verschiedenen Anwendungen der Technik in der Pflanzenzucht, Medizin oder der Schädlingsbekämpfung eigene ethische Fragen mit sich bringen. Diese müssen jeweils individuell beantwortet werden. So ist sich die Max-Planck-Gesellschaft beispielsweise der Tragweite vererbbarer künstlicher Mutationen bewusst, wie sie bei der Genom-Editierung von Zellen der Keimbahn hervorgerufen werden. Sie wird deshalb bis auf Weiteres keine Forschung zur genetische Veränderung von Keimbahnzellen vornehmen. Stattdessen will sie sich an der Diskussion auf Basis der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und an der Entwicklung internationaler Normen beteiligen.
Quelle: MPG
Bürgerwissenschaften als Forschungsmethode etablieren
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) verstärkt sein Engagement für Bürgerwissenschaften. Dazu erklärt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek: "Wir wollen einen selbstverständlichen und alltäglichen Kontakt zwischen Wissenschaft und Bürgerinnen und Bürgern aufbauen. Deswegen regen wir mit der jetzigen Förderung Forschungseinrichtungen und Forschende dazu an, dauerhafte Modelle für eine Zusammenarbeit zu etablieren – denn nur eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern über einen längeren Zeitraum schafft optimale Voraussetzungen für gegenseitiges Lernen und den Wissenstransfer.
Quelle: BMBF
Klimaextreme erfordern risikobewusste nachhaltige Entwicklung – jetzt!
Berichte über klimatische Extremereignisse wie Dürren, Hitzewellen, Starkregen oder heftige Stürme sind mittlerweile Bestandteil der täglichen Nachrichten. Über 130 Expert*innen aus Forschung und Praxis unterschiedlicher Disziplinen, einschließlich Vertreter*innen von UN-Organisationen, der Weltbank sowie Versicherungen, unterstrichen bei einer Konferenz in Hannover, dass Klimaextreme zu den größten Bedrohungen für das menschliche Wohlergehen und die nachhaltige Entwicklung gehören. Die Konferenzteilnehmer*innen aus mehr als 30 Ländern betonten unisono, dass ein stärkerer Fokus auf Risikobewusstsein bei der Umsetzung der 17 von den Vereinten Nationen festgelegten Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs, der Agenda 2030) notwendig ist, um die mit Klimaextremen verbundenen gesellschaftlichen Gefahren deutlich zu reduzieren. Um dies zu fördern, müssen das Übereinkommen von Paris zur Bekämpfung des Klimawandels, die SDGs und das Sendai Rahmenwerk für Katastrophenvorsorge 2015 - 2030 zusammengeführt werden. Die Herrenhäuser Konferenz Extreme Events – Building Climate Resilient Societies, gefördert von der VolkswagenStiftung, fand vom 9. bis 11. Oktober 2019 in Hannover statt.
Quelle: MPI f Biogeochemie
Leopoldina empfiehlt Regierung ambitioniertere CO₂-Bepreisung und Wissenschafts-Gremium
Die nationale Wissenschaftsakademie Leopoldina kommentiert das Klimaschutzpaket der Bundesregierung. Diese hatte auf die Diskussionen über die Jahrhundertherausforderung Klimawandel reagiert und am 9. Oktober ein Klimaschutzpaket verabschiedet. Es soll bewirken, dass Deutschland seinen Beitrag zu den Zielen des Pariser Klimagipfels von 2015 leisten kann. Anlässlich des nun anstehenden Gesetzgebungsverfahrens zur Umsetzung des Klimaschutzpaketes veröffentlicht die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina heute einen Kommentar zu den von der Bundesregierung skizzierten Maßnahmen. Darin bezieht sie sich auf ihre bereits im Juli 2019 veröffentlichte Stellungnahme "Klimaziele 2030: Wege zu einer nachhaltigen Reduktion der CO₂-Emissionen". Im heutigen Kommentar empfiehlt sie, ein ambitionierteres System der CO₂-Bepreisung einzuführen als derzeit von der Bundesregierung geplant. Zudem solle ein unabhängiges wissenschaftliches Gremium eingerichtet werden, ausgestattet mit einem starken Mandat, um die Fortschritte im Klimaschutz kontinuierlich zu begutachten.
Quelle: Leopoldina
Stärkere Einmischung von Wissenschaftlern in Politik erwünscht
Sollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sich in öffentliche Debatten einmischen, wenn die Politik Forschungsergebnisse nicht ausreichend beachtet? Seit dem politischen Engagement vieler Forschender im Rahmen der Fridays for Future-Proteste wird diese Frage intensiv diskutiert – und im Wissenschaftsbarometer 2019 thematisiert, das seit 2014 von Wissenschaft im Dialog gGmbH (WiD) erhoben wird. Drei von vier Befragten finden es richtig, dass Forschende sich öffentlich äußern, wenn Politikerinnen und Politiker wissenschaftliche Erkenntnisse nicht berücksichtigen. Mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) denkt, dass politische Entscheidungen wissenschaftsbasiert sein sollten. Fragt man ganz explizit danach, ob es zu den Aufgaben von Forschenden gehört, sich in die Politik einzumischen, bejaht das die Hälfte der Deutschen. Für 29 Prozent gehört das hingegen nicht zum Auftrag von Wissenschaftlern.
Quelle: WiD
Bericht belegt weitreichende Folgen des Klimawandels in Deutschland
Die Folgen der globalen Erderwärmung werden in Deutschland spürbarer und lassen sich immer besser belegen. Das zeigt der zweite Monitoringbericht der Bundesregierung, der vom Bundesumweltministerium (BMU) und dem Umweltbundesamt (UBA) in Berlin vorgelegt wurde. Demnach hat sich die mittlere Lufttemperatur in Deutschland von 1881 bis 2018 um 1,5 Grad erhöht. Allein in den letzten fünf Jahren stieg diese um 0,3 Grad an. Dadurch kommt es unter anderem zu mehr Gesundheitsrisiken durch die Hitzebelastung, einem Anstieg der mittleren Oberflächentemperatur der Nordsee sowie zu stärkeren Ertragsschwankungen in der Landwirtschaft.
Quelle: UBA
VBIO-Meeting rückt Nachhaltigkeit in den Fokus
Neben vereinsrechtlichen Formalia sowie Berichten zu Aktivitäten und Finanzen thematisierte der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland e.V. (VBIO) das Thema Nachhaltigkeit während der Bundesdelegiertenversammlung, zu der am 22. November die Delegierten aus Landesverbänden und Fachgesellschaften in Berlin zusammengekommen waren. Darüber hinaus gab es Raum für den persönlichen Austausch und engagierte Diskussionen im Dachverband der Biowissenschaften, in dem auch die DBG Mitglied ist.
Quelle: VBIO
Anerkennung für die Forschung in Europa
Das Wort "Forschung" wird namensgebender Bestandteil des künftigen Ressorts der EU-Kommissarin Mariya Gabriel. Viele europäische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hatten sich dafür stark gemacht. In ihrer Rede vor dem Europäischen Parlament zur Vorstellung ihres Programms und der EU-Kommissare am 27 November 2019 gab die gewählte EU-Präsidentin Ursula von der Leyen bekannt, dass das künftige Ressort der Bulgarin Mariya Gabriel in „Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend“ umbenannt wird. Das melden heute die mathematisch-naturwissenschaftlichen Fachgesellschaften. Ursprünglich war geplant, den Namen des Ressorts sehr verkürzt „Innovation und Jugend“ zu nennen. Dagegen regte sich vehementer Widerstand in der Wissenschaftsgemeinschaft.
Quelle: mathematisch-naturwissenschaftliche Fachgesellschaften
Brände vernichten den einzigartigen Chiquitano-Wald in Bolivien
Durch Brandstiftung entstandene Feuer haben seit Juli dieses Jahres 1,4 Millionen Hektar des tropischen Trockenwaldes Chiquitano zerstört. In einem an die Fachzeitschrift Science (DOI: https://doi.org/10.1126/science.aaz7264) gerichteten Schreibens, schildern Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Humboldt-Universität zu Berlin sowie anderer deutscher und bolivianischer Forschungsinstitute den hohen Stellenwert dieses dramatischen Ereignisses für Biodiversität und Ökosystemdienstleistung. Sie empfehlen der neuen bolivianischen Regierung eine Revidierung der Gesetze, die solche Umweltkatastrophen begünstigt haben. Der Chiquitano-Trockenwald ist der weltweit besterhaltene tropische Trockenwald und nur noch in Bolivien zu finden. Er verbindet den Amazonas-Regenwald mit dem Gran Chaco und Pantanal und zeichnet sich durch eine große biologische Vielfalt aus – hier sind tausende von Tier- und Pflanzenspezies beheimatet und viele von ihnen existieren nur an diesem Ort, wobei zahlreiche andere Arten noch nicht einmal entdeckt sind.
Quelle: HU Berlin
Um die Artenvielfalt zu retten, sollten globale Probleme jetzt angegangen werden
Seit den 1970er Jahren wächst der Einfluss der Menschheit auf die Natur rasant, berichten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Science (DOI: https://science.sciencemag.org/content/366/6471/eaax3100), darunter Forschende des Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ). Da aber eine Reihe von eng miteinander verzahnten Einflüssen vom Klimawandel bis zu Überfischung und Landübernutzung die Umwelt in die Zange nehmen, sollten diese weltweiten Herausforderungen alle gleichzeitig an der Wurzel gepackt werden, um weitere massive globale Schäden noch zu verhindern. Und das müsste sofort geschehen, betonen die Forschenden.
Quelle: UFZ
Naturwissenschaftliche Fachgesellschaften: „Hört auf die Wissenschaft!“
Vier große mathematisch-naturwissenschaftliche Fachgesellschaften in Deutschland fordern von Politik und Wirtschaft energische Maßnahmen gegen den Klimawandel. Die vier Fachgesellschaften – der Dachverband der Geowissenschaften (DVGeo), die Deutsche Mathematiker-Vereinigung (DMV), die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) sowie der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO) – sind besorgt über die zunehmende Erderwärmung. Sie fordern Politik und Wirtschaft nachdrücklich auf, die von der Wissenschaft bereitgestellten Fakten zu beachten und wirkungsvolle Maßnahmen zum Klimaschutz zu treffen. Sie verweisen dabei auf die vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnisse, die ein entschlosseneres Handeln erfordern.
Quelle: VBIO
Stellungnahme: Nationale Bioökonomiestrategie muss nachhaltig sein
Am 15. Januar 2020 wurde die neue Nationale Bioökonomiestrategie veröffentlicht. Das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) sowie die Bioökonomie-Plattform am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) betonen vor diesem Hintergrund, dass die Bioökonomie kein Mittel zur Weiterführung nicht-nachhaltiger Wirtschaftsprozesse und Lebensstile sein darf.
Quelle: DBFZ
Stand der Umsetzung des Nagoya-Protokolls
Die Bundesregierung hat ihren dritten Bericht zum Stand der Umsetzung des Nagoya-Protokolls (Unterrichtung 19/16721) vorgelegt, wie der VBIO meldet. Schwerpunkte bilden dabei Beratung und Vollzug sowie die Abschätzung des Personalbedarfs des Bundesamtes für Naturschutz.
Quelle: VBIO
Wissenschaftsrat: Anwendungsorientierung in der Wissenschaft
Der Wissenschaftsrat hat ein Positionspapier zur Anwendungsorientierung in der Wissenschaft veröffentlicht. Forschende, Hochschulen und Forschungseinrichtungen sollen sich mit gesellschaftlichen Akteuren austauschen, kooperieren und strategische Partnerschaften aufbauen. Wissenschaftlich erzeugtes Wissen und seine Anwendung sind zentrale Treiber für technologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandel. Zunehmend bestehen Erwartungen an das Wissenschaftssystem, Antworten auf große gesellschaftliche Herausforderungen zu finden sowie einen Beitrag zu dringend erforderlichen Innovationen zu leisten. Die Empfehlungen im vorliegenden Positionspapier des Wissenschaftsrates richten sich an wissenschaftliche Gemeinschaften, Leitungen von Hochschulen und Forschungseinrichtungen, Wissenschaftsorganisationen, Wissenschaftsförderer, Unternehmen und zivilgesellschaftliche Akteure – sowie nicht zuletzt auch an die politisch Verantwortlichen in Bund und Ländern.
Quelle: Wissenschaftsrat
Forschende diskutieren Lösungsansätze für die europäische Gentechnik-Gesetzgebung
Es wird immer deutlicher, dass die veraltete Gesetzgebung im Gentechnik-Bereich mit der immer rascheren wissenschaftlichen Entwicklung auf diesem Gebiet nicht Schritt gehalten hat, und ihren Zweck nicht mehr erfüllt. Vor langer Zeit eingeführte Grundsätze, die einen sicheren Umgang mit einer damals noch neuen Technologie gewährleisten sollten, werden immer mehr zum Bremsklotz für innovative Entwicklungen, und lassen Europa zunehmend im internationalen Wettbewerb zurückfallen. Der Ruf nach einer Reform des Rechtsrahmens in der EU aus der Forschung, aber auch von Pflanzenzüchtern wird immer lauter. Eine Gruppe von 11 Wissenschaftlern aus fünf europäischen Ländern, darunter auch aus der Schweiz, stellen jetzt in einer Serie von drei Fachartikeln Optionen für eine Reform der EU Gesetzgebung im Gentechnik-Bereich vor. Sie vertreten verschiedene Fachrichtungen, von der Pflanzenzüchtung über Agrarökonomie, Biotechnologie, Ökologie und Umwelt, Politikwissenschaften, Philosophie, bis hin zu Recht und Wirtschaft.
Quelle: VBIO
Wissenschafts-Kommunikation schon im Studium
Die FDP-Fraktion fordert in einem Antrag (19/17517) die Wissenschaftskommunikation zu stärken. So soll Glaubwürdigkeit und Vertrauen in die Wissenschaft vermittelt werden, Bürger sollen stärker in die Kommunikation über Wissenschaft und ihre Entwicklungen einbezogen werden. Es sollen mehr als bisher diejenigen Menschen erreicht werden, die sich nicht ständig und unmittelbar mit Wissenschaft beschäftigen. Ein besonderes Augenmerk soll darauf gelegt werden, was die Bürger angesichts der Informationen über wissenschaftliche und technologische Entwicklung bewegt, beunruhigt oder was sie gar an den Botschaften zweifeln lässt. Details offeriert das Portal Heute im Bundestag (hib).
Quelle: hib
Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP): Steuergelder für Umwelt und Gemeinwohl
Über 3600 Forscheinnen und Forscher aus ganz Europa fordern von der EU, die Wissenschaft bei der GAP-Reform zu berücksichtigen. In einem Positionspapier koordiniert von Wissenschaftler*innen des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) und der Universität Rostock, bewerten sie die aktuellen Reformvorschläge der EU-Kommission als unzureichend. Weder die angestrebten Klima- und Naturschutzziele noch wesentliche soziale Ziele der GAP würden so erreicht. Milliarden Euro von Steuergeldern würden ineffektiv eingesetzt – wider besseres Wissen. „Die GAP nach 2020, wie sie derzeit von der Europäischen Kommission vorgeschlagen wird, geht die Herausforderungen in den Bereichen Umwelt und Nachhaltigkeit nur unzureichend an. Das macht ein Weiter-wie- Bisher-Szenario sehr wahrscheinlich“, schreiben die Autor*innen des Positionspapiers. 21 Ökolog*innen, Ökonom*innen und Agrarwissenschaftler*innen hatten das Positionspapier (DOI: doi.org/10.5281/zenodo.3666258) verfasst und im Herbst vergangenen Jahres als Petition ins Internet gestellt. Über 3600 Wissenschaftler*innen aus allen 27 EU- und 36 weiteren Staaten haben seitdem die Petition unterschrieben (DOI: doi.org/10.5281/zenodo.3685632). Im aktuellen Artikel in der Zeitschrift
People and Nature (DOI: https://doi.org/10.1002/pan3.10080) schlagen sie zehn Maßnahmen für eine nachhaltige und gerechte Landwirtschaft vor.Quelle: iDiv
Konjunkturpakete müssen Leben retten, Lebensgrundlagen schützen und Natur bewahren
Forscher*innen des Weltbiodiversitätsrates IPBES fordern, dass die Konjunkturpakete anlässlich der COVID-19-Krise nicht nur die Wirtschaft ankurbeln, sondern einen transformativen Wandel anstoßen sollen, um das Risiko künftiger Pandemien zu verringern. Dieser umfasst eine grundlegende technologische, wirtschaftliche und soziale Reorganisation. Den Beitrag verfassten die Professor*innen Josef Settele, Sandra Díaz, Eduardo Brondizio und Dr. Peter Daszak als Experten-Gastbeitrag beim IPBES. Der Text baut auf Ergebnissen der verabschiedeten IPBES-Berichte auf.
Quelle: IPBES
Überbrückungshilfe für Studierende vom BMBF
Die Corona-Pandemie stellt viele Studierende vor finanzielle Herausforderungen. Zwei Drittel der Studierenden arbeiten neben dem Studium. Viele von ihnen haben ihre Jobs infolge der aktuellen Corona-Pandemie verloren. Das stellt viele vor finanzielle Engpässe. Für solche Fälle stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eine Überbrückungshilfe bereit, berichtet der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland e.V. (VBIO).
Quelle: VBIO
Corona-Krise nur mit Mathe und Naturwissenschaften zu verstehen und bekämpfen
Die COVID-19-Pandemie kann ohne mathematisch-naturwissenschaftlichen Sachverstand nicht überwunden werden. Dies betonen fünf große mathematisch-naturwissenschaftliche Fachgesellschaften in Deutschland in einem Positionspapier. Die Fachgesellschaften vertreten die Fächer Biologie, Chemie, Physik, Mathematik und Geowissenschaften. Die fünf Gesellschaften weisen auf die Beiträge hin, die von den Naturwissenschaften gerade in der aktuellen Krise geleistet werden. Ob es um technische Einrichtungen wie Intensivbetten oder Beatmungsgeräte geht, um die Voraussage künftiger Fallzahlen, für die mathematische, medizinische und epidemiologische Kenntnisse gleichermaßen wichtig sind, um die Erforschung des Virus, die Entwicklung neuer Tests auf COVID-19 bzw. auf Antikörper gegen das Virus oder um die Herstellung der benötigten Schutz- und Desinfektionsmittel – überall ist naturwissenschaftlicher Sachverstand gefragt. Das gilt insbesondere für die medizinische Versorgung sowie für die Entwicklung eines Impfstoffes oder wirksamer Medikamente, an denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in aller Welt derzeit mit Hochdruck arbeiten. Der Dachverband der Geowissenschaften (DVGeo), die Deutsche Mathematiker-Vereinigung (DMV), die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG), die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) sowie der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO), in dem auch die DBG Mitglied ist, vertreten insgesamt mehr als 130.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. "Die COVID-19-Pandemie ist damit ein eindrückliches Beispiel für die essenzielle Bedeutung der Grundlagenforschung, deren Anwendungsrelevanz weder zeitlich noch inhaltlich vorhersagbar ist“, sagt Professorin Felicitas Pfeifer, Vizepräsidentin des VBIO.
Quelle: VBIO
Bürger*innen halten Klima-Krise langfristig für gravierender als Corona-Krise
Fast drei Fünftel aller Bundesbürger*innen sind sich sicher, dass die langfristigen Auswirkungen der Klima-Krise gravierender sind als die der Corona-Krise. Sie wünschen sich, dass wissenschaftliche Erkenntnisse stärker für politische Entscheidungen herangezogen werden. Sie schätzen einen Staat wert, der mit Krisen fertig wird und haben im Licht von COVID-19 nicht nur gelernt, wie ihnen Freunde, Familie und Mobilität gefehlt haben, sondern auch, was ihnen Natur und regionale Produkte bedeuten. – Das sind einige Ergebnisse einer repräsentativen Befragung der forsa Politik- und Sozialforschung (Berlin) unter 1.029 Bundesbürgern ab 14 Jahren. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hatte die als DBU-Umweltmonitor publizierte Umfrage zu den Corona-Folgen in Auftrag gegeben, um mit Blick auf ihrer Förderarbeit mehr über die Sichtweisen und Bewertungen der Bundesbürger zu den Folgen der Corona-Krise für die Umwelt zu erfahren. Einen dementsprechenden Appell hatte die DBG bereits im September 2019 an die Bundesregierung adressiert.
Quelle: DBU
Karliczek: Forschung und Innovation sind unsere Stärke
Die Bundesregierung hat heute den neuen Bundesbericht Forschung und Innovation 2020 beschlossen. Der alle zwei Jahre erscheinende Bericht stellt die aktuellen Strukturen, Prioritäten und die Ziele der Forschungs- und Innovationspolitik in Deutschland dar. Dazu erklärt Ministerin Anja Karliczek vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF): „Wir sind in Deutschland auch dank der staatlichen Forschungsförderung in vielen Innovations-Bereichen weltweit an der Spitze. Allerdings ist Erfolg in der Vergangenheit kein Garant für die Zukunft. Deutschland ist Innovationsland. Und wir wollen Innovationsland bleiben. Wir werden intensiv daran arbeiten müssen, dass wir die Innovationskraft unseres Landes erhalten können. Gerade weil wir mitten in der Pandemie stecken, müssen wir jetzt den Blick nach vorn richten. Wir wollen stärker aus der Krise herauskommen als wir reingegangen sind. Das können wir nur mit guter Bildung, intensiver Forschung und genügend Innovationskraft leisten. Deshalb werden die 20er Jahre das Jahrzehnt von Bildung, Forschung und Innovation sein."
Quelle: BMBF
USA lockern Regularien bzgl. Genome-Editierung
Ab April 2021 wird es leichter, in den USA durch Genom-Editierung entstandene Pflanzen auf den Markt zu bringen. Neue Sorten, die auf den kleineren Veränderungen des Erbguts mittels Genom-Editierung basieren und auch auf klassischem Weg hätten gezüchtet werden können, sollen von der bisherigen Regulierung ausgenommen werden. Es wird in Zukunft also auf die fertige Pflanze und nicht mehr auf deren Entstehungsweg geschaut, berichtet Erik Stokstad in der Fachzeitschrift Science.
Quelle: Science
Thema Wissenschafts-Kommunikation im deutschen Bundestag
Die Stärkung der Wissenschaftskommunikation war am Mittwoch Thema eines Öffentlichen Fachgesprächs des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung gewesen. Die Sachverständigen waren sich überwiegend darin einig, dass Wissenschaftskommunikation immer wichtiger werde, sie institutionell auch in der Forschung stärker verankert werden müsse und auch der Wissenschaftsjournalismus stärker finanziert werden solle. ZUsammengefasst hat die Anhörung des Ausschusses der Deutsche Bundestag auf seinre Palltform "Heute im Bundestag (hib)". Eingeladene Expert*innen waren:
- Peter-André Alt, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK)
- Stefan Brandt, Direktor des Futurium ("Haus der Zukünfte")
- Beatrice Lugger, Nationales Institut für Wissenschaftskommunikation
- Antje Boetius, Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts
- Gerald Haug, Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
- Steffi Ober vom Naturschutzbund Deutschland
- Nicola Kuhrt, Mitglied im Vorstand Wissenschaftspressekonferenz (WPK) und Medizinjournalistin
- Volker Stollorz, Redaktionsleiter und Geschäftsführer des "Science Media Center Germany"
Den gesammten Mitschnitt gibt es hier: https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2020/kw22-pa-bildung-wissenschaftskommunikation-684002
Quelle: hib
Wissenschafts-Kommunikation im Bundestag
Die Stärkung der Wissenschaftskommunikation war Thema eines Öffentlichen Fachgesprächs des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung. Die Sachverständigen waren sich überwiegend darin einig, dass Wissenschaftskommunikation immer wichtiger werde, sie institutionell auch in der Forschung stärker verankert werden müsse und Wissenschaftsjournalismus stärker finanziert werden solle, wie das Portal heute im Bundestag (hib) berichtet.
Quelle: hib
Pflanzen reisen innerhalb der EU nur noch mit Reisepass
Seit Dezember 2019 gilt eine Pflicht, dass eingeführte Pflanzen einen Gesundheitspass mitführen müssen. Das gilt
auch für Zimmer-, Garten- und Balkonpflanzen sowie für Pflanzenteile und Saatgut bestimmter Arten. Zu erkennen sind diese Pässe an der aufgedruckten EU-Flagge und der Aufschrift „Pflanzenpass/Plant Passport“. Aufmerksamen Verbraucherinnen und Verbrauchern dürften beim Kauf von Pflanzen in jüngster Zeit die kleinen Etiketten aufgefallen sein. Allerdings sind die ablesbaren Informationen auf dem Pflanzenpass an Kontrolleure und Behörden gerichtet. Der Pass macht so Handelsketten nachverfolgbar und soll die Verbreitung gefährlicher Schädlinge unterbinden. Denn finden mitgereiste Schadorganismen hier optimale Lebensbedingungen vor, können sie sich stark vermehren, ausbreiten und oftmals große ökologische und ökonomische Schäden anrichten. In einem kurzen Video zeigt das Julius Kühn-Institut (JKI), worauf beim Pflanzenkauf im Internet geachtet werden sollte: https://www.youtube.com/watch?v=fxAf-ZGmNP0.
Quelle: JKI
Umweltgutachten 2020: "Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ...viel zu zögerlich"
Über das Umweltgutachten 2020 des Sachverständigenrats für Umweltfragen (SRU) informiert die Bundesregierung in einer Unterrichtung (19/20590, pdf). In dem Gutachten greift der SRU umweltpolitische Themenfelder auf, in denen "großer Handlungsbedarf besteht" und benennt Maßnahmen für ein Umsteuern. Da sich Politik, Wirtschaft und Gesellschaft den ökologischen Herausforderungen viel zu zögerlich stellen würden, wachse die Kluft zwischen dem Erreichten und dem Notwendigen, schreiben die Mitglieder des SRU. Studien zeigen, dass Innovationen und Effizienzsteigerungen zwar wichtig seien, aber nicht mehr ausreichten. Auch die Wirtschafts- und Lebensweisen müssten sich verändern, um ökologische Grenzen einzuhalten. Das berichtet das Portal Heute im Bundestag (hib).
Quelle: hib
Globales Forschungsteam fordert Umstellung der Lebensmittel-Produktion
Das Überleben des Menschen hängt nicht zuletzt von der Landwirtschaft ab. Diese nimmt allerdings weltweit mehr als ein Drittel der Landmasse ein und gefährdet 62 Prozent aller bedrohten Tier- und Pflanzenarten. Trotzdem könnten Agrarlandschaften dazu beitragen, die biologische Vielfalt eher zu fördern als zu schädigen – durch eine Umstellung der weltweiten Lebensmittelproduktion nach agrarökologischen Prinzipien. Mehr als 360 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 42 Ländern unter der Leitung der Universität Göttingen und der Westlake University in China plädiert in der Fachzeitschrift Nature Ecology & Evolution (DOI: